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Heiko1978
Guest
Hallo liebes Forum,
nach einigen Nächten Lesen hab ich zwar viel gelesen, bin aber hinsichtlich einer sinnvollen DG-Dämmung äußerst verwirrt...
Ich suche nach einer sinnvollen Lösung für die Neueindeckung, den Ausbau und die Dämmung einses verwinkelten Daches eines alten villenartigen Zweifamilienhauses(im groben T-förmig aufgebaut; Ost- und Westseite des Daches als Krüppelwalm, Nordseite mit tiefgezogenem Walm bis ins 1. OG, Südseite eigentlich gerade Dachfläche, jedoch mit einer ca. 4 m breiten Schleppgaube mit einem sehr gering geneigten Dach) zwischen Leipzig und Dresden. Die Dachneigung beträgt in alle Richtungen ca. 45 Grad, der Krüppelwalm ist etwas steiler. Es ist ein Dach mit First- und Fußpfette, Die Firstpfette wird teilweise noch durch Kehlbalken unterstützt. Der Traufkasten ist aus Holz, jedoch ohne extra Öffnungen für die Hinterlüftung.
Historisch war das Dach wohl mit Biberschwänzen gedeckt, aktuell ist der Dachaufbau von aussen nach innen: Bitumenschindeln / Schleppgaube oben drauf Schweißbahn --> Holzschalung ohne Nut und Feder mit teilweise größeren Spalten --> Dachbalken --> Innenseite Holzverschalung, teilweise mit Schilf & Kalkputz. Zwischen den Sparren befindet sich direkt hinter der Außenschalung eine Hinterlüftung ca. 2 - 3 cm, dann nochmal ne Sparschalung und dann zwischen Sparschalung und der Innenverschalung eine Dämmung aus ca. 9 cm Sägespänen.
Die Innenschalung und die Sägespahndämmung wurde im DG inzwischen entfernt, da an einigen Stellen Wasser eingedrungen war und ich befürchtete, dass die Sägespäne zu feucht wären. Einige Balken sind leicht angegriffen, die lasse ich noch vom Zimmermann ansehen.
Nun meine Frage zum Neuaufbau des Daches, welches künftig als Wohnraum (aber ohne Bad und Küche) genutzt werden soll: Wie sollte es sinnvoll aufgebaut werden? Von einer Deckung mit Schiefer riet der Dachdecker wegen der extrem vielen Grate und Kehlen ab bzw. ist der Preis hierfür extrem hoch. Der Dachdecker meinte, dass eine Neueindeckung mit Bitumenschindeln gar nicht so schlecht wäre, da ein vollständig geschaltes Dach da ist, obwohl ich von dieser Idee erst gar nicht so recht überzeugt war. Alternative wäre natürlich, das Dach wieder in der alten Art mit Bieberschwänzen zu decken. Die Außendeckung ist aber nur "Nebenkriegsschauplatz" und ggf. nur für die Hinterlüftung / Dampfdichtigkeit interessant.
Nun aber zur Dämmung: Ich nehme mal an, dass die Hinterlüftung erhalten werden sollte, auch wenn mir damit viel Dämmraum (ca. 4 cm) verloren geht? Oder kann ich ruhigen Gewissens auf die Hinterlüftung zugunsten mehr Dämmdicke verzichten, diese entfernen und direkt bis an die Außenschalung dämmen?
Raumseitig der Hinterlüftung hatte ich die Idee, das Dach wie folgt zu dämmen und aufzubauen: Zwischen den Sparren 10 cm Glasfaserdämmwolle WLG 32 / 35 --> Dampfbremse --> direkt auf die Balken geschraubte (und somit an der Dampfbremse anliegende) Holzfaserdämmplatte (mit Nut / Feder um bereits eine gewisse Dampfdichtigkeit zu erreichen) 4 oder 6 cm --> direkt aufgeschraubte Gipsfaserplatte Fermacel o.ä..
Ist bei einem hinterlüfteten Dach und einem inneren Abschluß mit Holzfaserplatte / Gipsfaserplatte (natürlich ordentlich gespachtelt), die ja schon eine natürliche Wasserdampfpufferfähigkeit haben, überhaupt eine Dampfbremse / Sperre nötig? Zumal im Dach weder Bad noch Küche sondern nur Schlafräume / Kinderzimmer entstehen? Wenn eine Dampfbremse nötig ist, würde ich die Dampfbremse zu den Außenmauern und zur Fußpfette natürlich abdichten, würde diese aber wahrscheinlich nicht bis zur Firstpfette, sondern nur bis zu den Kehlbalken und dann unter den Kehlbalken, die dann auch die Decke aufnehmen sollten, nach oben ziehen. Im oberen Firstbereich würde ich wahrscheinlich nicht dämmen um hier eine gewisse Luftzirkulation zu ermöglichen.
