Von allen machbaren Möglichkeiten ist die einfachste immer die Beste!
Hallo Anette, Hallo Wolfram!
(Die Anette hatte ich doch glatt übersehen!)
Bevor ich etwas zu Heizleisten und Verbrauch schreibe, noch etwas Grundsätzliches:
Wer es warm haben will muss Heizen!
Beim Autofahren ist das ähnlich, doch da kommt niemand auf die Idee, den Spritverbrauch als Spritverlust zu bezeichnen.
Genau wie beim Autofahren kann man die Sparsamkeit allerdings auch übertreiben. Entweder man kauft sich für viel zuviel Geld einen Lupo 3L und kommt dann mit 3 Litern durch die Welt, oder man kauft sich doch lieber ein Auto.
Ich fahre ganz gern auch mal 200 und mit der gesamten Familie, Hunden und Gepäck in den Urlaub. Auch möchte ich im Sommer nicht mehr auf die Klimaanlage und im Winter auf Standheizung und beheizte Sitze verzichten.
Da meine ideologische Bildung noch nicht abgeschlossen habe,
bewerte ich entstehende die Kosten, lieber nach kaufmännischen Gesichtspunkten.
Ich denke wie viel Geld ich Ausgeben soll, und wie viel ich dabei sparen kann; und ich meine dabei wirklich sparen kann.
Beim Wohnen und Bauen gehe ich davon aus, dass ein Haus in der ungemütlichen Jahreszeit Schutz und Behaglichkeit geben soll.
Soll da mit dem Komfort unserer Zeit verbunden sein, brauche ich dazu fließend Wasser, Strom und eben eine „Zentralheizung“
Diese Heizung muss eine angenehme und gesunde Wärme erzeugen. Gesund nicht nur für uns Menschen, sondern auch für die Bausubstanz.
Glücklicherweise ist Strahlungswärme gleichermaßen für Mensch und Haus gesund.
Wie ich diese Wärme erzeuge ist dann zweitrangig.
Bequem und teuer mit Gas oder Öl, oder ein wenig günstiger mit Holz, Sonne oder anderweitig alternativ.
Leider ist bei genauer kaufmännischer Betrachtung der Kostenunterschied zwischen den Energieträgern nicht so hoch, wie ideologisch verbrämt gern verbreitet wird.
Wirklich sparen kann ich nur, in dem ich kostenintensiven Verbrauch „bequemer“ Energie durch „arbeitsintensive“ Energie ersetze.
Also in den Wald gehen Holz machen und dann zu Hause verbrennen.
Günstig im Grundofen oder teurer aber dafür mit weniger Arbeitsaufwand im Holzvergaser und Pufferspeicher.
Alles eine persönliche Entscheidung.
Dann noch kurz zum Dämmen. Ich habe mehrere Häuser selbst saniert bzw. gebaut.
Was mich von vielen Architekten und anderen Bauleistungsanbietern unterscheidet, ist, dass ich in allen Häusern selbst gewohnt habe. Ich habe bestimmte Arbeiten und ihre spätere Wirkung selbst erwohnt.
Auch ein mit Zellulose gedämmtes Haus hat eine recht hohe Luftfeuchtigkeit im inneren. Und feuchte Luft ist die Ursache der meisten Übel unserer Bauprobleme.
So bin ich über die Bauvorhaben zu der jetzigen Überzeugung gekommen.
Ein Haus sollte in jeder Hinsicht übersichtlich sein! In der Größe, den Kosten und in der Art und Anzahl der verwendeten Baumaterialien. Deshalb kommen mir keine leichten Baustoffe mehr ins Haus. Das hieß für unser letztes Haus: Holz, Lehm, Ziegel und Kalk.
Durch die Erfahrungen bei der Verarbeitung des Lehmes und der letzten Oderflut bin ich nunmehr zu der Auffassung gekommen, dass Holz, Ziegel und Kalk meine Baustoffe sind.
Bei derart homogenen Häusern wird nicht gleich jeder Baufehler ein Bauschaden.
Alles was mit Dämmung und leichten Baustoffen zu tun hat, verlangt fehlerfreies Bauen. Und wer nur ein wenig Erfahrung auf dem Bau hat weiß, dass auf jedem Bau Fehler gemacht werden.
Beispiel: Dampfbremse in gedämmten Konstruktionen. Selbst wenn, was wirklich unglaublich ist, keine Lecks in der Dampfbremsebene sind. Irgendwann wird irgendjemand in den nächsten 20 bis 30 Jahren irgendwo eine Schraube eindrehen oder einen anderen Fehler begehen. Und je weniger Lecks so eine Konstruktion hat, umso größer ist der Dampfdruck auf diesen Stellen.
