Sandsteinmauer erneuern

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tobi7

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Hallo,
Das Haus steht auf einer Sandsteinmauer.
Diese Mauer ist schon recht mitgenommen.
Saniert habe ich bis jetzt, Fugen mit Trass Kalk , defekte Sandsteine mit Sandsteinersatz.

Die Wand wird wenn ich fertig bin von einem Maler mit einer Lasur behandelt.

Meine Frage,

Im Bodenbereich bleibt im Winter immer der Schnee an der Mauer liegen.
Diese unteren Steine sind am meisten in Mitleidenschaft gezogen.
Ich hatte jetzt vor in diesem Bereich eine Art Schutz auf dem Sandstein aufzubringen
Zu Hause hätte ich
Trass Kalk
oder
Trass Zement

Kann ich den Schutz mit so etwas bewerkstelligen??
 
Sockelbereich

Stellen Sie ein oder zwei Fotos von der Wand ein, davon eine Nahaufnahme mit Vergleichsmaßstab. So muß man nicht raten.
 
Sandstein

Als Steinmetz und Steinbildhauermeister rate ich dringend davon ab den Stein mit Lasuren zu behandeln. Es gibt von Rajasil und Grasamit sehr gute Fugen und Sandstein-ersatzmassen die für solche Arbeiten bestens geeignet sind.
Um den Stein im Sockelbereich ein wenig zu verfestigen kann er mit Kieselsäure Esther behandelt werden. Dieser kann auch auf Ersatzmörtel verwendet werden. Wenn sie aus Franken kommen kann im äussersten Notfall im Sockelbereich als Austausch auch Worzeldorfer Quarzit verwendet werden. Dies ist aber nach Denkmalschützerischer Sicht nicht gern gesehen. Worzeldorfer Quarzit ist in der Optik nicht von "Normalen" fränkischen Sandstein zu unterscheiden, aber um ein vielfaches haltbarer was Witterung angeht. Bei vielen in früheren Jahren mit zementösen mörteln bearbeiteten Sandsteinen ist zu sehen das die Ergänzung stehen bleibt und der Sandstein dahinter abwittert weil die Feuchtigkeit nicht aus dem Stein entweichen kann. Das gleiche gilt für Steine die großßflächig imprägniert wurden.
 
Sanierung

Die Bilder helfen. Mein Vorschlag wäre. Alle alten zementösen Fugen und Antragungen entfernen. Sandstein im 90 grad Winkel nach hinten 2 cm ausarbeiten und mit Ersatzmörtel auffüllen. Über das Niveau der Mauer antragen. Nach aushärten des Mörtels die ergänzte Fläche mit einem Rabbo auf das Niveau der Sandsteinmauer bringen. Grund es entsteht beim abbinden eine Sinterschicht die entfernt werden muss. Siehe ihre eingestellten Bilder. Fugen können direkt beim Antragen mit eingefügt/ergänzt werden. Nach der Antragearbeit und dem Abreiben die ergänzte Fläche und den Sockelbereich mit KSE einsprühen. möglichst 14 tage trocken halten ( Kse braucht so lange um zu verkieseln) und im Winter bitte den Schnee von der Mauer fernhalten.
 
Sandsteinmauer

Das auf den ersten beiden Bildern ist sehr schönes Quadermauerwerk.
Die vorhandene Reparatur mit Ersatzmörtel hat diese Mauer nicht verdient. Ich empfehle Ihnen da einen Fachmann ranzulassen der die Oberflächenstruktur wieder hinkriegt. Mit dem Gitterrabot geht das nicht.
Das dritte Foto passt nicht zu den ersten beiden. Ist das die gleiche Mauer?
 
Schön

Sehr schön das sich Herr Böttcher in meinem Fachgebiet besser auskennen will als ich. Der FAchmann wird es im übrigen genau so machen wie ich vorgeschlagen habe. Ich habe über Jahre hinweg im Denkmalschutz gearbeitet und es ist sehr wohl möglich Maserung und Struktur mit Ersatzmörtel zu erstellen. Auch das abreiben mit einem Rabbo ist gängige Praxis. Sicher ist diese Arbeit besser und schneller von einem Fachmann erledigt. Sollte man auf Ersatzmörtel verzichten wollen bleibt nur der Austausch. Dies war vor ca 10-15 Jahren Standard, das Denkmalschutzamt ist zur Zeit im Gegensatz zu damals aber eher für Erhaltung statt Austausch, und Erhaltung ist nur mit Ersatzmörtel möglich wenn eine sinnvolle steingerechte Sanierung angestrebt wird.
 
sandstein

Welcher Ersatzmörtel wird empfohlen?
Natürlich kostengünstig und welches KSE??

Für die Fugen habe ich bis jetzt Trass Kalk verwendet...ist das ok??

ja, das ist die selbe MAuer, nur denke ich habe ich Ziegelsteine durchschimmern sehen....bei deinem Teil der Mauer....
 
Sandstein

Hallo, gute Ergänzungsmörtel sind Mineros direkt auf www.steinwerkzueg.de (ich stehe in keiner Verbindung zu diesem Shop).Steinfestiger (KSE ist ebenfalls dort erhältlich) . KSE/ Ersatzmörtel gibt es auch von Rajasil und ein gutes System von Remmers. Als Fugenmörtel kann ein andersfarbiger Sandsteinmörtel verwendet werden. Ich würde im System bleiben. damit ist sicher das sich die Materialien bei allen Witterungsverhältnissen "gleich" verhalten.
 