Muss ich eigentlich, falls es wieder eine Deckung mit Bitumenschindeln werden sollte, eine Dampfbremse oder eine Dampfsperre verwenden, da ich denke, dass die Bitumenschindeln sehr dampfdicht sind oder ist dies irelevant, da ich ein hinterlüftetes Dach habe? Wäre es eigentlich ein Problem, dass die Dämmung durch die Sparschalung mit Luft umspült werden kann und somit das Wärmepolster herausgeblasen wird? Würde es Sinn machen, zwischen Sparschalung und Dämmstoff eine diffusionsoffene aber winddichte Ebene (was?) einzubringen?
Sollte es eine Deckung mit Biberschwänzen werden, sollte ich dann die alte Bitumenschindeldeckung entfernen und durch eine Winddichtigkeitsfolie ersetzen? Kann dann die vorhandene Außenschalung bestehen bleiben und darauf Lattung und Konterlattung gesetzt werden oder besser die Schalung entfernt und direkt auf die Dachbalken die Konterlattung aufgebracht werden?
Und nun noch ein letzter Punkt zum Schluss: Das nordseitige Walmdach ist bis in das Treppenhaus und einen Schlafraum im 1. OG herunter gezogen. Ich gehe davon aus, dass hier unter dem Kalkputz auch eine Schalung und dann eine Dämmung aus Sägespänen liegt. Dies würde ich, wenn es denn aufgrund der restlichen Dachdämmarbeiten bauphysikalisch nicht zwingend erforderlich ist, gern auch so belassen, wie es im Moment ist. Oder müsste ich dann größere Probleme befürchten, da ich in einer Dachfläche verschieden gedämmt habe und ein Dachbereich ohne Dampfbremse in einen Bereich mit übergeht?
Ach, doch noch ein allerletzter Punkt: Was muss ich bei der Einbindung von Dachflächenfenstern beachten?
Ich hoffe, ich habe hier nienamden zu sehr verwirrt und hoffe sehr, mit meinem Dachproblem einer Lösung ein gutes Stück näher zu kommen. Ich danke allen Antwortenden!
nach einigen Nächten Lesen hab ich zwar viel gelesen, bin aber hinsichtlich einer sinnvollen DG-Dämmung äußerst verwirrt...
Ich suche nach einer sinnvollen Lösung für die Neueindeckung, den Ausbau und die Dämmung einses verwinkelten Daches eines alten villenartigen Zweifamilienhauses(im groben T-förmig aufgebaut; Ost- und Westseite des Daches als Krüppelwalm, Nordseite mit tiefgezogenem Walm bis ins 1. OG, Südseite eigentlich gerade Dachfläche, jedoch mit einer ca. 4 m breiten Schleppgaube mit einem sehr gering geneigten Dach) zwischen Leipzig und Dresden. Die Dachneigung beträgt in alle Richtungen ca. 45 Grad, der Krüppelwalm ist etwas steiler. Es ist ein Dach mit First- und Fußpfette, Die Firstpfette wird teilweise noch durch Kehlbalken unterstützt. Der Traufkasten ist aus Holz, jedoch ohne extra Öffnungen für die Hinterlüftung.
Historisch war das Dach wohl mit Biberschwänzen gedeckt, aktuell ist der Dachaufbau von aussen nach innen: Bitumenschindeln / Schleppgaube oben drauf Schweißbahn --> Holzschalung ohne Nut und Feder mit teilweise größeren Spalten --> Dachbalken --> Innenseite Holzverschalung, teilweise mit Schilf & Kalkputz. Zwischen den Sparren befindet sich direkt hinter der Außenschalung eine Hinterlüftung ca. 2 - 3 cm, dann nochmal ne Sparschalung und dann zwischen Sparschalung und der Innenverschalung eine Dämmung aus ca. 9 cm Sägespänen.
Die Innenschalung und die Sägespahndämmung wurde im DG inzwischen entfernt, da an einigen Stellen Wasser eingedrungen war und ich befürchtete, dass die Sägespäne zu feucht wären. Einige Balken sind leicht angegriffen, die lasse ich noch vom Zimmermann ansehen.
