Treppe selber bauen

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Thomas20

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Hallo

möchte in meinem Haus eine alte Holztreppe durch einen Eigenbau ersetzen. Dacht mir, nimmst einfach die Maße der alten, kaufst das Holz und baust die nach.

Als ich nun jedoch beim Holzfachhändler nach diesem Holz fragte ( Lärche, Wangen 6cm ) bekam ich zur Antwort:

Für Treppen könnte ich kein normales KVH bzw. BSH verwenden. Dafür bräuchte man spezielles "Treppenholz". Er hat mir auch erklärt, wie dies speziell getrocknet und abgelagert ist.

Nun meine Frage:

Ist da was dran?

Wenn ja, ist dies zwingend notwendig für den Privatgebrauch?

Wo liegen die Probleme/Gefahren, wenn ichs doch mit KVH mache?

Die alte Treppe ist vermutlich über 100 Jahre alt. Damals hat es doch sicher keine Industrietrocknung gegeben?


Gruß Thomas
 
Hallo Thomas,

ich mußte zunächst etwas schmunzeln...das klingt alles so einfach bei Dir von wegen "ich kauf mir etwas Holz und bau die Treppe einfach nach". Das klingt, als hättest Du einen Ikea-Bausatz, den es nur noch zusammenzubauen gilt :)

Am Treppenholz scheiden sich etwas die Geister...Lärche würd ich persönlich überhaupt nicht in Betracht ziehen - zu harzhaltig. Traditionelle Treppenhölzer sind eher Buche, z.T. auch Eiche...

Treppenhölzer wurden früher über mehrere Jahre abgelagert und getrocknet...das bekommst Du mMn. mit einer künstlichen Trocknung in der Qualität mMn. gar nicht hin.

Jetzt zu Deiner Frage:

Ich persönlich sehe kein Problem darin, eine Treppe mit BSH zu fertigen (KVH würd ich ausschließen), allerdings ist BSH natürlich verleimt...der Fräser, den Du brauchen wirst, wenn Du Deine Treppenstufen einstemmst, wird sich nicht über diesen Materialmix freuen. Natürlich kann man auch ganz traditionell mit Stechbeitel und Grundhobel arbeiten, aber v.a. letzteres haben nur wenige Privatpersonen zuhause :)

Treppenbau ist eine Wissenschaft für sich und weit mehr als ein paar Löcher in die Wange stemmen und das Ganze dann zusammenschrauben. Aber ich könnte mir denoch vorstellen, daß ein ambitionierter Heimwerker mit entsprechendem Wissensdurst das hinbekommt.

Es gibt jede Menge Literatur zu dem Thema, welche Du Dir vorher zu Rate ziehen solltest. Stellvertretend will ich hier mal nen Treppenpapst verlinken:

http://www.treppenbau-diehl.de

Viel Spaß

Gruß Andreas
 
Treppenbau ...

... ist eine Wissenschaft, das stimmt. Und die Erfahrung und das notwendige Wissen, das ein Handwerker haben muss, um die gesamte Vielfalt der Treppenformen und -konstruktionen bauen zu können, kann man sich auch nicht in einem Schnellkurs aneignen.

Eine einfache, geradläufige Treppe ohne Podest kann man sich schon zumuten, wenn man nicht der absolute Handwerkerlaie ist, der zum ersten Mal in seinem Leben die Werkzeuge in die HAnd nimmt.

Es kann allerdings passieren, daß erst die 2. oder 3. Treppe wirklich passt oder hält. Dann hat man zwar jede Menge an Erfahrungen gesammelt, aber keine Treppe billig gebaut. Selberbauen ist nur dann preisgünstiger, wenn man´s wirklich kann.
 
Auch wenn...

... es sich einen lateinisch abgeleiteten Namen mit Punkt.de-Adresse gegeben hat, ist das TreppenBAUEN im Allgemeinen keine Wissenschaft, sondern ein Handwerk.
Ansonsten wäre jeder Tischler/Schreiner ein Wissenschaftler... Manmanman...

Jaklar kannst Du für Dich selbst eine Treppe aus Wasweißichholz im Privatbereich zusammenhauen... wenn Du auch die Konsequenzen im Extremfall miteinkalkulierst...

Es gibt noch diverse Normen und Verordungen, aber das wird erst wichtig, wenns krachen sollte, ansonsten bis auf auf weiteres unwichtig...

MfG,
sh
 
Vielen Dank . . .

. . . soweit für Eure Antworten.

