Salzbelastetes

Diskutiere Salzbelastetes im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Mauerwerk aus Gneis. Welche sinnvolle Sanierungsmöglichkeiten gibt es, nachdem das Gebäude vor Jahren bereits saniert wurde (ca 80 cm...
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Olaf aus Sachsen

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Mauerwerk aus Gneis.
Welche sinnvolle Sanierungsmöglichkeiten gibt es, nachdem das Gebäude vor Jahren bereits saniert wurde (ca 80 cm Bruchsteinwände) und in Nutzung steht.
 
Mit was

… ist es "vor Jahren" denn saniert worden?

… mit den Zement Fugen?
… mit Hydrophobierungsmitteln?
… anderen Anstrichen?

FK
 
nein,

ohne "Hydrophobierungsmitteln?
… anderen Anstrichen?", Zur Fuge kann ich momentan nichts sagen, würde mich aber noch kümmern.
Es wurde mit Beton-Vorsatzschalen, Abdichtung und Sanierputz gearbeitet. Außerdem wurde das Mauerwerk gesägt, wobei ich den genauen Inhalt der Ausschreibung noch nicht kenne. Außerdem wurde in einigen Bereichen das Mauerwerk ausgetauscht. Da die Haushaltmittel aber begrenzt waren, gab es auch Schwachstellen. Nach 5 Jahren sind nun kleine Bereiche, die Sogen machen, andere sind okay bzw. müssen handwerklich besser nachgearbeitet werden. Da ist es zum Teil nur handwerklicher Pfusch. Mir geht es also um praktische Lösungen zum Bestand und nicht um Sätze wie "das hätte man alles anders machen können ...."). Ist nun mal 5 Jahre her und andere habens so entschieden.
Als ständige Maßnahme sollte sicherlich anfallendes Salz abgekehrt werden.
 
Ergänzung

Fuge außen Zementmörtel,
Sägeverfahren mit Seil, PVC-Platten eingelegt.
 
zwei Fotos - zwei Fehler?

Sie schreiben:

sinnvolle Sanierungsmöglichkeiten …
… handwerklicher Pfusch …

Würde sagen: "richtig machen!"

Was hat das erste mit dem zweiten zu tun?

All das falsche Zeug weg machen - da ist das Kehren das wenigste!
Dann richtig sanieren.
Kalk - was sonst!

FK
 
es

geht nur um das 1. Foto. Das zweite war zu Verdeutlichung, dass es noch andere Problemzonen gibt.
Wenn ich die Antwort so richtige verstehe:

Kalk - Die Fugen mit Kalkmörtel erneuern und das Problem wäre gelöst ...........??
 
und

die Salze sind großstadttypisch, haben nichts mit Abortgruben zu tun. Eher mit Industrie und Bergbau (Verhüttungsbetriebe).
An einzelnen Stellen innen ähnliche Erscheinungen, vor allem unter der "Sägenaht".
 
Gneis sanieren

Hallo Olaf,
ich sehe das Problem damit wahrscheinklich nicht gelöst. Es liegt nicht nur an dem bisschen Fugenmörtel.
Es muß erst einmal eine genauere Schadensanalyse durchgeführt werden.
Vorab kann ich nur orakeln:
Wenn das Wasser von der Wand (außen und innen)ferngehalten wird, könnte das helfen.
Wie- das muß man sehen.
Salze würden ohne Feuchtenachschub nicht mehr kristallisieren, die Auflösung der Feldspatkomponente (Feldspat ist wenn auch schwer wasserlöslich)könnt so gebremst werden. Die Entfernung des Anstriches wäre beim Abtrocknen sicher hilfreich.
Ob die Entsalzung eine Alternative ist bleibt abzuwarten.
Damit kann man aber nur konstruktiv bedingte Schadensursachen lösen, das jetzige Schadensbild wäre damit nicht beseitigt, nur der weitere Verfall.
Wenn der verwendete Gneis einfach nicht beständig und verwitterungsresistent ist, dann hilft letztendlich nur das Auswechseln. Das scheint mir hier nicht so arg schlimm zu werden; anscheinend wurden die Steine als relativ dünne Schale im Zuge einer Sanierung in die Wand eingebaut.

Viele Grüße
 
Außenwand

Aus Gneis ist die ganze Außenwand (bauzeit um 18xx) etwa 80er Wände, die nach etwa 5 Jahren Trockenlegung aber immer noch austrocknen. Außerdem kommt Schlagregen ran. Mich würde schon eine Entsalzung interessieren, zumindest,was es da gibt, da die Ausblühungen wolhl noch in den nächsten Jahren auftreten werden und innen immer wieder zu kleinen Putzschäden führen.
Innen völlig Farbe ist durch öffentliche Nutzung ein Problem. Politische Entscheidungen sind nach wie vor nicht immer durch Fachkompetenz gekennzeichnet.
 
