Mauerntrockenlegung

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Martina Kirschmann

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Hallo,

wir haben uns gerade ein altes Bauernhaus, BJ. ca. 1900 gekauft. Leider sind auch bei uns die meisten Innenwände durch aufsteigende feuchtigkeit feucht. Wir haben uns nun schon "schlau gemacht" bzgl. verschiedener Verfahren - offensichtlich kommt bei uns ( Ziegelfundament, darauf das Fachwerk) Injektion oder auch Sperren durch Edelstahlplatten in Frage. Da dies eine Entscheidung fürs Leben sein sollte, würde ich gerne wissen, ob jemand mit diesen Verfahren Erfahrungen gemacht hat? Uns persönlich sind die Edelstahlplatten sympathischer, da wir beim Freilegen des Mauerwerks diverse grosse Lücken entdeckt haben, ich kann mir nicht vorstellen, dass diese durch Injektion dauerhaft verschlossen werden können.

Vielen Dank für die Hilfe!
 
Innenwände

Hallo !

Wenn die Innewände aus Fachwerk sind, auf Ziegelsteinen stehen und feucht sind, dann ist doch bestimmt auch das Holz im unteren Bereich geschädigt ?
Ich hatte einige solche Fälle im Erdgeschoss. Die Ausmauerung war auch nicht mehr das tollste, also habe ich diese Wandteile komplett erneuert. Bilder davon ein meinem Profil. Dann gibts auch keine Frage nach Injekton oder Edelstahl, obere Ziegellage(n) runter, Mauersperrbahn, neue Lage Ziegel, Schwelle.



Viele Grüße,
Karsten
 
Mauerntrockenlegung

Hallo Martina Kirschmann,
Ja, dies sollte wirklich eine Entscheidung fürs Leben sein. In einem persönlichen Gespräch könnten wir mit Ihnen die Details besser besprechen. Rufen Sie uns einfach mal an.
Mit freundlichen Grüssen
Veronika Klepac
 
Hallo

Wenn es sich um Ziegelmauerwerk handelt ist der Einbau einer Sperrung mit Edelstahlplatten oder PE-Folien (mind. 1.2mm dick) immer die richtige Entscheidung. In diesem Fall werden bei ordnungsgemäßer Arbeit die Kapillaren 100 % - ig getrennt und das Problem aufsteigende Feuchtigkeit gehört der Vergangenheit an.
Bitte darauf Achten, dass die Überlappungen der Sperrung in Eck- und Anschlussbereichen von Innen -und/oder Außenwänden Ordnungsgemäß erfolgen.

MfG Zinke
 
Sehe ich genauso

wie Herr Becker. Wenn da wirklich schon lange Feuchtigkeit aufsteigt, wird das Holz auch betroffen sein. Haben Sie das schon geprüft oder liegt noch alles unter Putz?

@ Frau Klepac: Dies ist nun schon der dritte Thread hier, in dem ich auf Ihre recht ähnlich gestrickten Akquise-Versuche stoße. Sinn eines Forums ist es doch, das auch andere in ähnlicher Situation an Diskussionen und Ratschlägen teilhaben sollen. Schreiben Sie Ihre Einladungen zu einem persönlichen Gespräch daher doch lieber ins Gästebuch der Fragesteller oder kontakten sie per Mail.

mag
 
Hallo.
Habe ein Haus von ca.1860 und die gleichen Probleme GEHABT. Auf der Suche nach Verfahren diese Wände trocken zu legen, bin ich immer wieder auf E-Osmose gestoßen. Nun bin ich aber gelernter E-Inst. und kann auch sonst recht logisch denken. Also musste ein anderes Verfahren her. Wie es original gemacht wird, weiß ich. aber wie bekommt man nachträglich Dachpappe in die Wand. Also weitergesucht und Edelstahl gefunden. NEIN ! Ich bin Wohnmobilist und jedesmal, wenn ich mit Edelstahl ( V2a, V4A ) experimentiert habe, hat das Zeug gerostet. Könnte ich als E-Inst aber auch erklären, warum das so ist. Bzw. hat jeder mal in der Schule gelernt. Stichwort : " Unterschiedliche Spannungseigenschaften von Materialien " So und dann kommen noch irgend welche Salze hinzu. Das kann dir aber ein Chemiker oder Bauphysiker besser erklären. Ich denke mal, dass das Edelstahl sicherlich ein oder zwei Generationen halten wird, aber dann ?. NEIN. Da muss was anderes her. Also weitergesucht und gefunden. Kunstoffkeile, die in die Wand gesägt, gefräst werden. Genial. Was man mit Keilen alles machen kann, habe ich als Bastler und Tüftler meiner unzähligen Hobbys immer wieder erfahren. Und der Werkstoff Kunstoff ist zwar nicht sehr Umweltfreundlich, aber dennoch genial. Also. Wand aufschlitzen, Einen Keil so rum rein, den anderen entgegengesetzt und zusammen geschlagen ergibt einen Kraftschlüssigen, für aufsteigendes Wasser undurchdringlichen, Sperrschutz. GENAU das, was ich wollte und ich bereue es überhaupt nicht. Wenn dich das interessiert, dann kann ich gerne mal ein paar Fotos schicken und Dir die Adresse der Firma geben. Denn die gebe ich gerne weiter. Ohne Hokuspokus ( E-Osmose ) zu trockenen Wänden. Ich habe trockene Wände !!!!!
 
