Feuchte Wände im Erdgeschoss

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Matz

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Hallo, ich möchte eine alte, nicht unterkellerte Scheune zu einem Einfamilienwohnhaus umbauen. Die Außenwände der Scheune bestehen aus Bruchsteinmauerwerk, was später von innen und außen sichtbar bleiben soll.
Die Außenmauern liegen jetzt schon nur knapp unter dem Gelände, aus diesem Grund kommt nur ein sehr niedriger Bodenplattenaufbau in Frage. Geplant sind 15cm Perimeterdämmschüttung, darauf 15 cm Stahlbeton mit oberseitiger Abdichtung.
Leider habe ich noch keine richtige Lösung zum Anschluss der Bodenplatte an das vorhandene Mauerwerk gefunden. Muss ich eine Horizontalsperre nachträglich ins Mauerwerk einbauen?
Oder kann man z.B. durch eine verstärkte Fußbodenheizung im Wandbereich die ggf. leicht feuchten Wände in den Griff bekommen? Ob die Wände wirklich feucht sind, kann man derzeit nicht feststellen, da die Scheune offen ist und dadurch gut durchlüftet wird.
Ich freuen mich auf eure Antworten

Matz
 
Scheunenumbau

Haben Sie sich schon mit den Problemen:
Nutzungsänderung- Baugenehmigung
Medienanschlüsse
ev. Grundstücksaufteilung
Fenster- und Türöffnungen in zweischaligem Bruchsteinmauerwerk
Einhaltung der Vorgaben der ENEV bei Ihrem geplanten Wandaufbau
Grundrisse usw.
befasst?

Wenn das im Prinzip geklärt ist, können Sie die Lösung solcher vergleichsweise nichtigen Probleme wie dem Fußbodenaufbau angehen.
Es macht auch für uns keinen Sinn, über Detaillösungen zu spekulieren, wenn andere grundsätzliche Fragen wie z.B. die Beheizungsart, Lage und Gründung von tragenden Innenwänden bzw. Lastabtragung innerhalb der Grundfläche usw. nicht bekannt sind und ob das Vorhaben überhaupt durchführbar ist.

Viele Grüße
 
Moin Matz,

mein Statiker hat mir z.B. erstmal einen "Hausaufgabenzettel" gemacht, was er gern hätte, um unsere Scheune als Wohnraum durchgehen zu lassen: First- und Mittelpfetten verstärken und die lediglich gemauerte Giebelwand mit Fachwerk aussteifen. Nach den paar "Kleinigkeiten" könnte ich dann anfangen.....

Also, wie Georg schon sagt, erstmal zurück auf Los...und dann gucken wat Kost.

Gruss, Boris
 
Scheunenumbau

Hallo, vielen Dank für die Anregungen,
die Baugenehmigung liegt schon vor, die Statik ist unproblematisch, die kann ich selbst erstellen. Bis jetzt bin ich davon ausgegangen, dass die ENEV kein all zu großes Problem ist, da auf dem Hof schon andere Gebäude ähnlich umgebaut wurden. Das Mauerwerk ist nur einschalig. Leider habe ich mit dem ENEV-Nachweis aber auch keine Erfahrung. Da werde ich mich jetzt mal ran setzten müssen. Lt. unserer Architektin soll es aber kein Problem werden.
Ich wollte hier den Anschluss der Bodenplatte an das Mauerwerk diskutieren.
Der gewachsene Boden ist lehmiger Sand, Grundwasser steht nicht an. Wir haben in der Scheunenmitte mal eine kleine Grube ausgehoben. Alles trocken.

Freue mich über Ideen und Anregungen
Matz
 
Scheune umbauen

Bruchsteinmauerwerk ist zweischalig, in der Mitte befindet sich eine Füllung.
Das bedeutet, die Lager- und Stoßfugen verlaufen nicht durch die Wand.
Noch eine Frage:
haben sie eine Ausbildung als Bauingenieur, Architekt oder eine Meisterqualifikation?


Viele Grüße
 
Ok

Hallo, ich bin Bauing, habe meine Erfahrungen aber mehr im Beton- und Industriebau. Solche Umbauten und dann noch ENEV sind für mich Neuland. Das mit dem Bruchsteinmauerwerk ist ein guter Tipp, demnach müsste die Decke so ausgelegt werden, dass sie die Lasten auf beide Schalen abgibt, oder die Schalen müssen schubfest verbunden werden. Hört sich beides nicht so einfach an. Alternativ könnte ich natürlich alle Lasten mit neuen Wänden und Stützen aufnehmen und die Bruchsteinwände nur horizontal zur Aussteifung anschließen. Das wirft mich ganz schön zurück. Wie viel Last kann man der Wand bedenkenlos auf einer Schale zumuten?
Gibt es zu diesem Thema ein empfehlenswertes Buch?
 
