Heu oder Stroh als Dämmmaterial

Diskutiere Heu oder Stroh als Dämmmaterial im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo, ich weiß nicht, ob diese Frage seltendämlich ist, aber könnte man für die Dämmung der obersten Geschoßdecke nicht ebensogut Heu verwenden...
S

Schütte

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Hallo,
ich weiß nicht, ob diese Frage seltendämlich ist, aber könnte man für die Dämmung der obersten Geschoßdecke nicht ebensogut Heu verwenden, z. B. statt einer Hanfmatte?
Nicht lose geschüttet, sondern so wie ein kleiner gepresster Heuballen zerfällt. Wenn man den aufschneidet hat man ca. acht 15cm dicke, leicht gepresste Scheiben ,die man gut in eine Holzunterkonstruktion stopfen könnte.

Hat da sich schon mal jemand Gedanken zu gemacht?
 
Da...

..hätte ich zuerstmal Bedenken bzgl. Nagetieren.
Heu und Stoh ist da wohl "Futterrelevant".
Hanffasern aus denen die Hanfmatten gemacht werden, soweit ich weiß nicht.

Brandschutztechnisch ist das sicher auch nicht so ohne weiteres sinnvoll. Ich würde es bei mir nicht ausprobieren wollen.

Gruß
Michael
 
Bedenken

hätt ich auch.
Wir haben so etwas vergleichbares auf unserem Scheunen/Hausdachboden bei der Sanierung vorgefunden. Da hat man, weil es nichts anderes gab, Stroh auf den Dachboden gekippt. Beim Aufräumen kamen uns dann zuerst 4 niedliche Katzenbabys, danach Hinterlasssenschaften von Generationen von Mardern ( Oh Mann können alte Eier stinken ), eine reichliche Skelettsammlung von Kleintieren und viel nicht näher zu benenndes Kleinstgetier in Käfergröße entgegen.... Eine wahre zoologische Fundgrube. Darüberhinaus war das Ganze noch brandgefährlich, da darin lose verlegte alte DDR- Kabel herumlagen.
Ich würd mir so etwas jedenfalls nicht wieder freiwillig über bewohnte Räume legen.
Immer noch juckend bei der Erinnerung
anna
 
Heu

welches mehrer Jahre lagert, soll nicht mehr an Tiere verfüttert werden, da sich darin ein Schwarzschimmel ansiedelt, der zu Tod der Tiere führen kann. Selbst bei bester Lagerung setzt ein natürlicher Verrottungsprotzess ein. Dein Plan funktioniert nur für keller in Nebengebäude, wo im Sommer das Heu regelmäßig erneuert wird durch Fütterung und Neueinlagerung. Im Wohnhaus aus den bereits genannten Gründen der Vorschreiber nicht empfehlenswert. Es gibt allerdings Experimentalbauten mit Wänden, die mit Strohballen gedämmt wurden. Deren Ausführung ist mir aber fachlich nicht geläufig.
 
Naja,

ein bißchen anders als lose auf den Boden gestapelt wie in einer unbewohnten Scheune stelle ich mir das ja schon vor. Das Heu/Stroh wäre komplett von Latten umschlossen und ich denke, da verrottet es kaum.
Sicherlich kommen die Nagetierchen überall durch, aber das tun sie bei allen Materialien früher oder später. Ihr Futter finden sie woanders definitiv leichter. Die Katzen und die Eule halten Mäuse bei uns auch sehr kurz.
Anderes Viehzeugs hat sich zum Glück in den letzten zehn Jahren auch noch nicht für unseren Dachboden interessiert.

Ich frage mich manchmal, ob nur Materialien gut sein sollen für die geworben wird und mit denen jemand Geld verdient.
 
Klingt zwar nachvollziehbar...

...Ihre Lösung und Variante, aber alle Vorredner haben es bereits geschrieben.
Viele Dinge sollten beachtet werden und außerdem leben wir auch nicht mehr im Mittelalter.
Da war auch die Lebenserwartung nicht sehr hoch!!!
Ungeziefer, Pilze Schimmel und sicherlich noch 'ne Menge mehr, wird sie dann begleiten.
Auch wenn von Holz umschlossen sein soll, Kleinstinsekten werden immer sich den weg bahnen.
Versicherungstechnisch wird es halt auch problematisch.
Überdenken Sie noch mal Ihre Lösungen, denn bei Hanf liegen Sie genau richtig.
In keinster Weise Insekten und Ungezieferbefall.


Grüße Und Mühle
 
Hallo,

danke für eure Beiträge.
Ich habe noch etwas gestöbert und gelesen, dass es wichtig ist,dass der Dämmstoff (z.B. Hanf) eiweißfrei ist und daher keine Futterquelle für Insekten etc. darstellt. Das ist doch sehr einleuchtend.
Denn allein von der Struktur her war es mir nicht klar, warum Heu/Stroh nicht zum Einsatz kommen sollte wenn Hanf oder auch Papierflocken funktionieren.
 
Siehe:

"...Heu und Stoh ist da wohl "Futterrelevant".
Hanffasern aus denen die Hanfmatten gemacht werden, soweit ich weiß nicht.
..."