Mauertrockenlegung

Lieber Herr Berger,
richten Sie Frau Cyba bitte aus, das sie, wenn sie schon ihre Produktwerbung plazieren will, dies doch bitte selbst tun möchte und nicht in dem sie andere wie Frau Broulik oder Sie vorschiebt.

Viele Grüße
Georg Böttcher
 
Das Holz sieht noch relativ gut und halbwegs trocken aus.
Das Problem war wohl auch grösstenteils, dass die Vorbesitzer einfach vor jede feuchte Wand Rigipsplatten gesetzt haben! Diese sind jetzt alle entfernt.
Wielange sollte man denn nach so einer Trockenlegung die Wände austrocknen lassen, bevor man sie weiterbehandelt?
Vielen Dank schonmal für die schnellen Antworten, sie haben uns in der Entscheidungsfindung ein ganzes Stück weitergebracht!
 
@ Hr. Böttcher
Wer ist Frau Cyba und
wer ist Frau Brolik ?
Mein Haus von ca. 1860 mit Lehmwänden, die auf Fels standen, zogen Wasser. Jetzt nicht mehr. Mich schickt keiner. Seit drei Jahren buckel ich JEDEN Tag auf meiner Baustelle, da habe ich keine Zeit für Andere etwas zu tun. In meiner Freizeit bin ich selbstständig und verkaufe Computer. Für mich hat der Tag 24 Std. Nur meist reicht der nicht und ich muss noch die Nacht dazu nehmen. Und wenn sie den Link auf meiner HP meinen, dann nur zu, sie können auch dort stehen, aber sie müssen mir absolut korrekte Arbeit abliefern, die auch ihre Versprechen hält.
 
Mauerntrockenlegung

Lieber Herr Berger bzw. Frau Cyba,
halten sie mich und die anderen Teilnehmer dieses Forums bitte nicht für blöd.

Frau Cyba:
Ihren Schreibstil, vor allem Ihren Satzbau, kenne ich mittlerweile.
Verstehen sie mich recht, jeder, auch Sie, können sich an solchen Foren beteiligen, meine Bitte läuft nur darauf hinaus, dies selbst zu tun und nicht Andere vorzuschieben. Sie sollten schon selbst zu Ihrem Elaboraten stehen.

Herr Berger:
Wenn Sie schon Ihren guten Namen für so etwas hergeben, sollten Sie wenigstens davon überzeugt sein, was Frau Cyba da unter Ihrem Namen veröffentlicht und Martina als Lösung offeriert. Sehen Sie sich einmal die Beiträge von K. Becker und J.Zinke an, was soll Sägen unter der Grundschwelle einer Bundwand?
Wenn Sie wissen wollen wer Frau Broulik ist, rate ich Ihnen einmal die Beiträge unter der Frage "Pilzbehandlung im Keller", Forum 65254 zu lesen. Sie werden schnell feststellen, das Ihr Name nicht das einzige Pseudonym Frau Cybas ist.
Und finden sie es nicht komisch (andere Leser würden das vielleicht als dummdreist bezeichnen), wenn am Anfang Ihres neuen Beitrages gefragt wird wer Frau Cyba sei und anschließend auf den Link in Ihrer HP verwiesen wird, der zur Firma von Frau Cyba führt? Für solche Eigentore ernten SIE den Spott und nicht Ihre ghostwriterin!

mfG
Georg Böttcher
 
Ein Cybergirlie im Thread?

