Wie sollte der Wandaufbau bei einem Neubau sein?

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Matthias Schell

Guest
Beschäftige mich mit dem Neubau eines Fachwerkhauses und habe mir auch schon einiges angesehen. Wie gestaltet man am Sinnvollsten den Wandaufbau? Welche Steine zum Ausmauern, welche art von Isolation.....?

mfg Matthias
 
Fachwerkneubau

Ich habe gerade ein kleines Jugendhaus als klassischen Fachwerkneubau fertiggestellt. Optimal für derartige Aufgabenstellungen ist meines Erachtens eine 30 cm starke Wandfüllung aus Leichtlehm in Stampftechnik (Lehm, Holz- und Strohhäcksel), außen mit 2-lagigem Kalkputz und innen mit 2-lagigem Lehmputz. Insbesondere die Stampflehmwände sind dabei hervorragend in Eigenleistung zu erstellen. Bauphysikalisch keinerlei Probleme, Energienachweis erbracht, optimales Raumklima zu allen Jahreszeiten.

Herzliche Grüße aus Wolfenbüttel

Stefan
 
Hallo,

Was ist der sinnvollste Wandaufbau? – Das ist nicht leicht zu beschreiben. Es gibt da meiner Meinung nach mehrere Möglichkeiten. Homogen auf jeden Fall. Entweder homogen mit Lehmsteinen (Rohdichte 800 – 1000) oder mit Holzhackschnitzellehm. Super für die Eigenleistung. Haben da einige Vorhaben schon realisiert. Auf jeden Fall NIE zwei- oder mehrlagige Wandaufbauten ausführen.

Viele Grüße
Michael Reisinger
 
Re

Hallo,
wie ein Wandaufbau zu wählen ist hängt zum einen von der späteren Nuztung, den finaziellen Möglichkeiten und der zur Verfügbaren Zeit ab. Mit einer 30 cm Holzleichtlehmschlae lässt sich nur ein ein Wert von ca. 0,50 W/m²K erreichen. In zweischaligen Konstruktionen lassen sich Werte bis 0,35 erreichen. Vieel Grüße Gerd Meurer
 
Hallo,
ich hoffe hier bei Fachwerk.de ist mehr zu erwarten al z.B. bei bauen.de etc. Also, wenn auf den U-Wird (man kann ihn Wärmedämmwert nennen) herumgeritten wird, dann sollte man auch etwas drum herum erzählen. Alles andere ist falsch und führt zwangsläufig dazu, dass der Bauherr sich letztlich doch für das super gedämmt Fertigteilhaus mit Mineralwolle entscheidet. Das dämmt doch auch super und soll toll trocken sein. Man denkt es zumindestens so. Das jedoch die Wärmedämmung nicht alleine da steht sollte jeder mittlerweile aus dem Baugewerbe wissen. Wärmespeicherung bringt mehr als endlose Dämmung. So komme ich mit meinem 36.5-er Ziegelmauerwerk auch gut über den Winter. Und die Heizkosten liegen nur geringfügig über denen einer guten 20 cm Dämmung. Aber einen riesen Vorteil habe ich – ich habs im Sommer kühl und angenehm im Winter, fange später an mit heizen und höre eher auf. Únd in guten Wintern mit viel Sonne sind meine Heizkosten gleich der gedämmten Variante. UND ich habe keine Probleme so wie diese bei Mehrschaligen Konstruktionen (drastischer Materialwechsel) auftreten.

Herr Schell, ich habe mich in den letzten Jahren sehr intensiv mit der Bauphysik auseinander gesetzt. Ich kann Ihnen mit guten gewissen von einer zwei oder Mehrschaligen Konstruktion wärmstens abraten. Nehmen Sie Lehmsteine und setzen diese 36 cm aus. Das funktioniert super. Wenn sie stärkere wände bauen möchten, so ist dies auch kein Problem. Probleme kommen nur dann auf, wenn die Innenschale von der Äußeren getrennt sind.

Es ist wichtig, dass sie die Feuchtigkeit durch den Wandaufbau durchleiten in kapillarer Form und nicht nur in Form der Dampfdiffusion. Sie ist nur eine Möglichkeit, ist jedoch nicht alles und schadet sogar, wenn ich Randbedingungen nicht beachte. Hören Sie auf Ihr Baugefühl und überlegen Sie ruhig und durchdenken Sie gründlich. Manchmal hilft dabei das auffrischen des Schulwissens, denn mit diesem kann ich mir vieles erklären. Und das haben leider viele heutzutage vergessen und versuchen Kompliziertes noch komplizierter zu lösen. Und das muss in die Hose gehen. Einfach währt am längsten – ein Sprichwort ist nicht umsonst erfunden.

VG
Michael reisinger
 
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