Scheune: saniert, aber teilweise nur "Skelett", trotzdem dauerhaft haltbar?

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unwissend

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fachwerk-I16805_2015349226.JPGHallo miteinander,
wir beabsichtigen den Kauf einer sanierten Hofreite. Diese hat hinten eine Fachwerk-Scheune, die laut jetzigem Besitzer vom Vorbesitzer saniert wurde. Das Dach ist neu, der Zustand sieht soweit für mich als Laien gut aus. Allerdings ist die Scheune an einigen Stellen offen. An anderen wenigen Stellen wurden Teile ausgemauert. An der hinteren Außenwand ist im unteren Bereich nur noch so eine Art "Skelett" vorhanden, welches teilweise noch mit Lehm gefüllt ist. Von innen betrachtet ist überall im Fachwerk "Lehmfüllung" (oder wie man auch das nennt?), also kein Putz oder ähnliches. Ich weiß nicht so recht, wie ich das beschreiben soll, daher versuche ich ein Bild hochzuladen. Ich hoffe, Ihr könnt erkennen, was ich meine. Es sieht alles stabil und gut erhalten aus. Trotzdem frage ich mich, ob man das wirklich -wie vom Besitzer behauptet- so lassen kann oder ob das so offen irgendwie verrotten, auseinanderbrechen oder weiß ich was kann. Das Dach hat wohl einen ausreichend breiten Überstand, sodass es vor Regen geschützt sei und die "Wetterseite" ist von außen mit Fichte verschalt. Benutzt wird die Scheune übrigens nur als Spielscheune mit Trampolin, Tischtennisplatte usw. Außerdem befindet sich eine Sauna darin. Mir gefällt die Gestaltung und die dadurch offene, hellere Art gut, trotzdem habe ich bedenken...
Was denkt Ihr darüber? Wir würden auch gern mit einem Bausachverständigen das Haus begehen. Allerdings weiß ich nicht, ob sich jeder auch mit Fachwerk auskennt. Kann mir vielleicht jemand einen empfehlen? Das Objekt befindet sich ca. 40km nördlich von Frankfurt.
 
Sachverständige Fachwerk

Wir würden ihnen Frau Dipl.Ing. Kerstin Werner in
Bad Soden (www.sundp-architekten.de) empfehlen.

Schöne Grüße vom Schwanenhof..

C. Heinrich

GFM-mbH
Untergasse 11
65239 Hochheim-Massenheim
Tel.: 06145 / 59 39 00
Fax: 06145 / 59 39 01

www.yosima.gfm-naturbaustoffe.de
www.gfm-naturbaustoffe.de
www.fachwerk-maler.de

Einmalig in Europa
Nur bei uns: Alle YOSIMA–Lehmdesignputze als Originalmuster (über 140 Farbtöne)

siehe auch:
http://www.clayblog.de/2012/05/kreative-uberraschung-gfm-baut-yosima-broschure-nach
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Ein Besuch unserer Ausstellung / Abhollager ist immer wieder interessant, große Lehmputzflächen, Kalk, Hanf uvm. !!! Vieles direkt zum Mitnehmen
 
Fachwerkscheune als Skelett

Im Prinzip ists besser das offen stehen zu lassen als mit ungeeigneten Stoffen verkleidet zu haben.
Es ist jetzt ja vergleichbar mit einem offenen Carport oder sonstigen offenen Holzkonstruktionen und in dem Zustand wie Fachwerke gebaut sind, bevor die Gefache verschlossen werden.

Ich würde die Verankerung mit dem Fundament überprüfen und ggf nachbessern lassen, wenn jetzt durch fehlende Ausmauerungen oder Gefachfüllungen geringere Auflasten vorhanden sind.
Und einfach zur Absicherung ob evt lose oder instabile Holzteile etc zu sichern wären.

Da würde ich zuerst einen Zimmermann aus eurer Nachbarschaft fragen, der dann gleich- falls notwendig- die Verankerung vornehmen könnte.
Da halten sich die Kosten sehr in Grenzen und ihr habt ja ohnehin wohl keine Nutzungsänderung, Ausbau etc.vor.

Zur Beurteilung von Holzkonstruktionen halte ich einen Holzfachmann für geeigneter als einen Architekt.

Nur nicht gleich größere Veränderungen beauftragen, falls so etwas kommen sollte.

Vielleicht kennt jemand in eurer Nachbarschaft einen seriösen Betrieb.

Andreas Teich
 
Vielen Dank für die schnelle Antworten und den ausführlichen Tipp in Richtung Holzfachmann.
Nun aber noch an Frage: was ist ein Schwell? Habe dazu nicht wirklich etwas über google gefunden und ich selbst habe leider gar keine Vorkenntnisse (siehe Mitgliedsname ;-)).
 
