Suche Erfahrungen mit Wischfestigkeit von Kalkspachtel

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clars

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Hallo zusammen,

kann mir jemand Tips geben wie man Kalkspachtel abriebfester bekommen kann?

Ich habe mir zu experimentellen Zwecken 1:3 eingesumpften Kalk : Marmormehl hergestellt. Die Konsistenz sowie die Farbe gefällt mir sehr aber wenn es trocken ist, ist es nicht das was ich erhofft hatte. Ich bekomme nicht nur weiße Finger wenn ich drüber wische sondern kann es auch bei starkem Reiben komplett entfernen. Aufgetragen habe ich erstmal nur mit einem Pinsel, also sehr dünn.

Ist das vielleicht einfach normal oder kann ich etwas ändern?

Gruß
Christian
 
Kalkspachtel

So ein Kalkspachtel wie Sie ihn gemischt haben wird nicht wischfest.
Entweder Sie greifen zu einem fertigen Kalkspachtel bzw. einer Kalkglätte oder zu fertigem Gipsspachtel.
 
Kann nicht funktionieren

Wie Georg schon schrieb, wird eine solche Mischung niemals wischfest. Kalk allein hat die Eigenschaft wischfest zu sein. Wenn dann aber die dreifache Menge eines anderen Pulvers (Pigment, ganz gleich welcher Art) hinzukommt, das keine eigene Bindekraft hat, - woher soll dann der Kalk so viel zusätzliche Bindekraft hernehmen.? Es fehl einfach ein - zusätzliches - Bindemittel.

Wenn Sie unbedingt bei Ihrem Mischungsverhältnis bleiben wollen, dann können Sie noch Kasein als Bindemittel hinzu geben. Kunstharze würde ich hier nicht anwenden. Die nötige Mindestmenge Kasein wäre durch Ausprobieren zu erreichen. Ansonsten Georgs Vorschläge beherzigen. Die Zugabe von Pigment bis 3 % als geringe Spuren wären dabei auch noch möglich, soll aber sehr gut mit der Fertigmasse vermischt werden.
 
Kalkspachtel

Ich vermute das zusätzlich zum geringen Bindemittelanteil auch noch fehlende Carbonatisierung kommt.
 
Kasein

Danke für die Anworten!

Irgendwie hatte ich das schon befürchtet. Ich werde dann mal mit Zugabe von Kasein probieren und berichten...

Am Ende möchte ich eine Masse erreichen, die sich gut zum Glätten (ca. 1mm Schicht) eignet und die schimmelhemmenden sowie feutigkeitsregulierenden Eigenschaften vom Kalk mitbringt. Die Wischfestigkeit bzw. eher die Festigkeit ist notwendig um die Kasein-Kalk-Farbe die dort drauf soll halten zu können. Beim ersten Test blätterte die nachvollziehbarer Weise ab.

Auf der Suche nach einem Rezept für Kalkspachtel bin ich immer wieder auf dieses einfache mit unterschiedlichen Verhältnissen gestoßen. Aber kann man das wirklich für irgend etwas nutzen wenn es so kreidend und porös bleibt?

Grüße
Christian
 
Kalkspachtel

Eine Kalkglätte herzustellen ist nicht so einfach. Damit sie funktioniert sind noch weitere, meist wasserrückhaltende Zusätze, im Spachtel. Wenn Ihnen das Spaß macht können Sie weiter mit verschiedenen Zusätzen herumexperimentieren.
Oder fertige Kalkglätte verwenden.
Das mit der schimmelhemmenden Wirkung von Kalkspachtel ist wenig wahrscheinlich. Auf carbonatisiertem Kalkspachtel wächst Schimmel genauso wie auf Kalkputz wenn die klimatischen Bedingungen stimmen. Da hilft auch die so oft beschwörte klimaregulierende Eigenschaft nicht. Wer nicht ordentlich lüftet und heizt bei dem nützt auch kein Kalkputz.
 
Experimentieren

Na ich erwarte auch keine Wunder aber für mich ist das an der Wand sinnvoller als versiegelnde Schichten.

Aktuell macht mir das wirklich Spass immer mal wieder daran zu arbeiten etwas brauchbares zu mischen. Wenn alles nichts wird gibt es immer noch die Möglichkeit auf Fertigmischungen zurück zu greifen, allerdings was da wirklich drin ist, um genau diese Eigenschaften zu bekommen, weiß man auch nicht.

Um das Wasser länger zu halten soll ja Cellulose oder Mehl gut sein. Auch scheint also weniger Marmormehl und mehr Kalkhydrat sinnvoll zu sein.
Schaun wir mal wo es hin führt...
 
Kalkglätte

Würden Sie mich bitte darüber aufklären wie eine fertige Kalkglätte die Wand versiegelt und Ihre Eigenkreation, falls sie denn funktionieren sollte, nicht?
Wir reden hier über einige Millimeter.
 
Missverständnis

Das war so nicht gemeint, sondern bezog sich auf die "modernen Wandversiegelungen".
 