Ich kenne die Weise, ich kenne den Text,
Ich kenn' auch die Verfasser.
Ich weiß, sie predigen trockne Wände,
doch hinterm Zauberputz staut das Wasser!

(äußerst frei nach Heinrich Heine)

Ein trocknes Wochenende wünscht

Thomas
 
@Georg Böttcher

Danke.

Ich wollte heute ansetzen, mal ein wenig auszuführen, was ich von solchen Spielchen halte (Mamorheizung), doch Sie sind mir zuvor gekommen. Danke dafür.

Gruß
Hartmut
 
???

Kurz und Gut : Ich habe dank Herrn T.P. trockene Innenwände und jeder der sich das einmal angucken kommen möchte, der kommt zu mir nach 23611 Bad Schwartau. Adresse findet ihr unter www.pabec.de Bitte kurz vorher anrufen, damit ich auch da bin.

Ich kenne hier Keinen - weder Frau Cyba, Frau Broulik , Herrn Böttcher, Thomas oder Hartmut. Und auch sonst sind mir Leute ziemlich egal und muss ich nicht kennen, die sich in Foren immer wieder profilieren müssen und somit dem eigentlichen Gedanken eines Forums mit Ihrer Art und Weise Steine in den Weg legen.

Ich hoffe Frau Kirschmann hat meinen Beitrag anders gelesen. Frau Kirschmann lade ich hiermit ganz besonders ein sich unser Sorgenkind zu besichtigen.

Ach, und Frau Kirschmann : Wenn sie Edelstahl oder Kunstoffplatten dann drinnen haben, dann kann Ihnen für Ihre Lücken eventuell sogenannter Quellmörtel helfen. Kenne ich nicht und habe keine Erfahrungen damit, aber hat mir eine Firma erzählt, die sich sehr gut mit Fachwerk auskennt ( kann ich auch sehr empfehlen, mache ich aber in diesem Forum ganz bestimmt nicht mehr !!!!! ). Vielleicht mal im Baustoffhandel informieren ?

Übrigens hat in diesem Thread keiner Probleme mit Pilzen oder Bundwänden. Was soll das nebensächliche Geschnacke ?

Wenn Frau Cyba der Inhaber einer HP oder Firma ist muss ich sie dann kennen ? NEIN. Mir ist egal wem die Firma gehört und wer arbeiten kommt.
 