Fachwerkscheune

da hat Oli recht, oder ist die Schwelle nur nicht sichtbar???

Es wäre günstig, das Schotterbett tiefer zu legen, damit der untere Bereich nicht so stark von Spritzwasser betroffen wird und sehen, daß die Bepflanzung weit genug zurückbleibt.

Andreas Teich
 
Hofreite

Die frei bewitterte, offene Scheunenfassade sollte auf jeden Fall begutachtet werden. Die Schwelle scheint in der Tat nicht mehr vorhanden zu sein. Wenn doch, ist ihr beim jetzigen Einbauzustand kein langes Leben beschert. An dieser Stelle muß dann auch die Fundamentierung überprüft werden.

Grundsätzlich gehört ein offenes Fachwerk nicht der Witterung ausgesetzt, es sei denn, es wäre für diese Art der Belastung auch konstruktiv, von den Anschlüssen der FAchwerkteile, vorgesehen. Ansonsten gibt es zu viele Stellen, an denen Staunässe und Vermoschung entstehen kann.

Ebenfalls würde ich die sog "Sanierung" sehr genau im Detail prüfen. Für gewöhnlich sind nicht fachwerkgerechte Bauteilaufbauten und Materialien verwendet worden. Es sei denn, die Sanierung wäre nachweisbar durch ein erfahrenes Planungsbüro konzipiert und von Fachbetrieben ausgeführt worden. Andernfalls kaufen Sie zu einem beträchtlichen Teil einen Gebäudeausbau mit ein, den Sie nach genauerer Prüfung wieder zurückbauen müssen.

Wenn sich in Ihrer Region niemand findet, können Sie mich gerne für eine Kaufberatung konaktieren. Ich habe in diesem Jahr bereits 2 Hofreiten begutachtet (Villmar + Groß-Gerau). Für Nierstein habe ich eine Anfrage für die kommende Woche, die aber noch nicht bestätigt ist. Vielleicht lässt sich die Besichtigung Ihres Objekt damit verbinden.

Meine Kontaktdaten finden Sie unter "pickartz.architektur". Nähere Infos sende ich Ihnen gerne per Email zu. Sie können mich auch gerne dazu anrufen.
 
Schwelle mit direktem Bodenkontakt ist kritisch !!!!!

Hallo,
wenn noch eine Schwelle vorhanden sein sollte ???..

Ein neuer Schwellenaufbau samt entsprechendem Streifenfundament, sowie einer Untermauerung, z.B. mit Backsteinen sollte hier meiner Ansicht nach erfolgen.
Diese Schwelle sollte dann ohnehin ca. 40cm Abstand zum Kies,Rasen,etc.. haben.
I.d.Regel sollten dazu die Ständer und Streben i.d. Höhe eingkürzt werden.

Des Weiteren ist die Bewitterung von Fachwerk im 'offenen'
Zustand als eher unkritisch anzusehen, unter der Voraussetzung dass die Luft ungehindert zirkulieren kann,
weil somit eindringende Feuchtigkeit zügig wieder austrocknen kann.
Anders sieht es bei den Flechtwerken mit dem teilweise vorhandenen Lehmbewurf aus. Diese sollten schon repapiert und verputzt (Kalkputz) werden.

Freundliche Grüße

C. Heinrich
Zimmerermeister

Untergasse 11
65239 Hochheim-Massenheim
Tel.: 06145 / 59 39 00
Fax: 06145 / 59 39 01
www.yosima.gfm-naturbaustoffe.de
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Einmalig in Europa
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siehe auch:
http://www.clayblog.de/2012/05/kreative-uberraschung-gfm-baut-yosima-broschure-nach
http://www.claytec.de/service/claytec-partner-spotlight/sparwasser-2013.html
Ein Besuch unserer Ausstellung / Abhollager ist immer wieder interessant, große Lehmputzflächen, Kalk, Hanf, etc... !!! Vieles direkt zum Mitnehmen.
 
Freie Bewitterung

Wenn es kein Eichenfachwerk ist -wovon nach dem Foto auszugehen ist- ist eine freie Bewitterung in der Gebrauchsklasse 3.1-3.2 mit häufigeren und auch ggf. längeren Wasseranreicherungen nach heutigen Anforderungen nicht mehr zulässig: Hier können als einheimisches Holz mit der geforderten Dauerhaftigkeitsklasse 2 nach DIN EN 350-2 nur Eichearten eingesetzt werden.

Eine einfache, zum Gebäude passende und gut hinterlüftete Verbretterung gegen Schlagregen ist da schon ausreichend. Die Schwelle sollte auf jeden Fall in Eiche angefertigt werden. Wenn sie einen ausreichend hohen Sockel hat, min. 30-50cm über Geländeoberkante, und aus dem Spritzwasserbereich heraus ist, geht u.U. auch der Einbau von Lärche- oder Douglasiebalken.

