zu "Unterzug" von Georg Böttcher
Hatte ich da nicht gelesen: „Immer vorher Gehirn einschalten“?
Da war wohl kein Strom drauf, oder?
Sigma ist M durch W. Das ist ja wohl die anerkannte Formel, um die Spannung auszurechnen. Ist das erforderliche W zu berechnen, muß man die Formel umstellen:
erf. W ist vorh. M durch zulässige Spannung Sigma.
M wurde ja wohl vom Statiker ermittelt. Das Moment ergibt sich aus der Spannweite und der abzutragenden Last.
Die zulässige Spannung ergibt sich aus der Wahl des Materials: Stahl hält mehr aus als Holz, grob gesagt das Zwanzigfache.
Also muß man einen ungeliebten Stahlträger mit 240 mm Höhe, 120 mm Breite und über 30 kg Gewicht (pro Meter), mit Wy 324 cm³ (nicht 354!!!) vergleichen mit einem Balken mit etwa 6480 cm³, das ist ein Balken von etwa 24 cm Breite und 40 cm Höhe (W = B × H² / 6 = 6400 cm³) und etwa 80 kg Gewicht je Meter.
Also bitte nicht Bahnschienen durch Streichhölzer ersetzen!!
Um auf die Eingangsfrage zurückzukommen:
Für Lastabtragung sind keine Anschlüsse erforderlich, aber zur dauernden Lagesicherung. Zum Beispiel werden in den Oberflansch mindestens vier Löcher 11 mm gebohrt, durch die der Stahlträger mittels (vorgebohrten!) Schlüsselschrauben ø 12 mm × 80 mm am Rähm befestigt werden. Genau so kann man über jedem Pfostenkopf je 2 Löcher bohren und Schrauben einziehen, die die Pfosten am Ausweichen (durch ständige Erschütterungen zu erwarten!) hindern. Dann gehört das Rähm mit flachen Keilen (von beiden Seiten gegeneinander!) so unterkeillt, daß der Stahlträger schon von Anfang an Last übernimmt und nicht erst, wenn das obere Gebälk durchhängt!
Gruß Markwart Lindenthal, Dipl.-Ing. Architekt, Mitglied IGB seit 1975.