Trockenlegen eines Bruchsreinkellers

Diskutiere Trockenlegen eines Bruchsreinkellers im Forum Keller & Fundament im Bereich - Hallo, ich habe ein Haus welches in den 30er Jahren gebaut wurde. Der Keller ist aus Bruchstein / Naturstein gemauert. Ich weiß nicht genau...
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Sebastian Thielmann

Guest
Hallo,

ich habe ein Haus welches in den 30er Jahren gebaut wurde. Der Keller ist aus Bruchstein / Naturstein gemauert. Ich weiß nicht genau welcher Naturstein es ist. Ich denkle aber Basalt oder ähnliches, da eine Probeborung mit einer Schlagbohrmaschine auf ein sehr hartes Gestein schließen lässt. Einseitigh liegt die Kellermauern ca. 1,5 m im Erdreich und somit ist die Wand im Keller sehr feucht. Ich würde nun gerne eine Tockene Kellerwand haben, da ich nichts gegen die Wand stellen kann, ohne das es Schimmelt. Wie kann ich das am besten machen? Kann ich außen herum freigraben und den Keller mit Bitumen und Styropor Abdichten und Dämmen?
 
Trockene Außenwand

Das kann man machen, sollte aber der Wand Gelegenheit zum Trocknen geben. Außerdem muß die Ursache des Wasseranfalles eindeutig geklärt werden:
- Hangwasser als Tagwasser oder Schichtenwasser ?
- drückendes Wasser ?
- kapillar aufsteigendes Wasser
- defekte Rinnen ?
Bitumen ist nicht mehr mehr unbedingt Stand der Technik.
Die keramische Beschichtung ist überlegen.

Grüße
 
Hallo,

unsere Nachbarn haben ihren Keller außen auch aufgegraben und mit Teichfolie abgedichtet... au weia ;o). Jetzt ists innen erst richtig nass. Die "alten" haben damals Lehmerde genommen, das war auch das beste überhaupt. Ein feuchter Keller bleibt bis zu einem gewissen Grad feucht, wenn man nicht den Boden betoniert und den Raum beheizt.

Grüße Annette
 
Also an der Folie liegt es mit Sicherheit nicht. Die ist sicher dicht, aber...

Wenn die Feuchte "nur" durch Kondensation innen entstanden ist, helfen außen auch keine noch so guten Abdichtungen.
Da hilft dann ein guter Luftentfeuchter und sonst nichts.
 
Bei Natursteinmauerwerk aus Basalt, Granit etc. rührt der Hauptteil der feuchte, aufgrund der Dichte des Steines, erfahrungsgemäß meist aus Kondensatfeuchte und nicht durch fugenseitiges eindringendes Bodenwasser.
Solange also das Wasser nicht deutlich sichtbar zu den Mörtelfugen herreindrückt sollte, wie bereits erwähnt, das Aufstellen eines Luftentfeuchters genügen.

Zur Schimmelproblematik, hier Hilft ein Sporenbekämpfer und das anschließende Neuverputzen des Mauerwerkes mit Kalkmörtel. Aufgrund seiner Alkalität und des eingesetzten Luftentfeuchters wird sich das Schimmelproblem an den Wänden somit ebenfalls erledigt haben.

gruß jens
 
Keine Lösung aber eine kleine Gärtneranmerkung...

