Burchsteinwand vor Neubau

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glockengiesserhaus

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Guten morgen,

ich möchte eine Bruchsteinfassade vor meinem Neubau hochziehen. Fundamente (ca. 30cm siehe Bilder) haben wir schon geschaffen. Jetzt bin ich mir nicht ganz sicher, wie wir das ganze aufbauen.

Es soll einen Provenzialischen Stil schaffen wie auf den Innenbildern ersichtlich. Füge noch weitere Bilder ein.

Aktuelle Planung sieht so aus:

Das Fundament wird mit BT21 (ähnlich einer Schweissbahn) gegen aufsteigene Feuchte gedichtet.

Auf diese werden die Bruchsteine mit normalen Klinkerankern aufgebaut. Es bleibt eine 5-10 cm breite Lücke zwischen Bruchsteinwand und Ziegelstein. Als Dämmung möchte ich Perlite nehmen. HIER IST EINE FRAGE, OB DAS MIT DER PERLITE IN ORDNUNG IST, ODER OB WIR EINE DURCHFEUCHTUNG BEFÜRCHTEN MÜSSEN? Die Fassade mit der Terassentür ist west.

Als Fugenmaterial wollte ich ganz normalen Mauermörtel nehmen. Hier wäre die Frage ob da evtl. Trasskalk besser wäre. Wenn ja warum?

Die Gesamte Bruchsteinfassade soll nur bis zum Ringanker (über den EG Fenstern) verlaufen. Oben wird dann eine Vorhängfassade aus Holz mit wahrscheinlich Pavatex dahinter geschaffen. Oben auf die Bruchsteinmauer möchte ich eine Aluschiene setzen, die von der Vorhangfassade überlappt wird.

ALLES MATERIAL, welches Sie schon auf den Bilder sehen ist nur Kannmaterial. Die dicken Steine vor der Terrasse werden die Treppenstufen bilden.


Die großen Fragen sind:

1) Ist das mit der BT21 Bitumenbahn korrekt (Henkel Hersteller sagt ja)

2) Klappt das Mit der Perlitedämmung oder hat jemand bessere Alternativen (unplane Form der Bruchsteine beachten!)

3) Ist es korrekt normalen Fugenmörtel zu nehmen, obwohl Bruchsteine?


Vielen Dank
 
fachwerk-I3461_2013410105246.JPGVormauerung

Bei 30 cm Überstand und 10 cm Zwischenraum heißt das die Natursteine sollten einheitlich ca. 20 cm breit sein. Das bedeutet Quader- bzw. Werksteinmauerwerk, keinen Bruchstein. Der ist viel zu unregelmäßig hinsichtlich der Breite und der Form der Lagerfugen.
Also wird das kein Bruchsteinmauerwerk werden, es sei denn Sie bauen ein Fake aus vorgefertigeten Betonsteinen in Bruchsteinoptik davor.
Was Bruchsteinmauerwerk mit "provenzialischem Stil" zu tun hat entzieht sich ohnehin meiner Kenntnis. Dazu passen verputzte Fassaden mit kräftigen Mineralfarben oder wenn schon dann Werksteinfassaden besser.

Viele Grüße
 
Danke Herr Böttcher

Guten Tag Herr Böttcher, vielen Dank für Ihre antwort,

allerdings beantwortet diese meine Fragen nicht so ganz.

Die Steine sind Bruchsteine und bleiben Bruchsteine. So wie die Mauer hier hinten im Bild, da haben wir die gleichen genommen. Auch Feldsammelsteine genannt. Und daß die Breite von 20 und 10 Luft nicht immer eingehalten wird hatte ich auch geschrieben. Wir sammeln die Steine vom Feld und bauen daraus unsere Fassade, ich möchte nur keine blöden Fehler machen, daher meine Nachfrage hier.

PS: FAll jemand nen Tipp für mich hat warum meine Bilder hier nicht zu sehen sind, wäre ich sehr dankbar.
 
sollten Sie einen Steinbruch hinterm Haus haben, können Sie den bruchstein natürlich verwenden. Aber Standard-Maueranker aus V2A sind ein wenig knapp, will sagen, die statischen Probleme sind größer als sie denken. Vollflächiges Aufstehen auf dem Fundament setze ich mal voraus. Als Befestigung an der Wand müssen Sie sich was gescheit dimensioniertes ausdenken. Problematisch ist auch die Hintermauerung aus HLZ ohne ausreichende Querzug-festigkeit. Ich seh da eine wilde Verdübelung mit Fischer-dübeln und Körbchen zur Aufnahme des Injektionsgutes vor meinem geistigen Auge.

