Bohrloch-Injektion mit Kaliwasserglas

Diskutiere Bohrloch-Injektion mit Kaliwasserglas im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo zusammen, ich habe ein ca. 80 Jahre altes Haus, mit schlechter Horizontalsperre. Die Kellerfeuchte und damit die aufsteigende...
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Uwe Gerster

Guest
Hallo zusammen,
ich habe ein ca. 80 Jahre altes Haus, mit schlechter Horizontalsperre. Die Kellerfeuchte und damit die aufsteigende Kapillarwirkung hat in der recht langen Zeit schon die Sparrenköpfe sehr unter Mitleidenschaft gezogen.
Von aussen habe ich soweit möglich mit Bitumen und Dämmung vertikal abgedichtet,
den Mutterboden ums Haus abgetragen.
Die Grundmauern sind Rotbrandziegel, deren Wasseraufnahme im unteren Bereich eine Sättigung von 35 bis 90° erreicht hat. Durch gute Belüftung könnte man damit leben, da es sich nur um Nutz- und keine Wohnräume handelt. Jedoch ist langfristig mit einer Bauwerksschädigung zu rechnen.
Das Eigentliche:
Nun möchte ich durch Bohrloch-Injektion von innen, in einem 3- Stufenplan das Aufsteigen der Feucht verhindern. Die Injektion einer leicht wässrigen Dichtschlämme mit Kaliwasserglas 28-30, nach ca. 30 Minuten die eigentliche Injektion. Beides im Niederdruckverfahren meterweise. Verfüllen der Bohrlöcher mit Dichtschlämme und ein kraftschlüssiges Verschließen der letzten ca. 5cm mit Stopfmörtel.
Durch verschiedene Anbieter habe ich mich beraten lassen. Hersausgekommen ist, dass eine Verkieselung mit einem Kaliwasserglasgebinde durch Druckinjektion, wenn die Ausführung einwandfrei ist, den gewünschten Erfolg erzielen würde. Die angebotenen Produkte sind im Preis leicht schwankend, von ca.150 bis 200€ für 30kg. Das Kaliwasserglas 28-30 liegt aber nur bei ca. 25-30€ für die gleiche Menge. Mit einem Mischungsverhältnis von 1:1 mit Wasser (wegen der Aggressivität) sollte eine ähnliche Verkieselung einsetzen, die aber länger dauert.
Hier ist meine Frage: Kann ich Kaliwasserglas 28-30 zur Bohrloch-Injektion so verwenden, oder müssen Initiatoren, Beschleuniger oder ähnliches in der Komponente enthalten sein?
Vielen Dank im Voraus für eure Mühe!
 
Was ist eine schlechte Horizontalsperre überhaupt? Wie stellt man soetwas fest?

Ich denke auch, dass man trennen sollte: Horizontalsperre und Abdichtung usw.
Und mit Beüftung eine Besserung zu erreichen ist sehr fraglich. Wie soll so etwas funktionieren?
Und wenn dann eine Sperre einzubauen ist warum keine Chromstahlplatten einbauen.
Ich führe dies seit 30 Jahren aus und habe keine Probleme damit.
Andere Techniker schreiben dazu:
http://books.google.de/books?id=ZiX...=X&oi=book_result&resnum=6&ct=result#PPA90,M1
 
Der Preis von 30€ für 30kg Kaliwasserglas ist wirklich günstig!
Ich bezahl das dreifache!

Was´n das fürn Hersteller?

Die Injektion mit Kaliwasserglas angemacht in einer Dichtschlämme scheint mehr als Fragwürdig. Was soll die Dichtschlämme im Bohrloch bewirken?
Die Verteilung der HZ- Sperre, auch ohne Dichtschlämme, ist bei einer Nassen Wand wie der Ihren eh sehr mäßig. Mit der andickung des Material dürfte die Verteilung gen null gehen. Mit etwas Glück wird in einem Radius von 5cm um das Bohrloch eine Sperre erreicht.