Dann versuche ich einmal die verschiedenen Verfahren zu beschreiben

Verfahren gegen aufsteigende Feuchtigkeit
Zusammenfassung
Unterschiedliche Verfahren zur Trockenlegung von feuchtem Mauerwerk werden beschrieben. Auch ungeeignete Verfahren werden in diesem Zusammenhang genannt. Auf einige Risiken wird hingewiesen. Schließlich wird auf die Schwierigkeit, das jeweils optimale Verfahren für ein Objekt auszuwählen, aufmerksam gemacht.
1 Einleitung
Viele Hausbesitzer, Architekten und Behördenvertreter stehen vor der Frage, welches Verfahren gegen aufsteigende Feuchtigkeit für welches Gebäude geeignet ist. Dabei gibt es grundsätzliche Unterschiede: z.B. mechanische Trennungen; Injektionen oder sogenannte elektrophysikalische Verfahren.
Diese Techniken können, sofern für das jeweilige Gebäude geeignet, selbstverständlich auch miteinander kombiniert werden. Stets aber muß von Fall zu Fall sorgfältig geprüft werden, welche Methode für welches Objekt sinnvoll ist. Eine fachkundige Beratung ist deshalb vorab sehr zu empfehlen.
In diesem Beitrag werden die wichtigsten Verfahren kurz beschrieben. Dabei werden der Vollständigkeit halber auch unwirksame Verfahren genannt. Danach werden einige Risiken vergleichend behandelt und schließlich wird die Schwierigkeit angesprochen, geeignete Verfahren und Fachfirmen auszuwählen.
2 Geeignete und ungeeignete Verfahren
2.1 Mauerwerksaustausch und Unterfangung
Gemeint ist damit das traditionelle Verfahren, das von allen Bauunternehmen und sehr oft auch mehr oder minder erfolgreich in "Eigenleistung" durchgeführt werden kann. Dabei entfernt man Stück für Stück des Grundmauerwerkes und ergänzt es entweder durch Beton oder durch Mauerwerk (einschl. einer Abdichtung)..
Bei einer Variante wird der Mauerwerksquerschnitt über dem Fundament oder über dem Gelände ausgebrochen und anschließend eine Dichtungsunterlage (als Sauberkeitsschicht) hergestellt. Darauf kommt eine Abdichtung, und der Rest wird entweder ausbetoniert oder ausgemauert.
2.2 Das Mauersägeverfahren
Mit einer Schwert-, Seil- oder Kreissäge wird ein Schnitt im Mauerwerk hergestellt. Dabei ist es möglich, trocken oder naß zu schneiden.
Diese Schnittfuge ist je nach Sägeverfahren 4 bis 15 mm dick. Anschließend wird die Abdichtung -¬ meistens aus glasfaserverstärktem Polyester, aus Polypropylen oder auch aus Edelstahlplatten eingebaut. Die Schnitte werden nach Einlegung der Abdichtung in der Regel verkeilt. Die Keile sollen während der Arbeit die Lastenübertragung sichern. Anschließend werden die Schnittfugen an der Innen- und Außenseite provisorisch abgedichtet und der Hohlraum mit Quellmörtel verpresst.
2.3 Das Einschlagen von nichtrostenden Chromstahlplatten
Ohne Öffnung der Mauer wird eine 1,5 mm dicke gewellte Platte eingeschlagen. Dabei braucht man eine mehr oder weniger durchgehende Mörtelfuge.
Der Baustoff selbst ist bei dieser Methode nicht entscheidend. Setzungen können nicht auftreten, weil die Platten ohne vorheriges Öffnen in die Mörtelfuge eingeschlagen werden. Der Mörtel wird auf diese Weise nach oben oder unten verdrängt bzw. verdichtet.
Um den Verdrängungs- und Verdichtungswiderstand zu verringern, werden seit einiger Zeit Chromstahlplatten verwendet, die keil-bzw. pfeilförmig verformt bzw. angespitzt sind. Dadurch wird die Durchdringungsgeschwindigkeit erhöht und die Oberflächenreibung vermindert. Dieses seit mehr als zwanzig Jahren bewährte Verfahren hat sich als eines der preisgünstigsten und sichersten Verfahren erwiesen.
2.4 Bohrverfahren mit Überlappung ( aneinander gereihte Kernbohrungen).
Hierbei werden Löcher gebohrt (meistens mit einem Durchmesser von 8-12 cm) und so angeordnet, dass ihre Überlappungen eine durchgehende Mauertrennung erfolgt. Diese Bohrlöcher werden anschließend mit einem dichtenden und quellfähigen Mörtel wieder ausgefüllt und somit eine sichere Abdichtung erzielt.
2.5 Injektionsverfahren
Eine andere Form der Abdichtung im Mauerwerkquerschnitt wird mit Injektionsverfahren erreicht. Sie werden oft, weil das Injektagemittel über Bohrlöcher eingebracht wird als „Bohrlochverfahren“ bezeichnet. Dabei bohrt man Löcher in die Wand und füllt sie mit sehr unterschiedlichen Injektionsmitteln unterschiedlicher Konsistenz.
