Hausschwammbekämpfung: funktioniert Wasserglas?

Diskutiere Hausschwammbekämpfung: funktioniert Wasserglas? im Forum Lehm- & Holzbau im Bereich - Hilfe: Hab in meinem Winzerhaus (viele erdberührte Wände) einen Befall mit echtem Hausschwamm festgestellt. Trocknungsmaßnahmen sind bereits...
J

Jakob P.

Guest
Hilfe:
Hab in meinem Winzerhaus (viele erdberührte Wände) einen Befall mit echtem Hausschwamm festgestellt. Trocknungsmaßnahmen sind bereits eingeleitet.
Jetzt will ich retten was noch zu retten ist!

Meine Frage:
-Funktioniert die Bekämpfung (ohne Austausch von befallenen Stellen) z.B. mit Wood-Bliss? Und könnte hier nicht das viel billigere Wasserglas verwendet werden?

Muss Mauerwerk behandelt werden? -Ich denke, bei einer 100 cm Bruchsteinmauer kann ohnehin Mittel nicht durchgängig verteilt werden.

-Borsalz (funktioniert irgenwie schlecht): oxidiert das Cu-Rohre?
-Wasserglas: Reduziert dass die Dampfdurchlässigkeit bzw. die Diffusionsfähigkeit?

Auf eine Antwort freue ich mich,

jakob p.
 
Lieber Jacob

Hier meine klare Stellungnahme:
Mach bitte keine Experimente !!

Wenn dir dein Haus wichtig ist, hole einen wirklich erfahrenen Spezialisten und verlasse dich auf die bewährten Vorgehensweisen.

Gruß

L. Parisek
 
Hauschwammbeseitigung...

...gehört ganz klar nicht zum "Do it yourself" - Bereich.

Suche Dir Unternehmen, die auf die Sanierung solcher Schäden spezialisiert sind - hier sind die Möglichkeiten des Forums leider erschöpft.

Viel Erfolg

Thomas W. Böhme
 
Aber wer hilft in Österreich beim Hausschwamm?

Die Gefahr auf einen sogenannten Fachmann/frau hereinzufallen ist groß. Deswegen empfehle ich auch einen Fachbetrieb.
Ich kenne den Inhaber Herrn Schachenhofer gut und bin sicher er hilft Ihnen.
Haböck & Weinzierl
Holz- und Bautenschutz GmbH. Nfg. KEG
A-5020 Salzburg, Scherenbrandtnerhofstr. 6
Tel (+43) 0662 - 87 38 30
Fax (+43) 0662 - 87 91 62
oder:
D-83395 Freilassing, Reichenhaller Str. 82A
Tel (+49) 0160 - 226 65 30
 
danke!

vorerst mal danke. ich hatte eh schon mal eine fachfirma hier. die empfehlung die bruchsteinmauer durch und durch mit borsalz zu trängen und dann gegen salzausblühungen zu sperren kommt für mich nicht in frage. ich denke da wird viel geld mit der angst+sorge der hausbesitzer gemacht.

ich kann die betroffenen holzteile jederzeit kontrollieren deswegen will ich keine brutalo-methode.

lg, jakob p.
 
abgewunken

Hallo Jacob

Wenn du unseren fachlichen Rat nicht willst, warum fragst du dann ?

oder besser

Warum fragst du bei einer so heiklen Sache nicht detailierter weiter? (oder gibt es nichts mehr zu "retten")

Gruß

L. Parisek
 
also..

ich bin für jeden rat dankbar. habe von alternativen methoden gehört (wärmebehandlung, wasserglas etc.) und dachte da gibt es sicher profis die sich auskennen. nachdem die trocknung (als allerwichtigster schritt) eingeleitet ist, geht es um den schutz vor neubefall bzw. behandlung dieser teile, welche einsehbar dh kontrollierbar sind. -die empfehlungen der normen sind nicht für jeden fall praktikabel bzw leistbar - da würde ich lieber die mauern abtragen bevor ich viel geld für eine borsalz-mauer ausgebe.

konkret würde mich eben interessieren: ob wasserglas allein (sehr günstig) auch einen schutz hat. außerdem habe ich gesehen, dass dieselöl offensichtlich den ganzen schwamm killt (systemisch!). -hier habe ich keine ahnung wie es um die gefährdung durch dieseldämpfe steht. soweit, lg,
 
Hausschwamm

@Jacob P.
Wäre ich an Ihrer Stelle, würd mir nach all dem Geschriebenen und Gelesenen nur noch eins einfallen, und zwar- wie komm ich am schnellsten ans Telefon um den Herrn Parisek anzurufen ! Ich denke mal das ist die richtige fachkompetente Person für sie ! Die Telefonnummer finden sie in seinem Profil !
 