Die von Ihnen geschilderte Technik wird bei der Verkieselung z.b. einer Holblockstein-Wand angewendet. Wobei hier zuerst ein Sperrmörtel injiziert wird um die Kammern zu Schließen,nachfolgend wird dann Verkieselt.

gruß jens
 
Was soll die Dichtschlämme im Bohrloch bewirken

Danke für die Antworten!
Die wässrige Dichtschlämme mit Kaliwasserglas ist für die Holraumverfüllung (teiloffene Fugen) gedacht, der Abstand der eigentlichen Injektion ist ja nur ca. 30 Minuten, so das es nicht abbinden kommt und die Injektion immer noch funktioniert. Somit wird die Dichtschlämme in die Holräume gedrängt (ein Sperrmörtel soll ja nix anderes bewirken), da die Löcher ja unter ca. 40° gebohrt werden. Die Ausführung wird unter Druck gemacht, sonst hätte das ja keinen Sinn, da die Kapillare voll Wasser sind.
Zum Preis Kaliwasserglas, ich bezahle für 105 kg / 89,70€ Hole ich am Mittwoch ab, dann kann ich nähere Angaben dazu machen.
Zum Einbau der Chromstahlplatten, ja würde ich machen, aber das geht nicht an der Treppe. Mit der Belüftung erreiche ich nur, das es nicht modrig richt und sich kein Schimmel bildet, natürlich ändert das nix an der Mauerfeuchte.
Aber die Frage ob das Kaliwasserglas 28-30 zur Injektion geht weiß ich eigentlich immer noch nicht.
Viele Grüße
 
Von was wird hier geredet und was soll erreicht werden?

Kaliwasserglas, Kaliumsilikat
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Dickflüssige, ölige, farblose Flüssigkeit die eine wässrige kolloidale Lösung von Kieselsäure darstellt.
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Man gewinnt Kaliwasserglas durch Zusammenschmelzen von 3 Teilen Quarzsand, 2 Teilen Kaliumcarbonat und 0,2 Teilen Kohle (alles fein pulverisiert). Das so erhaltene, feste Gemisch aus Kaliumsilikat und Kieselsäure wird in grossen Druckkesseln mit überhitztm Wasser in eine sirupartige Lösung verwandelt.
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Da Kaliwasserglas durch alle Säuren (also auch durch Kohlensäure) mehr oder weniger schnell ausgeflockt wird (Ausscheidung von fester Kieselsäure), ist es luftdicht verschlossen aufzubewahren.
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Kaliwasserglas dient als Bindemittel bei Wasserglasanstrichen. Mit Hilfe von Kaliwasserglas stellt man auch Flammschutzanstriche her. Kaliwasserglas ähnelt in sehr vielen Eigenschaften dem gewöhmlichen Natronwasserglas.
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Quelle: "Reclams Handbuch der künstlerischen Maltechniken Band 1. Hermann Kühn: Farbmaterialien"
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Wasserglas ist eine sirupartige klare Lösung von Natron- oder Kalisilikaten in Wasser. Zur Herstellung wird ein Gemenge aus Quarzsand, Soda oder Pottasche und Kohle geschmolzen und die glasartige Schmelze nach dem Abkühlen in Wasser gelöst. Wasserglas wurde im 19. Jahrhundert erstmals als Bindemittel für witterungsbeständige Wandmalereien vorgeschlagen. Die ersten grösseren Gemälde mit Wasserglasfarben schuf der Kirchen- und Historienmaler Josef Schlotthauer (1789-1869).
Darauf begannen auch andere Maler wie Wilhelm von Kaulbach sich für dieese "Stereochromie" bezeichnete Technik zu interessieren (1850-53 wurde nach den Entwürfen Kaulbachs an der Fassade der Münchner Neuen Pinakothek Malereien mit Wasserglasfarben ausgeführt).
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Um 1878 entwickelte der Chemiker A.W. Keim Silikatfarben auf der Basis von Wasserglas, die heute noch als "Keimsche Mineralfarben" für Anstriche und Malereien an Aussenfassaden Verwendung finden.
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Beim Trocknen von Wasserglasfarben verdunstet das Wasser, wobei sich gleichzeitig das Wasserglas in Kieselsäure, Pottasche bzw. Soda zersetzt. Die unlösliche Kieselsäure bildet das Bindemittel für die Pigmente, während Soda und Pottasche vom Regen ausgewaschen werden.
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Wird tatsächlich davon geredet?
Und dann noch, für welchen Einsatz?
Könnte es sein, dass sich hier auch bauschädliche Salze bilden?
 
