Material für Fuge: Backstein auf Sandstein

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O. Boerder

Guest
Liebe Forenmitglieder,

mein Problem ist folgendes: Ich wohne in einem Haus aus Backsteinen (BJ ca. 1890), dessen Sockel aus rotem Sandstein besteht. Die unterste Fuge, die also die erste Backsteinlage mit dem Sandstein verbindet, ist arg im Eimer, d.h. z.T. mehrere cm tief einfach weg, rote mit weißem Sutsch gefüllte Käfer krabbeln massig darin herum und paaren sich davor.
Die Fugen oberhalb sind eigentlich ganz gut erhalten.

Diese unterste Fuge will ich neu machen, weil's übel ausschaut und damit die Käferbrutstätte endlich getilgt ist.
Frage ist nun: Was für ein Mörtel?
Ein mir bekannter Maurermeister sagt: Trasszementmörtel.
Denkmalschutzfreaks in diversen von mir gelesenen Websiten sagen: Um Himmels willen keine Zementmörtel - Kalkmörtel soll es sein.
Hier in dem Forum liest man auch mal so und mal so.

Kann jemand mit guter Begründung sagen: Nimm dies oder nimm das?
Vielen Dank im Voraus!
 
Material für Fuge: Backstein auf Sandstein

schau mal an.http://www.innovacal.de/imageresize/pdb_kalkfugenmoertel_a4_032013.pdf

KalkFugenmörtel
Erdfeuchter Fugenmörtel, direkt
verarbeitungsfertig
InNOVAcal KalkFugenmörtel ist ein rein mineralischer
Mörtel auf Luftkalkbasis zur Herstellung von Mörtelfugen
an Fassaden. Die speziell entwickelte
gibt dem KalkFugenmörtel die besonderen Eigenschaften.
KalkFugenmörtel ist für die Verfugung stark saugender
Ziegel- und Natursteinmauer
werke in Handverarbeitung
geeignet
Dies ist nur ein Vorschlag.

Grüße aus Sachsen
 
Hallo,

auf jeden fall einen kalkputz(Luftkalk)...ob dieser unbedingt fertig sein muss ist eine andere frage...ich persönlich würde ihn mir selber mischen,wie immer...macht laune und schont den geldbeutel ungemein...

zement ist eine option die gänzlich aussen vor ist...

die fugen haben revisionfunktion,d.h.,um es kurz zu machen, und sollten nie härter als der stein sein...hat auch was mit dem abtransport des wasser zu tun etc...

um keine all zu große verwirrung zu stiften und diskusionen auszulösen sollte dies genügen von meiner seite aus...mehr gerne bei bedarf auf anderem wege...

gruß
 
Die Unterste Fuge deines Hauses wurde mit Kalkmörtel gemauert.
Das Ergebnis in Verbindung mit der Bodenfeuchte kannst du ja Erkennen. Die Erdfeuchte zieht permanent nach oben.
Ich weiß nicht ob es so sinnvoll ist unbedingt hier zum Kalkmörtel zu greifen, dieser wird nicht richtig härten.
An deiner Stelle täte ich folgendes: Fugen in Abschnitten tief, bzw. ganz Auskratzen und dann eine Sperrbahn einlegen. Im Anschluß vielleicht noch das Mauerwerk richtig reinigen, Evtl. in diesem kleinen Bereich Sandstrahlen oder Abbürsten. Dann hast du auch keine Probleme mit Aufsteigender Feuchte.
Mit Zementmörtel oder Fugenzement Arbeiten halte ich in diesem Bereich nicht für falsch. Sinnvoll kann es sein, den Boden um das Haus mit einer Bodenkante etwas Abzusetzen, ca. 20cm tief, da wo es geht. Aber da frage lieber noch mal deinen Architekten.
 
Hmmm...

Nun steh ich hier, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor.
Der eine sagt Kalk, der andere sagt Zement.

@ Steiner: Nee, aufsteigende Feuchte hat es eigentlich nicht. Ich habe mir das draußen mal genauer angeschaut, es gibt eine Stelle wo von dem Sandsteinsockel ein größeres Stück wohl schon vor einiger Zeit weggebrochen ist. "Ganz unten" ist sowas wie Beton sichtbar (mglweise ist die ganze Bodenplatte gegossen, wundert mich zwar für das geschätzte Baujahr, sieht aber wirklich danach aus. Keller gibt's keinen.), darüber liegen dünne Schieferscheiben, auf denen liegen die Sandsteinsockelsteine, und darauf kommen die Backsteine. Der Sandstein ist trocken, d.h. es sieht nirgends rund ums Haus so aus, als würde dort Feuchtigkeit aufsteigen. Wir haben auch ziemlich sandigen Boden hier, der sehr flott entwässert. Muß jedenfalls immer viel gießen.