Mineros Antrag heißt das dann, oder??

ok,ich hoffe. letzte Frage

auf den Bildern unten zu sehen ist eine Steinplatte
Steinplatte nach hinten zur Wand ist eine Fuge, ca 2 cm breit, jetzt voller Schleisand vom Sandmauer abschleifen ( habe die abgeschliffen weil die früher mit Farbe versiegelt wurde, also nicht diffusionsoffen)
Soll ich diese Fuge auch auskratzen und auch mit diesem Ersatz füllen??
 
Sandsteinmauer

Sehr schön das Sie einem Laien dasselbe zutrauen als einem Fachmann wie sich selber.
Wenn Laie und Restaurator rabotieren muß nicht unbedingt das gleiche Ergebnis herauskommen. Das trifft auch für die anderen Arbeitsschritte zu.

Was die Arbeit selbst betrifft:
Die Reparatur sollte nicht auf Höhe des Plattenbelages aufhören. Der Sockelbereich geht etwa 30 bis 40 cm tiefer und die Schäden am Stein sicher auch.
Steinersatzmörtel- wie gut er auch ist- mit einer dichteren Oberfläche der über die offene Fuge auf den Gehwegplatten aus hinterfeuchtet wird hält nicht lange.
Ich hoffe Sie empfinden das nicht als unzulässige Einmischung in Ihr Fachgebiet, Herr Pfarrhaus.
 
Anschlussfuge

Hallo, ja Antrag ist der richtige. Die Anschlussfuge muss offen bleiben, nicht mit Mineros verschließen.
Ich habe bei meinen Empfehlungen nicht behauptet das ein Laie genauso gut arbeitet wie ein Fachmann, sicherlich sind die Ergebnisse in gewissen Maße abweichend. Ich hatte ja geschrieben das die Arbeit schneller und besser von einem Fachmann erledigt ist. Durchfeuchtung bei Regen im Sockelbereich ist ein ständiges Problem das ist richtig. Aber die Platten hoffentlich mit Gefälle vom Sockel weg verlegt fangen einen guten Teil des Regenwassers ab und leiten ihn von der Mauer weg. Sandstein der Nass wird ist unproblemastisch solang er wieder abtrocknen kann. Deshalb sollte evtl über eine Entfernung des Plattenbelags und Einbringung einer Drainage zur Bekämpfung von Staunässe im Sockelbereich ebenfalls nachgedacht werden.
 
Sandsteinmauer

Eine Dränung zur Ableitung von Staunässe ist Nonsens.
Es geht hier um die kapillare Fuge am Übergang Mauerwerk-Plattenbelag und das Spritzwasser bzw. Schmelzwasser das ob mit oder ohne Gefälle von unten in den Mörtel gelangt der auf den Platten aufsitzt. Es geht nicht nur um Frostschäden sondern auch um Salzakkumulation hinter der Verkieselung und der Fuge Sandstein- Ersatzmörtel und um Dampfdruck im Sommer der die dichtere Beschichtung ablösen kann.
Das ein Laie mit Ihrer Anleitung ein ganz passables Ergebnis erzielen kann glaube ich gern. Ich glaube aber auch das dieses Quadermauerwerk Besseres verdient hat.
 
Antragemörtel

Antragemörtel sind in all ihren Eigenschaften an Sandstein angepasst auch in deren Dichtheit. Wäre er in seiner Eigenschaft dichter würde mit modernen Antragungen das selbe wie damals mit zementösen Antragungen passieren. Das häufigste Schadensbild ist hier die Abtragung des Sandsteins hinter der zementösen Ergänzung. Bei modernen Antragemörteln ist jedoch eine gemeinsame "Errosion" zu beobachten.
Saurer regen und daraus folgliche Versalzung ist tatsächlich das größte aller Probleme im Bereich des Stein im Aussenbereich. Es gibt Methoden zur Entsalzung im Denkmalschutz diese würden den Rahmen hier aber Sprengen. Wie stellen sie sich denn eine bessere Lösung vor, abgesehen von dem Einsatz eines Fachbetriebs?
 
Sandsteinwand

Erste Plattenreihe entfernen, bis ca. 30 cm aufschachten, mit (frostsicherer)Steinersatzmasse die Steine weiter bis in etwa diese Tiefe, mindestens bis zur nächsten Lagerfuge, ergänzen.
Rasenbord setzen, den Streifen mit Kiessand auffüllen, oben mit Ausfallkörnung Grobkies als Spritzwasserschutz.
Salzbelastung sehe ich vor allem im Winter durch Auftausalz.
Das sollte jetzt wegfallen, ebenso die Hinterfeuchtung der auf die Platten aufgesetzten Steinersatzmasse.
 
Sandsteinwand

Wie ich sehe sprechen wir die gleiche Sprache und trotzdem irg doch nicht. Zitat: " Deshalb sollte evtl über eine Entfernung des Plattenbelags und Einbringung einer Drainage zur Bekämpfung von Staunässe im Sockelbereich ebenfalls nachgedacht werden." Das nächste mal werde ich alles genau erläutern. Der Treadsteller muss nun wohl entscheiden wieviel Arbeit er aufwenden möchte um sein Hab und gut zu schützen. Sinnvoll ist eine Kombination aus beiden Vorschlägen.
 
Mineros Antrag ist frostsicher?

Gefahr mit Salz im winter besteht nicht.
Die Mauer ist im Garten.
 
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