Die Wirksamkeit einer solchen Sperre gegen kapillar aufsteigende Feuchtigkeit hängt nicht nur von der Wahl des Injektionsmittels und dessen Wirkungsweise (kapillarverstopfend, kaplillarverengend), sondern auch der Ausführungsart ab. So sind z.B. Abstand, Tiefe und Durchmesser der Bohrlöcher von entscheidender Bedeutung, und außerdem, ob der jeweilige Stoff mit oder ohne Druck und in der ausreichenden Menge eingebracht wird. Der zeitliche Aspekt ist ebenfalls ein wichtiger Faktor, denn die Injektionsmittel eine gewisse Zeit, um sich zu verteilen. Die Viskosität der Injektionsmittel ist ebenfalls zu berücksichtigen. Soll eine Kapillarverstopfung oder eine Hydrophobierung, erzielt werden? Sehr oft ist beides erwünscht.
Eine vorherige fachkompetente Prüfung, sowohl des Feuchte- als auch des Salzgehaltes ist genauso wichtig wie die „Verträglichkeit“ der Injektionsmittel mit dem Baustoff.
2.6 „Entfeuchtungsputze"
Der Name dieses Verfahrens ist zwar vielversprechend, aber sachlich falsch. Kein Patent konnte bisher für die Trockenlegung einer Mauer garantieren! Ähnlich dem Effekt der Röhrchen (aus den 50er und 60er Jahren bekanntes Verfahren) soll dieser Verputz durch eine bessere Verdunstung die Mauer trocknen. Es wird jedoch nur der Kreislauf angeregt - denn: was schneller verdunstet, kommt von unten um so schneller nach. Ob diese Putze also der Weisheit letzter Schluß ist, wage ich zu bezweifeln, denn es werden nicht nur Wasser, sondern auch bauschädliche Salze auf diese Weise nachtransportiert.
“ Entfeuchtungsputze“ entfeuchten nicht, sie wirken bestenfalls ähnlich wie ein Sanierputz.
Sehr oft ist eine solche „Sanierung" mit Entfeuchtungsputzen nur deswegen erfolgreich, weil es sich „nur“ Kondenswasserbildung aus Gründen einer falschen Nutzung handelte oder um technische Schäden, wie beispielsweise eine undichte Regenrinne. Möglicherweise wurden auch Fugen abgedichtet, die Heizung an der richtigen Stelle angebracht, die Fassade gestrichen usw. - und somit ist der eigentliche Schaden beseitigt. Es ist dann sehr leicht zu suggerieren, dass die Pseudotrockenlegung den entsprechenden Erfolg gehabt hat. Bis man erkennt, was wirklich geschehen ist, vergehen meist Jahre.
2.7 „Elektro-Osmose“
Eine weitere Verfahrensvariante, die immer wieder in mehr oder weniger modifizierter Weise auftaucht, ist die "Trockenlegungsart" mittels „Elektro-Osmose“ (mittels elektrischer Energie soll das Wasser in das Erdreich zurückgedrängt werden) oder anderer elektrophysikalischer Methoden.
Dabei sind viele Parameter entschlüsselt, die "Saugfähigkeit" der meisten Baustoffe ist gut erforscht. Diese ergibt sich aus den Parametern:
Anzahl und Lage der Kapillaren
Durchmesser, nach Größe und Häufigkeit eingeteilt
Oberflächenbenetzung der Kapillaren
Mit Hilfe von Versuchen läßt sich ermitteln, in welcher Zeiteinheit, wieviel Liter Wasser "aufgesaugt" werden, und außerdem, wie hoch diese Feuchtigkeit, in welcher Zeit aufsteigen wird.
All das sind klassische physikalische Werte. Die Ergebnisse sind verbindlich und nachvollziehbar. Von Fachleuten durchgeführte Kontrolltests bestätigen diese Ergebnisse eindeutig.
Um es kurz zu machen: In der Praxis funktioniert dies alles nicht. Um so erstaunlicher ist es, wieviel „Fachleute“ auf diesen Hokuspokus immer wieder hereinfallen. Das Verfahren ist nur deshalb so ausführlich beschrieben, damit auch der auf dem Gebiet der Elektrophysik weniger versierte Hausbesitzer versteht, das nicht jeder, der sich als Spezialist ausgibt , auch wirklich sein Handwerk versteht.
Für Spezialisten zum Weiterlesen!
Wird nun die Saugfähigkeit ermittelt, ergibt sich aus den vorgenannten Fakten rein rechnerisch eine Saugleistung von plus/minus 60 Volt. Jetzt kann man sich im Einzelfall darüber streiten, ob nun 30 oder besser 90 Volt richtig sind. Auch einem Laien wird klar, dass eine größere Kraft aufgewendet werden muss als die der Saugfähigkeit. Es ist somit absoluter Nonsens, mit irgendeinem elektrophysikalischen Verfahren, dessen Leistung z.B. 5-10 Volt geringer ist als die der Saugfähigkeit, einen signifikanten Effekt erreichen zu wollen. In nahezu betrügerischer Weise wird auch versprochen, mit sogenannten Erdstrahlablenkgeräten zum Teil primitivster Bauart eine Trockenlegung zu erwirken.
So gibt es noch andere bekannte Größen, die eine Funktion verhindern. z.B. das Zetapotential, nämlich der Effekt, der dadurch entsteht, dass eine Ladungstrennung an den Kapillaroberflächen stattfindet, sobald Flüssigkeit in einer Kapillare transportiert wird. Dabei stehen die Effekte des Saugens die bei Ziegel und Kalkmörtel in einem umgekehrten Verhältnis zueinander stehen.