Welche Wirkung solche Stellen haben, können Sie im Fernsehen in den Dokudramas der Privatsender zur Genüge betrachten. Und es sind immer die Dämmstoffhäuser oder Häuser aus Gasbeton über die berichtet wird. Nie solide vielleicht sogar alte Häuser, es sei denn sie sind modernisiert worden.
Verwunderlich ist in diesem Zusammenhang allerdings, wie weiterhin in aller Sorglosigkeit dem „Stand der Technik“ hinterher gehechelt wird.
Häuser werden, mit völlig „neuartigen Techniken“ gebaut und modernisiert.
Solche Häuser sind oft schon nach 20 Jahren und weniger ein Sanierungsfälle. Zu diesem Zeitpunkt sind viele Häuser gerade mal zur Hälfte abgezahlt.
Heizleisten:
Heizleisten bestehen aus einem Cu-Rohr welches knapp über dem Fußboden umlaufend an den Außenwänden montiert wird. Auf diesem Rohr sitzen kleine Lamellen(Kleinkonvektoren) die dann schlicht verkleidet werden. Diese erzeugen nur so viel Warmluft, dass diese an der Wand aufsteigt und diese erwärmt. Ist die Wand dann wärmer als die Raumluft, beginnt die Wand zu strahlen. Diese erwärmt nicht nur horizontal alle im Raum befindlichen Gegenstände und Personen, sondern auch die anderen Hüllflächen des Raumes. Sind dann auch diese Flächen wärmer als die Raumluft, strahlen auch diese.
So kommt Ihr ohne Fußbodenheizung zu warmen Böden. Wer es nicht glaubt, für den hab ich ein Musterferienhaus. Diese Strahlungswechsel gehen sehr schnell vor sich, mit Lichtgeschwindigkeit! In einer Heizleistenanlage ist sehr wenig Wasser, im Allgemeinen so um die 30 Liter, und das macht die Regulierung sehr schnell.
Durch die Strahlungswechselwirkungen zwischen den Raumbegrenzungsflächen, gibt es keine unterschiedlich kalten Flächen. Das beugt Schimmel und Holzschädlingen vor! Man hat keine Kondensationsprobleme in den Wänden oder Außenkonstruktionen, das Haus bleibt im Ganzen trocken und damit wird die Substanz erhalten.
Gut gebaute Häuser können mit einer Strahlungswärmeheizung uralt werden.
Ich häng mal ein paar Bilder von den Heizleisten und einer fertig verkleideten Heizleiste an.
Ich verweise an dieser Stelle nochmals auf den Eisenschink und Ringelstetter.
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Vorteil der Heizleisten gegenüber anderen Strahlungswärmeheizungen ist, dass sie einfach, übersichtlich, fehlerunempfindlich und Dank radia-therm auch endlich preiswert sind.
Eingeputzte Wandheizungen, Hypokausten und andere komplexere Anlagen sind wesentlich träger. Gerade in unseren Breiten kommt es bei Westwetterlage leicht zu Temperaturschwankungen 15 Grad. Dann ist ein Haus auch schnell einmal zu warm. Andersrum lässt einen eine träge Heizung bei einem Temperatursturz auch schnell mal frösteln.
Außerdem findet sich auch bei in den Wänden eingeputzten Heizschlangen immer jemand, der genau in das Rohr eine Schraube dreht.
Dann noch mal zu dem speziellen Problem mit dem 6 m hohen Raum.
Gerade wenn der Raum nur sporadisch genutzt wird, denke ich, dass Dämmmaßnahmen, auch wenn sie wirklich etwas sparen sollten wenig sinnvoll sind.
Bitte mal Nachrechnen! Kosten der Dämmung, Finanzdienst(Zinsen) und die dann wirklich einsparbare Energiemenge.
Trotzdem würde ich nicht von Strahlungswärme abgehen.
Und ein Bullerjahn? Bei 6 m Raumhöhe, und einer bodennahen Temperatur von 20 Grad wird unter der Decke Saunaklima sein. In Kopfhöhe sind dann 30 Grad und man hat dank Zugluft ständig kalte Füße. Außerdem flackern Dank heftigster Luftbewegung bei Familienfeiern dauernd die Kerzen auf dem Tisch.
Es muss massiv Luft bewegt werden bei dem Raumvolumen. Das ist massive Staubbelastung der Luft! Trotzdem wird dieses Heiligabendkirchenklima bleiben. Die kalten Wände lassen auch 30 Grad ungemütlich werden.