Grüße
 
Bruch-Steinmauer

Mit dem bolligen Material der Lesesteine werden Sie keine ausreichend standfeste, geschosshohe Bruchsteinmauer aufsetzen können. Das Material ist formal ungeeignet, zudem wahrscheinlich nicht aussreichend frostsicher (Kalksteine ?) und wird nach 3-5 Jahren bröseln.

Bruchsteinwände/Natursteinmauern haben eine Dicke von 40-60cm, geeignete schichtgerechte Steinformate vorausgesetzt. Die weiteren Probleme hat Herr Beckmann angeschnitten. Die Maßnahme erfordert statische Nachweise und ist bauantragspflichtig (ausreichend bemessene, frostfreie Gründung mal vorausgesetzt).

Die Wand hat gute Chancen, Ihnen irgendwann mal entgegenzukommen.
 
Hallo Glockengiesserhaus

ein Freund hat seine Scheune, die aus Vollziegel und Betonsteinen besteht mit gesammelten lese- und Feldsteinen "beklebt" und verfugt. Das sieht ganz nett aus.
Wenn ich Zeit habe, mache ich auch mal ein Bild davon.

Zu dem von dir geplanten Werk haben die aneren Forumsmitglieder schon alles Nötige geschrieben. Eine Fassade wirst du so nicht hinbekommen. Wie sollen die denn verklebt und mit der Wand verbunden werden? Starke Zweifel bleiben da auch bei mir.

VG J. Simon
 
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Mein Schwiegervater hat so sein 1,5 geschosshohes Haus mit den Steinen eingekleidet. Er hat einfach mehr oder weniger angelehnt und 20cm davorgebracht.

Leider hat mir immer noch keiner Meine Fragen bzgl.

1) Dämmung
und
2) welchen Mörtel

beantwortet.
 
fachwerk-I3461_2013410171850.JPGVormauerung

Mir scheint Ihnen ist nicht klar das es einen Riesenunterschied gibt ob man so eine Vormauerung direkt auf die bestehende Wand mörtelt (so wie Ihr Nachbar" angelehnt") oder ob die Wand frei, nur von ein paar Ankern gehalten, steht.
Haben Sie mal Natursteine, hier Bruchsteine, vermauert?
Die Steine ziehen so gut wie kein Wasser und schwimmen regelrecht auf den Lagerfugen. Wenn die unregelmäßig dick und nicht waagerecht verlaufen dann viel Spass beim Mauern. Wenn dazu noch statt Bruchstein Lese- bzw. Feldsteine mit abgerundeten Flächen kommen braucht man als Maurer schon viel Geschick um pro Tag mehr als eine Schicht zu setzen weil die rundlichen Steine in den Fugen kippeln. Nur mit vielen kleinen Steinsplittern die in die Fugen geklemmt werden (man nennt das auszwicken) schafft man es das solche Steine stehenbleiben wo sie sollen.
Noch eins: Ein Stein sollte maximal so hoch wie breit sein, also nicht höher als 20 cm. Das bedingt wiederum ziemlich kleine Steine, also etwa 10-20 cm hoch, generell 20 cm breit und etwa 30 cm lang. Die Lagerfugen sollten alle etwa waagerecht sein, also im rechten Winkel zur Sichtfläche liegen. Sehen ihre Lesesteine denn alle so aus? Wenn dann können Sie damit die Wand bauen, das wäre dann aber keine Bruchsteinwand. Und auf keinen Fall etwas im "provenzialischen bzw. provencalischen", höchstens im provinzialischen Stil.
Zur Kerndämmung:
Ich halte dafür Mineralwolle mit einer Belüftungsebene für geeigneter, da sonst die Gefahr besteht das über undichte Fugen Regenwasser in die Perlite läuft.
Als Mauermörtel nimmt man Kalkzement- bzw. hydraulischen Kalkmörtel, er muß frostsicher sein. Verfugt wird nicht extra, es wird vollflächig gemauert und die Fugen abgebügelt.

Viele Grüße
 
Ist der geplante Wandaufbau ...

... schon mal einer Dampfdiffusionsberechnung unterzogen worden?

Es kann gut gehen, muss aber nicht!


i. V. Dirk Meisinger
 
fachwerk-I3461_2013410172442.jpgVormauerung

Machen wir es mal andersrum:
Da das zweite Bild von ihnen fehlt hier noch eins von mir.
Schwebt Ihnen sowas als Vormauerung vor (das ist eine Bruchsteinmauer von hoher Qualität)?