Gneis sanieren

Das verwundert mich doch sehr.
Solches Mauerwerk (regelmäßiges Schichtenmauerwerk) entspricht mehr dem Zeitgeist der 20-ger Jahre des 20-Jhr.
Im 19.Jhr. waren historisierende Mauerwerkstypen in Mode.
Außerdem erscheinen mir die Blöcke maschinell geschnitten, auch das passt mehr zu den Zwanzigern. Die Wände wurden bei solchen Stärken auch nicht voll mit Quadern gesetzt, sondern entweder als Mischmauerwerk ausgeführt (innenseitig sind 2/3 der Wandstärke Ziegel) oder zweischalig mit gestampften Betonkern (Opus caementitium würden die Römer sagen). Natürlich gab es auch schon im 19.Jhr. modern denkende Architekten, dann würde man mehr Stahlund Beton im Bauwerk offen sehen.
Dann habe ich ein ungutes Gefühl, wenn ich bei solchen Sockeln das Wort "Trockenlegung" höre. Was wurde denn genau gemacht?

Viele Grüße
 
nach Aussage

des Bauleiter sägen mittels Seil und PVC-Bahnen eingelegt.
die im Bild 3 zu sehenden glatten Steine sind Mauerwerksaustausch. Mal noch ein Foto von einer Innenwand, die als architektonisches Sichtfeld belassen wurde. Im übrigen gab es hier 700 Jahre Bergbau und hinreichend Bruchsteine. Der Gneis hat hier aber auch solche guten Köpfe.
(Ich war bei der Sanierung nicht dabei, muß also immer Rückfrage nehmen, sitze am Schreibisch und soll Mängelliste abarbeiten.)
--- In dem Fall geht es mir NUR um die Salzausblühung, da für alle anderen Maßnahmen eigentlich vor 6 Jahren die Sanierung bereits lief, das kommt wohl in meiner Frage nicht klar raus.
 
Gneis sanieren

Damit stellt sich die Sache schon etwas anders dar. Das läßt auf Salzeintrag in die Wand schließen.
Ich würde folgende Schritte unternehmen:
1. In die Bauakte schauen wie die Wand aufgebaut ist. Bei solchen Bruchsteinen innen ist die Wand zweischalig und wahrscheinlich mit Stampfbeton gefüllt.
2. Ein paar Salzanalysen über den gesamten Wandquerschnitt machen lassen und Art sowie Konzentration der Salzbelastung abklären.
3. Hausmeister fragen wie im Winter geräumt und ob Taumittel gestreut wird.
Wenn die Ergebnisse vorliegen dann nachdenken und entscheiden.
 
Hallo Olaf,
Salze nehmen Feuchtigkeit auch hygrisch, also aus der Luft, auf.
Je nach dem um welche Salze es sich handelt gehen sie zwischen 50 und 70% rel. LF in Lösung.
Wenn wie hier aufsteigende Feuchtigkeit ausgeschlossen werden kann, kann ein Sanierputzsystem durchaus eine erfolgreiche Sanierungsmaßnahme sein.
Über Sanierputze findest Du unter "Leistungen" wissenswertes auf meiner Internetseite.

Grüße
Oliver Struve
 
zu

den Vorschlägen:
- Sanierputz außen nicht möglich: wegen Denkmalschutz.
- Hausmeister hat gewechselt, aber hier davor ist Wiese (bei Bild 2 könnte das auch zusätzlich eine Ursache sein).
- Salzanalysen wohl nächste Woche in Auftrag geben.
aufsteigende Feuchte noch möglich als Nachtrocknung, da diese Wände sicherlich mehrere Jahre brauchen. Neuer Nässeeintrag verlängert das ganze ja - man braucht nur rausschauen...

Danke!
 
@ Georg

werde mich nächste Woche mal auf die Bauktensuche begeben, zumindest sollten ja Unterlagen aus der Sanierung vorliegen.
 
neue Daten:

Baujahr um 1900, alles durchgängig Naturstein (Haldenmaterial möglich),
in der Nähe/ Windrichtung lagen Verhüttungsbetriebe (Arsen und Nickel), Chlorid in Masse% zwischen 0,07 und 0,15,
Sulfat SO/4/-2 0,25 bis 1,5; Nitrat 0,02 bis 0,1.

Bei der damaligen Sanierung wurde ein Entsalzen mit Kompressen (vermutlich Zellulose)durchgeführt.

Sollte nunmehr eine chem. Salzumwandlung durchgeführt werden oder die Kompressen wiederholt werden ?
In der damaligen Voruntersuchung vor etwa 10 Jahren wurde eine Hydrophobierung vorgeschlagen, jedoch nicht ausgeführt.
 
Gneis sanieren

Da muß ich passen, ist mir zu heikel.
Dafür gibt es Spezialisten im Restauratorenbereich, die sich mit sowas besser auskennen.

Viele Grüße
 
Muß

mal nachstoßen:

gibt es akteulle Möglichkeiten, das Salz im Stein zu binden, wobei ich hier vorrrangig an die Außenfassade denke, da innen durch Nutzung als Schule Putz, Farbe und Möbel die Möglichkeiten sehr beschränkt sind.
 
Thema: Salzbelastetes

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