Ich würde die Scheune keinesfalls so offen stehen lassen. Wenn die offenen Gefache als stylische Entwurfsidee in der Art eines zeitgemäßen Kommentars zur Umnutzung alter Gebäude verstanden werden sollen, ist das legitim und vielleicht sogar spannend. Die Realisierung sollte dann aber an passender Stelle stattfinden und baukonstruktiv dauerhaft schadensfrei bleiben.
 
Klasse

Also ich finde das sieht klasse aus und es gefällt mir auch als gestalterisches Element. Klar, die Wand ist nicht so offen geeignet, aber man kann ja einfach jeweils im Herbst und Frühjahr alles mal inspizieren ob etwas beschädigt ist. Wenn nicht hat man eben Glück gehabt, ansonsten kann man die Arbeiten noch mal verschieben.

Um die Schwelle wirst du aber nicht herumkommen. Das ist der untere Konstruktionsbalken im Fachwerk und wenn der wegfault oder weggefault ist, dann gute Nacht für das Fachwerk. Also wenn möglich den Boden aufgraben und dauerhaft einen Graben offen lassen wenn das geht. Ansonsten haben ja die Fachleute hier schon genug darauf hingewiesen. Schwelle aus dem Boden oder Fachwerk kürzen und neue Schwelle einsetzen.
 
Holzschutz

Hallo,

ich hatte mich für meine Fensterläden damals mit dem Thema Holzschutz beschäftigt.

Schau mal hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Gebrauchsklasse_(Holzschutz)

Da steht es ganz gut beschrieben wie Holz zu behandeln ist wenn es da oder da steht.
Zusätzlich kannst auch mal schauen welche Hölzer ohne Chemischen Holzschutz und ohne Verkleidung auskommen wenn das Holz beispielsweise Gebrauchsklasse 3.1 ist. (so würde ich dies hier beschreiben als Laie sofern es sich nicht um die WEtterseite handelt.
 
Danke

Vielen Dank für die vielen Antworten, die nun bereits nach einem Tag eingegangen sind! Wie das mit der Schwelle ist, weiß ich aus dem Kopf leider auch nicht mehr, darauf habe ich als Laie gar nicht geachtet. Das muss ich bei der nächsten Begehung nochmal genau anschauen. Ansonsten haben wir jetzt einige Sachverständige in der Nähe per mail angefragt und warten auf Angebote. Einer hat bereits schon abgesagt, da er sich mit der Fachwerk-Thematik nicht auskennt. Finde ich gut, wenn jemand von vornherein ehrlich ist und dann nicht nur so tut und irgendeinen Mist erzählt.
Laut jetzigem Besitzer bleibt das Holz jedenfalls selbst bei Regen trocken. Diese offene Art wie auf dem Bild zu sehen mit dem sichtbaren Flechtwerk (oder wie man das nennt), ist auch nur an der hinteren Außenwand, Ostseite. Die SÜdseite ist verschalt, die Westseite hat einen sehr breiten Dachüberstand, der gleichzeitig als Terrassenüberdachung dient, die Nordseite ist (soweit ich mich erinnere) von außen verputzt.
Ich hoffe, wir finden einen kompetenten Menschen, der uns vor Ort berät. Wir hätten das Anwesen schon seeehr gerne, aber wenn nun doch noch Mehrkosten wegen der Scheune auf uns zu kommen, ist es wohl doch nix :-(
Ich werde Euch weiter berichten, wenn ich mehr weiß.
 
Fachwerkschwelle

da das Kiesbett vor der Schwelle offensichtlich neu hergestellt worden war ist ja in dem Bereich gearbeitet worden und jemand muß darüber Auskunft geben können.
Wann wurde der Kies eingefüllt?

Wenn der Eigentümer dir im Kaufvertrag bescheinigt, daß die Schwelle technisch einwandfrei ist hättest du damit kein Problem, da er anderenfalls die Reparaturkosten übernehmen müßte.

Wie gesagt: nur den Bereich von einer Zimmerei kurz überprüfen lassen- sofern sie sichtbar ist- dürfte keine 100,-€ Kosten wenn das jemand aus der Nähe ist, der ggf ein Angebot dazu abgeben kann.

Wenn die Scheune sicher schon über 100 Jahre überstanden hat wird sie auch so noch einige Jahrzehnte halten- wenn die ohnehin nur als Nebenraum genutzt wird dürfte die ja nicht die Kaufentscheidung sehr stark beeinflussen
Könntest du mir Infos zu deinen Angeboten zur Begutachtung mailen?
Adresse ist angegeben- würde mich interessieren
Vielen Dank

Andreas Teich
 
Thema: Scheune: saniert, aber teilweise nur "Skelett", trotzdem dauerhaft haltbar?
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