Habe bis Sommer 06 in einem Berliner Rand-Reihenhäuschen gewohnt, Baujahr 1922. Die Kellerfenster waren alt, einfach, schlecht und zugig, das Regenwasser aus den Dachrinnen versickerte keine 2 m vom Haus entfernt, zwischen den Fallrohren stand eine Birke, etwa 2 m von der Nordwand des Gebäudes entfernt, die ihre Wurzeln da und dort in die Fensterschächte und Kellerecken wachsen ließ. Im Keller wurde geduscht und gewaschen, im Raum gleich daneben Bücher und Holz gelagert, es gab keinen Schwamm, keine Stockflecken, keinen Schimmel, keine gewellten Buchseiten.
Der neue Eigentümer ließ gewaltig umbauen, Kunststoff-Isolierglasfenster und dichte Türen rein, der Kellerboden wurde gefliest, die ursprünglich rohen Ziegelwände verputzt und gestrichen; die Birke wurde umgehauen. Resultat nach einem regenreichen Sommer: Feuchte Außenmauern, Schimmel an den Kellerwänden, Möbel müssen abgebaut werden, Sachverständige geben sich die Klinke in die Hand. Logisch, oder?
Hat sich eigentlich jemand hier im Forum schon Gedanken gemacht über die Fähigkeit von Pflanzen, Gebäude trocken zu halten bzw. über die Möglichkeit, Gebäude durch gezielte Pflanzung von Bäumen und Sträuchern zu entfeuchten???
Mit neugierigem Gruss,
franz
 
Trockenlegen eines Bruchsteinkellers

Mit Pflanzungen Bauwerke vor eindringendem Wasser zu schützen, ist eine sehr alte Erkenntnis.
So wurden und werden im Dammbau Lehmkerne bzw. Dichtschürzen aus Ton eingesetzt. Die Sicker- und Qualmwässer werden durch Pflanzungen von wasserzehrenden Bäumen wie Pappel, Weiden usw. minimiert bzw. unterbunden und so die Dammkörper gegen Durchweichen gesichert.

Wer einmal in Frankreich auf den alten Kanälen wie dem Canal de Midi oder dem Canal de Nivernais fährt, wird dies beobachten können.
So wurden die Abschnitte, in denen der Kanal oberhalb des Geländeniveaus in einem geschütteten Dammbett läuft, gedichtet, der Dammfuß trocken gehalten und die Verdunstung durch Schattenwurf reduziert.
Und schön ist es auch noch, da durchzufahren.

Bei Kellern kenne ich (noch) keine Beispiele aus der Vergangenheit, wo das gezielt angewandt wurde, ist aber durchaus möglich.
Übrigens kenne ich auch keine Fälle, wo "die Alten" Lehm als Dichtung gegen Bodenfeuchte eingesetzt hatten. Sie wußten nämlich, das man damit nur gegen stehendes bzw. fließendes Wasser in Grenzen dichten kann, nicht gegen Bodenfeuchte.

Allerdings kenne ich auch so einige Fälle, wo Wurzeln von wassersuchenden Bäumen in die Grundleitungen eingewachsen sind.

Viele Grüße
Georg Böttcher
 
Anmerkung

In unserem 200 jahre altem Bruchsteinkeller war es früher extrem feucht (über 90% rel. LF) Eine Ursache war der Salzgehalt der obersten Putzschicht. Nach entfernen der Putzschicht ist die LF auf max. 75% rel. LF gesunken - ohne weiter Maßnahmen -
Kapillare Feuchtigkeit ist bei Bruchstenmauerwerk sehr unwahrscheinlich, da der Wechsel zwischen grobporigem Mörtel und kleinporigem Stein kapillarbrechend wirkt.

Keller sind (zumindest im Altbau) keine Wohnräume... das hat man in der Nutzung zu beachten...

Gruß Frank

p.s.: In einer Zeit, in der man der Klimawandeldiskussion und Energiepreissteigerungen ständig begegnet, habe ich für Vorschläge wie "Raumluftentfeuchter" kein Verständnis und Widerspreche auf schärfste.
 
Verstehe ich nicht Frank!

Salzbelasteter Putz zieht doch eigentlich Feuchtigkeit aus der Luft? Und wenn, wie du sagts aus der Wand keine Feuchtigkeit kommt, wo kam dann die 90% Luftfeuchtigkeit her? Hat dir etwa jemand heimlich Wasser in den Keller hineingedampft? Ich denkte der Putz hat die Feuchtigkeit aus der Wand nur besser an die Luft abgegeben als der Bruchstein. Deshalb war deine Luftfeuchtigkeit geringer. Der Putz hat nämlich den Nachteil das er die Feuchtigkeit besser verteilt. Dies bedeutet, dass er die Feuchtigkeit die z.B. nur unten an der Wand war schön nach oben gesaugt hat und damit viel mehr an die Luft abgeben konnte.

