Schadstoffsuche

Diskutiere Schadstoffsuche im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Schadstoffsuche bitte um Hilfe Vor ca. zwei Jahren habe ich ein kleines altes Häuschen, Grundfläche 4 mal 6 Meter (Baujahr 1850) erworben...
S

Schulz

Guest
Schadstoffsuche bitte um Hilfe

Vor ca. zwei Jahren habe ich ein kleines altes Häuschen, Grundfläche 4 mal 6 Meter (Baujahr 1850) erworben. Zunächst wurde es als Stall genutzt, danach, vor ca. 50-60 Jahren, zum Wohnhaus ausgebaut. Eine Kellerwand ist feucht, die Feuchtigkeit steigt in dieser Wand bis in das Erdgeschoss. Das Fundament (Kellerboden) wurde vor ca. 20-30 Jahren ausgetauscht und tiefer gelegt. Die hölzerne Decke zwischen Erdgeschoss und Dachgeschoss ist von oben und unten einsehbar und augenscheinlich in Ordnung und unbehandelt, die eisernen Befestigungswinkel sind jedoch stark verrostet. Alle anderen sichtbaren organischen Materialien wie Tapete oder hölzerne Decken -oder Wandverkleidungen sind seit einem halben Jahr bis auf den Innenputz ( Zementputz kein Gips) entfernt und entsorgt, nachdem ich an manchen Stellen leichten Schimmelbefall festgestellt hatte. Danach wurde mehrfach intensiev geputzt, gewischt gelüftet und mit Pressluft Decken und Wände abgeblasen.Die sichtbaren Eisenträger der Stahlbetondecke zwischen Keller und Erdgeschoss sind ebenfalls stark verrostet. Das Mauerwerk besteht im alten Gebäudeteil aus roten Ziegelsteinen, ein Teil des EG und des Giebels ist aus grauen Blähbetonsteinen gemauert.
Die Frischwasserleitung besteht zunächst aus schwarzem Kunststoff, anschließend sind aber auch Stahl und Kupferrohre für die Frischwasserleitung angeschlossen.
Der Keller hat den typischen Kellergeruch, im Erdgeschoss und im Dachgeschoss ist kein auffälliger geruch wahrnehmbar.
WÄHREND ich mich im Haus aufhalte habe ich gelegentlich einen leicht trockenen Hals, manchmal ein sehr leichtes brennen der Augen was aber beides zunächst nach 2-3 Stunden wieder verschwindet.

Egal ob ich mich nur kurz in diesem Haus aufhalte um zu lüften oder ob ich mich längere Zeit bei geöffneten Fenstern in diesem Haus aufhalte bekomme ich ca. 24 STUNDEN SPÄTER wieder einen trockenen, geschwollenen Hals mit starken Schluckbeschwerden. Mine Hände fühlen sich warm an und irgendwie als wären sie leicht ölig. Dieses Gefühl verschwindet auch nicht durch häufiges Händewaschen.
Desweiteren verspüre ich nach ca. 24-36 Stunden ein leichtes brennen im Darm und leide unter Verstopfung.
Nach längerem Aufenthalt im Haus leide ich bis zu 3 Tagen an Müdigkeit Mattigkeit und Antriebslosigkeit.
Die Beschwerden treten nur auf nachdem ich in diesem Haus war.
Die suche nach Pilzen im Haus blieb Erfolglos. Ich habe keine Antikörper gegen Pilze im Blut.
Die Raumluft im Haus wurde von einem Chemiker auf Aktivkohle Gezogen und im Gaschromatografen keine nennenswerte Schadstoffbelastung gefunden. Kein Quecksilber oder Thallium im Hausstaub. Keine Ekolibakterien im Sickerwasser.

Ich bin Für jeden Rat, egal wie abwegig er auf den ersten Blick erscheint SEHR SEHR DANKBAR.
 
Geigerzähler?

Hallo Herr Schulz,

Sie haben ja durch Ihre Untersuchungen schon einiges ausgeschlossen.

Eigentlich fällt mir da nur noch radioaktive Strahlung ein.

Gibt es erhöhte Radonstrahlung in der Gegend?

Was sind das für "Blähbetonsteine"?

Eine Untersuchung auf radioaktive Strahlung sollten Sie einem Fachman überlassen.

Viele Grüße
 
Eine Radonbelastung halte ich für unwarscheinlich, da Keller und EG gut gelüftet werden und die Symptome nicht auf Radon oder Radioaktivität passen. Die Blähbetonsteine sind leicht grau und sehen aus als hätte man erbsengroße Betonstücke aneinandergeklebt. Der Vorgänger des Ytongs eben. Mein Eintrag ist kein Witz, ich versuche seit fast zwei Jahren das Haus bewohnbar zu machen, habe alles rausgerissen was gammeln oder belastet sein könnte und jedesmal danach alles gründlich gereinigt. Da auch der Wohngiftexperte nichts gefunden hat hoffe ich das hier irgendjemand eine Idee hat.
Trotzdem danke für Ihren Hinweis.
 
ein abwegiger Rat

Sie haben gerne einen "abwegigen Rat"? Nun, bitte, hier ist einer:

Meerschweinchen sind gegen (polychlorierte Dibenzo-p-)Dioxine und -Furane (ehemals Verunreinigung in Holzschutzmitteln) und auch polychlorierte Biphenyle (ehemals Fugendichtungsmittel) viele hundertmal empfindlicher als Menschen. Um diese Belastung auszuschliessen, halten Sie sich eines! Wenn's überlebt, haben Sie mit diesen Schadstoffen keine wirklichen Probleme.