Sie suchen nur nach einer billigen oder alternativen Lösung? Vorsicht bei Hausschwamm!!!

Der „Echte Hausschwamm“ - gefährlichster Gebäudezerstörer
Obwohl der Echte Hausschwamm schon seit langer Zeit bekannt ist, die ältesten Überlieferungen gehen in die Zeit 1300 v. Chr. zurück, muss man sich wundern, dass er noch so stark verbreitet ist. In den Altstadtgebieten sind oft ganze Straßenzüge vom Echten Hausschwamm befallen, der mit den Speise- und Giftpilzen eng verwandt ist. Die genaue Bezeichnung lautet: Serpula lacrimans.

Bild 23 Fruchtkörper vom echten Hausschwamm an einer Decke. Breite ca. 40 cm.

Erkennen des Echten Hausschwamms
Wegen seiner vielfältigen Erscheinungsformen wird der Echte Hausschwamm sehr oft von Bauunternehmern, Architekten und sogar Bausachverständigen nicht erkannt. Immer wieder kann man feststellen, dass durch die Fehlbestimmung und Fehlein-schätzung von Schadensbildern und Erkennungsmerkmalen un-sachgemäß Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden.
Anhand gezielter Untersuchungen durch Fachleute wurde z. B. in Berlin festgestellt, dass nur ca. 40 % der in einem Altstadtgebiet untersuchten Häuser frei von holzzerstörenden Pilzen waren. Hierbei war in 40% der Fälle, Befall durch den Echten Haus-schwamm sichtbar. Ein weiterer hoher Prozentsatz der untersuch-ten Häuser war mit ähnlichen, stark holzzerstörenden Pilzen be-fallen, z. B. dem Braunen Kellerschwamm, Weißen Poren-schwämmen Blättlin gsarten und anderen Pilzen. Die Unterschei-dungsmerkmale an dem befallenen Holz sind makros- und mik-roskopisch nur von ausgewiesenen Fachleuten zu analysieren er-kennen. Relativ gute Unterscheidungsmerkmale weisen die ein-zelnen Fruchtkörper auf. Fruchtkörper sind die für uns sichtbaren Teile der Pilze. Sie dienen der Fortpflanzung. Der größte Teil der Pilze liegt im Verborgenen. Ein Beispiel für die Fruchtkörper sind die uns allen bekannten Champions. Das was wir als „Pilze“ essen sind die Fruchtkörper. Es kann in begrenztem Umfang auch eine Differenzierung durch die Analyse des Pilzgewebes (Myzel) vorgenommen werden.
Ausbreitung des Echten Hausschwamms
Wenn man bedenkt, dass eine Art der Verbreitung über die Spo-ren (entsprechen den Samen bei den Pflanzen) stattfindet und ein gut ausgewachsener Fruchtkörper diese Sporen milliardenfach produziert und in der Raumluft verteilt, so kann man sich leicht vorstellen, dass die Verbreitung allein durch die Sporen unheim-lich große Ausmaße annehmen kann. Sehr oft findet man im Kel-ler, besonders im Bereich von Kellergewölben Fruchtkörper. Fal-len nun die Sporen in sehr großer Anzahl auf einen günstigen Nährboden, genannt sei hier z. B. Holz, so bedarf es zum Keimen und zur Verbreitung nur noch günstiger Feuchtigkeits- und Tem-peraturverhältnisse.
Zunächst bilden sich so genannte Keimhyphen. Vom Primärmy-zel wachsen weiter Hyphen, die sich sehr schnell vermehren und sich miteinander verzweigen. Diese ergeben später ein dichtes Pilzgeflecht (Myzel). Bei dem Myzel wird unterschieden zwi-schen dem so genannten Substratmyzel, das im Innern des Holzes wächst und dem Oberflächenmyzel, das zunächst auf der Holz-oberfläche und sich z.B. beim Echten Hausschwamm auch auf dem Mauerwerk weiter verbreiten kann. Beim Echten Haus-schwamm gibt es auch noch ein so genanntes Luftmyzel. Man er-kennt es an feinen, weißen, watteartigen Gebilden. Beim Echten Hausschwamm ist der Fruchtkörper zunächst charakteristisch rot-braun gefärbt, an den Randzonen hat er weiße Zuwachsränder, diese können auch watteartig aussehen. Ältere Fruchtkörper werden oft dunkelbraun bis schwarz. Sehr oft hängen sie im Be-reich der Keller von den Decken wie alte Lumpen an den Ober-flächen. Neben den Sporen sind auch andere Ausbreitungsmög-lichkeiten bekannt. Es ist z. B. ohne weiteres möglich, dass die Ausbreitung auch über Myzelstränge oder Teile von Myzelsträn-gen, z. B. durch Verschleppen mit den Schuhen oder irgendwel-chen befallenen Gegenständen, die von einem in den anderen Raum gebracht werden, erfolgt.