Viele Grüße
 
Jo

Jawohl das ungefähr ist es. Wenn mir noch einer erklärt, wie ich ein zweites Bild hier einbinden kann, dann sieht man was ich baue. das ist keine Arbeit für einen oder 10 Tage! Mein Schwiegervater hat 2 Jahre dafür gebraucht! Die Steine haben nen Volumen von unter 100cm2.
 
Pavatex

Was haltet Ihr denn von Pavatex in 6 cm stärke vollflächig aufgedübelt als Dämmmaterial?

Bzgl. Steinmenge braucht sich niemand gedanken machne, ich habe in den letzten 5 Jahren meine Sonntagsexkursionen immer mit hänger gemacht.... meine Kinder (5/3) sammeln schon fleissig mit (seid langem!) und wissen mittlerweilen auch was ich brauche.
 
Ein Mann ...

... muss tun , was er tun muss. Da soll er sich auch nicht durch hasenfüßige Bedenkenträger beirren lassen. Tollkühnheit hat Einsicht immer schon geschlagen. Wohlan ...
 
fachwerk-I3461_201341174042.jpgNatursteinwand

Dann werde ich als hasenfüßiger Bedenkenträger hier in meinem letzten Beitrag dazu anmerken:

1.Schön das Ihnen die Wand gefällt.
2.Die steht nicht in der Provence, sondern in der Bretagne. 3. Sie ist nicht aus verschiedenen schwedischen Findlingssteinen zusammengestoppelt sondern besteht einheitlich aus gebrochenem Granit einer Herkunft (daher nennt man so etwas auch Bruchstein).
4. Jeder Stein wurde einzeln gespalten und passgerecht behauen.
5.Das ist keine Vorsatzschale, sondern eine zweischalige, ca. 60 cm dicke Wand mit Füllung.
6. Wie so eine Wand im Querschnitt aussieht sehen sie auf dem Foto.
Denken Sie sich den rechten Teil weg dann haben Sie Ihre Vorsatzschale. Das sind ähnlich wie bei ihnen Lesesteine. Da die ebenfalls rundliche Formen haben wurden sie vorher gespalten und zugerichtet um wenigsten zwei gerade Flächen zu erhalten die im rechten Winkel zu einander stehen.

Viele Grüße

p.s. Ihre" normalen Klinkeranker", mit denen sie Ihre Feldsteinwandschale verankern wollen kann ich auf Ihrem Foto leider nicht erkennen.
 
fachwerk-I3461_2013411907.JPGNachtrag Vorsatzschale

Gerade ist mir ein Foto untergekommen das genau so eine Wand darstellt. Jeder Stein ist bearbeitet und auf einheitliche Breite gebracht. Die Lager- und Stoßfugen sind annähernd waagerecht bzw.senkrecht. Nix Bruchstein, das nennt man Schichtenmauerwerk.
Auch nix provencalisches, sondern bretonisch.
 
nochmals nen bild

verdammig... warum kann ich keine bilder einstellen? habe es jetzt 5 mal veruscht aber es geht einfach nicht. wer kann mir das erklären....

Hier nen Link zu den bilder, die ich seid ewigkeiten versuche hochzuladen, liegen bei picasa

Hier hinten die Wand, ist aus den gleichen Steinen, als vollflächige Vorsatzschale ohne Dämmung
https://lh6.googleusercontent.com/-...AAAAAAHKg/tB5jpcohlqc/s800/wandganzhinten.jpg

Hier sieht man das (natürlich 80cm tiefe, leicht bewährte) Fundament. Sockelbereich umputzt mit mineralischder Dichtschlämme
https://lh3.googleusercontent.com/-oTQqG001pRE/UWZyBD4g5SI/AAAAAAAAHK4/1BPJf1NKPSI/s800/image4.jpg

Eine kombination von Massivstein mit normalem Ziegel kann auch innen was her machen. Dieser Aufbau benötigte ob der schweere der Steine 14 Tage:
https://lh3.googleusercontent.com/-3ZR3ZMyb3L8/UWZx6vjOVYI/AAAAAAAAHKo/_SShrJs29f8/s400/image1.jpg

Also ich hoffe, daß insbesondere das erste Bild LIcht ins Dunkel bringt.

UND MAL GANZ EHRLICH: Ob Provencialisch oder wegen mir Provinziell. Scheiss egal, hauptsache sieht gut aus. Dafür braucht man wirklich keinen Buchstabensalat produzieren.
 