Deiner Bemerkung zu Entfeuchtern kann ich so auch nicht ganz zustimmen. Eine 100%ige Trockenlegung eines Kellers im Bestand ist manchmal nicht möglich und selten wirtschaftlich. Mal als Beispiel mein Haus. Reihenhaus auf wasserführenden Schieferfelsen stehend. An der einen Seite wurde mal fix der Geweg um 40 cm angehoben. Abdichtung des Mauerwerks; ach wozu, gehört doch einem Privatman und nicht der Stadt. Lichtschacht mit Abwasseranschluß hääää? Die andere Seite auch ohne Abdichtung aber mit Buntsteinputz im Sockelbereich! Brunnen der 30 cm vor der Wand ist mit Ziegelbruch aufgefüllt. Zu den Nachbarhäusern(50cm höhenversetzt) wie soll man da abdichten? Beim Nachbarn den Keller aufbuddeln? Aber sagen wir mal das geht schon alles irgendwie. Kosten? 50.000 Euro??? Na da lobe ich mir doch meinen Entfeuchter der im Sommer mir die Luftfeuchtigkeit im Keller bei ca. 75% hält. Da brauche ich mir um die Holzbalkendecke über dem Gewölbe keine Sorgen mehr zu machen (Feuchte <13%).
Und nun zu den Stromkosten dieses Energiefressers. Im Jahr 62,56 Euro. Fein so ein Energiekostenmessgerät! Na gut ich könnte mir das Geld auch sparen und damit gefahr laufen in 10 Jahren den Boden neu machen zu müssen. Ob ich da mit 625,60 Euro weit komme wage ich zu bezweifeln.

Also mit pauschalen Aussagen sollte man vorsichtig sein. Es gibt fast immer Ausnahmen.
Was fährst du eigentlich für eine Auto; Hybridtechnik? Lohnt wohl nicht weil (noch) zu teuer in der Anschaffung? Kleiner Scherz!

Gruß Marko
 
Sorry Marco, aber...

1. In Lösung gegangene Salze erzeugen in ihrer Umgebung eine bestimmte rel. Luftfeuchtigkeit, diese ist abhängig von Konzentration und Salzart:

bei Calciumchlorid 32% rel. LF
bei Natriumnitrit 66% rel. LF
bei Natriumsulfat 95% rel. LF
etc.

die sich einstellende LF ist abhängig von vorliegender Salzart und Konzentration, sie kann deutlich unter der üblichen LF liegen (Entfeuchtende Wirkung auf LF), aber auch deutlich darüber liegen (befeuchtende...) Soviel zum Thema pauschale Aussagen...

2. Darüber hinaus wollte der Fragesteller nicht die LF senken sondern eine trockene Wand! Beides hängt natürlich zusammen und läßt sich oft bei richtiger, gewissenhafter Ursachenerkundung preisgünstig erreichen. Wer natürlich das ganze "rundum sorglos Paket" erwirbt...

Zunächst werden Salze mit dem Wasser kapillar ins Mauerwerk transportiert (oder sind im Putz), ab einer bestimmten Konzentration ist dann für die Wandfeuchtigkeit nicht mehr die Kapillarität verantwortlich, sondern die durch die Salze gesteigerte Hygroskopizität... Wird jetzt der Raumluftentfeuchter eingesetzt, so erhöht er durch verstärkte Verdunstung wieder den Einfluß der Kapillarität, es lagert sich noch mehr Salz an, und irgendwann hält auch der Raumluftentfeuchter die Wand nicht mehr trocken...

Wer es genauer wissen will: Helmut Weber, Instandsetzung feuchte- und salzgeschädigtem Mauerwerg, Frauenhofer IRB Verlag

3. Von 100% Trockenlegung habe ich NIE gesprochen, noch nicht einmal von Trockenlegung - im Gegenteil: Feuchtigkeit akzeptieren und entsprechend nutzen.

