Backsteinterrasse

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Ralf10

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Hallo, ich habe eine Terrasse aus alten Backsteinen gebaut. Zuvor habe ich 10cm dicken Betonuntergrund geschaffen, dann die Steine flach in ein 3cm dickes Mörtelbett gelegt. Stein an Stein. Nun hätte ich gerne einen Tip, welches Fugenmaterial ich verwenden soll, bzw mit was man am Besten versiegelt. Die Terrasse ist zu 70% überdacht. Vielen Dank für die Antworten.
 
fachwerk-I3461_20137794618.JPGTerrasse

Hallo Ralf,
leider sind die Ziegel praktisch auf Knirsch gesetzt; das erschwert, neben dem unruhigen Fugenbild, das Verfugen außerordentlich.
So etwas sollte man besser mit maßhaltigen, gefasten Terrassenplatten machen.
Sie können die Verfugmischung (Sand 0-1, Zement) trocken einfegen. Dazu müssen die Ziegeloberfläche, die Flanken und der Sand wirklich staubtrocken sein.
Sorgfältig mit einem alten Stubenbesen einfegen bis alle Fugen gefüllt sind. Dann die Fläche mit einer Gießkanne vorsichtig wässern, damit nichts ausgespült wird. Nicht zuviel Wasser!
Danach mit einem harten Schwamm, einem Lappen o.ä. wie beim Fliesenlegen nachwischen und die Überstände abnehmen.
Nach dem Antrocknen den Zementschleier von den Steinoberflächen mit einem harten, zerknüllten Packpapier (Stück einer Zementtüte oder Papierttragetasche) abputzen. Vorsicht dabei das nicht die Verfugung mit herausgeputzt wird. An hartnäckigen Stellen kann man auch mit einer trockenen Bürste vorsichtig nachhelfen. Ein leichter Zementschleier wird trotzdem übrigbleiben, der schadet aber m.E. nicht da er gleichmäßig ist und im Laufe der Zeit verschwindet. Hellere Flecken kann man versuchen vorsichtig mit Ameisensäure o.ä. zu entfernen, aber Vorsicht! Sonst sind aus hellen Flecken dunkle Flecken geworden.

Die Steinoberfläche auf dem Foto ist extrem rauh, so ein Zementschleier ist nicht wegzuputzen. Wenn er gleichmäßig liegt stört er nicht.

Viele Grüße
 
Die Steine sind an der Oberflaeche rau. das fein Pulver dringt uberall ein und es bleibt ein grauer Schleier. Bei eine Regenverlegung macht das nichts, aber die liegen trocken. Ich wuerde Moertel verwenden, aber fast zu trocken. wie nasser Spielsand. dann mit einer Fugenkelle einbringen. viel spass, bedarf etwas Zeit.
 
Verfugen

"Ich würde Mörtel verwenden..."
Ein tiefsinniger Satz.
Bei knirsch gestoßenen Ziegeln mit Spaltmaßen im mm- Bereich eine schöne Beschäftigung den Sommer über, die Dinger möglichst hohlraumfrei mit Mörtel "wie nasser Spielsand" aufzufüllen.
Und wenn was daneben geht?
Die Künstler die das Verfugen nach dieser Methode auf dem Foto ausgeführt haben haben sich mit Zementschleierentferner beholfen. Gute Idee!
Nur leider sind das Betonterrassenplatten mit eingefärbtem Zementmörtelvorsatz.
Aber da gibt es noch einen anderen guten Heimwerkertipp: Fugenränder mit Malerkrepp abkleben!
Ich meine das ironisch.
 
Pflasterfuge

Ich würde hier vielleicht über eine Feste Fuge nachdenken ,versaut definitiv nicht die Oberfläche,ausbringen ein und abkehren fertig!
Setzt aber ein gewisse Mindestfugenbreite voraus.In deinen Fall müßte die Fuge aber wasserundurchlässig sein.

Grüße Martin
 
fachwerk-I3461_201377145623.JPGZementschleier

Um wieder ernst zu werden:
Das mit der Zementtüte klingt zwar albern, aber wenn man es nicht macht bevor die Erhärtungsphase beginnt sieht das Ergebnis dann so aus wie auf dem Foto.

Bei warmem Wetter trocknet die poröse Oberfläche der Ziegel sofort aus, der Zement an der Oberfläche hat gar keine Zeit in die Gelphase überzugehen und wenn doch dann hat man etwa 1 Stunde Zeit um die Oberflächen abzureiben.
 
Mh,
so eine Spritztuete koennte gehen und die Bearbeitungszeit auf die haelfte reduzieren. Sind dann schon nur noch 6 Monate.
 