Da ich grade ein Bild habe, will ich es auch mal zeigen. Ostdeutschland, Feldsteine aus Skandinavien, man sieht ein bisschen was zum Querschnitt. Mir ist immer etwas unklar, wie das überhaupt stehen bleibt, schaut auch so aus als wäre es Lehmmörtel(?) oder Kalk mit viel Sand.

Herr Böttcher, dürfte ich sie mal fragen, um einen frostsicheren Kalkmörtel selber zu mischen (Zuschlag 0-4mm, CL90) wieviel Zement soll ich mindestens zugeben? Wenn ich Sie richtig verstanden habe, sind im Weißkalkhydrat so gut wie keine hydraulischen Bestandteile mehr drin (im Gegensatz zu dem historischen, vor Ort gelöschten Branntkalk). Andere sinnvolle Alternativen als Zement gibts wohl nicht? Nach dem Motto ich pulverisiere einen ollen Dachstein und geb das mit in den Mischer..

Danke und schöne Grüße,
Dirk
 
Bruchsteinwand

Oh du heilige Einfalt!
Das erinnert mich ein bisschen an die alten Landserwitze vom Sender Jerewan.
Im Prinzip schon, aber:
Das ist Innen und nicht Außen.
Das ist angemauert und steht nicht frei.
Das ist nur einen Meter hoch, eine andere Knicklänge als bei einer geschosshohen Mauer.
Provence oder Provinz:
Für mich ist die Provence eine Landschaft im Süden Frankreichs, mit provenzalischer Kultur, Essen, Landschaft, Baustil.
Es gibt auch die Provinz, mit provinzieller... So was gibt es überall in Deutschland.
Dazwischen kann man durchaus Unterschiede feststellen. Da hab ich wohl den provinziellen mit dem provenzalischen Baustil verwechselt.
Was den Mörtel betrifft:
Was soll dieser Drang, so etwas selber zusammenzurühren?
Etwas besseres kommt da garantiert nicht heraus.
Kaufen Sie sich ein paar Sack Putz- und Mauermörtel Festigkeitsklasse CS II, frostsicher für außen.
Zur Mauer von Dirk Sander:
Das so etwas noch steht ist wohl mehr der Gewohnheit zu verdanken und der Tatsache das die untere Wand nur etwa 2 Meter hoch ist. Weiter oben wurde zu stabilerem Material gegriffen. Noch einen Meter hätte die Wand wohl nicht verkraftet, da sie nicht nach den Regeln der Handwerkskunst erstellt wurde. Diese Regeln kannten schon Griechen und Römer und haben sich daran gehalten. Heute stehen sie in der Mauerwerks- DIN.
Vom Typ her ist die untere Mauer eine Mischung zwischen Zyklopen- und Bruchsteinmauerwerk. Wenn man mal etwas genauer hinschaut kann man übrigens ganz gut erkennen das die meisten Feldsteine bzw. Findlinge gespalten wurden, ein Haufen Arbeit. Und: wenn das schon bei der Dicke wacklig aussieht wie dann bitte bei 20 cm Dicke?

"... Stehen keine gebrochenen Steine, sondern Feldsteine oder Findlinge zur Verfügung, so ist ein regelmäßiger Verband nicht durchführbar, und es wird nur bei sorgfältiger Auswahl der Steine möglich sein, der ersten Anforderung an jeden Steinverband, daß keine Stoßfugen aufeinander treffen, zu entsprechen. Die Steine sind dann am besten unter Verwendung von Zementmörtel so zu legen das möglichst viele Durchbinder vorhanden sind, auch sind die unvermeidlichen hohlen Stellen gut mit kleinen Steinen oder Ziegelbrocken zu verzwicken. Um größere Feldsteine einigermaßen lagerhaft und verbandfähig zu machen, müssen dieselben gespalten werden..." Aus Adolph Opderdecke, der Maurer.

Viele Grüße
 
Ja, Sackware kaufen wollte ich jetzt eigentlich nicht hören.. ;-)

Mich tät interessieren, sind's zwei satte Schippen Zement oder eher eine mickrige flache für die Frostsicherheit. Normaler Mischer, 12 Schippen Zuschlag, kein Aquädukt, normales häusliches Heimgewerk.


Letztens im Gespräch, über die knausrigen Alten früher und den Mörtel - es rieselt überall aus den Fugen, da kam: "..als Walter seine Scheune gebaut hat, hat er zwei Sack Zement gekauft. Als sie fertig war, war noch ein Sack über.
Den hat er sich in Schuppen gelegt, falls er mal nochwas bauen will."
 
Thema: Burchsteinwand vor Neubau
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