Mauerwerkssanierung (Bruchstein)

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Portanova

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Hallo!

Ich lese schon eine Weile hier im Forum und habe für mich schon eine Menge guter Tipps finden können.

Mein Problem ist Folgendes: Ich bin derzeit dabei, die hangseitig gelegene Bruchsteinmauer (70 cm dick) meines etwa 250 Jahre alten Hauses zu restaurieren. In einem kleineren Bereich fielen mir die Steine geradezu entgegen, was ich einer bis vor kurzem noch defekten Dachrinne zuschreibe. Ich habe jetzt rausgenommen, was leicht raus ging, ohne zu tief in Richtung Fundament zu graben. Die Fugen habe ich ausgekratzt und anschließend mit essigsaurer Tonerdelösung eingesprüht. Das Ganze soll dann nach einer erneuten Behandlung mit Tonerdelösung entweder mit Solubel SP 50 Luftkalkmörtel oder mit Röfix Hydraulkalk-Sockelmörtel ausgemauert werden.
Das Problem ist, dass ich nicht weiß, wie weit ich jetzt runter gehen soll. Im derzeit freiliegenden untersten Bereich der Mauer, der bereits unter Bodenniveau liegt, scheint kein Mörtel mehr vorhanden zu sein und die Steine liegen m. E. einfach so drin. Bewegen lassen sie sich zwar nicht, aber wenn ich jetzt weiter grabe, kann ich sie sicher ebenfalls einfach rausnehmen. Meine Frage lautet nun, soll ich weiter graben, oder jetzt lediglich die Hohlstelle ausmauern und das Ganze gut sein lassen? Die Steine können ja schließlich nirgendwo hin. Zu viel in Richtung Fundament zu graben ist ja mitunter eine heikle Sache. Von (sogenannten?) Sachverständigen wurde mir geraten, der gesamten Mauer eine Rollierung einzubringen, aber leite ich dadurch die Feuchtigkeit nicht erst recht an die Mauer?


Für Anregungen jeglicher Art bin ich dankbar.
 
Ich empfehle Ihnen nicht wesentlich unter die Geländeoberkante zu graben.
Das Mauergefüge derartiger Gebäude vermag die Lasten oft nicht ohne den Erddruck abzuleiten.

Sie sollten das Vorhaben von einem Altbau erfahrenen Maurer oder Bau Ing. begleiten lassen.

Grüße aus Schönebeck
 
Vielen Dank für die Antwort. Sehe das genauso wie Sie. Werde natürlich noch meinen Architekten und einen befreundeten Maurer damit befassen.

Bin weiterhin offen für Anregungen.
 
Moin Stefan,

du schreibst selbst:

"Die Steine können ja schließlich nirgendwo hin"

Wozu also die Mühe?

Gruss, Boris
 
Ja, das schon, aber...

ich habe doch etwas Sorge, dass die Mauer in sich instabil wird. Andererseits scheint es vielen Berichten hier im Forum zufolge durchaus normal zu sein, dass die Steine nach Jahrhunderten "nur mehr so drin liegen" und der Mörtel zumindest an den unmittelbar dem Erdreich ausgesetzten Stellen ausgewaschen ist.
 
Nix aber!

klar ist das normal, das sich nach Jahrhunderten der Mörtel, wenn er je drin war, aus den Fugen verabschiedet hat.
Nicht klar ist aber, ob das Bauwerk jemals ohne Erddruck stand.
Auch nicht klar ist wie viele, auch statische Veränderungen es in den Jahrhunderten erfahren musste.

Es gibt genügend Beispiele von Häusern mit nur drei Wänden, nicht nur nach Explosionen.

Statiker oder Bau Ing. sollten Ihnen da helfen können.

Grüße aus Schönebeck
 
Mauer ausgemauert...

Habe nun das Loch in der hangseitigen Mauer professionell mit Solubel Luftkalkmörtel bzw. Röfix NHL 5 ausmauern lassen. Abgegraben habe ich nur ca. 1 m, also nicht bis zum Fundament. Das wäre mir zu riskant gewesen. Interessanterweise hat sich gezeigt, dass das Mauerwerk zweischalig ist, wobei die äußere Schale etwa nur 1 m ins Erdreich reicht und dann endet. Ein Zwischenraum zwischen den beiden Schalen läßt sich nicht feststellen.

Nun geht es um die Frage, wie ich die Mauer am besten gegen das feuchte Erdreich schützen kann. Irgendwelche Abdichtungsmaßnahmen nach den derzeit zumeist durchgeführten Methoden mit Noppenbahnen, Dichtschlämmen und dgl. kommen für mich nicht in Frage.

Im Wesentlichen beschäftigen mich nun folgende Fragen:

1. Soll ich die Wand komplett verputzen und dann eine Schotterpackung davor setzen? Ist es überhaupt gut, den Putz bis unter das Erdreich hinunterzuführen?
2. Ist Dernoton eine zu empfehlende Sache?
3. Macht eine "Abdichtungsmaßnahme" überhaupt Sinn, wenn davon nicht ein gesamter Bauteil betroffen ist, das Ganze also nicht vom Sockel bis zum Fundament durchgeführt wird?

Für Anregungen und Tipps bin ich wiederum sehr dankbar.

S.H.
 
“Macht eine "Abdichtungsmaßnahme" überhaupt Sinn, wenn davon nicht ein gesamter Bauteil betroffen ist, das Ganze also nicht vom Sockel bis zum Fundament durchgeführt wird?”

Hallo Stefan,

ob eine derartige Maßnahme Sinn macht hängt davon ab was Sie unterm Strich erreichen wollen.
Mit Sicherheit macht es wenig Sinn eine hangseitige Außenwand nur teilweise abzudichten, das Wasser was vom Hang kommt, auch unter der Erde, wird die nicht abgedichteten Bereiche weiter durchdringen.

Mit einer Schotterpackung vor der Wand konstruieren Sie schlimmstenfalls eine Zisterne und somit eine Dauerbewässerung Ihrer Hauswand.


Grüße aus Schönebeck
 
Thema: Mauerwerkssanierung (Bruchstein)
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