Volldeklaration Kreidezeit Kalkglätte:
Mamorkörnung 0,5mm, Marmormehl, Mamorkalkhydrat, Cellulose, Porzelanerde.
So steht es auf dem Sack und diese Kalkglätte kreidet nicht an der Wand.
Die genaue Zusammensetzung ist nicht angegeben, sowas ist auch nur bei Lebensmitteln zu finden.
Viel Erfolg beim Probieren.
Gruß Jan
 
Kalkglätte

Das Produkt von Kreidezeit IST eine moderne Kalkglätte.
Noch mal meine Frage:
Was versiegelt hier die Wand?
 
Versiegelung

Nichts. Das war auch nicht gemeint.
Es ging mir nur um die üblichen Verdächtigen (nennen wir Sie z.B. Baumarktfarben) gegenüber den natürlichen Materialien.

Aber um wieder zum Thema zu kommen ich habe ein gutes Zwischenergebnis gefunden:

Eine Mischung aus den Teilen:
1 Magerquark
3 eingesumpftes Kalkhydrat
3 Marmormehl
ergibt eine zähe, breiige Masse die sich gut mit dem Pinsel auftragen lässt, dabei eine ca. 1mm starke Schicht bildet, die getrocknet eine nahezu glatte Oberfläche bildet, absolut wischfest ist und nicht porös. Die letzte Eigenschaft werde ich mal in einigen Tagen nochmal prüfen.

Wenn ich Zeit habe verfeinerich ich es weiter...


Zu Jan:
Diese Angabe hatte ich auch gefunden. Allerdings bestätigt das eher meine Verwunderung wie das wischfest werden soll.
Da ist bis auf den Kalk kein Bindemittel angegeben oder sehe ich das falsch?

Gruß
Christian
 
Bindemittel

Zellulose ist in dem Kreidezeit-Produkt ein zusätzliches Bindemittel, ganz ähnlich dem Tepetenkleister. Dieses schafft ebenfalls Wischfestigkeit.
 
Wandfarbe

Wenn Sie das Zeug mit dem Pinsel auftragen ist das weder Spachtel noch Kalkglätte sondern eine viel zu dick eingestellte Farbe. Sie werden jeden Pinselstrich sehen.
Die Farbe zu verdünnen damit sie streichfähig wird heißt sie separiert sich schneller. Das schwerere Marmormehl sinkt im Eimer nach unten.

WAS WOLLEN SIE?
Eine Wandfarbe?
Einen Streichputz?
Einen Spachtel?
Versuchen Sie zu schildern was das Ziel Ihrer alchimistischen Spielereien ist, also wie die Wand jetzt aussieht und wie sie einmal aussehen soll.
Vielleicht kommen wir so der Lösung näher.
 
Ziel

Was ich will hatte ich schon geschrieben:
"Am Ende möchte ich eine Masse erreichen, die sich gut zum Glätten (ca. 1mm Schicht) eignet [...]"
und
"[...] Kasein-Kalk-Farbe die dort drauf soll [...]"

Die Grundlage ist ein rauer Kalk-Zement-Putz. Der soll erst glatter und dann gestrichen werden. Teils auch farbig.

Bei der Farbe bin ich mir sicher, dass diese nur aus Kasein und Kalkhydrat mit farbigen Pigmenten bestehen braucht. Das Versuchsergebnis hat mich jedenfalls überzeugt.
Den passenden Spachtel suche ich noch.


Danke für den Tip mit der Zellulose. Das war mir bisher nicht so klar. Ich dachte, damit soll das Wasser länger gehalten werden und dadurch die Carbonatisierung verbessern. Ich versuche das mal nachzustellen...
 
fachwerk-I3461_2015103172734.JPGWandfarbe

Dazu noch mal und abschließend meine Empfehlung:
zuerst Kalkglätte
dann Kalkfarbe
vom Fachhändler.
p.s. Ich mixe mir zum Streichen meines Kellers die Kalkkaseinfarbe selber zusammen. Fürs Wohnzimmer nehme ich die nicht. Da habe ich die Wände vorher gespachtelt, im Gegensatz zum Pinselputz im Keller.
 
Unterschied

Da Sie beide Varianten haben, welchen Unterschied empfinden Sie zwischen den fertigen Produkten und den selbst gemischten?

Das Bild zeigt den Keller?

Als weiteres Zwischenergebnis habe ich zwei Spachtelmassen die ich jeweils mit ca 0,5-1mm Dicke probiert habe:

1 x Quark
5 x Kalkhydrat (eingesupmft)
5 x Marmormehl
ohne weiteres Wasser
Das ist abriebfest und ergibt eine geschmeidige Oberfläche.Ffühlt sich richtig weich an. Die Oberflächenspannung ist anscheinend aber sehr hoch. Es platzt unter mechanischem Einfluss leicht ab.

Die zweite Mischung ist von der Kreidezeit Glätte inspiriert:
3 x Marmormehl
2 x Kalkhydrat (eingesumpft)
1 x Mehl
1 x Wasser
Kreidet noch, aber sehr wenig, fühlt sich stumpfer an als die andere Mischung aber ist sehr flexibel und platzt daher nicht ab.
 
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