(Haus)schwamm - das Aus für das Haus?

Diskutiere (Haus)schwamm - das Aus für das Haus? im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Ich habe heute bitte wieder eine Frage an Euch. Und zwar habe ich ja in unserem Bauernhaus beim Putz-entfernen unter dem Putz "Fäden" gefunden...
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Ich habe heute bitte wieder eine Frage an Euch.

Und zwar habe ich ja in unserem Bauernhaus beim Putz-entfernen unter dem Putz "Fäden" gefunden, die lt. einer kundigen Person vor Ort zwar eigentlich zu fein aussehen für einen Hausschwamm, aber um sicherzugehen müsste man diese analysieren lassen.

Jetzt ist es so das man zwar nirgends einen Fruchtkörper sieht, der Aussieht wie ein Hausschwamm. Bei der Balkendecke habe ich aber einen alten Wasserschaden (undichtes Dach seinerzeit, jetzt mind. schon 16 Jahren dicht) der aussieht wie ein Porenschwamm (u. dieser würde ja auch das Mauerwerk durchwachsen). Jetzt sind mir aber alte Fotos untergekommen auf dem man eine Balkendecke noch sieht, die es mittlerweile nicht mehr gibt und diese hat schon so gelb/orange/weißrandige Fruchtkörper (nach meinen bisherigen Informationen hat es bisher immer geheißen die Decke wäre damals nur rausgekommen, da diese zu nieder wäre...). Diese Decke befand sich im Holzriegelteil des Hauses, dieser ist jedoch aber nicht "befallen".

Lange Rede kurzer Sinn: für mich stellt sich nun die Frage, ob es überhaupt noch Sinn macht diese Fäden analysieren zu lassen, da dies ja mit mM nach sehr hohen Kosten verbunden ist (Pauschal für 2 Proben ca. 650 € wenn ich sie selbst verschicke, Begutachtung vor Ort mit ca. 9 Proben ca. 4.000€) und lt. telefonischer Aussage von dem Herrn dieser "Analysefirma" sagt ja keiner, das nicht einige Meter neben der Stelle wo ich die Probe entnehme, doch noch ein anderer Schwamm ist...

Für mich jedenfalls würde festehen, das ich bei einem echten Hausschwamm mit der Revitalisierung nicht weitermachen kann, da dadurch in Folge ja zusätzliche Kosten anfallen würden (Holztramdecken ersetzen durch Massivdecke, Wand abflämmen und mit "Holzzuschutz" behandeln, kein neues Holz verbauen u. ev. ist der Dachstuhl auch betroffen (bzw. die Balken die am Mauerwerk aufliegen), Keller?) und diese Zusatzkosten könnte ich nicht mehr abdecken. Zumal es ja keine Garantie gibt, dass es trotz sorgfältigster Arbeit, dann nicht mehr auftreten kann (da man ja das Holz nicht komplett weglassen kann/möchte). Und was bleibt dann noch vom ursprünglichen Haus übrig (außer die behandelten Außenmauern...)?



Wie sind da eure Erfahrungen? Ich wusste ja, das man vor Überraschungen bei einem Altbau nicht gefeit ist, und daher habe ich auch einen gewissen Rahmen einkalkuliert,aber das es so ein Fass ohne Boden sein kann??? Zumal ja der Umbau von einer sehr fachkundigen Firma begleitet wird/werden sollte (die jahrzehnte schon auf Revitalisierung alter Bauernhäuser spezialisiert ist und demensprechende Refernzen haben), diese aber auch nichts erkannt haben?

Vielen Dank schonmal für das durchlesen dieses doch längeren Textes, aber ich bin momentan doch sichtlich geknickt... :-(
 
Holen Sie sich einen sachkundigen für Holzschutz ran, der kann Ihnen das in der Regel vor Ort bestimmen.
Der hat dann auch das ganze Objekt im Blick und nicht nur einzelne Proben.
Die Kosten für einen solchen liegen etwa zwischen 60,- und 100,- Euro die Stunde.

Grüße aus Schönebeck
 
Danke für den Tipp

Vielen Dank für den Tipp, aber kann so jemand allein vom "anschauen" erkennen welcher Schwamm es tatsächlich ist?

Lt. meiner Info bisher ist das nur unter Mikroskop eindeutig möglich und würde daher dann die Preise wie oben geschrieben kosten :-(

Freue mich auf weitere Antworten
 
Ein sachkundiger für Holzschutz sollte das hin bekommen.
Er hat ja auch, anders als das Labor, das Schadensbild zu Beurteilung.

Im Labor kann halt nur das bestimmt werden was dort als Probe ankommt.


Grüße aus Schönebeck
 
ein

nicht sicher Erkennung ist, das der "faden" sehr stabil und mit "knack" reißt. Wie gesagt, nicht sicher! Nur ein Hinweis.
 
vielen Dank für den Hinweis!

Vielen Dank für den Hinweis!

Das heißt also, dass die "Fäden" relativ stabil sein müssten, dann wäre es ein Indiz dass es ein Hausschwamm ist? Also die Fäden sind sehr weich und auch leicht zu reißen, also wirklich ähnlich wie Spinnweben nur eben dichter... deshalb meinte auch der Herr der hier war, dass es ihm für einen echten Hausschwamm zu dünne Fäden wären.

Aber ich werde mal suchen wo es bei uns so einen Sachverständigen gibt...

Vielleicht haben ja noch weitere hier Tipps für mich?