Ihre Beschwerden deuten sowieso auf etwas ganz anderes hin, nämlich flüchtige und/oder ätzende Stoffe. Brennende Augen - schon mal auf Formaldehyd untersucht? Adsorbiert leider kaum auf Aktivkohle, damit kann's ihr Chemiker mit der Methode nur schwer finden. Aber es gibt simple Teststäbchen in der Apotheke.

Radioaktivität scheidet m. E. nach aus - Strahlung zeigt etwas andere Symptome, meines Wissens.

Fluor? Bor? Andere Schwermetalle (obwohl, scheint mir auch unwahrscheinlich)!

heisser Tip: Glasfasern? Asbest? (sieht man im Mikroskop; und nachsuchen: an der Verbrennung bzw. der Asche)

Hausstaubanalyse (aus dem Staubsaugerbeutel) ist besser als Aktivkohleadsorption, denn man findet dort mehr. Vielleicht kann Ihr Freund nochmals helfen.

Ich empfehle wie gesagt Biotests, zunächst. Es kommen nämlich Tausende von Chemikalien in Frage.

Stellen Sie Zimmerpflanzen auf, und ja, auch Meerschweinchen.

Lassen die Pflanzen die Blätter hängen?

Kriegen die Meerschweinchen die immer so genannte "Meerschweinchenseuche"?

Dann schreiben Sie die Symptome hier, oder kontaktieren Sie die Giftzentrale, und wir werden versuchen, Ihnen weiterzuhelfen.

Ich kann Ihnen auch Standard-Toxtests vermitteln.

Hilfe gibt es auch beim Verein der Holzschutzmittelgeschädigten (ist der noch aktiv? weiss nicht).

Jedenfalls, kein einfaches Problem, aber ein wichtiges. Ich habe hunderte von Hausstaubanalysen gesehen, und tatsächlich - in einigen Prozent der Fälle liessen sich Zusammenhänge zwischen Schadstoffen und (teils schlimmen) Krankheitssymptomen beobachten.

Wie ging's denn den Bewohnern früher? Schreiben Sie jetzt bitte nicht, die wären überraschend gestorben!

stt
 
Staub

Was mir jetzt noch einfällt:

Einfach STAUB kann u.U. solche Symptome auslösen.

Ist es denn sehr staubig?

stt
 
"Ihre Beschwerden deuten sowieso auf etwas ganz anderes hin, nämlich flüchtige und/oder ätzende Stoffe. Brennende Augen"

Ein sehr wertvoller Tipp Herr Trapp, vielen Dank, das könnte es sein.
Der 50 l Warmwasserboiler im Haus hängt sehr ungünstig. Mir ist beim Entkalken auch einiges daneben gegangen. Allersings habe ich Essigessenz benutzt, bei einem früheren Versuch ist villeicht etwas bösartigeres danebengegangen und in die Fugen der schlecht verlegten Kacheln gelaufen.
Ich werde mal mit Indikatorlösung suchen.

Gewöhnlicher Staub scheidet aus weil ich sehr gründlich feucht wische und die Wände und Decken mit Pressluft abblase. Ich trage dabei eine Maske mit Kombifilter.

Säuren können geruchlos sein. Die Nasenschleimhäute sind vielleicht so gut durchblutet das die Säure gut abtransportiert wird. Gelegentlich ist meine Nase nach einem Aufenthalt im Haus recht frei, geht aber am nächsten Tag zu, eine weniger gut durchblutete Stelle am Kehlkopf verursacht vielleicht die Beschwerden.

Ist es denn möglich daß die Folgen von Säureinhallation erst 24 Stunden später Beschwerden verursachen?
Bleiben Säuren nicht auf Aktivkohle hängen?
Kann sich eine Säure zwei Jahre IM gekachelten Betonfußboden oder in einer Ziegelwand halten?
 
Säuren etc.

Da ich selbst mal fast reine Essigsäure in die Nase bekommen habe, kann ich das beantworten.

Also, 1) geruchlos ist DIE nicht. Aber echt ätzend. Viele andere Säuren sind geruchlos.

2) Auf Aktivkohle adsorbiert nur wenig, im Gaschromatografen, mit dem ihr Freund wahrscheinlich gemessen hat, finden sie Essig aber nicht

3) Säure kann sich viele Jahre halten, kommt drauf an welche. Zitronensäure schon, Essig eher nicht (ist flüchtig, bildet Dimere, aber das ist jetzt nicht wichtig).

4) Ätzend sind auch Basen. Wurde mit Natron gearbeitet (Türen abgelaugt)? Mit Kernseife? Mit Branntkalk?

Es wird schwer, so einen Stoff zu finden. Wie geht's den Meerschweinchen :)) ?

stt
 
Aus eigener Anschauung...

...würde ich die gängigen Säuren ausschließen. Das sind schlichte anorganische bzw. organische Substanzen. Von einer Essiggurke erkranken Sie sicher nicht, oder?

Jenseits einer detaillierteren Untersuchung auf Holzschutzmittel und Formalin: Geht es nur Ihnen in dem Haus so, oder auch anderen?

Wenn Das nur ausschließlich Ihr Problem ist, sträubt sich vielleicht Ihr Bauchgefühl gegen das Haus? Lachen Sie nicht, das gibt's wirklich. Im Kopf kommt das mitunter viel später an.

Grüße

Thomas
 
Thema: Schadstoffsuche

Neueste Themen

Zurück
Oben