Nun meine Frage zum Neuaufbau des Daches, welches künftig als Wohnraum (aber ohne Bad und Küche) genutzt werden soll: Wie sollte es sinnvoll aufgebaut werden? Von einer Deckung mit Schiefer riet der Dachdecker wegen der extrem vielen Grate und Kehlen ab bzw. ist der Preis hierfür extrem hoch. Der Dachdecker meinte, dass eine Neueindeckung mit Bitumenschindeln gar nicht so schlecht wäre, da ein vollständig geschaltes Dach da ist, obwohl ich von dieser Idee erst gar nicht so recht überzeugt war. Alternative wäre natürlich, das Dach wieder in der alten Art mit Bieberschwänzen zu decken. Die Außendeckung ist aber nur "Nebenkriegsschauplatz" und ggf. nur für die Hinterlüftung / Dampfdichtigkeit interessant.
Nun aber zur Dämmung: Ich nehme mal an, dass die Hinterlüftung erhalten werden sollte, auch wenn mir damit viel Dämmraum (ca. 4 cm) verloren geht? Oder kann ich ruhigen Gewissens auf die Hinterlüftung zugunsten mehr Dämmdicke verzichten, diese entfernen und direkt bis an die Außenschalung dämmen?
Raumseitig der Hinterlüftung hatte ich die Idee, das Dach wie folgt zu dämmen und aufzubauen: Zwischen den Sparren 10 cm Glasfaserdämmwolle WLG 32 / 35 --> Dampfbremse --> direkt auf die Balken geschraubte (und somit an der Dampfbremse anliegende) Holzfaserdämmplatte (mit Nut / Feder um bereits eine gewisse Dampfdichtigkeit zu erreichen) 4 oder 6 cm --> direkt aufgeschraubte Gipsfaserplatte Fermacel o.ä..
Ist bei einem hinterlüfteten Dach und einem inneren Abschluß mit Holzfaserplatte / Gipsfaserplatte (natürlich ordentlich gespachtelt), die ja schon eine natürliche Wasserdampfpufferfähigkeit haben, überhaupt eine Dampfbremse / Sperre nötig? Zumal im Dach weder Bad noch Küche sondern nur Schlafräume / Kinderzimmer entstehen? Wenn eine Dampfbremse nötig ist, würde ich die Dampfbremse zu den Außenmauern und zur Fußpfette natürlich abdichten, würde diese aber wahrscheinlich nicht bis zur Firstpfette, sondern nur bis zu den Kehlbalken und dann unter den Kehlbalken, die dann auch die Decke aufnehmen sollten, nach oben ziehen. Im oberen Firstbereich würde ich wahrscheinlich nicht dämmen um hier eine gewisse Luftzirkulation zu ermöglichen.
Muss ich eigentlich, falls es wieder eine Deckung mit Bitumenschindeln werden sollte, eine Dampfbremse oder eine Dampfsperre verwenden, da ich denke, dass die Bitumenschindeln sehr dampfdicht sind oder ist dies irelevant, da ich ein hinterlüftetes Dach habe? Wäre es eigentlich ein Problem, dass die Dämmung durch die Sparschalung mit Luft umspült werden kann und somit das Wärmepolster herausgeblasen wird? Würde es Sinn machen, zwischen Sparschalung und Dämmstoff eine diffusionsoffene aber winddichte Ebene (was?) einzubringen?
Sollte es eine Deckung mit Biberschwänzen werden, sollte ich dann die alte Bitumenschindeldeckung entfernen und durch eine Winddichtigkeitsfolie ersetzen? Kann dann die vorhandene Außenschalung bestehen bleiben und darauf Lattung und Konterlattung gesetzt werden oder besser die Schalung entfernt und direkt auf die Dachbalken die Konterlattung aufgebracht werden?
Und nun noch ein letzter Punkt zum Schluss: Das nordseitige Walmdach ist bis in das Treppenhaus und einen Schlafraum im 1. OG herunter gezogen. Ich gehe davon aus, dass hier unter dem Kalkputz auch eine Schalung und dann eine Dämmung aus Sägespänen liegt. Dies würde ich, wenn es denn aufgrund der restlichen Dachdämmarbeiten bauphysikalisch nicht zwingend erforderlich ist, gern auch so belassen, wie es im Moment ist. Oder müsste ich dann größere Probleme befürchten, da ich in einer Dachfläche verschieden gedämmt habe und ein Dachbereich ohne Dampfbremse in einen Bereich mit übergeht?
Ach, doch noch ein allerletzter Punkt: Was muss ich bei der Einbindung von Dachflächenfenstern beachten?
Ich hoffe, ich habe hier nienamden zu sehr verwirrt und hoffe sehr, mit meinem Dachproblem einer Lösung ein gutes Stück näher zu kommen. Ich danke allen Antwortenden!