Eine weitere Problematik ergibt sich aus dem bekannten Effekt, dass Wasser bei Anlegen von Spannungen von über 1,3 Volt zersetzt wird. Dabei kommt es zu einer Aufspaltung: An der Anode entsteht nasszierender Sauerstoff (sehr aggressiv) deswegen kommt es sofort zu einer Korrosion der Elektroden und an der Kathode wird Wasserstoff ( ab 4% = Knallgas) erzeugt.
Nun gibt es einige Sicherheitsbestimmungen, die auch am Bau einzuhalten sind, weil bei der Zersetzung von Wasser auch Wasserstoff entsteht. Dieses Gas ist leichter als Luft; es muss dafür gesorgt werden, dass diese Räume ausreichend be - und entlüftet werden. Diese Anlagen unterliegen auch den Bestimmungen der VDE-Vorschriften.
Aber all dies interessiert die Vertreiber solcher Anlagen offenbar nicht. Doch keine Patentanmeldung, auch keine goldene Erfindermedaille von der Messegesellschaft „X“ und erst recht kein Referenzschreiben des Herrn Pfarrer „Y“ aus „Z“ kann Fakten aus der Welt schaffen. Ebensowenig hilft eine schöne Urkunde mit einer sehr langen Gewährleistungszeit.
Viele Firmen sind sich ihrer unlauteren Machenschaften sehr wohl bewußt - und profitieren von der mangelnden Sachkenntnis der meisten Hausbesitzer.
Überraschungen sind programmiert!
Ein namhafter Hersteller hat 1995 in einer Broschüre für ein neues Injektionsmittel darauf hingewiesen, dass die meisten der auf dem Markt bekannten Produkte, die bisher eingesetzt wurden, entweder feuergefährlich, geruchsbelästigend, überteuert oder sogar extrem gesundheitsschädlich waren. Die erheblichen Preisunterschiede stören angesichts dieser beängstigenden Auflistung kaum.
Nicht alle Injektionsmittel sind jedoch für die Unterbrechung der kapillaren Saugfähigkeit geeignet. Die Produkte, die heute angeboten werden, sollten von unabhängigen Prüfinstituten auf einwandfreie Funktion und Unschädlichkeit genau geprüft sein.
Neben den Hinweisen der Materialhersteller gibt es noch weitere Möglichkeiten, sich zu informieren, welche Produkte, Firmen und Berater weiterhelfen können.
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!
Während bei mechanischen Trennungen eine sofortige Kontrolle des Erfolges (Motto: „Was abgeschnitten ist, wird auch trocken“) nachvollziehbar ist, ist dies bei Injektionsverfahren nicht so einfach möglich.
Im Labor funktionieren diese Verfahren meistens gut. Am Objekt ist eine Überprüfung des Erfolges oft erst Jahren möglich, bei ungeeignetem Einsatz leider auch der Mißerfolg.
Zu den Risiken
3.1 Erschütterungen, Setzungen und Rissbildung
Ein Verfahren, das hundertprozentig gegen alles hilft, dazu noch und außerdem preisgünstig ist und keinen Eingriff in das Mauerwerk notwendig macht, gibt es auch bei der Mauerwerktrockenlegung nicht. Es werden immer Kompromisse zu schließen sein. Entscheidend dabei ist immer Aufwand und Ergebnis.
So ist es z.B. dringend notwendig, darüber zu diskutieren, ob es ein erschütterungsfreies Verfahren gibt. Auch das Bohren von Mauerwerk kann nicht ohne Erschütterung ausgeführt werden. Ähnlich dem Zertrümmern von Ziegelsteinen mittels eines Abbruchhammers werden dabei in etwa gleiche Kräfte freigesetzt und „erschüttern“ das Mauerwerk.
Nur bei Holz oder Metall werden die Löcher durch Spanen erzielt. Bei der Bohrung eines Lochs mit 3 cm Durchmesser schlägt der Bohrkopf jeweils eine Fläche von > 5 cm² auf den Stein, um diese Fläche zu zertrümmern. Dies kann einfach nicht erschütterungsfrei sein. Eine ähnliche Belastung wird auch durch das Einschlagen von Chromstahlplatten erzielt. Bei einer Plattenbreite von 30 cm und einer Materialdicke der Platten von 1,5 mm ergeben sich ebenfalls 4,5 cm² Einschlagfläche, und das muss eben überwunden werden. Wobei es sicher von Vorteil ist, wenn der Mörtel weicher ist.
Ein Nachteil beim Einschlagen der Chromstahlplatten ist die Lärmbelästigung. Da es sich ansonsten aber um ein sehr sicheres Verfahren handelt, kann man diese kurzfristige Störung akzeptieren.
3.2 Bewertung der „Erschütterungen“
Wer heute einem Bauherren einzureden versucht, dass das Mauersägeverfahren völlig erschütterungsfrei ist, macht keine korrekten Angaben.
So ist beim Sägen weniger das Problem des direkten Angriffs der „Sägezähne“ entscheidend, sondern vielmehr die Entlastung des Mauerwerks einerseits und die Schwingung des Sägeblattes andererseits. Beim Durchschneiden von z. B. 60-70 cm dicken Mauern muss der Sägeblattdurchmesser schon mehr als 150 cm betragen. Dabei tritt eine doch ganz erhebliche „Erschütterung“ bereits bei sehr geringer Unwucht auf.