Ein schwerwiegendes Beispiel für die Ausbreitung des Haus-schwammes, möchte ich aus meiner jahrelangen praktischen Er-fahrung schildern:
In den Kellerräumen einer Münchner Weingroßhandlung, in einem Altbau, wurde im Bereich der Deckenkappen sehr starker Hausschwammbefall festgestellt. Fruchtkörper bis zu einer Größe von einem Meter Durchmesser hingen an der Unterseite. Die Sporen derselben fielen auf die darunter gelagerten Weinkartons. Hunderte von diesen Pappschach-teln waren mit einer roten Sporenschicht überzogen. Nach Feststellung dieses Befalles wurde die Behörde von diesem Schwammbefall verständigt.
In Bayern ist zwar die Meldepflicht weggefallen. Die Ver-antwortung obliegt jetzt dem fach- und sachkundigem Bau-leiter oder Architekten. Die Bekämpfung muss dennoch durch einen Fachbetrieb sowie nach den anerkannten Re-geln der Technik (z.B. DIN 68800 Teil 4) erfolgen.
Mit Verwunderung stellte ich nach 3 Jahren fest, dass nicht saniert worden war. Das Haus sollte zunächst verkauft werden, um es dann später in Eigentumswohneinheiten auf-zuteilen. Durch den Besitzerwechsel wurde die Sanierung über einen Zeitraum von mehr als 3 Jahren hinausgezögert! Die Weinhandlung wurde jedoch weitergeführt, so dass bei mehrmaligem Warenumschlag innerhalb dieser Zeitspanne eine Unmenge sporenbehafteter Weinkartons in die ver-schiedenen Keller der Kunden gelangt ist. Ein Großteil der Keller eignet sich mit Sicherheit bei feuchten Umweltbedin-gungen „hervorragend“ für die Ausbreitung des Haus-schwammes.
Um sich über die Gefährlichkeit des Echten Hausschwammes ein klares Bild zu verschaffen, sollte noch ein Versuch erwähnt wer-den, der Aufschluss über die Zerstörung gibt. An infizierten Holzstücken (Kiefersplintholz) war nach einem Monat eine Ge-wichtsabnahme von über 4 % festzustellen, bereits nach 2 Mona-ten aber schon 27 %. Das befallene Holz konnte leicht mit dem Fingernagel auch quer zur Maserung eingedrückt werden.
Der Hausschwamm kann pro Tag mehrere mm in alle Richtungen wachsen.
Noch etwas macht den Echten Hausschwamm so gefährlich. Die erwähnten Myzelstränge, in der Regel 1 - 5 mm stark (können aber auch 1- 2 cm Durchmesser aufweisen), wachsen nicht nur durch Kohle- und Briketthaufen, zwischen Fugen von Brettern und Balken, sie wachsen auch durch feine Ritzen im Mörtel und zwischen den Mauersteinen hindurch. Selbst qualitativ schlechten Beton kann der echte Hausschwamm durchdringen. Er kann sich somit von einem Raum in den anderen, von einem Stockwerk zum nächsten, in Einzelfällen sogar vom Keller bis zum Dach verbreiten. Sehr oft findet man diese Myzele auch hinter dem Putz im gesamten Mauerwerk und deswegen wird der Laie oft auch vom Mauerschwamm sprechen.
Hat das Wachstum des Hausschwammes ein bestimmtes Ausmaß erreicht, und tritt durch Feuchtigkeitsmangel oder andere für die Entwicklung ungünstige Umstände ein Wachstumsstillstand ein, so kommt es zur Bildung von Fruchtkörpern. Sind diese Frucht-körper gewachsen, kann der Echte Hausschwamm in gewissem Umfang selbst zur Aufrechterhaltung seiner Lebensbedingungen sorgen.
Bei der Zersetzung der Zellulose durch das Substratmyzel ent-steht Wasser. Es erscheint häufig in Tropfen auf dem Oberflä-chenmyzel, woher die Bezeichnung „Tränenschwamm“ und der wissenschaftliche Artname „lacrimans“ (der Tränende) abstam-men. Dieses Wasser führt direkt zur Durchfeuchtung des Holzes, mindestens jedoch zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit und damit wiederum der Holzfeuchtigkeit.
Der Echte Hausschwamm ist wie oben schon erwähnt, der gefähr-lichste und zugleich der am schwierigsten zu bekämpfende Zer-störer in Gebäuden, in denen Holz verbaut ist.
Deswegen sehen die Bauordnungen einiger Länder - zurecht - ei-ne Meldepflicht und eine sofortige Beseitigung vor.
Eine Hausschwammbekämpfung sollte nur durch ausgebildete und geschulte Fachfirmen durchgeführt werden, da eine unsach-gemäße Sanierung weitaus größere Schäden (Ausbreitung) zur Folge haben kann.

