Feldsteinwand

Diskutiere Feldsteinwand im Forum Statik, Aufbau & Konstruktion im Bereich - Hallo, ich nutze ein altes Feldsteinhaus als Wochenenddomizil. Die Aussenwände sind 70 cm dick und komplett aus Feldstein (siehe Bild)...
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Uwe Scherber

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Hallo,

ich nutze ein altes Feldsteinhaus als Wochenenddomizil.

Die Aussenwände sind 70 cm dick und komplett aus Feldstein (siehe Bild) aufgebaut. Von innen sind die Wände verputzt, alter Putz. Die Aussenwände sind innen sehr schief und uneben.

Da ich es nur am Wochenende nutze, habe ich Probleme die Bude warm zu bekommen, da die Aussenwände richtig ausgekühlt sind und es lange dauert bis der Raum warm wird, wobei die Aussenwände noch sehr lange Kälte abstrahlen.

Um das Wärmeproblem und die Wandbegradigung hinzubekommen möchte ich eine Innenwand vorsetzen. Aus Kosten und Zeitgrunden soll es eine Metall-Stellwand mit Gipskartonplatten sein.

Was muss ich in Bezug auf den Wandaufbau, Wärmedämmung und Feuchtigkeitsisolierung beachten?

Vielen Dank
Uwe Scherber
 
Heizung Wochenendhaus

Lieber Uwe,
eine vorgesetzte Innendämmung macht bei kurzzeitiger Nutzung Sinn, da sie das Wärmebeharrungsvermögen der Wand umgeht. Ich rate Ihnen aber trotzdem nicht zu einer Innendämmung. Vergleichen Sie bitte den technischen und finanziellen Aufwand und den Nutzen, den Sie erreichen. Über gestalterische Probleme will ich erst gar nicht reden.
Wenn Sie schon auch im Winter das Domizil nutzen wollen, rate ich Ihnen zu einem guten Holzofen als Heizungsergänzung, der in einigen Stunden genug Strahlungswärme produzieren sollte, um einen Raum erst mal auf Temperatur zu bringen. Es hat auch etwas mit Gefühl zu tun, sich die Hände am Ofen zu wärmen, wenn er losbullert. Und im Schlafzimmer kann man sich ja was zum Kuscheln unter die Federdecke mitbringen...
Sie haben dafür im Sommer den Vorteil eines angenehmen Raumklimas, wenn es draußen richtig heiß ist.

Viele Grüße

Georg Böttcher
 
Wand egalisieren-

Moin - und magere Ausbeute bisher bei über 350 Aufrufen!
@ Herr Böttcher- Ofen und Kuscheln ist sicher recht nett- löst aber das genannte Anliegen Wandbegradigung nicht!
ALSO - wolln wir mal! Ihr Ansatz-Herr Scherber-Vorsatz-schale ist falls die Beulen nicht mit Putz zu füllen sind prinzipiell ok und packt auch den Drang zur sinnvollen
Energieausnutzung, denn mit der Dämmung dahinter schaffen Sie ein "Barackenklima" - will heißen, Ihr Domizil erwärmt sich schnell,was Sie ja so wollen.
Hinter der Schale muss jeglicher vorhandener Hohlraum mit
feuchteresistentem Dämmstoff (kann mir MIWO gut vorstellen)
gefüllt werden - wichtig- auch im oberen Wand-/Deckenan- schlussbereich°! Evtl. dort mit extra Stützlattung gegen Abrutschen sichern. Feuchteresistent auch deshalb, weil "hinter" der Dämmung von innen nach außen gedacht im Winter der kalt bleibende Stein weiterhin eine Kondensationsebene bilden wird, die Menge des K. jedoch bei Gelegenheitsnutzung wieder "zurückdunsten" wird. Deshalb nirgendwo Folie in den Aufbau einbringen. Besonders schutzbedürftig ist der neue Wandfußbereich zB mittels KLINKERschicht in Zementmörtelbett (Sohlfuge!)verlegt. Den Hohlraum hinter den auch hochkant nur 5,2 cm starken Dünnschichtklinkern mit Kies auffüllen, diese Schüttung oben mittels Bitumenspachtel oder Dichtschlämme sperren. Keine Mörtel-Stoßfuge beim Klinkersetzen, sondern 2...4mm Luftspalt lassen! Innen steht dann die raumseitige Platte auf oder vor der Klinkerung, ggf. Kli.gleich als Scheuerleiste.
die Dämmungsstärke d.h. Lattung min 50 iM 70 mm wählen.
Im Sommer wird es trotzdem kühl bleiben, denn 70 cm NatSt.
puffern auch direkte Strahlungswärme. Gruß M.L.
 