Zwei Möglichkeiten sehe ich:
Die Erste: eine dünne Vorsatzschale auf der Innenseite des Raumes. Ich würde Holz bevorzugen, da Holz hervorragend reflektiert. (es sind nicht die holzverkleideten Häuser bei uns an der Ostsee gemeint!) Vor diese Schalung dann Heizleisten montieren.
Da die Strahlungsheizung schon dann funktioniert, wenn nur die oberste Schicht der Wandfläche wärmer als die Luft ist, würde theoretisch auch eine Wand aus Papier genügen um zu Wärmen.
Dann werden Sie auch im Winter zwar einen recht kühlen Raum haben, aber durch die Strahlung werden sie gut klar kommen. Denken Sie mal an den März auf der Alm.
Es gibt dort reichlich Skifahrer in Badehose. Die Strahlung der Sonne macht es erträglich, vorausgesetzt es ist kein Wind!
Die Zweite: Baut Euch einen Grundofen mit Keramischer Oberfläche. Dieser sollte in der Mitte des Raumes stehen, so dass er in alle Richtungen strahlen kann. Die keramische Oberfläche ist wichtig, da Keramik, Ziegel oder Lehm recht schlechte Wärmeleiter sind, so dass die direkte Oberfläche des Ofens nicht zu heiß wir, und so Thermik an der Ofenoberfläche vermieden wird.
Deshalb keinen Kanonenofen, und erst recht keinen Bullerjahn!
Lassen Sie sich nicht durch die hohen Preise der Grundöfen erschrecken. Reden Sie mit Ihrem Schornsteinfeger und bauen Sie sich dann einen eigenen Ofen, kost fast nix! Achtet darauf, dass die Wände des Ofens nicht zu dick werden, durch einen halben Ziegelstein kommt die Wärme in etwa einer halben Stunde. Allerdings bleibt der noch 3 bis 6 Stunden warm. Auch ein offener Kamin geht sehr schnell und ist extrem einfach. Allerdings ist das überall im Land anders geregelt. Der Schornsteinfeger weiß meist Bescheid.
Gern auch hier weiteren Rat.
Wichtig ist dann jedoch, wenn Ihr den Raum nur sporadisch nutzen und heizen wollt, braucht Ihr „warme“, reflektierende Oberflächen an den Außenwänden. Am besten wie gesagt Holz.
Jetzt noch zum Gerd:
Sicher sind wir gar nicht so weit voneinander entfernt voneinander wie es den Anschein hat.
Mit Dämmung meine ich wirklich nur die leichten Baustoffe.
Ein Leichtlehm, eine Wand aus porosiertem Ton, besser eine zusätzliche halb- oder ganzsteinige Wand dämmt auch, sehr gut sogar.
Jedoch richtig „echte“ Dämmung an der Fassade eines Denkmals ist für mich wirklich undenkbar.
Der Unterschied zu Strom, Wasser und Gas ist einfach der, dass leichte Baustoffe extrem gefährlich für die Substanz eines jeden Hauses, insbesondere eines Denkmals sind.
Die Kondensationsproblematik ist auch bei exaktester, dem „Stand der DIN und Technik“ entsprechender Bauweise nicht beherrschbar.
Sollte es sich irgendwie einrichten lassen, sind Dächer, erst recht im Denkmal, nicht auszubauen. Sollte es sich aus Platznot nicht vermeiden lassen, gibt es jedoch noch andere, einfachere und übersichtlicherer Möglichkeiten einen Dachausbau wohnlich zu gestalten, als den Ihn mit Folie oder Pappe abzukleben und hinterher mit auch noch so ökologischen Baustoffen auszustopfen.
Wie haben Sie im Übrigen festgestellt, dass ausgerechnet der Raum mit den 60 cm dicken Wänden extrem viel Energie verbraucht?
Haben Sie einen extra Wärmemengenzähler.
Gegenbeispiel: Meine Frau steht als Restauratorin ganzjährig in Kirchen.
Keine Dämmung, keine Heizung und trotzdem im Winter keinen Frost.
Aber den Dämmstreit brauchen wir hier nicht wieder auszufechten. Das ist für die fragenden nicht wirklich amüsant.
Der Fragende will einfach nur mit begrenzten Mitteln einen ungünstig geschnittenen Raum sporadisch heizen und den Raum dann auch nutzen können.
Wer sich bis hierhin durch meine Polemik durchgekämpft danke ich ganz doll für die Aufmerksamkeit!
Der Ingo vonne Köst