Danke und ein schönes Wochenende
 
Feine Stränge kein Ausschlusskriterium für Echten Hausschwamm

Je nachdem, wieviel Zeit der Echte Hausschwamm zum Wachsen hatte, sind die Stränge entsprechend dimensioniert. Anbei ein Foto vom Echten Hausschwamm mit sehr dünnen Strängen und wattigem Luftmycel (Maßstab fehlt leider im Bild). Derselbe Pilz wies einen Meter weiter aber bereits wesentlich dickere Stränge auf, die (im trockenen Zustand!) knackten.

Wenn bei weiteren Freilegungen kein eindeutiges Mycel gefunden wird, kann eine Mikroskopie oder PCR notwendig sein. Die Preise dafür sind offenbar sehr unterschiedlich. Für 650 EUR würden wir z.B. an 6 Proben eine PCR machen können, um den Echten Hausschwamm bestätigen oder ausschließen zu können. Mikroskopische Untersuchungen sind in der Regel noch günstiger.

Aber eine Laboranalyse kann nur ein Hilfsmittel bei der Untersuchung sein. Sie brauchen einen Fachkundigen vor Ort. Fragen Sie vielleicht zunächst mal bei der Holzforschung Austria an.

Gruß
Boris-A. Blenn

PS: Vielleicht stellen Sie auch mal ein paar Fotos rein. Evtl. auch einen Scan eines Ihrer alten Fotos mit den Fruchtkörpern.
 
vielen Dank für die weiteren Antworten!

Vielen Dank für eure beiden Antworten!

Oh, da sind die Preise für Analysen ja doch sehr unterschiedlich, aber ehrlich gesagt war ich über die Preise hier bei uns schockiert, aber vergleich hatte ich bisher ja keinen...

Danke auch für den Hinweis mit dem Holzforschung Austria, werde dort gleich ein Mail hinschicken, vielleicht wissen die ja wen in meiner Umgebung?

Anbei nun Fotos:
zuerst die alten Bilder, habe leider keinen Scanner, daher musste ich diese abfotografieren. Die Decke wurde vor ca. 16 Jahren entfernt. Jetzt ist in diesem Raum nur ein neuer Tram drinnen, jedoch ansonsten keine Zwischendecke zum Dachgeschoss mehr. Zwischenzeitlich war in dem Raum alles mit neuem Holz (über einen Zeitraum von 13 Jahren) verkleidet, dieses Holz und auch das Holz was dort sowieso noch ist (Holzblockwand) haben keine sichtbaren Schwammbefall (also auch keine Fäden sichtbar)
 
2. Bild

Hier noch ein zweites Bild wie der eine Raum vor 16 Jahren ausgesehen hat.
 
3. Bild von früher

Hier noch ein drittes (letztes) Bild wie der eine Raum vor 16 Jahren ausgesehen hat.
 
dieser raum jetzt

und so sieht dieser Raum jetzt (16 Jahre später) aus, wie gesagt kann ich keinen weiteren Schwammbefall erkennen (u. zwischenzeitlich war es noch mit neuem Holz verkleidet)
 
der andere Raum

und das ist der andere Raum, der noch im ursprünglichem Zustand ist (nur das wir mittlerweile den Putz von Holz und Ziegel entfernt haben)
Hier auf dem Foto zu erkennen die Tramdecke, die teilw. Wasserschäden aufweißt (auch das Dach ist die letzten 16 Jahre trocken, davor anscheinend leider nicht immer) und einen weißen "Schwamm"
 
2. Bild Tramdecke zweiter Raum

2. Bild Tramdecke zweiter Raum

Die darüberliegende Schüttung wurde noch nicht entfernt!
 
2. Raum Ziegelmauerwerk mit Fäden

Und das ist jetzt das Ziegelmauerwerk in dem 2. Raum wo die Tramdecke mit dem Schwamm ist.
Das Ziegelmauerwerk weißt diese "Fäden" Hauptsächlich in einer Ecke auf, teilw. auch ganz minimal noch an einer 2. Stelle die auch leicht feucht ist... ansonsten konnten wir in diesem Raum keine weiteren finden.
 
2. Raum, gleiche Ecke

2. Raum, gleiche Ecke

was vielleicht noch interessant ist: haben in diesem Raum auch Holzfensterbänke und dieses Holz ist auch auf der Unterseite (wo es am Mauerwerk aufliegt) abgemorscht und zwar bei allen 5 Fenstern mehr oder weniger gleich...
Der Holzboden in diesem Raum (ansonsten haben alle Räume einen Betonboden) ist an den Rändern zum Mauerwerk auch "weg", wobei er sehr trocken aussieht und es eher nach den Spuren von Mäusen aussieht (da auch in der darunterliegenden Schüttungen alte "Nester" zum finden sind, soweit wir das sehen) aber ob die Interpredation stimmt?
 
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Meinen Sie bei der Tramdecke die weißen "Flächen". Für mich (als Laie, aber auch für Zimmermeister+Baumeister die bisher hier waren)) sieht das aber nicht wie der Fruchtkörper einen echten Hausschwammes aus sondern, wenn ich andere Bilder vergleiche, noch am ehesten mit dem Porenschwamm?

Anders sehen aber die Fruchtkörper auf den alten Bildern aus (meinen Sie diese?)?
 
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Meinen Sie bei der Tramdecke die weißen "Flächen". Für mich (als Laie, aber auch für Zimmermeister+Baumeister die bisher hier waren)) sieht das aber nicht wie der Fruchtkörper einen echten Hausschwammes aus sondern, wenn ich andere Bilder vergleiche, noch am ehesten mit dem Porenschwamm?

Anders sehen aber die Fruchtkörper auf den alten Bildern aus (meinen Sie diese?)?
 
Thema: (Haus)schwamm - das Aus für das Haus?

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