Bild 24 Völlig zerstörter Parkettboden durch echten Haus-schwammbefall.

Wichtigste Sanierungsmaßnahme ist das Abstellen von Feuchtig-keitsquellen!
Technische Fehlerquellen, wie undichte Wasserleitungen, Regen-rinnen, Abflussrohre etc., kapillar aufsteigende oder eindringende Feuchtigkeit, Unterschreiten der Taupunkttemperaturen im Be-reich von Holzbauteilen, wie z.B. Balkenkopfauflagern, müssen beseitigt bzw. repariert werden.
In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass es eine Vielzahl ungeeigneter Trockenlegungsmaßnahmen gibt. Der Hausbesitzer soll bedenken, dass die mechanischen Trennungen wie Mauerwerksaustausch, Absägen der Mauern und Einlegen von Folien, oder das Eintreiben von nichtrostenden Chromstahl-platten zu den sichersten handwerklich ausführbaren und sofort überprüfbaren Möglichkeiten gehören.
Auch undichte Dächer (Dachluken, Kaminanschlüsse etc.) sollten überprüft und ggf. von Fachleuten repariert werden. Des weiteren sollte man Fensterbankanschlüsse und vorspringende Sockel, Hausanstriche und Fassaden in Augenschein nehmen. Der An-strich sollte nicht nur unter dem Gesichtspunkt der optischen Ver-schönerung betrachtet werden, sondern auch für eine trockene Fassade sorgen. Ebenso ist darauf zu achten, dass richtig gelüftet und geheizt wird.
Die Gefahr des Wiederauflebens des Hausschwamms ist außeror-dentlich groß. Die Befallstellen sind genau abzugrenzen, wobei im Mauerwerk ein Sicherheitsabstand in der Ausdehnung von 1,5 m und im Holz 1 m in alle Richtungen über dem erkennbaren Be-fall eingehalten werden muss. Es ist in jedem Fall auch der Ver-putz vom Mauerwerk zu entfernen um die Ausbreitung festzustel-len. In der Regel müssen über den befallenen Kellerräumen die Fußböden und die darunterliegende Auffüllung ausgebaut wer-den. Sehr oft sind auch Türstöcke und Fensterbänke schon vom Hausschwamm geschädigt, so dass auch diese ausgebaut werden müssen. Das infizierte Material ist besonders vorsichtig und ord-nungsgemäß zu entsorgen. Selbstverständlich müssen nach einer solchen Arbeit alle Zugangs- und Transportwege in die Bekämp-fungsmaßnahme mit eingezogen werden.
In den Befallbereichen muss das gesamte Mauerwerk mit einem aktuell bauaufsichtlich zugelassenem Schwammsperrmittel be-handelt werden. Bei Wandstärken > 20 cm ist über eine Bohr-lochtränkung oder Druckinjektage das Sperrmittel ins Mauerwerk einzubringen. Ebenso müssen die gesamten Wandoberflächen mit den zugelassenen Schwammsperrmittel im Flut- oder im Schaum-verfahren bearbeitet werden.
Vor kurzer Zeit wurde ich von einer namhaften Versicherung be-auftragt einen Hausschwammschaden zu bewerten. Es lagen we-gen der Sanierung eines Brandschadens mehrere Angebote von Bautenschutzfirmen vor, wobei das billigste Angebot bei weit ü-ber 30.000 € lag. Der beauftragte Architekt war sich nicht sicher, ob und in welchen Umfang eine Instandsetzung notwendig war, deswegen hat er mehrere Firmen aufgefordert in zu beraten und für die Instandsetzung ein Angebot zu erstellen.
Zugegeben es ist nicht immer einfach, einen Schwammschaden zu analysieren und einen artverwandten Schwamm immer gleich am Objekt zu beurteilen. Aber wenn ein Zweifel besteht, dann ist es immer noch günstiger, einen Sachverständigen einzuschalten und nicht immer nur den „Fachbetrieben“ zu vertrauen. Dass kei-ner der Anbieter darauf hingewiesen hat, dass es sich gar nicht um einen „Echten Hausschwamm“ handelte zeigt, dass entweder der Sachverstand fehlte oder, dass einige der Anbieter nur am schnellen Umsatz interessiert sind.
Ich konnte dem Bauherrn (und auch der Versicherung) helfen, in-dem ich eine Firma vermittelte die lediglich eine rasche Trock-nung der Räume vornahm. Diese Kosten waren weniger als Eintausend Euro.
Wie oben erwähnt, ist das Absenken der Feuchte, insbesondere nach einem Wasserschaden die wichtigste Maßnahme.
Weitere Informationen gibt es durch das neue Merkblatt 1-2-03/D. Der Echte Hausschwamm - Erkennung, Lebensbedingungen, vorbeugende und bekämpfende Maßnahmen – es ist zu beziehen von der WTA.

