Hallo,
soll die Dämmung außen oder innen angebracht werden?
Wie gut wird die Dämmung sein? Werden gut gedämmte Fenster eingebaut? Wird evtl. der alte Heizkessel erneuert?...
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Falls z. B. das Haus sehr gut wärmegedämmt wird, dann spielt es m. E. kaum noch eine Rolle, welches Heizsystem Du verwendest.
Die Heiztemperaturen sind dann so gering, dass man auch kostengünstige Radiatoren verwenden könnte, ohne dass dann große Luftwalzen entstehen werden.
Bei schlecht gedämmten Häusern verlieren die Wände, Dach und Fenster viel mehr Wärme als bei gut gedämmten Häusern. Entsprechend muß mehr Wärme nachgeliefert werden muß, um die Temperatur zu halten. Kleine Radiatoren müssen dann mit relativ hohen Vorlauftemperaturen beschickt werden, die dann natürlich entsprechend viel Luftzirkulation erzeugen.
Reduzieren kann man diese unerwünschten Effekte:
- Vergößerung der Fläche der Radiatoren: dadurch wird die Wärmeabgabefläche erhöht; der Strahlungsanteil wird höher; die Vorlauftemperatur kann reduziert werden. (Das Maximum bzgl. Flächenerweiterung entspäche dann vielleicht einer Wandheizung)
- Die Wände, das Dach, die Fenster werden durch Dämmmaßnahmen so verändert, dass weniger Wärme durch sie hindurch abfließt, als vorher. Die zu beheizenden Räume benötigen nun viel weniger Wärme. Ein Radiatorsystem kann mit niedriger Vorlauftemperatur betrieben werden und erzeugt nun weniger störende Luftzirkulation. Evtl. reicht auch schon eine Schleife nach Großeschmidtt aus, um die benötigte Wärme an den Raum abgeben zu können.
Ansonsten wäre ich an Deiner Stelle mit Experimenten sehr vorsichtig:
- Eine Wandheizung funktioniert tadellos und es gibt zig positive Berichte. Wenn die Wände gedämmt werden, dann funktioniert sie auch effizient (sonst nicht weiß ich aus eigener Erfahrung!).
- Heizleisten: Wer hat denn wirklich überhaupt positive Erfahrungen damit? Die Funktionsweise entspricht fast der von Radiatoren. Sie produzieren viel warme Luft, die dann aber die Wärme direkt an die Wände abgegeben sollen, die sie als Strahlungswärme in den Raum abgeben (sollen).
- Großeschmidt: Wer hat denn wirklich überhaupt positive Erfahrungen damit? Das Prinzip entspricht doch einer abgemagerten Wandheizung.
Was passiert aber bei schlecht gedämmten Wänden:
Die Wandfläche wird um den Bereich der Rohre stark erwärmt. Man benötigt vergleichsweise hohe Wassertemperaturen, um die Wärme über die recht geringe Rohramantelfläche in die Wand zu überführen. Bernnwerttechnik ist dann z. B. sinnlos. Die schlecht gedämmten Wände werden in den Ecken, da wo die Rohre weit entfernt sind, wesentlich geringere, vielleicht sogar unangenehm geringe Temperaturen haben. Eine homogene Temperierung der Wandfläche wird so kaum erreicht werden können. Selbst bei meiner Wandheizung kann ich eine Hausecke, deren Wand (ca. 28 cm dick, massiv) ungedämmt ist, nicht homogen temperieren, obwohl die gesamteb Wände mit Wandheizung belegt sind. Die Ecke bleibt bei Außentemperaturen unangenehm kalt. Wenn nur zwei Rohre in oder auf dieser Wand liegen würden, dann wäre dieser Effekt der Wärmeunterversorgung noch viel größer!
Und:
Wo sind eigentlich Energieverbrauchszahlen zu Wohnhäusern zu finden, die nur mit Heizungen nach Großeschmidt betrieben werden. Wenn alles so toll und einfach ist, dann wäre es doch ein Leichtes, ein paar Daten aufzunehmen und damit zu dokumentieren, dass die Sache auch energieeffizient funktioniert. Sei genauso skeptisch wie bei konventionellen Systemen!
Mein Rat:
Erst die Dämmung planen (lassen) und dann die Heizung und das Heizsystem auswählen.
Frohe Ostern
Gerry