Asbest in Bodenbelag?

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Hubert Birmler

Guest
Hallo liebes Forum,

wir ziehen gerade in ein Haus von 1948, dort kam nun auf Holzdielen verklebt ein Bodenbelag zum Vorschein, der exakt so aussieht wie der folgend verlinkte:

http://www.bernd-klenk.de/uploads/loststuff/stragula-1.jpg
http://www.bernd-klenk.de/uploads/loststuff/stragula-2.jpg

Kann in einem solchen Bodenbelag Asbest enthalten sein? Was könnte insbesondere die dünne weißlich-graue Schicht in der Mitte sein?

Bei uns ist diese Schicht sehr feinkörnig und ist mit den Kokosfasern und der schwarzen Oberlage sehr verhaftet; es sind keine Fasern zu sehen, auch nicht unter der Lupe.

Vielen Dank,
Hubert
 
Stragula

steht auf keiner der mir bekannten Listen mit "Asbest-Verdächtigen". Asbest war soweit ich das überblicke hauptsächlich in PVC-Belägen mit Rückschicht aus Asbestpappe, der Boden hier hat aber Kokosfaser.

Witzigerweise hatten wir genau den gleichen Belag in Küche und WC (auch dieses Muster) und es liegt noch eine Restrolle (nie verlegt) im Keller.

Um ganz sicherzugehen könnte man den Boden analysieren lassen, meine (zugegeben laienhafte) Meinung ist: die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering.

Wir haben den Boden damals (2003) ohne jegliche Vorsichtsmaßnahmen rausgerissen und wären gar nicht auf die Idee gekommen ihn analysieren zu lassen, eben wegen der Kokosfaser-Rückseite.
 
Ist das denn tatsächlich Stragula?

Ich kenn das nur ohne Kokosrücken:

Gruss, Boris
 
Stragula??

Wohl eher nicht. Das war eine bedruckte Bitumenpappe und als billiges Ersatzlinoleum in den 60er Jahren verbreitet. Bei der Lebenserwartung dieses Belags ( nach ca 5 Jahren kam spätestens das schwarze durch) wird der kaum überlebt haben. Auch gabs keine weisslichgraue Schichten dadrin. Und Kokosfasern meines Wissens auch nicht. Das kenn ich nur aus alten PVC-Belägen aus den 70er Jahren, und die sind wirklich belastungsfähig. Und mit etlichen unschönen Dingen belastet ;-)).
MfG
dasMaurer
 
Ja,

so sah der bei uns zuhaus nach ein paar Jahren auch immer aus ;-)).
MfG
dasMaurer
 
Das Bild oben

halte ich für echte Linoleum mäßiger Qualität, und zwar eher vor bzw. kurz nach dem 1. Weltkrieg hergestellt.

Der Plattenbelag auf dem anderen Foto dürfte reines PVC sein, DAS sind die potenziell wirklich ungesunden Böden. Der schwarz-weiß/gelblich gemusterte Boden scheint relativ hochwertig gewesen zu sein, bei uns in der Küche war er zwar extrem verfärbt aber völlig intakt obwohl grottenschlecht verlegt. Datieren würde ich ihn anhand der restlichen Küchengestaltung auf vielleicht Mitte der 60er. Eventuell kann ich nachher in den Keller gehen und unsere Restrolle suchen um sie genauer unter die Lupe zu nehmen.
 
Linoleum

ist eindeutig definiert, ein Jutegewebe als Träger und darauf die Nutzschicht aus Leinöl, Korkschrot, Kreidepulver und Pigmenten(jedenfalls im wesentlichen). Qualitätsunterschiede gabs in der Stärke der Nutzschicht, hochwertige Beläge waren schon mal 10 mm dick und haben mindestens 40 Jahre auf nem Kasernenflur durchgehalten.
Stragula war ein Markenname der DLW, die diesen billigen Linoleumersatz auf den Markt brachten. und das war eben eine bedruckte Bitumenpappe, wie auf dem Bild von Boris.
Und genauso einen Bodenbelag, nach dem am Anfang gefragt wurde, hab ich vor ein paar Wochen rausgerissen. Verlegt wurde das G´lump Anfang der 70er Jahre und ist eindeutig ein PauVeeCee. Damals der letzte Schrei.
MfG
dasMaurer
 
Das Bild von Boris

hätte ich eben für Linoleum mit sehr dünner Nutzschicht gehalten, auf einen unebenen Holzboden verlegt und entsprechend lädiert. Aber egal. Ist auf dem Foto schwer zu beurteilen.

Die quadratischen Fliesen (auch von Boris) sind sicher PVC.
 
Selbst

ein sehr dünner Linoleumbelag geht nicht in der Form kaputt. Das Schadensbild würde ganz anders aussehen.
Ja, und die Platten sind PVC. Und gängiger Fussbdenbelag mit hoher Strapazierfähigkeit. Und wird hauptsächlich im gewerblichen Bereich eingesetzt.
MfG
dasMaurer
 
Moin,

das dünne angerissene Zeug liegt bei uns noch auf dem Dachboden rum und passt auf die Beschreibung "bedruckte Teerpappe". Es fehlt auch jegliches Gewebe.