Noch kurz ne Erklärung: Die Treppe soll nur von der Küche ins Büro führen. D.h. kein allzu großes Verkehrsaufkommen. Und wenns knarz, was solls, stört nicht.

Hatte in etwa an ein solches Vorgehehn gedacht:

http://www.selbst.de/bauen-renovier...fenster-balkon/wangentreppe-bauen-148615.html

Jetzt nochmal zum Holz:

Lärche wollte ich nehmen, da die alte angeblich auch aus Lärche ist. Prinzipiell bin ich da aber offen.
@Andreas: Was spricht gegen KVH, wenn da mein Fräser bessere Überlebenschancen hätte?

Und hat vielleicht sogar jemand ne Bezugsadresse fürs Holz im Raum Frankfurt/Aschaffenburg

Vielen Dank und Grüße

Thomas
 
Treppenbau

für eine Scheune - aus Gerüstpfosten und verleimten Dielenbrettern - hat gepasst und knarrt nicht mal. Es ist also auch zu schaffen. (ich bin Maurer!)
 
Ich sehe...

nicht die Notwendigkeit, zwischen Wissenschaft und Handwerk strikt zu trennen. Es gibt "Handwerker", die schrauben nur vorgefertigte Teile zusammen, aber auch andere, die brauchen für ihr Handwerk einen ganz enormen, tradierten wie auch neuzeitigen Wissensschatz. Gerade beim Treppenbau (der ja nicht immer nur gerade Treppen aus Wangen und Stufen schafft), ist das so.

Eine gerade Treppe, wie von Olaf bebildert, bekommt aber auch der ambitionierte Treppenbaulaie hin. Und für die angedachte schlichte Konstruktion ist auch KVH geeignet. Ich baue morgen eine Treppe aus KVH aus, die ich vor gut 15 Jahren für ein sehr hohes Hochbett (ca. 2,80m) aus KVH Fichte in vergleichbarer Konstruktion gebaut habe. Der Hochbettbesitzer ist schon einmal damit umgezogen, jetzt gerade wieder. Funktioniert alles tadellos.

Lärche neigt zuweilen dazu, Harztröpfchen abzusondern. Das kann auf Stufen lästig sein, lässt sich aber leicht entfernen. Lackieren würde ich eine solche Treppe nicht, ein Parkettöl ist besser.

Statt Lärche kann auch KVH Douglasie genommen werden, Douglasie ist der europäischen Lärche sehr ähnlich, hat deren gute Eigenschaften und harzt kaum.

In jedem Falle sollte die Holzfeuchte gemessen werden. Wenn die auch bei KVH genormt ist - die Lagerbedingungen im Holzhandel entsprechen nicht immer den Anforderungen getrockneten Holzes.

Grüße

Thomas
 
an Thomas: Holzeinkaufen

Hallo Thomas,

schau mal dort:
Holzland Becker in Obertshausen
Riegelsche Bausstoofe in Miltenberg
Dachdecker Einkauf Dietzenbach
HMS Holz in Kleinwallstadt

Auflsitung ohne Wertung, nur wie mir das grad so eingefallen ist

Viel Erfolg
Andreas
 
Treppe ist nicht gleich Treppe

und eine Hühnerleiter, die man an ein Hochbett baut, kann man keineswegs mit einer Verkehrstreppe vergleichen.

Eine gerade Treppe ist kein Problem...allerdings sollten die Stufen, wenn möglich, schon komplett eingestemmt werden....die Wange wäre dementsprechend breit genug zu wählen, damit das Besteck groß genug wird.

Von KVH würde ich weiterhin abraten...KVH ist auch nichts anderes als normales Bauholz, lediglich keilverzinkt, heruntergetrocknet und gehobelt...auch bei KVH sind Längsrisse und Holzfehler nicht ausgeschlossen. Und darum geht es letztendlich...Treppenhölzer werden akribisch ausgesucht (zumindest vom Treppenbauer), da wird nicht das nächstbeste Stück vom Holzhändler angeliefert, sondern noch selbst in Augenschein genommen.

MMn. stellt eine geradläufige Treppe, v.a. wenn sie freigespannt ist, statisch gesehen deutlich höhere Anforderungen an die Wangen als eine mit Zwischenpodest...ganz einfach, weil die Wange eine längere Strecke überbrücken muß als bei einer gewendelten Treppe oder einer Podesttreppe.

Wenn man weiß, daß nur eine Person diese "Treppe" benutzt, dann kann man das so machen...sobald die Möglichkeit besteht, daß mehrere Personen gleichzeitig auf der Treppe ihr Unwesen treiben, sollte man sich schon etwas intensiver mit der Materie beschäftigen...bei unsachgemäßer Ausführung besteht logischerweise erhöhte Unfallgefahr !