Bei manchen Baustoffen ist das Sägen nur mit Wasserkühlung bzw. Wasserspülung möglich und deswegen nicht überall problemlos einsetzbar.
Beim Trennen (Herstellen eines Hohlraumes) ist noch zu bemerken, dass durch die unterschiedlichen Belastungen eines alten Gebäudes, durch Setzungen oder Nutzungsänderungen, unterschiedliche Lasten eintreten können. Diese weichen oft erheblich von den rein rechnerisch ermittelten Lasten ab. Nach einem Sägeschnitt kommt es an einigen Stellen im Gebäude zu einer Entlastung und an anderen Stellen zu einer Mehrbelastung.
Die Verteilung der Lasten wird, bedingt durch den Sägeschnitt, kurzfristig durch Auskeilen und Auspressen vom angrenzenden Mauerwerk aufgefangen. Andere Be- oder Entlastungen können jedoch nicht wieder aufgebaut werden.
Es wird sich ein neues "Gleichgewicht" einstellen. D.h. konkret: An Bereichen, wo gegenwärtig mehr Lasten sind, werden weniger und wo weniger waren, werden mehr. Durch diese neue Belastung kann es durchaus zu Entspannungen oder Rissen im Gebäude kommen. Diese Risse können auch noch zu einem späteren Zeitpunkt auftreten.
3.3 Risse im Gebäude
Es soll an dieser Stelle erwähnt werden, dass selbst kleine Risse an einem Gebäude sicherlich einen Schaden (Mangel) darstellen, jedoch wird dieser oft überbewertet. Wer alte Häuser genauer inspiziert, wird auf der Such nach kleinen Spalten und Rissen schnell fündig. Insbesondere in Sturzbereichen, an Türen und in Fensternähe sind Risse immer sichtbar.
Wenn Spundwände in unmittelbarer Umgebung des Gebäudes eingerammt werden, treten allerdings wesentlich mehr Erschütterungen und Rißgefahren auf.
Auch beim Verdichten von Baugruben oder im Straßen- und U-Bahnbau sind erhebliche Belastungen auch noch in der weiteren Umgebung festzustellen.
Wenn Sie mit Anbietern darüber diskutieren, welche Verfahren sicher sind, werden Sie schnell feststellen, dass die Argumente dieser Anbieter meistens darauf abzielen, nur ihre Verfahren seien gut, während sie alle anderen Verfahren und Firmen jedoch negativ bewerten. Diese seien zu teuer, sie beschädigten das Haus, es gäbe Risse usw.
Größte Vorsicht ist sicher gegenüber solchen Anbietern geboten, deren Argumentation nur auf langjährige Garantie aufgebaut sind und die mit eindrucksvollen Urkunden werben.
Die besten Referenzen nützen wenig, wenn Sie nicht mindestens einen Zeitraum von 5-10 Jahren abwarten, denn vorher ist eine Überprüfung nur in den seltensten Fällen möglich. Wer weiß schon, wie das Objekt vorher "belastet" war.
4 Die Wahl des geeignetsten Verfahrens und einer zuverlässigen Fachfirma
Wer hilft bei der Lösung der Probleme, nämlich einen feuchten Keller trockenzulegen oder eine Querschnittsabdichtung gegen aufsteigende Feuchtigkeit im Mauerwerk herzustellen oder den Hausschwammschaden zu beseitigen?
Natürlich kann man sich an die Handwerkskammern, Bauinnungen, Verbraucherverbände oder an das Bauzentrum München wenden. Sie sollten Ihre Erwartungen allerdings nicht zu hoch ansetzen . . .
Doch ist es sicher nicht ausreichend, sich drei oder vier Firmen aus dem Branchenbuch herauszusuchen. Eine sorgfältige Schadensuntersuchung tut not, als nächstes die Wahl eines geeigneten Verfahrens zur Abhilfe.
5 Eine neue Berufung: Fachingenieur für Altbau - Instandsetzung
In den Fachhochschulen wird erst seit wenigen Jahren auf die chemischen und physikalischen Aspekte der Altbausanierung eingegangen. Der Erfahrungsschatz ist also noch eher spärlich. Es bleibt Ihnen also nicht erspart, nach wie vor viel Zeit dafür aufzuwenden, die richtige Firma auszusuchen! Bedienen sich erfahrener freier Ingenieure oder Architekten, wobei Sie sich zuvor die von ihnen bereits sanierten Objekte genau ansehen sollten.
Erkundigen Sie sich auch bei Nachbarn und Bekannten, die bereits einschlägige Erfahrungen in Sachen Mauertrockenlegung gemacht haben, wie abgedichtet wurde und wie hoch die Kosten waren. Ob allerdings genau die gleichen Voraussetzungen wie an ihrem Objekt vorhanden sind, ist nicht so einfach zu ermitteln. Selbst wenn zwei Häuser in der gleichen Straße Feuchteschäden aufweisen, muss es nicht die gleiche Ursache haben.
6. Literatur
WTA (Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege e.V.) Merkblatt (Nr. 4.4.96) Mauerwerksinjektion.
Geschäftsstelle: Edelsbergstr. 8, 80686 München, Tel.089 / 57869727; Fax. 089 / 57869729
Kurzfassungen aller Merkblätter sind im Internet abrufbar: http://www.wta.de.
e.mail **********
 