Leider im Moment keine Zeit.
Aber auch noch es kann doch nicht Ihr ernst sein - mit Diesel zu liebäugeln. Entweder Sie halten den Gestank nicht lange aus... oder Sie wollen sowieso das ganze "warm" abbrechen.
 
Durch Dieselöl zum Sondermüll

Hallo Jakob,

zum Elbehochwasser 2002 sind im Elbtal viele Häuser mit Heizöl (= Diesel) verseucht worden. Einige davon wurden als nicht sanierbar abgerissen. Diesel als Stoffgemisch enthält viele giftige, teilw. krebsauslösende Bestandteile. Mach besser gar nichts, statt zu Diesel zu greifen.

Als ich in unsere jetzige Wohnung zog, war das ein Tausch mit einer alten Dame, die sich im Nachhinein als echt gerissen herausstellte. Sie hatte gerade 25 Zentner Kohlen in den Keller geliefert bekommen, die ich ihr auch anstandslos bezahlte. Als ich den Berg halbwegs abgetragen hatte, musste ich feststellen, daß darunter der Hausschwamm wütete. Es gab noch keine Fruchtkörper, aber jede Menge Myzel, das in dem umherliegenden Holzgerümpel auch reichlich Nahrung fand. Ich hatte zunächst nur die Möglichkeit, alles Brennbare aus diesen Räumen im Garten zu verfeuern, die Räume insgesamt zu leeren und für gute Belüftung zu sorgen. Nach Kauf des Hauses wurde trockengelegt (allerdings ohne Horizintalsperre, da Bruchsteingemisch Basalt/ Granit/Sandstein) und die erdanliegenden Bereiche mit Styrodur gedämmt, da der Keller fortan beheizt wurde. Die Böden wurden komplett erneuert (Estrich diffusionsoffen gestrichen auf Beton mit Styrodurdämmung), der Putz ebenso. Glücklicherweise ist die Decke ein Ziegelgewölbe, so daß der Befall von Balken ausgeschlossen werden konnte. Die auf dem Gewölbe liegenden Lagerhölzer der Dielung waren zwar mit der Schaufel zu demontieren, aber eher der Braunfäule zum Opfer gefallen. Die Lüftung der Räume ist gewährleistet.

Eine spezielle Behandlung gegen Hausschwamm haben wir nicht vorgenommen. Mein jetziger EX-Schwiegervater und selbsternannter Bauleiter raunte etwas von Salzsäure - gottlob verlief das irgendwie im Sande.