@Olaf:

Sorry aber man sieht deutlich, daß die "Treppe" nicht von einem Treppenbauer gemacht wurde...Besteck zu knapp, Wange zu dünn, Treppenstufen...naja...es funktioniert so...aber mit Treppenbau hat das mMn. nix zu tun...
Ich habe mein Haus auch selber gemauert, würde es aber denoch nicht mit dem Werk eines gelernten Maurers vergleichen wollen.

Und wenn mir einer ein Stemmeisen auf meine Dozuki legt, kriegt der nen ordentlichen Tritt in den Arsch...das ist eine Feinsäge, keine Kelle :))

Gruß Andreas
 
Sonderbar,

für Hühner baut doch keiner ein Hochbett...

Und für erwachsene Menschen keine Hühnerleiter...

Heute ein bisschen arrogant gestimmt? Sonst wirft man mir das gerne vor, wenn ich ambitionierten Selberbauern von bestimmten Arbeiten abrate.

Letztlich: Bei 6cm starken Wangen sollte sich auch im KVH - Sortiment für diese offensichtlich einfache Bauaufgabe ein geeignetes Stückelein finden. Wenn ich mir die "Qualität" manches Schnittholzpostens bei unserem regionalen (großen!) Holzhändler anschaue, sehe ich auch da Macken und Fehler, vorallem aber kaum einmal eine ausreichende Holzfeuchte, um gleich loslegen zu können. Das stimmt bei KVH weitaus öfter, und der Fragesteller hat vermutlich keine Trockenkammer.

Grüße

Thomas
 
@Thomas:

nene, Arroganz zählt in der Tat nicht zu meinen schlechten Eigenschaften :)

Ich habe dem Fragesteller ja überhaupt nicht davon abgeraten, sich seine Treppe selbst zu bauen...im Gegenteil.
Aber - und davon rück ich auch keinen Millimeter ab - eine Treppe ist ein sensibles Bauteil, dem schon etwas mehr Beachtung zukommen sollte als einem Blumenkasten für den Balkon. Man bewegt sich hier in einem Gefahrenbereich, der nicht zu unterschätzen ist. Nun hat der Fragesteller ja mehr oder minder klargestellt, daß es sich um eine Geschoßtreppe für sich zuhause handelt...also ist ganz klar mit "Publikumsverkehr" zu rechnen. Und spätestens da sollte mit ein paar zusammengeleimten Brettchen Schluß sein...oder Treppenstufen, die gerade mal nen Zentimeter eingestemmt sind.

Sicher kann sich ein ambitionierter Handwerker (selbst ein Maurer *hehe*) rein vom handwerklichen her eine Treppe selbst bauen...aber er sollte sich dringend mit der Materie beschäftigen, bevor er loslegt...

Dir als erfahrenen Schreiner trau ich den Bau einer Treppe allemal zu...der Begriff "Hühnerleiter" ist mein ganz eigener Begriff für solche Etagenbettreppen, von denen ich im Laufe meiner Tätigkeit auch schon einige bauen durfte...auch meine eigenen Etagenbetttreppchen nenne ich Hühnerleitern...und bei denen bin ich zu 200 % sicher, daß sie ihren Zweck auch statisch erfüllen :)

Gruß Andreas
 
Handwerkskunst

Was soll diese Erregung, liebe Freunde.
dafür gibt es bessere Gelegenheiten.
Ich halte neben der Kombination von Wissenschaft die der Kunst mit dem Handwerk auch für sehr förderlich.

viele Grüße
 
Aua!

"Treppenbau

ist eine Wissenschaft …"

Was muß sich der Lesende hier, aus ihrer Feder Herr Kurz, eigentlich noch alles antun?

Ich habe auch ein Handwerk gelernt. Somit bin ich wohl auch ein "Wissenschaftler". Zum Meister hat´s nicht gereicht, sonst wäre ich vermutlich schon Doktor!

Belustigte Grüße
Martin
 
@ Georg und Andreas

Bis sonntäglich gestimmt und völlig unaufgeregt. Und da Andreas seine eignen Hühnerleitern auch Hühnerleitern nennt, setze ich ohne weiteren Widerspruch mein Sonnenbad fort :)

Grüße

Thomas
 
@Thomas

eine weise Entscheidung, der ich mich in aller Konsequenz angeschlossen habe :)

Gruß Andreas
 
Thema: Treppe selber bauen

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