Verbogene Spanplatten

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Dipl.- Biologe Lutz Kriegerowski

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Jetzt habe ich mal eine Frage: Bei einem Kunden ist Folgendes eingetreten: Auf eine Dielung einer Geschossdecke (Holzbalken, Stakung, Schüttung) wurden Spanplatten (Nut und Feder) schwimmend verlegt. Auf diesen Spanplatten ist mit einem Dispersionskleber vollflächig ein PVC - Boden verlegt worden. Nun haben sich die Spanplatten an den Kanten nach oben gewölbt, so als ob sie sich an der Oberfläche zusammengezogen hätten oder an der Unterseite aufgequollen sind. Hat jemand eine Erklärung? Das Haus ist in beiden Etagen (EG und 1. OG) bewohnt.
Vielen Dank
 
huch eine Schüssel

Guten Tag,
da hat sich einer eine Schüssel gebaut.
Der Kleber hat die Spanplatte durch seine Feuchtigkeit erst etwas aufquellen lassen. Dann ist die ganze ganze Feuchtigkeit verdunstet und der Kleber hat sich dabei zusammen gezogen.
Den selben Effekt hat man beim Funieren, deshalb wird von beiden Seiten Furnier aufgeleimt und dabei sollte man darauf achten, daß man Hölzer mit nahe zu gleichen Eigenschaften nimmt.

Mit besten Grüßen
Uwe
 
Spanplatten

Hallo Herr Kriegerowski,

hier können verschiedene Dinge passiert sein.

1. Exakt wie von Herrn Zipfel beschrieben. Dieses Bild ergibt sich allerdings nur bei neueren Böden

2. Feuchteeintrag/-stau in der Decke bedingt durch die Dampfsperrenden Spanplatten, Kleber und das PVC - dies kann zum Aufquellen der Spanplatten führen. Oben wird die Schicht durch den Kleber gehalten, an der Unterseite findet die Verformung statt. Das Bild ist von Außen das gleiche.

Weiterhin, wenn es sich um einen älteren, bisher problemlosen Boden handelte wäre mal zu prüfen, ob es eine Nutzungsänderung (Küche, Bad) im darunter liegenden Geschoss oder ein anderes Feuchteproblem im Haus gegeben hat.

Die Verlegung wie beschrieben halte ich aber für etwas fragwürdig.

Gruß aus Wiesbaden,

Christoph Kornmayer
 
PVC- Boden

PVC?
Dispersionskleber?
Spanplatten?
auf alter Holzstakendecke?
Das kenne ich.
In meinem derzeitigen Bauprojekt 'Spital' hat diese Kombination dazu geführt, dass die komplette Decke durch eingedrungene Feuchtigkeit, mangelhafte Diffusion, schlechte Lüftung und Beheizung völlig aber wirklich völlig verrottet ist.
Feuchte, Fäulnis und in der folge der gescheckte Nagekäfer haben ganze Arbeit geleistet: die Eichenstaken (Lehmwickel) sind nachdem der Deckenputz entfernt wurde quadratmeterweise heruntergefallen, sämtliche Balkenauflager waren mürbe wie Butterkeks, die Mauerschwelle bestand nur noch aus Pulver, und Eichenbalken der Dimension 16 x 20 cm sahen aus wie ein Badeschwamm. Derzeit werden alle Holzkonstruktionen mit alter Eiche erneuert und 2x 80m² Decke warten auf den Neuaufbau. Ich möchte keine Panik verbreiten, mein Gebäude war lange Zeit nur sporadisch genutzt und unsachgemäss beheizt und gelüftet (Dauerluftfeuchte 60-70%), aber ich würde versuchen den beschriebenen Fussboden so schnell wie möglich zu entfernen und durch einen Dielenboden zu ersetzen.
 
PVC

Hallo Herr Kriegerowski,
"Weichgemachtes" PVC hat manchmal die Eigenschaft chemisch nachzuvernetzen. Die Bahn verkürzt sich und es entsteht ein
"Bimetalleffekt" .
viele Grüße aus Nordhessen
 
Verbogene Spanplatten

Vielen, vielen Dank für die kompetenten Antworten, das hat mir wirklich viel gebracht und ist sehr interessant!

Frohe Ostern allen

Lutz Kriegerowski
 
Thema: Verbogene Spanplatten
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