Ich bin mir aber auch bewusst, daß das auch hätte schiefgehen können bzw. auch noch schiefgehen kann.

Sicherlich hast Du noch ein paar Wochen Zeit, einen anderen Fachmann um ein Angebot zu bitten und Dich etwas zum Thema zu belesen - es schadet nie, zu verstehen, was einem angeboten wird. Da diese Maßnahmen auch mit viel Geld zu tun haben, gilt es natürlich abzuwägen.

Mit ein bisschen Wasserglas auf die Wände streichen tust Du jedenfalls nicht mehr als ich gegen den Hausschwamm - nichts.

Die richtige Entscheidung wünscht Dir

Thomas W. Böhme
 
diesel - dann doch nicht!

danke für die vielen antworten. diesel werde ich dann doch nicht nehmen :)

aber: ich kann bezeugen, dass ein paar dl auf einen türstock ein großes geflecht an schwamm dauerhaft zerstört hat - das finde ich interessant. -und porsalz zb soll auch nicht ganz harmlos sein.
ad wasserglas: dass soll für insekten+hausschwamm das holz als nahrungsquelle unkenntlich machen (es war auch bis zum 2. weltkrieg ein übliches holzschutzmittel (auch zur reduzierung der entflammbarkeit)

ad thomas: mir gefällt das sehr was du schreibst. -ich für mich will einfach nicht glauben, dass, wenn die feuchtigkeit weg ist, der schwamm noch meterweit in jede richtung weiterwächst. mit dem wasserglas würde ich quasi eine sperre einbauen, an der stelle, wo ich das befallene holz niicht mehr kontrollieren kann. und ich will keine weiteren "expertisen" zukaufen, weil, wass die din bzw. önorm sagt, kann ich selber auch nachlesen. demnach müsste ich meine freistehende stiege, welche an 3 kleinen stellen wandkontakt hatte, davon an einer einen schwamm (ein paar cm2), der mitte (1 m von der pilzstelle) durchschneiden - das wäre ja völlig absurd. oder? -übrigens: ich habe nie gehört, dass in einem völlig trockenen haus ein schwamm wächst. und auch nicht in einem, das ordentlich trockengelegt wurde.
 
Wie weit kann/darf denn der Echte Hausschwamm wachsen?

Ich hatte einen Schadenfall in einer Kirche bearbeitet.
Dabei war, sowohl die Orgel als auch der Altar mit ein und denselben Schwamm befallen!
Nun die Entfernung war über 26 Meter.
Dazwischen, Mauerwerk; Estrich; Fliesenbelag und das Wachstum war sowohl - auf als unter - der Abdichtung.
Vorsicht ist also angesagt.
.
Nun noch ein kleiner Hinweis auf die Ö-Norm.
Auch hier arbeiten - wie in vielen anderen Arbeitskreisen auch nur Menschen mit. Es sagt nicht immer aus, dass alles was geschrieben ist auch richtig ist. Mir sind mehrere fehlerhafte Aussagen bekannt.
Z.B. ist auch die Trockenlegung mit elektrophysikalischen Verfahren als - ein - brauchbares Verfahren beschrieben, doch jedermann/frau weiß um die Problematik auch der Zauberkästchen.
Es ist sicher immer schwierig eine Bewertung aus der Ferne abzugeben. Sie werden nicht trumrum kommen sich einen - oder den Sachverstand eines Fachmann/frau zu bedienen.
Lassen Sie sich helfen und sparen Sie sich Ärger (und möglicherweise auch viel) Geld.
 
Hallo Jakob,

ich hab' das nicht geschrieben, um Dich in Sicherheit zu wiegen- die Verhältnisse sind immer anders.

Günstig war in meinem Falle, daß das Haus trocken im Sand auf ebenem Grund steht, ferner war der Befall wohl noch jung und es gab keine Fruchtkörper, somit auch keine Sporen. Außerdem konnte ich sämtliches Holz großflächig aus dem Bereich entfernen und musste auch kein neues einbauen. Kopfschmerzen bereitet mir besonders, daß es hölzerne Teile gibt, die Du nicht kontrollieren kannst.