Kaliwasserglas, Kaliumsilikat

Hallo,
ja das ist gemeint, aber als 28-30 das ist die Zusammensetzung. Bauschädliche Salze ist auch richtig, deshalb ist das Kaliwasserglas zu verdünnen. Die Verkieselung soll erreicht werden, aber ob das mit der beschrieben Substanz so funktioniert, ohne Initiatoren, Beschleuniger oder ähnliches, das ist die Frage.
Übrigens eine schlechte Horizontalsperre, ist zu sehen am Übergang von der Sole zum Fundament, wenn der Putz ab ist.
Viele Grüße
 
"Übrigens eine schlechte Horizontalsperre, ist zu sehen am Übergang von der Sole zum Fundament, wenn der Putz ab ist."

Ihr Bewertungmaßstab zur HZ-Sperre ist falsch!
Eine Horizontalsperre im Mauerwerk sollte in die Lagerfuge des Steins über der Sohle eingebracht werden.
Eine HZ-Sperre soll das aufsteigen der Feuchtigkeit verhindern. Feuchtigkeit die unterhalb der Sperre auftritt sagt lediglich aus das die Sperre funktioniert und IO ist.

Die Frage ob Wasserglas funktioniert und wenn ja wie sie im einzelnen zu verarbeiten ist hat den einzelnen Restauratoren und Abdichtern viele Versuche, Geld, Zeit und Mühe gekostet.
Ich glaub nicht das die ihr NowHow mal eben zum Nulltarif hier verschenken.

gruß jens
 
Noch mal den Ansatz überdenken.

Hallo Herr Gerster,

wenn ich es richtig verstehe haben Sie doch bereits eine Vertikalsperre eingebaut. Wenn diese funktioniert, erklären Sie doch mal bitte wo die Feuchtigkeit herkommt.

- Handelt es sich um zu hohe Feuchte im Kellerinnenraum? Kondensfeuchte?
- Welcher Fußboden liegt im Keller? Sind die Wände verputzt?
Wenn ja mit welchem Putz?
- Wie sieht die "gute" Belüftung des Kellers aus?
- Wie wird der genutzt? Gibt es Waschmaschine oder einen Heizkeller?
Wenn ja, sind die beiden Räume genauso feucht?
- wurde einmal die Gebäudeentwässerung überprüft?

Möglicherweise lässt sich ja die Ursache finden/beseitigen bevor Sie selbst die Wände anbohren und Kaliwasser behandeln/verkieseln oder sich ein anderweitiger öliger Verarbeiter findet.

Vor der Behandlung der Wände mit Produkten deren Auswirkungen bzw. deren Erfolgsaussichten nicht zweifelsfrei abzuwägen sind sollten Sie sich immer vor der Behandlung jene Frage stellen, die Sie ansonsten danach beantwortet bekommen:

Wohin geht das Wasser dann?


Gruß aus Wiesbaden,

Christoph Kornmayer
 
wo kommt´n jetzt das Wasser her/den Ansatz überdenken

Hallo und recht vielen Dank für die Antworten!!!
Zu: "wo kommt´n jetzt das Wasser her". Vor ca. einem Jahr wurde vertikal abgedichtet, an diese Wand ist eine überdachte Terrasse bis Deckenhöhe angebaut, der Putz ist seit dieser Zeit bis ca. 1m über Sole ab. An der unter Fuge zwischen Wand und Sole ist die Fuge feucht (leichte Hanglage). Somit kann es sich m.M. nach nur Horizontalsperre handeln. Vier Probebohrungen in je 0,25/0,75/1,25m haben nach oben abnehmenden Feuchtegrad gezeigt. (Wassergehalt in 15 cm Wand)
Zu: "KnowHow mal eben zum Nulltarif". Für den Hinweis danke ich ;-) Hatte gehofft das es jemanden gibt der sagt geht nicht, oder geht mit... weil!
Zu: "wo die Feuchtigkeit herkommt". Das Bja. ist 1922, da hat man entweder keine oder eine "Pappart" als Sperre eingelegt, die man hätte dann auch weglassen können. Vor der Terrasse (siehe oben). War der Zementputz durch eindringendes Wasser schon lose. Die anderen Aussenwände sind mit ähnlicher Wandfeuchte, wie die beschriebene nach einem Jahr, die sich auch an der Feuchte der unteren Fuge zeigt. (da sind noch keine Probebohrungen gemacht / kein Platz im Moment)
Gebäudeentwässerung ist bis raus neu, in Richtung leichte Hanglage, weg vom Haus.
Fußboden ist trocken, nennt sich glaub ich Waschbeton. Putz Zement. (wo noch vorhanden)
Die Belüftung wie vor 100 Jahren, zwei Kellerfenster gegenüberliegend, auf Kipp.
Viele Grüße
 
