Ständerbau

Diskutiere Ständerbau im Forum Lehm- & Holzbau im Bereich - hier ist mal eine Zeichnung von der Giebelwand ,alle Wände sind so aufgebaut,der Sockel sitzt rings rum halbwegs in der Waage,in Teilbereichen...
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anonymus

Guest
hier ist mal eine Zeichnung von der Giebelwand ,alle Wände sind so aufgebaut,der Sockel sitzt rings rum halbwegs in der Waage,in Teilbereichen besteht der Sockel noch aus Bruchstein,sonst wurde mit Ziegeln ergänzt.



Das ist natürlich keine Maßstabsgerechte Zeichnung.
 
um

deine Frage zu beantworten, hatte ich Dich gebeten, die Maße zwischen den Schwellen und dem Rahmenholz unter der Decke buw dem Deckenbalken (am Giebel) zu vermessen bei beiden Bauweisen. So ließe sich ev. ermitteln, ob die zwischenliegenden Schwellen(stücken) nach oben gewandert sind oder ob das wirklich die originale Bauweise ist. Sicherheit bietet das trotzdem keine. Außerdem wäre ein Foto von der gesamten Fassade aussagekräftiger.
 
Ständerbau

Irgendwie kriege ich die Fotos die zu meinen oberen Beiträgen gehören nicht ins Forum geladen. Ich habe mich jetzt mit einem Foto vom Bildschirm beholfen.
Nochmal zum begriff der Fachwerkbauweisen:
es gibt zwei dominante FW- Bauweisen, die ältere Ständerbauweise und die jüngere Stockwerksbauweise. Die Stockwerksbauweise ist das was wir als Synonym für Fachwerk kennen, da es kaum noch Gebäude in reiner Ständerbauweise gibt.
Ständerbauweise: es werden haushohe senkrechte Ständer auf Steine, Pfeiler usw. gestellt (früher bzw. bei einfachen Hütten wurden sie durch Eingraben eingespannt). Damit sie nicht umfielen wurden biegesteife Knoten mit den waagerechten Decken- und Dachbalken ausgebildet. Dabei wurden die waagerechten Balken durch die senkrechten Ständer durchgezapft ("durchgeschossen"- Geschoss = eine Etage). Die Knotenausbildung erfolgte durch aufwändige Kopfbänder oder Schalen, die den Knoten biegesteif machten. Zusätzlich wurde der durchgeschossene Deckenbalkenzapfen durch einen Keil gesichert, mit dem man die Verbindung durch späteres Nachschlagen des Keils nachspannen konnte.
Die Ständerbauweise hatte Nachteile, weil sie höhenmäßig durch die Länge der Ständer begrenzt, die Knotenausbildung handwerklich aufwändig war und das Durchzapfen die Ständer im Querschnitt schwächte. Bei höheren Bauwerken war die Toleranz in den Knoten zu hoch, trotz aller Handwerkskunst und Nachschlagens der Keile. Man behalf sich dann mit haushohen Verschwertungen die außen über die Fassade liefen.
Sie wurde von der Stockwerksbauweise vollständig verdrängt, die war einfacher zu montieren, kam mit schwächeren, kürzeren Hölzern aus und hatte keine Höhenbegrenzung.
Stockwerk: ein "Werk aus Stöcken" in der Höhe einer Etage. Das Grundprinzip ist ein unverschieblicher umlaufender!Rahmen, der aus waagerechten Hölzern (Schwellen/Rähm) oben und unten und senkrechten Hölzern (Ständer) gebildet wurde. Die Ständer stehen zwischen den oberen und unteren waagerechten Hölzern. Mit ein paar schrägen Bügen ergibt das eine in Längsrichtung unverschiebliche Wandscheibe. Wenn die nächste Wandscheibe im rechten Winkel dazugestellt wird, habe ich eine Aussteifung in Querrichtung. Die nächste Etage (das "Stockwerk"!)wird dann genauso aufgestapelt. Zuerst die Grundschwelle, dazwischen die Ständer, obendrauf der Rähm...
Natürlich gab es Mischformen beider Bauweisen.
Und es gibt einfach nur Sanierungsversuche wo das statische Prinzip der Stockwerksbauweise, der UMLAUFENDE etagenhohe Rahmen, einfach ignoriert wird.
Deshalb ist das noch lange keine Ständerbauweise.
Auf dem Foto sieht man Entwicklungsphasen der STÄNDERBAUWEISE.

Viele Grüße
 
Ständerbau

@ Olaf ein Foto der kompletten Giebelwand kann ich nicht machen,der obere Teil ist auch noch verkleidet.Das messen bringt nicht s ,wie gesamte meine ganze Haushälfte ist unten rum so konsruiert,da ist kein Vergleichen möglich.
Sollte die Schwelle tatsächlich angehoben worden sein ,hätten alle Innen liegenden Riegel und Schwellen mit höher gestzt werden müssen und das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
Weiter Bezugspunkte wären der Auftritt und der Flurboden,das passt schon alles.
Die Bundwandschwellen sind im Ständer eingezapft,das wäre so, in einer Reparatur gar nicht möglich gewesen,Zapfenlöcher sind nach unten nicht offen.

@ Georg Böttcher
Tür ,Eck und Bundständer laufen durch ,bis zum Giebel ,bzw.Traufrähm ,das Rähm ist zwischen den Ständern eingezapft,Deckenbalken liegen auf dem Rähm auf und sind verdollt.War für mich bis jetzt ein Ständerbau.

Ich will hier jetzt nicht auf Teufel komm raus daran festhalten das die Konstruktion original ist,wird eh anders ausgeführt,seltsammes gibts hier im Haus einiges,Treppen die vor Wänden enden ,wo man sich flucks um 90 Grad drehen muss sonst läuft man rückwärts wieder runter.

Vielen Dank bis hier hin!

Grüße Martin
 
Thema: Ständerbau

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