Unterkonstruktion bei Parkettboden

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Michi77

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fachwerk-I9371_2015112194424.jpgHallo zusammen!

Wir renovieren ein 110 Jahre altes Vollklinkerhaus und wollen in bestimmte Zimmer Parkett verlegen lassen.

Eines dieser Zimmer ist unterkellert durch einen Gewölbekeller und es wäre der folgende Aufbau hierfür gedacht:

1. Dampfsperre
2. Lagerunterbau aus KVH
3. Zwischenräume mit Perlite Dämmschüttung
4. OSB-Platten 22 mm verschraubt, Trittschall Kork
5. Verklebtes Parkett

Wie man auf dem beiliegenden Foto sieht, sind in diesem Zimmer die Eisenträger des Kellergewölbes zu sehen und ich habe da etwas Bedenken, dass diese Träger schwitzen könnten, wenn direkt darauf die Dampfsperre aufgetragen wird. Schließlich ist darunter ein Erdkeller mit der üblichen Luftfeuchte und die Kellerdecke ist sicher nicht luftdicht.

Ich als Laie könnte mir vorstellen, dass man vielleicht zuerst eine recht dünne Schicht Perlite einstreut, bevor man die Dampfsperre einlegt, damit für Hinterlüftung gesorgt ist.

Oder ist das zu instabil? Wie könnte man es sonst noch lösen oder sind meine Bedenken unbegründet?

Vielen Dank für jede Antwort!

Michael
 
Parkett

Hallo,
ich denke, für fundierte Hinweise fehlen noch Angaben:
- wie soll der Raum genutzt werden?
- Wieviel Aufbauhöhe steht zur Verfügung
- Wie sieht es im Keller aus -Luftfeuchte, Temperatur, Nutzung ?
Ich kann leider nicht genau erkennen, welches Material jetzt zwischen den Stahlträgern vorhanden ist. Sieht pulverig aus.
Bauphysikalisch ( und von der EnEV vorgesehen) sollte eine Dämmung der Kellerdecke kaltseits günstiger sein, falls machbar. Schwitzwasser (Kondensat) tritt, wie beim Bierflascheneffekt im Sommer, auf, wenn warme feuchte Luft auf kalte Oberflächen trifft. Die geplante OSB-Platte sollte wie eine Dampfbremse wirken, das flächig verklebte Parkett auch. Insofern wird nicht mit allzugroßer Diffusion zu rechnen sein. Eine Dampfsperre sollte daher immer raumseits, also auf der Warmseite der Dämmung verlegt werden.

Grüße von Pope
 
Danke Pope...

...für die Antwort!

Hier ein paar nähere Angaben:

- Der Raum, den man auf dem Foto sieht, soll als Arbeitszimmer genutzt werden.

- Dieser unterkellerte Raum sitzt etwas tiefer als alle anderen, weshalb uns rund 15 cm bis zum Bodenniveau zur Verfügung stehen.

- Der Keller darunter ist ein klassischer Erdkeller: Nicht beheizt, reine unverputzte Gipssteinwände, bis auf Augenhöhe im Erdreich mit zwei geschlossenen Fenstern. Die Luftfeuchtigkeit ist relativ hoch (nie genau gemessen), die Temperatur recht konstant kühl, wobei uns in einem der letzten Winter bei gekipptem Fenster sogar die Wasseruhr aufgefroren ist - aber da war es schon sehr kalt.

- Das "Pulver" auf dem Bild ist nur Staub/Bauschutt :)

- Die Träger haben die Form eines H's. Sie sind rostig, aber haben noch gut Substanz. Wir haben sie zumindest mal eingeölt, was reinging wie bei einem Schwamm.

Mir ist jetzt noch etwas eingefallen, was die ganze Problematik entschärfen dürfte: Wenn wir auf die Dampfsperre die Perlite Schüttung kippen, ist dann überhaupt ein Taupunkt an den Trägern? Schließlich dämmen wir ja damit und dann dürfte es an diesem Punkt doch gar nicht erst zum Aufprall von warmem Boden und kalter Kellerdecke kommen, oder?

Viele Grüße!

Michael
 
Parkett auf Kellerdecke

Hallo, ich habe mich wahrscheinlich unglücklich ausgedrückt. Ich meine, dass es besser ist, die Kellerdecke von unten, also vom Keller aus, zu dämmen. Der Keller ist die Kaltseite des Bauteils. Übrigens verstehe ich unter einem klassischen Erdkeller einen in den Berg, den Hang oder den Felsen getrieben Gang oder Raum, in der Regel ohne Fenster.
Auf jeden Fall würde ich vor allen anderen Maßnahme den Schutt um die Doppel-t-Träger und soweit es geht auch den Mörtel entfernen (auch vom Keller aus) und einen kräftigen Rostschutz z.B. mit Owatrol-Öl und anschließendem Anstrich mit Brantho-Korrux o.ä. vornehmen ( meine Erfahrungen mit dem bekannten, von einem Schlagwerkzeug abgeleiteten Markenprodukt sind eher schlecht, rostet drunter weiter - außen hui, innen pfui).
Die Dampfsperre soll verhindern, dass die warme und feuchte Luft überhaupt erst in die Dämmschicht gelangt. Liegt dann nämlich eine Folie unter der Perlite auf den Trägern, die ja kalt sind, kondensiert unter ungünstigen Bedingungen der durch die Perlite diffundierte feuchte Wasserdampf auf der Folie, die ja am Träger aufliegt und es bildet sich womöglich eine Pfütze, die nicht wieder wegdunsten kann. Die Perlite verhindert nicht, dass sich ein Taupunkt bildet, weil die Kälte ja von unten durch die Träger kommt.
Deshalb ist es wichtig, die Kellerdecke von unten zu dämmen, damit der Träger in den Warmbereich des Bauteils rückt.
Was ich oben noch meinte: Im Arbeitszimmer ist nicht mit einem so hohen Luftfeuchteeintrag zu rechnen wie z.B. im Schlafzimmer oder Bad, zumal ja mit öfterem Lüften zu rechnen ist ( welche Heizung soll übrigens in den Raum?).
OSB und Parkettkleber dürften wie ein Dampfbremse wirken und verhindern, dass feuchte Luft durchs Bauteil diffundiert.
Wie ist übrigens der Feuchtezustand der Wände im Keller bei Gipsstein? Ist die Kellerdecke am Übergang zur Wand feucht?
Am 11.1. war übrigens ein Tread zur Dämmung einer Gewölbedecke bei Dielenboden im Forum. Da ist Vieles Ihrer Problematik angesprochen.

Schönes WE wünscht

Pope
 
Thema: Unterkonstruktion bei Parkettboden
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