Kein Titel

Diskutiere Kein Titel im Forum Haustechnik im Bereich - Hallo, für die Isolation der Heisswasser-Rohre (max 80C) von unserem Speicher zur Küche suche ich eine ökologische Rohrisolation. Sie soll...
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andre013

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Hallo,

für die Isolation der Heisswasser-Rohre (max 80C) von unserem Speicher zur Küche suche ich eine ökologische Rohrisolation. Sie soll zwingend halogenfrei, schlecht brennbar und leicht zu montieren sein. Da es nur um wenige Meter geht, ist der Preis zweitrangig.
Bisher habe ich Isolationen aus PE, Kautschuk und Mineralwolle gefunden, frage mich jedoch, ob es nicht noch andere System gibt. Vielleicht aus Wolle, Hanf etc.?

Danke und Grüsse
André
 
Die "Hanffaser Uckermark" bietet eine Variante mit Rohrschalen aus Pappe an, die werden mit "Hanfwolle" gefüllt.

https://www.hanffaser.de/uckermark/index.php/beispiele/heizungs-isolierung


Du kannst auch eine Schalung aus Holz bauen und stopfst das dann mit regional verfügbarer Ware in der erforderlichen Stärke aus, dann gibt es auch keine Brandgefahr.

In der Schweiz ist man ja in Bezug auf den Rohstoff fortschrittlicher als in Deutschland.
 
Danke Mario!

Ich habe noch eine Kiste Stopfhanf rumstehen. Kann man den Hanf verwenden, ist Hanf generell für die benötigten Temperaturen geeignet, oder ist der Uckermark-Hanf noch speziell behandelt? Auch die Brandschutzklasse (C) ist besser - normalerweise hat Hanf ja E, wenn ich mich recht erinnere.
 
Den losen Hanfdämmstoffen werden je nach Stärke und Länge Fasern der Vorzug für bestimmte Einbausituationen eingeräumt.

Stopfhanf sind meist grobe längere Fasern die "formstabiler" sind, damit lassen sich wunder bar Hohlräume ausstopfen (50kg/cbm). Für größere und komplexer Hohlräume werden dann besser kürzere Fasern genuzt, diese werden auch vermischt, mit Schäben als Schüttung verwendet. Für schmale Fugen ist der Einsatz von langen Faserbändern zweckmäßiger. Die Temperatur Beständigkeit liegt über 250 Grad (PE bis 100 Grad).

Der Hanf aus der Uckermark wird ohne Zusätze angeboten.

Was die Brandschutzklassen anbelangt, so liegt wohl die unterschiedliche Einteilung an den verwendeten Prüfmethoden.

Die Hanffasern galten nach den deutschen Normen überwiegend als "schwer entflammbar", wie auch die massenhaft verbauten PE-Rohrisolierungen, die sind jetzt "E".

Letztlich lassen sich aus solchen Klassifizierung kaum reale Brandrisiken abschätzen, wie leidvoll zu erfahren war.

Dennoch lassen sich auch mit Hanf und Holzwerkstoffen zugelassene Brandschutzkonstruktionen (F90, F180) herstellen. Hier kommt die Eigenschaft von Holz und Naturfaserstoffen zum Tragen durch Verkohlen und Pyrolyse eine (kühlende) Grenzschicht auszubilden, die ein durchdringen der Hitze in tiefere Materialschichten verzögert.

Gleiches hatte man sich prominent beim Hitzeschild der Apollo-Landekapseln zu nutze gemacht, dieser enthielt deswegen Kork.
 
ökologische Rohrdämmung

Es ist sicher auch eine Platzfrage und der optischen Ansprüche.
Wenns eh nur um einige Meter geht ist der ökologische impact ohnehin nicht sehr groß- ob sich der Aufwnad lohnt oder es nicht andere Betätigungsfelder gibt mußt du entscheiden.

Die Dämmung sollte mind den Anforderungen entsprechen- je höher die Rohrtemperatur umso größer die möglichen Wärmeverluste.
Wenn du Platz hast kann mit reichlich Hanf umwickelt werden, am besten ein Band herstellen und dann in mehreren Lagen ums Rohr wickeln, anschließend zusätzlich mit Wickeldraht oder Bindfaden dort halten, ggf das Ganze noch mit Gipsfaserplatten verkleiden, dann ists auch genügend brandgeschützt.

Andreas Teich
 
Danke Mario und Andreas für die ausführlichen Antworten!
Ich denke, ich besorge mir den entsprechenden Hanf.

@Andreas: Die Abkühlung des Wassers ist doch recht heftig, das habe ich so auch nicht erwartet. Die Leitungen gehen ca. 5m offen durch die ungeheizte Werkstatt (Wintertemperatur 2-5°C). Zum einen dauert es lange bis warmes Wasser in der Küche ankommt, d.h. die Wasserverschwendung ist nicht unbeträchtlich und zum anderen ist der knapp bemessene Heisswasserspeicher schneller leer, als uns lieb ist. Im Gegenzug wird die kaum isolierte Werkstatt unnötiger Weise auf 6-8°C aufgeheizt. Die Dämmung ist also leider wirklich notwendig, nicht nur aus ökologischen Gründen.
 
ökologische Rohrdämmung

Mein Hinweis sollte nicht den Sinn der Rohrdämmung anzweifeln-
die ist bei Warmwasserrohren fast immer notwendig,
falls nicht Beheizung erfolgen soll,

sondern ob speziell ökologische Dämmung gegenüber konventioneller Rohrdämmung bei kurzen Rohrlängen ins Gewicht fällt.

Daher würde ich zur Zeitersparnis wohl eher Kautschuk-Rohrdämmung in Betracht ziehen.

Wenn die Optik nicht wesentlich ist kann sicher Hanf verwendet werden.

Bei Warmwasserspeichern würde ich einen Umbau mit Platten vornehmen und den gesamten Hohlraum mit Zellulose ausblasen, was von den Kosten her günstiger ist und einen besseren Dämmwert inkl aller Anschlüsse ergibt.

Andreas Teich
 
Thema: Kein Titel

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