Wenn ich das

erste Bild sehe, würde ich sagen einfach mit "Spielsand" auskehren und die fehlenden 30% Überdachung anbauen = fertig.

MFG Danilo
 
Terrasse

Das wäre die einfachste Lösung, ob aber die reinliche deutsche Hausfrau da mitmacht?
Nach ein paar mal Besen schwingen wird nicht mehr viel Sand drin sein.
Spätestens nach dem ersten zaghaften Grashälmchen das im Frühjahr aus einer Fuge lugt und nach den ersten Flecken von verkleckerter Kaffeesahne gibt es richtig Ärger.
Dann wird das Kärchern angemahnt (von der der man Gehorsam schuldet).
Was dann vom Spielsand übrigbleibt kann man sich denken.
Spätestens in diesem Zusammenhang versteht sich auch der Wunsch der Hausfrau nach einer Versiegelung, so eine Art Hochglanzbeschichtung die mit einem feuchtem Mob gereinigt werden kann "Mit einem Wisch ist alles sauber!" um mal deutsche Werbetexter zu zitieren.
Der Mann versucht dann kleinlaut mit dem Vorschlag zu kontern Kunstrasen zu verlegen.
Nicht gut.
 
Frauenbild…

So ein Backsteinboden hat eine jahrhundertealte Tradition, wogegen der Kärcher und mit ihm die ganzen Zweitaktbläser und -sauger eher eine aktuelle Zeiterscheinung sind.

Es gibt Leute, die bezahlen für echt antike Cottofliesen mit viel Patina aus irgendwelchen französischen Bauernküchen ein Vermögen, da könnte es ja vielleicht auch denkbar sein, dass sich die "Deutsche Hausfrau®"auch irgendwann mal weiterentwickelt hat und bei einem bewusst rustikalen Boden ein paar Spuren der letzten Grillparty einfach hinnimmt bzw. sogar schätzt. Oder ist das Frauenbild aus dem vorangegangenen Beitrag in der DIN für alle Ewigkeit festgelegt?

Ich kenne es noch vom meiner Kindheit auf dem Dorf her, dass solche Böden, die es damals noch oft gab, regelmäßig mit trockenem feinen Sand bestreut wurden, der dann in die Fugen eingearbeitet wurde. Trotzdem wurde da bei Verschmutzung auch mal der Schrubber geschwungen. Man sah diesen Böden nach einiger Zeit natürlich an, dass auf ihnen gelebt und gearbeitet wurde. Wer das nicht ertragen kann, hätte sich einen anderen Bodenbelag aussuchen müssen.

Die Variante mit der trockenen Zement-Sand-Mischung scheint zwar auch okay zu sein, aber mir wäre die Fehlerwahrscheinlichkeit bezüglich des nachher störenden Zementschleiers zu groß. So etwas ist wohl eher etwas für routinierte Verleger bzw. Verfuger.

Der Händler unserer Cottofliesen hat uns ein Mittel empfohlen, das vorher mit einer Schaumstoffrolle so auf die Fliesen (in diesem Fall also die Backsteine) aufgebracht wird, dass nur die Oberfläche, nicht aber die Flanken bedeckt sind. Danach könne man ganz normal verfugen ohne Gefahr zu laufen, dass sich Flecken oder Schleier auf der Oberfläche bilden. Wäre mir in diesem Fall aber wie mit Kanonen auf Spatzen schießen, ich würde den Sandeimer zur regelmäßigen Anwendung vorziehen.
 
Bei der Terassse...

... gibt es ja noch mehr Probleme als die Spekulationen über die Reinlichkeit der/des Putzbeauftragten.
Mangels Gefälle und aufgrund der sehr dichten Unterkonstruktion kann eindringendes Oberflächenwasser nur unzureichend abfließen, was zu einer starken Auffeuchtung der Steine führen kann. Bei Frost/Tauwechsel kann das fatale Konsequenzen haben.

MfG,
sh
 
Terrasse

Zwischen einem Flachschichtpflaster aus Ziegelsteinen und einem Cottobelag gibt es einen Riesenunterschied, das kann man so nicht vergleichen.
Es leckt auch niemand an Sprengöl wenn er Herzprobleme hat. Beide Produkte haben unterschiedliche Eigenschaften und sind für unterschiedliche Anwendungsgebiete gedacht, auch wenn die stoffliche Basis gleich ist.
Ziegel sind zum Mauern gedacht, Cottoplatten als Fußbodenbelag.
 
Thema: Backsteinterrasse
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