Heizung Wochenendhaus

Liebe Lüdickes,
um es mal ganz provokativ als meine individuelle und persönliche Meinung zu formulieren:
Zum Barackenklima kommt jetzt noch Innen das Aussehen einer Baracke.
Was ich versuchte dazustellen, ist das Flair eines alten Hauses als Feriendomizil zu bewahren, und zwar nicht nur im Aussehen, sondern auch in der Nutzung. Ich hatte mal Auftraggeber, die eine alte Mühle kauften. Der Vorbesitzer hatte bereits einmal modernisiert. Dabei wurde im Erdgeschoß des Turmes ein riesiger alter Eichenbalken, der als Unterzug diente, erst mit Spanplatten verschalt und dann anschließend mit Holztapete beklebt.
Mein Tip ging nur dahin, zu überlegen, ob die "krummen" Wände nicht zum Haus gehören, das nun mal kein Neubau ist. Erst mit einer Vorsatzschale eine moderne und gerade Wand schaffen und vielleicht hinterher noch mit viel Geld für Baumarktprodukte die (alte und krumme)Oberfläche eines historischen toskanischen Landhauses imitieren... Aber das ist letzlich ganz allein die Entscheidung des Besitzers!

Viele Grüße

Georg Böttcher
 
Wie wärs denn...

mit einer "rustikalen" Nut&Federkonstruktion aus Holz - Geschmacksache, nicht zum Energiesparen geeignet, zweckdienlich, aber preiswert.
 
Danke für Ihre Meinungen,

und ich weiß, dass eine Innendämmung nicht optimal ist. Welche Alternativen würden sich bzgl. Dämmung und Wandaufbau anbieten?

Habe schon über die Möglichkeit mit Holzleichtlehm oder Holzweichfaserplatten oder Lehmputz nachgedacht, bin mir aber nicht sicher ob ich den Aufwand + Kosten umsetzen kann.

In erster Linie geht es mir um Wärmedämmung. Auf dem Bild ist die Außenwand mit schon vorgestellter Stellage zu sehen.


Gruß
Uwe Scherber
 
bei diesen Wänden

würde ich mir das Geld für die Begradigung/Dämmung sparen und lieber in einen gescheiten Ofen investieren.
Was spricht gegen bucklige Wände in einem alten Haus?

Mit Lehm verputzen kostet nicht die Welt, wenn man es selber macht. Ich hab mir alles selbst gemischt, damals gab es auch noch keine Fertigmischungen...

Gruß Rainer
 
Anständig heizen?

Hallo Uwe,
ich würde die Wand nur dämmen, wenn es unbedingt sein muss. Begradigen wäre, wenn unnötig, eine Verschlimmbesserung, aber das ist vielleicht auch nur mein Geschmack. Was hast du denn für eine Heizung installiert? Fußboden, Heizkörper, Leistung...? Vielleicht kann ja einer der erfahrenen Sanierer hier im Forum mit Erfahrungen mit ungedämmten Felssteinwänden dienen?

Willst du in dem Raum kochen oder baden? Habe mal mit einem Fachmann über einen ähnlichen Fall gesprochen und der hat eine Dampfsperre an der Rückseite der Stellwand empfohlen. Damit wäre das Problem mit der Kondensation an der Steinwand gelöst. In normalen Wohnräumen müsste das doch auch gehen, oder? Ich würde das hier mal zur Diskussion stellen.

Viele Grüße aus Frankfurt,
Jan
 
Thema: Feldsteinwand

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