aufsteigende Feuchtigkeit in Bauwerken bis zur mauertrocken

Hallo Frau Kirschmann,


Mit einem geeigneten Messgerät lässt sich leicht der Durchfeuchtungsgrad feststellen.
Gegen aufsteigende Feuchtigkeit hilft das Einbringen einer horizontalen Sperrschicht als Schutz.
Die durchnässten Wände bekommen Sie dann über einen Entfeuchtungsputz auch wieder
trocken als eine dauerhafte Lösung.

Mit freundlichen Grüssen.

Andrea
 
Oh wie schön,

der "Entfeuchtungsputz" ist noch nicht alle.

Will uns Andrea Cyba den gleichen Unsinn noch einmal erzählen? Scheinbar mißtraut sie ihrer Horizontalsperre, sonst würde sie vielleicht nicht gleichzeitig noch den Entfeuchtungsputz unterbringen wollen. Vertreiben Sie eigentlich auch die hässlichen Bommelchen von Aquapol, Frau Cyba? Dann wären wir dreifach auf der sicheren Seite.

Vor kurzen gab's ein gutes Angebot im Forum - das Buch von Edmund Bromm zum "Gesund wohnen in Altbauten". Trotz Ihrer dummfrechen Kommentare haben Sie eine echte Chance, das Buch noch zum Forumsrabatt zu bekommen. Lesen Sie es!

Grüße

Thomas
 
mauertrockenlegen

Hallo Herr Thomas

ihre Antwort überrascht mich nicht. Ich hatte ja bereits emailkontakt mit Ihnen. Nun Sie wissen es halt nicht besser und können dann auch nur so unterhalb der Gürtellinie argumentieren, das verstehe ich.
Diesbezüglich nehme ich auch Abstand von Ihren hier unpassenden krummen Vorschlägen.


MfG

Andrea
 
Liebe Frau Cyba,

ich schwöre Ihnen, daß ich unter Ihrer Gürtellinie weder argumentative noch andere Interessen habe. Auch hatten wir noch keinen email- Kontakt, wozu auch?

Seltsam, daß Sie von "unpassenden krummen Vorschlägen" sprechen, wenn ich Ihnen rate, ein Fachbuch zu lesen, aber nicht unverständlich (nach dem zu urteilen, was Sie so schreiben).

Grüße

Thomas
 
Thema: Mauerntrockenlegung
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