Beim Bild drüber meinte die Besitzerin das sei Stragula, ich halte es aber auch für PVC, da es an einigen Stellen Blasen aufgeworfen hatte, ohne dabei rissig zu werden.

Ich kenne kaputtes Linoleum auch eher mit ausgebrochenen Stücken, aber heilem Trägergitter.

@Ulrich: Wenn das bei dir heute noch so aussieht, solltest du lieber mit Rauchen anfangen, statt immer noch an den Fussbodenkanten rumzupuhlen.....

;-), Boris
 
Danke

Hallo,

vielen herzlichen Dank für die Antworten! Wenn ich mal zusammenfasse, dann hat sich also herausgestellt, dass dieser Bodenbelag kein Stragula ist, sondern PVC auf Kokosfaser, und dass es unwahrscheinlich ist, dass Asbest darin enthalten ist.

Zur genaueren Info habe ich noch drei eigene Fotos hochgeladen, auf einem kann man die weißlich-graue Schicht etwas genauer erkennen (vielleicht eine Kleberschicht?):

http://yfrog.com/n5img3616kjx
http://yfrog.com/n9img3609j

Ich werde jetzt aber doch eine Probe an Stiftung Warentest einschicken. Das Ergebnis werde ich dann hier posten.

Liebe Grüße,
Hubert
 
Naja,

für den Laien sind die vielen Begriffe schon verwirrend ;-)). Stragula ist ein Markenname, ebenso wie Rigips oder Ytong. Die haben sich auch als Begriffe für Gipskarton und Gasbeton eingebürgert.
Bei der Plattenware handelt es sich eindeutig um PVC, wenn der Blasen wirft, wurde wahrscheinlich bei der Verlegung geschludert. Entweder war der Estrich nicht ausreichend abgetrocknet, oder man hat den Kleber nicht ausreichend ablüften lassen.
Asbest in PVC wurde ganz speziell in Platten eingesetzt, die sehr spröde sind und in schwarzem Kleber verlegt wurden, ebenfalls in den 60er und 70er Jahren eingesetzt.
MfG
dasMaurer
@Boris: Das rauchen hab ich damals tatsächlich angefangen ;-)), aber ob´s mit dem Zeug zusammenhängt?
 
Stragula, Kokos- bzw. Jute-PVC-Belag

Hallo,
auch wir haben noch uralte Bodenbeläge im Haus. Da meine Eltern verstorben sind, sind wir jetzt dabei, deren Wohnung zu sanieren/renovieren, weil wir diese mit nutzen werden.

Stragula-Belag ist dünner meist nach Jahren brüchiger Belag mit Bitumenpappe auf der Unterseite, oben mit einem kitschig bunten Muster (Papier mit Folie darüber)wie auf dem einen Foto hier.
Ich hatte mal vor Jahren zwei kleine Stücke des Belages eingeschickt und mir wurde gesagt, dass es sich auf der Unterseite um Bitumenpappe handelt.
Also KEIN Asbest enthalten ist.

Auch den Belag mit der fasrigen Unterseite haben wir noch in einem Zimmer gefunden. Das ist PVC mit Jute oder Kokosfasern. Eine helle Schicht darunter habe ich hier aber nicht gesehen, unter dem Muster (ähnlich dunkelbraunem Parkett)ist der Belag schwarz, aber PVC, dann kommt diese Faserschicht.

Soviel ich weiß, wurden Beläge aber mitunter mit Bitumenkleber geklebt, der Asbest enthalten "kann".
Auch das scheint zumindest in einem Raum hier der Fall zu sein.
Ob diese Kleber generell Asbest enthielten, ob das in der DDR eher nicht der Fall war ... keine Ahnung.
Vielleicht weiß hier darüber jemand mehr.
Der Stragula-Belag hier klebt derart fest an den meisten Stellen auf den Dielen, dass wir vorsorglich die Finger davon lassen möchten und neuen darüberlegen werden, zuvor Fermacellplatten, weil die alten Dielen stellenweise knarren.

Grüße

Brigitte
 
Ergebnis der Laboranalyse

Hallo nochmal,

abschließend möchte ich berichten, dass ich heute das Ergebnis der Asbestprobe von Stiftung Warentest erhalten habe. Das Ergebnis lautet wie vermutet: KEIN Asbest vorhanden.

Bin froh, das alte Zeug jetzt überall rausreißen zu können :).

Vielen Dank nochmal für eure Hilfe,
Hubert
 
Also doch wie vermutet Dann sei froh.:)
Bei uns ist aber in manchen Zimmern ein dunkler Kleber drunter und der könnte Asbest enthalten, das kontrollieren zu lassen ist aber schwieriger...
 
Thema: Asbest in Bodenbelag?

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