Herr Gerster,
Sie sparen doch bereits bei der HZ-Sperre in dem Sie sie selbst einbauen.
Kaufen Sie ein fertiges Produkt von einem renommierten Hersteller Ihrer Wahl und belassen Sie es dabei.
Bekanntlich kommt nach sparsam ganz teuer?!

Die Anwendung mit Wasserglas funktioniert aber......und.....!!?
Mehr zum Thema Wasserglas möcht ich nicht sagen.

gruß jens
 
Danke

Hallo Jens H.Schröters,
Sie haben den Nagel auf den Punkt getroffen, die Kohle wird knapp, denn fast alles inkl. Heizung ist neu und die Garge fehlt noch! Aber wie kann ich denn Chromstahlbleche selbst einbauen? Haben Sie da einen Vorschlag für mich?
Vielen Dank
 
Also das Eintreiben von Blechen ist meiner Kenntnis nach Patentrechtlich geschützt. Kollege Bromm kann da sicher mehr zu sagen.

Ansonsten wie oben schon erwähnt, kaufen Sie eine fertige HZ-Sperre z.b. von Remmers, PCI, Deitermann etc.

gruß
 
Hallo Herr Gerster,

ich glaube bevor Sie da viel Geld versenken sollte sich das mal jemand vor Ort ansehen. Das Bild welches sich bei mir abzeichnet klingt nach einem Zusammenspiel von möglicherweise der eindringenden Feuchte und/oder auch nur ausgefallenem Kondensat.
Suchen Sie sich jemand unabhängigen, der Ihnen nicht ausschließlich sein Produkt verkaufen will. Alles andere bleibt ein Stochern im Dunkeln.

Ich zitiere mal: "Fußboden ist trocken, nennt sich glaub ich Waschbeton. Putz Zement. (wo noch vorhanden) Die Belüftung wie vor 100 Jahren, zwei Kellerfenster gegenüberliegend, auf Kipp" - Das kann im Zusammenspiel eigentlich nicht gut gehen. Vor einem Verremmern, Verdeitern, Verchromstahlen oder Verkieseln ist hier eher ein Konzept gefragt.

Gruß aus Wiesbaden,

Christoph Kornmayer
 
ähnliches problem!?

hallo,
meine hütte ist von 1870, vollunterkellert, kellerboden gestampft und irgendwann mit zementestrich belegt worden. das mauerwerk ist mehrschalig?(damals waren die ziegel äuszerst teuer) mit einer stärke < 50cm, der baugrund ist lehm, sodasz sich nach längerem regenfall pfützen, auch mitten im haus bilden. aufsteigende und drückende feuchtigkeit ist vorhanden.
problematik:
da das haus soll in zukunft mal gedämmt werden soll, würde ein nachträgliche horizontalsperre mittels verkieselung sinn machen. ein horizontalschnitt mittels säge oder eingeschoszener trennplatten sind aufgrund der hohen kosten schwer möglich. ein abruch des hauses ist ebenfalls unmöglich, aufgrund der geringen grösze der grundstückes, sowie des b-planes.
ohne eine horizontalsperre befürchte ich eine durchfeuchtung des aufsteigenden, gedämmten mauerwerkes durch kapillarwirkung, tauwasser, etc..

für weitere möglichkeiten bin ich dankbar.

grusz jörg
 
Thema: Bohrloch-Injektion mit Kaliwasserglas

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