Wollte aber mit meinem Erfahrungsbericht auch nur auf den Aspekt der Salzbelastung hinweisen und sagen: Temperaturen Wand und Luft messen, Feuchte Luft und Wand messen, Salzgehalt Wand bestimmen und daraus Ursachen ableiten und entsprechend sinnvoll sanieren. Eben nicht pauschal... Raumluftentfeuchter ...Horizontalsperre ...Sanierputz ...Perimeterdämmung

Gruß Frank
 
99% stimme ich zu Frank.

Aber Salze erzeugen keine Luftfeuchtigkeiten sonder sie lassen nur eine bestimmte zu. Denn sie erzeugen kein Wasser sie "saugen" entsprechend das Wasser aus der Luft und gehen in lösung.
Kannst ja mal ein Stück Pöckelschinken essen und dich fragen; Warum ist der außen so trocken und schmeckt salzig?

"Zunächst werden Salze mit dem Wasser kapillar ins Mauerwerk transportiert (oder sind im Putz), ab einer bestimmten Konzentration ist dann für die Wandfeuchtigkeit nicht mehr die Kapillarität verantwortlich, sondern die durch die Salze gesteigerte Hygroskopizität... Wird jetzt der Raumluftentfeuchter eingesetzt, so erhöht er durch verstärkte Verdunstung wieder den Einfluß der Kapillarität, es lagert sich noch mehr Salz an, und irgendwann hält auch der Raumluftentfeuchter die Wand nicht mehr trocken..."

Soweit i.O. Hört jetzt die Wand ohne Putz auf kapilar Feuchte von außen nach innen zu transportieren? Nein. das heißt sie wird auch voller Salz werden. Nur vieleicht langsamer. Bei alten Häusern ist dies häufig schon der Fall. Und nun? a: Opferputz alle paar Jahre oder b: gleichmäßig feucht lassen damit der Salzdruck(ich glaube das heißt so) keinen Schaden machen kann. Und genau dies habe ich mit ca. 75% Luftfeuchtigkeit im Sommerversucht. Es kam zu keinen Salzausblühungen und nur zu wenigen Tropfen in der Ecke auf den Bruchsteinen(Kondeswasser). War vielleicht noch etwas zu feucht. Naja. bei 80m² Keller bekommt man die Sache halt auch nicht so gleichmäßig hin.

Wenn ein Keller trockner werden soll muss die Zufuhr von Wasser unterbunden werden. Das geht halt bei nicht luftdichten Kellern im Sommer nur mit Luftentfeuchter. Das Ziel ist dabei nicht die Trocknung sondern das Verhindern von zusätzlicher Feuchte durch Kondenswasser. An dem "Feuchtegleichgewicht" zwischen Erdreich und Mauer an einer nicht abgedichteten Kellerwand kann m.E. von innen nicht viel machen und schon garnichts sinnvolles. Man kann nur versuchen die Sache im doppelten Sinne stabil zu halten.

Gruß Marko
 
Wenn aber die Durchfeuchtung eher von innen kommt?

Und zwar durch ständig wechselnde Temperaturen und Feuchte.
Man braucht doch nur die Wand an der Innenseite dampfdicht abschließen. Ich mache dies mit dem I-Bausystem seit 1982 und habe seit dieser Zeit keine Probleme mehr.
Mit Opferputz und Sanierputz ect. ist dies nicht vernünftig zu lösen.
.
Da sich jedoch der Fragende nicht mehr äußert denke ich dies wird eine Diskussion unter uns bleiben.
Das wichtigste ist doch: wie der Keller genutzt werden soll!
Welche Feuchte und Temperatur wird gebraucht.
.
Und für mich ist noch wichtig auszusagen, dass eine Natursteinwand - wenn dies feucht - bleibt kein Problem darstellt.
 
Herr Bromm

hat es auf den Punkt gebracht. Es kommt halt wirklich darauf an was mit dem Keller werden soll. Bei mir liegen nur die Sommerreifen drin.

Das I-Bausystem sieht gut aus Herr Bromm!

Gruß Marko
 
Thema: Trockenlegen eines Bruchsreinkellers

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