Scheunenausbau

Hallo Matz,
die Antwort auf meine letzte Frage hilft mir, ob ich meinen Schreibstil für einen Laien oder einen Fachmann auslege.

Beim nachträglichen Einbau einer Zwischendecke ist die Verwendung solcher Bruchsteinwände als Auflager heikel, da die Eigenschaften der Wand nur schwer einzuschätzen sind. Sie hängen von der Materialwahl, der Mörtelqualität und der Ausführung ab. Dazu kommt noch die Querschnittsschwächung durch Fenster- und Türöffnungen. Der Ausbruch solcher Öffnungen ist aufwändig, schwierig auszuführen und kann die Wand strukturell erheblich schwächen. Dazu kommen sicherlich noch Mehrbelastungen aus dem Dachtragwerk infolge neuer Dachdeckung, Dämmung und von Verkehrslasten. All das führt zu Spannungsumlagerungen im Mauerwerk, die bei geringem E- Modul zu teilweise erheblichen Verformungen führen können.
Bemessungsgrundlagen zu Natursteinwänden finden sich in der DIN 1053.
Dort gibt es eine Tabelle mit der zulässigen Druckspannung. Je nach Materialart schwankt die zul. Druckspannung zwischen 0,2 und 1,2 MN/m².
Ich empfehle Ihnen deshalb die Lastabtragung aus der Decke gesondert über Stützen und nicht über die Außenwände auszuführen und die Decke nur horizontal zur Aussteifung an die Wände zu koppeln. Das verringert die Schlankheit der Außenwände. Diese Art der Lastabtragung bedeutet, das Ihre vorgesehene bewehrte Bodenplatte zur Aufnahme von Punktlasten wohl so nicht ausreichen wird (Durchstanzsicherheit).
Eine Horizontalsperre halte ich übrigens für überflüssig.
Was die ENEV betrifft:
Ich würde mit einem Heizungssystem mit hohem Strahlungsanteil arbeiten, um die Bauteilinnentemperatur zu steigern. Hoch feuchgtebelastete und temporär genutzte Räume wie Bad und Schlafzimmer entweder mit dämmender Wandbekleidung versehen oder in DG verlagern.


Viele Grüße
 
Feuchte Wände im Erdgeschoss

Hallo Georg Böttcher,

danke für die prima Tipps, ich habe mich parallel noch etwas umgesehen, und bin auch der Meinung, keine Horizontalsperre in die Wände einzubauen. Die Bodenplatte werde ich stumpf an die vorhanden Wände betonieren und ggf. umlaufend einen Winkel auf der Bodenplatte anbringen, der den Holzboden vor der Wandfeuchte schützt. Dem späteren Nutzer ist klar, dass er keine geschlossenen Möbel vor die Wände stellen darf. Die Feuchträume sind ohnehin im Dach und in einem neuen Anbau geplant. Die Statik rechne ich entsprechend um, ggf. werde ich Einzelfundamente planen.

Vielen Dank nochmal

Matz
 
Scheunenumbau

Die Bodenplatte bitte nicht stumpf an die Wände stoßen, sondern mit einer Weichfaserplatte o.ä. trennen und die Fläche feldweise begrenzen.
Sie tragen sonst durch Zwängungen infolge Kriechen und Schwinden zusätzliche Spannungen in die Bodenplatte ein!
Von den zusätzlichen außermittigen Belastungen, die dann auf die Gründung der bestehenden Außenwände wirken würden, ganz zu schweigen, vor allem wenn man nicht genau weiß, wie die Gründungsverhältnisse aussehen.
Statt einer Perimeterdämmschüttung halte ich den Einsatz von Foamglasboards für sicherer, wenn Sie nicht die klassische Variante eines Fundamentrostes mit entkoppelten Feldplatten dazwischen wählen sollten.
Zwecks dieser speziellen Fragen empfehle ich Ihnen, mit unserem Mitglied Nico Böhm Kontakt aufzunehmen.

Viele Grüße
 
Thema: Feuchte Wände im Erdgeschoss

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