Feuchte Wand im Sockelbereich

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Annette Gerundt

Guest
Haben in zwei Zimmern feuchte Wände im Sockelbereich ( Aussenwand). Unter dem Putz befindet sich eine Art Dämmung, sprich ein schwarzes Plastikgeflächt. Dahinter ist eine Bruchsteinmauer auf der sich weißer Flaum sichtbar macht.Sind das Salzausblühungen ?? Eigentlich wollen wir die schwarzen Platten entfernen und das Mauerwerk sichtbar lassen, evtl. leicht verputzen sodass man die Konturen der Steine durchsieht. Es befindet sich kein Keller unter diesen beiden Zimmern. Der Dielenboden wippt wenn man hüpft stark. Sollen wir die Dielen entfernen um zu sehen ob der Bodenaufbau nicht mehr in Ordnung ist ?? Die Dielen weisen keinerlei Feuchtigkeit oder Beschädigung auf.
 
Erst einmal

würde ich den Plastik-Unrat entfernen und klären, wo die Feuchtigkeit herkommt. Weist der Sockel einen Vorsprung auf, so dass Regenwasser von der vielleicht kaputten oder mit Laub angefüllten Dachrinne etc. an der Wand hinunterlaufen kann und an dieser Stelle in die Wand eintritt? Oder ist das Geländeniveau heute höher als noch vor ein paar Jahr(zehnt)en, der Fußweg befestigt und bis an die Hauswand heran verlegt, so dass Spritzwasser die Wand durchfeuchtet? Es könnte auch sein, dass der Kunststoff das Abtrocknen der Wand verhindert hat, und das Entfernen desselben schon das Problem behebt. Ich halte es für einigermaßen unwahrscheinlich, das ein Bruchsteinsockel vom Erdreich aus durchfeuchtet. Es sei denn, es ist kein Bruchstein sonder Sand- oder Kalkstein, was dann die Ausblühungen erklären könnte. Verputzen würde ich dann nicht, man sieht später die Wasserränder, außerdem hält der Putz u.U. nicht lange.
Zum Fußboden: Ich würde grundsätzlich zwei Fälle unterscheiden, nämlich den, dass die Lagerhölzer durch die Feuchtigkeit von der Wand her verfault sind und deswegen die Dielen federn, oder die Wand hat sich im Laufe der Jahre gesetzt, und den Fußboden in der näheren Umgebung "mitgenommen", so dass die Lagerhölzer nicht mehr unterstützt werden, also in der Luft hängen. Erster Fall ist wahrscheinlicher, zweiter Fall leichter zu reparieren.

An unserem Haus z.B. war die Dachrinne völlig falsch angebaut: Das Fallrohr war auf der Seite angebracht, von der aus das Wasser weglief, sprich am höchsten Punkt! Dazu kam, dass die Dachrinne von der Wand weg geneigt war, so dass das Wasser überlief und mit Schwung gegen die Wand spritzte. Grübeln allerseits, Vorschläge wie Fundament freilegen, Wand isolieren auf verschiedenste Art und Weise bis hin zu Injektions-Impfungen des Mauerwerks, bis ich während eines Gewittergusses das eindrucksvolle Schauspiel bewundern durfte. Dachrinne repariert und fertig! Minimalaufwand in jeder Hinsicht. Die Wand konnte nun über den Sommer austrocknen, nächtes Jahr wird sie dann neu verfugt.

Hoffe, etwas geholfen zu haben!

mfg
 
Daruntersehen sollte man schon mal!

Hallo Anette!

Wie sich das anhört, klingt es nach versalzenem Mauerwerk und Feuchtigkeit, die nicht unbedingt aufsteigend oder von außen eingedrungen ist.
Bei dem erwähnten Plastikgeflecht handelt es sich wohl vielmehr um einen Putzträger, denn die meisten Putze sind nicht in der Lage mit Salzen klarzukommen.

Da Sie ebenfalls schreiben, daß Sie nur in zwei Zimmern die "Feuchtigkeitsprobleme" haben vermute ich fast, daß in diesen Räumen in früherer Zeit einmal Tiere gehalten haben die mit ihren Ausscheidungen für reichlich Salze gesorgt haben.

Jetzt reicht Kondenswasser, besonders in Ecken von weniger stark geheizten Räumen wie im Schlafzimmer oder in Bad und Küche schnell anfällt.

Sanierungsvorschlag:

Sehen Sie nach, was Phase ist!
Reißen Sie den Putzträger ab, nehmen Sie die Dielen vorsichtig hoch (wenn diese wirklich noch gut sind, können Sie sie hinterher wieder einbauen)! Oftmals sind die Dielen auf kleine "Säulen" gebaut, an den Ecken sind oft die tragenden Kanthölzer dann durchgegammelt, und der Boden schwingt.

Klären sie ab, ob eventuell doch eine undichte Dachrinne oder andere Bauschäden im Spiel sind.



Dann empfehle ich zweierlei:

1. Einen kapilar leitenden Putz Innen wie Außen!
Da kommt nur ein Kalk oder Lehmputz in Frage. Ich persönlich empfehle Luftkalk (Kies, Kalk, richtige Mischung, richtige Verarbeitung - fertig)!
Kalkmörtel läßt Wasser in seiner flüssigen Form mitsamt den Salzen hindurch, das Wasser kann abtrocknen, das Salz kristalisiert (es entstehen sogenannte Pudel oder Salzvrasen) diese kann man dann abbürsten oder sie waschen vom Regen ab.
Sollte die Salzbelastung zu hoch sein, ist es sinnvoll einen oder mehrere Opferputze aufzubringen. Diese saugen sich wie Kompressen regelrecht mit den Salzen voll. Dann werden sie abgeschlagen, und müssen neu aufgebracht werden.

Bitte lassen Sie die Finger von Sanierputzen, diese kosten teuer Geld, sind nicht so beständig, und halten auch nicht!

Sollte die Salzbelastung zu hoch sein, und Sie keine Lust haben mit einem oder mehreren Opferputzen zu arbeiten, können Sie auch die Wand von innen und/oder außen mit Holz verkleiden. Wir haben das bei uns im Wohnzimmer mit einer an einen ehem. Ziegenstall grenzenden Wand auch so getan.


2. Genauso wichtig, wenn nicht sogar noch wichtiger!
Ich empfehle Ihnen eine Strahlungsheizung. Installieren Sie eine Heizung mit der Sie die Außenwände erwärmen, und damit trocknen.
Möglich ist dies mit Öfen mit keramischer Oberfläche, direkter und indirekter Wandheizung.

Den geringsten Aufwand bei max. Nutzen haben Sie meines Erachtens dabei mit Heizleisten. Es sind indirekte Wandheizungen, die problemlos selbst an bereits bestehende Niedertemperaturanlagen angeschlossen werden können.

Sollte keine zentrale Heizungsanlage installiert sein, ist es auch möglich, die Heizleisten zentral oder dezentral mit Strom zu betreiben.


Der Möglichkeiten gibt es also viele!

Wichtig sind nur 3 Dinge: Abklären daß keine Schäden am Haus vorliegen, Strahlungsheizung und offener Wandaufbau!

Konkreter gern am Telefon!

Liebe Grüße von der Ostsee

Der Ingo
 
Thema: Feuchte Wand im Sockelbereich

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