Aber gut, das Kalk- oder Zementrätsel ist jetzt immer noch nicht gelöst.
Der Maurer, der mir zu Trasszementmörtel riet, sagte, Kalkmörtel bzw. irgendwelche Bestandteile daraus) könnten den Sandstein reinziehen und den fleckig werden lassen.

Das Stiwitz'sche Argument der Revisionsfunktion leuchtet mir ein.
Ist Trasszementmörtel also härter als Kalkmörtel und auch härter als Backstein, wenn ich das richtig verstehe?
Die Steine an der Hütte sind vorwiegend gelbe (und als Muster rote) Backsteine, die geschätzt ca. 6x6x15 cm groß sind und mittig eine Reihe von Löchern haben. Die Steine zeigen bis auf einzelne Ausnahmen quasi keine Verwitterung.

@ anneliese: Der Link ist top. Vielen lieben Dank dafür! Leider genau das, was ich befürchtet hatte :) je genauer man es wissen will, desto komplizierter wird's. Ich wollte jetzt eigentlich nicht unbedingt ein Stückl von dem Sandstein mal eben zur nächstgelegenen Materialprüfungsanstalt schicken oder mir einen Chemiekasten und ein geochemisches Grundstudium angedeihen lassen. Ich wollte einfach nur die Fuge neu machen, und das nicht völlig verkacken.
Am Schluß deines Links schreibt der Verfasser in dem zumindest für einen Laien wie mich kompetent wirkenden Post: "Wenn man nicht zu speziellen Reparaturmörteln greift dann sollte man Zemente mit hohem Anteil an latenthydraulischen Zumahlstoffen nehmen, also Zementsorten der Gruppen CEM II und CEM III der Festigkeitsklasse 32,5 bzw. hydraulische Kalke, z.B. Trasszement oder Trasskalk".

Es bleibt schwierig. So klug als wie zuvor eben :-(
 
Verfugung

Was soll an den letzten Sätzen des Verfassers so schwierig sein?
Eindeutiger geht es wohl kaum noch.

Viele Grüße
 
Lieber Herr Boettcher,

es mag sein, daß ich im Vergleich zum Herr Ingenieur mental ein wenig zurückgeblieben bin, aber in Bezug auf meine Frage, ob es denn nun ein Zement- oder Kalkmörtel sein soll, ist die zitierte Aussage "z.B. Trasszement oder Trasskalk" nicht im klassischen Sinne so _ein_deutig "daß es kaum noch eindeutiger geht", außer ich sollte ihrer Ansicht nach daraus den Schluß ziehen, daß es letztlich wurscht ist.
Es war auch nicht mein Anliegen, mich mit latenthydraulischen Zumahlstoffen, Festigkeitsklassen und CEM-Gruppen auseinanderzusetzen um daraus unschwierig und eindeutig abzuleiten, was es denn sein darf, sondern es war meine Absicht, auf Laienniveau zu erfahren, was ich für einen Mörtel in meine Fugen basteln soll.
Wenn ich aus ihrer Antwort, wie oben bereits gesagt, implizieren soll, daß es egal ist - umso besser.

Dennoch herzallerliebsten Dank, daß Sie sich befleißigt haben, mir mit freundlichen Grüßen ihren gehaltvollen und auch ungemein nützlichen Beitrag in die Tasten zu drücken.

Klatsch ich halt irgendwas in die Fuge.
Meine Frage ist hinreichend beantwortet, besten Dank allen Beitragenden :)
 
Fugenmörtel

Sie können entweder das eine oder das andere nehmen.
Es kommt nicht darauf an wie das Zeug heißt sondern wie fest es wird; hier ist ein Mörtel der Festigkeitsgruppe 2 wohl angebracht.
Eine genaue Bestimmung einschließlich wie der Sack aussieht wo das Zeug drin ist und wo man es kaufen kann werden Sie hier nicht kriegen, ein bisschen müssen Sie schon selber mitdenken.
Das liegt u.a. daran das weder ich noch die anderen wissen wie das konkret bei Ihnen aussieht und was Sie unter Backsteinen und rotem Sandstein verstehen.
Ein Foto und die ganze Sache mit einer oder zwei Antworten erledigt.
Oder Sie vertrauen einfach Ihrem Maurermeister, denn der kennt die Bedingungen vor Ort.

Viele Grüße
 
Thema: Material für Fuge: Backstein auf Sandstein

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