Vermutlich hat eben dieses Eiweiß auch mit dem verrotten des Materials zu tun.
Hanfdämmstoffe scheinen diesem Prozeß ja nicht zu unterliegen oder?

Gruß
Michael
 
Kompost...

...lagert man nicht auf dem Boden.

Ihre "Dämmung" wird bei unweigerlich anfallendem Kondenswasser nicht gut aussehen, das liebe Vieh wird fröhliche Urständ feiern - vergessen sie es einfach. Andere haben den Gedanken schon vor Jahrhunderten zu den Akten gelegt - oder warum baut heute keiner sonst so "preiswert"?

GRüße

Thomas
 
@Michael: Ja, so wirds wohl sein.

Ansonsten ging es mir gar nicht darum möglichst preiswert (oder billig) zu sein, aber es war für mich ein interessanter Gedanke etwas verwenden zu können, was ich selbst habe, bzw. herstellen kann.
Fusseliges Altpapier möchte ich jedenfalls auch nicht auf dem Dachboden haben.
 
Und wenn man dem Stroh ...

... noch Lehm untermischt als Stroh-Lehm-Mischung. Würde dass dann funktionieren?
 
Mir scheint, …

… hier wird mitunter Heu und Stroh durcheinandergeworfen:

Heu ist ein klassisches Futtermittel fürs Viehzeug, Stroh dagegen wurde in der Vergangenheit außer zum Einstreuen in die Ställe durchaus auf verschieden Weisen als Baumaterial benutzt. Welches Nutztier frisst denn Stroh, bzw. welches Tier überhaupt (außer Mikroorganismen)?
 
Liebe helfende Hand,

nimm 'mal den denkenden Kopf zu Hilfe:

Was soll wie "funktionieren"? Weil keiner weiß, was Du vorhast, ist Deine Frage so nicht beantwortbar.

Grüße

Thomas
 
Lieber Restauratio

ist ganz einfach hier. Die Frage steht immer gaaanz oben!

Und wenn man dann die weiteren Beiträge liest, ergibt sich auch der Rest.

Nicht wie beim Krimi erst die letzte Seite lesen!

Um es Dir einfacher zu machen, hier zur Wiederholung nochmal die Frage:
"Hallo,
ich weiß nicht, ob diese Frage seltendämlich ist, aber könnte man für die Dämmung der obersten Geschoßdecke nicht ebensogut Heu verwenden, z. B. statt einer Hanfmatte?
Nicht lose geschüttet, sondern so wie ein kleiner gepresster Heuballen zerfällt. Wenn man den aufschneidet hat man ca. acht 15cm dicke, leicht gepresste Scheiben ,die man gut in eine Holzunterkonstruktion stopfen könnte"

Meine Frage bezog sich dann auf die erörterten Probleme.
 
@Christian Bisping

"Welches Nutztier frisst denn Stroh, bzw. welches Tier überhaupt (außer Mikroorganismen)?"

Heu ist zwar leckerer, aber auch Stroh wird durchaus gefressen. Aus eigener Erfahrung weiß ich zu 100% dass das auf Pferde zutrifft. Es gibt sogar welche, die man auf Späne stellen muss, weil sie sonst ihre gesamte Einstreu auffressen. Und bei Pferden mit Figurproblemen wird auch durchaus das Heu mit Stroh gemischt. Ich würde davon ausgehen, dass auch andere Tiere Stroh fressen.
 
Denn...

...produziere nicht nur Einzeiler. Aus Deiner Zeile geht nicht hervor, daß Du eine Geschoßdecke dämmen willst. Daß jemand an eine Ausgangsfrage A ein allenfalls tangierendes Anliegen B anhängt, ist hier eher die Regel als die Ausnahme.

Stroh hat im Lehm eines Wandaufbaues oder Putzes allenfalls die Funktion der Armierung, um das Reißen zu verhindern. Ein Eigengemisch Stroh/Lehm als Schüttdämmung ist das Ganze weder historisch verbürgt noch geeignet. Thomas Kehle hat eine Lehm-Hobelspandämmung im Angebot, vielleicht wäre das ein Dämmaterial für Dich?

Grüße

Thomas
 
Hab schon gemerkt

dass es hier manchmal ungewöhnlich ist, sich auf die Ausgangsfrage zu beziehen. Die dient des häufigeren nur als Stichwortgeber :-(
 
Lieber

Jan, an anderer Stelle suchst Du eine Lösung für Dämmung mit Zeitungspapier.
Mal ehrlich - wenn man sichs nicht leisten kann, mit normalen Mitteln ein Haus herzurichten und später auch zu unterhalten, sollte man zwar nach Alternativen suchen - aber nicht nur bei den Baustoffen. Ich denke mal, Du bist zwar handwerklich geschickt, hast aber diesbezüglich keine Ausbildung. Sonst würdest Du wohl etwas "realer" bauen wollen. Du mußt ja nicht die neuen Baustoffe kaufen - aber dann baue doch bitte so, wie es seit Jahrhunderten üblich ist. Dass da mal auf eine ungewöhnliche Frage mehr als nur ein "ja" kommt - das verzeih uns bitte, ebenso wie meine Offenheit!
Übrigens kostet ein Heuballen auch 3 bis 4 Euro !
 
Thema: Heu oder Stroh als Dämmmaterial

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