Alles in allem sehe ich da große und unkalkulierbare Gefahren für Dein Haus, mithin ist Deine Chance, daß es in 10 Jahren daß 5-fache kostet, recht hoch. Das Wachstum des Hausschwammes kann ja über Jahre unbemerkt bleiben.

Grüße

Thomas W. Böhme
 
Meines Erachtens -- sitzt irgendwo ein kleiner Kobold ------

---- hinter einem Baumstumpf und amüsiert sich köstlich
darüber, wie viele Fachleute ihre Zeit opfern und ihr Wissen niederschreiben , um seine Frage zu beantworten,
welche er sich eigentlich schon längst selbst beantwortet hat.
- Will hoffen, daß ich mich irre.
-
A. Milling
 
I1064_2006218165730.jpgAufmerksamkeit

Hallo Jacob

Bitte sei mir nicht böse, aber ich komme nicht umhin meinem Gefühl Ausdruck zu verleihen. Es ermüdet mich ungemein zu sehen, wie Fragen ins Forum gestellt werden, diese mit geballter Sachkompetenz beantwortet werden und sich dann eine zunehmende Beratungsresistenz des Fragestellers zeigt.
Ich habe das Gefühl, das du neben der Hausschwammproblematik das Problem hast, Ratschläge von versierten Fachleuten die auf jahrzehntelanger Erfahrung basieren, anzunehmen.

Gruß

L. Parisek
 
Lieber Herr Parisek, jetzt übertreiben Sie aber....

Sie gehen sicher davon aus, dass er nur auf uns hören soll.
Nein und nochmal nein, denn es gibt auch noch andere Berater.
Wie sonst käme ein Laie auf solchen Blödsinn?
Diesel!!! Wasserglas.
So ein Nonsens muss doch von anderen "Fachleuten" stammen.
.
Und dann noch die vielen Meinungen von Freunden und Bekannten.
Es gibt auch bei den Fachbetrieben welche - die diese Problematik, weidlich ausnutzen.
Er hat halt Sorge etwas falsches zu machen, ist doch auch verständlich.
Damit klinke ich mich aber auch aus.
Es sei denn - er erzählt uns was neues, z.B. fundiertes Vorgehen nach fachlicher Beratung.
-
Ich übernehme aber auch gerne den Satz von Konrad Fischer - der da lautete: Jeder hat das Recht auch auf einen Blödsinn herein zu fallen.
Wo er Recht hat, hat er Recht.
 
unergiebig

Guten Tag, Herr Bromm und Lutz haben alles gesagt, was es aus der Ferne zu sagen gibt. Herr Purkarthofer konnte mit Sicherheit etwas damit anfangen und sich entscheiden wie er weiter verfährt. Ich persönlich glaube die Diskussion kann sich ab jetzt nur noch im Kreis drehen. Zum Wasserglas und "Konsorten" wurde im Forum auch schon viel geschrieben und es trafen sehr entgegengesetzte Meinungen aufeinander. Jeder ist seines Glückes Schmied, es soll sich aber niemand darüber beklagen, dass er Ratschläge nicht annahm bis er endlich einen gefunden hat der ihm das erzählt was er hören will. - Auch wenn es vielleicht deshalb in die Hose geht.
Ich habe vor einigen Tagen auch jemanden gehabt, der seinen Hausschwamm im Keller nicht so schlimm fand. Grundlage der Beurteilung war dass er Bekannte hätte bei denen es schlimmer aussähe und eine gewisse Esoterikneigung, die anscheinend manche Bauherren als Baufachleute ausweist...
Mit freundlichen Grüßen Ulrich Arnold
 
eine experte ist ein experte ist ein experte

ich sehe eigentlich keinen grund gleich beleidigend zu werden.
ps:
wie wird einer überhaupt "hausschwamm-experte". sind das studierte chemiker, baumeister oder biologen?

die DIN brav einhalten, koste es was es wolle, brauch man dazu einen experten?
ich weiß es nicht. sicher bin ich mir aber darin, dass innovation nicht vom nachbeten von normen und lehrbücherln herstammt!
 
Fréiheit

Jeder hat das Recht auch auf einen Blödsinn herein zu fallen.

zitiert nach meinem speziellen Freund K. Fischer
 
Schade,

daß uns Hartmut nicht erlaubt, den Zerrwanst zum klingen zu bringen.

Grüße

Thomas W. Böhme
 
Thema: Hausschwammbekämpfung: funktioniert Wasserglas?

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