Styrodurplatten (Perimeterdämmung) mit Fliesenkleber aufkleben?

Diskutiere Styrodurplatten (Perimeterdämmung) mit Fliesenkleber aufkleben? im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Moin moin, an der Westseite ist uns der schöne neue Sockelputz + Dichtschlämme trotz feuchthalten und verschatten aufgebrannt und ich konnte das...
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Boris1

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Moin moin,

an der Westseite ist uns der schöne neue Sockelputz + Dichtschlämme trotz feuchthalten und verschatten aufgebrannt und ich konnte das ganze Zeug wieder runterschlagen :-((.
Ich habe den Untergrund (ursprünglicher Putz= sehr stabil) mit diffusionsoffenem Tiefgrund vorbehandelt - hat sich an anderer Stelle bei selbiger Thematik bewährt.
Kann ich die fehlenden Platten (12cm)einfach mit Fliesenkleber anbringen? Ich seh grad nicht wozu ich über der Erdkante eine Dichtschlämme bräuchte bzw. einen ebenen Untergrund.
Wir hatten allerdings noch die Idee, statt einfachem Sockelputz später dünne Steinplatten dranzukleben - das sollten die dann halten.....gäbs noch was besseres?

Grüsse, Boris
 
Sockelputz

Hallo Boris, was sind das genau für Platten?
Sind die als Perimeterdämmung zugelassen?
Welches Abdichtsystem befindet sich darunter?
Wie wurden die Platten sonst befestigt?
Welcher Lastfall nach DIN 18195 liegt an?
Was ich nicht verstehe ist, was der "diffusionsoffene Tiefgrund"- was ist das genau- auf dem sehr stabilen Putz soll.
Der Anfüllschutz liegt zumindest richtig herum. Was aber fehlt, ist eine Gleitfolie und die Rutschsicherung des Anfüllschutzes.

Viele Grüße
 
ob das mit Fliesenkleber hält, na ich würd mich nicht drauf verlassen, man könnte nachträglich die Platten mit Tellerdübel befestigen, hält auf jeden fall.
Ich würd den unteren Bereich auf jeden Fall etwas ankehlen und mit Schweißbahn o.ä. abdichten.
 
Moin Georg

Zu deinen Rückfragen:

Hallo Boris, was sind das genau für Platten? BASF Styrodur C 3035 CS.
Sind die als Perimeterdämmung zugelassen? Lt. Baustoffhändler ja.
Welches Abdichtsystem befindet sich darunter? baumit PIII Sockelputz, epasit Dichtschlämme (nicht näher spezifiziert sehe ich gerade)
Wie wurden die Platten sonst befestigt? Debratec 1k-PU Isokleber
Welcher Lastfall nach DIN 18195 liegt an? 1.Nichtstauendes Sickerwasser.

Was man auf dem Bild nicht erkennen kann ist, dass der Grünstreifen zwischen Haus und Gehweg nur einen guten Meter Breit ist und die Ecke dort am tiefsten Punkt liegt wo's beim Aufgraben matschig war - dort endete die Drainage im Dreck.... Wir haben daraus geschlossen, dass bei Starkregen das Wasser in dieser "Wanne" zwischen Haus und Betonkeil des Gehwegs zu drücken anfängt und deshalb die ganze Ecke bis zum Sichtschacht drainiert.

Der Tiefgrund soll verhindern, dass die Wand mir zuviel Wasser aus dem Putz/Kleber zieht - was sie vorher offensichtlich getan hat. Der Sockelputz war bereits krümelig beim runtermachen = auch schon nicht sauber abgebunden.

Das der Aufbau nicht mehr "state of the art" ist, habe ich inzwischen auch begriffen...was aber bedeutet "Gleitfolie und Rutschsicherung". Wie soll der Anfüllschutz gleiten (außer beim Erdbeben) und wo soll er hinrutschen (steht auf ner umlaufenden Betonkehle)?

Gruss, Boris
 
Sockelputz

Hallo Boris,
eine Perimeterdämmung funktioniert nur, wenn sie nicht von Wasser und Außenluft hinterströmt werden kann.
Das heißt, sie muß vollflächig ohne offene Stoßfugen auf die Kellerwand aufgeklebt sein, sonst ist sie nur ein teurer Hinterfüllschutz.
Diese Kriterien müssen erfüllt sein; ob das so ist, weist Du am besten.
Der mineralische Sockelputz als Abdichtung ist von der Materialwahl her sicher in Ordnung, nur vom Einbau nicht.
Ich hoffe das im erdberührten Teil die Dichtschlämme als Abdichtung korrekt aufgebaut wurde; Schwachpunkt ist die Kehle zwischen Fundament und aufgehender Wand sowie der Anschluß der waagerechten Abdichtung (so vorhanden).

Dieses diffusionsoffene Zeugs kannst Du weglassen, das ist albern.
Im Sockelbereich hätte ich persönlich lieber ein mineralisches Putzsystem aus PIII- Unterputz und PII Oberputz gewählt, aber das ist Geschmacksache.
Die Abdichtung des erdberührten Teiles bis über den Sockelbereich zu ziehen ist erst mal grundsätzlich in Ordnung.
Was noch fehlt, ist dann der Oberputz auf der Perimeterdämmung und dessen Anschluß an die Abdichtung im erdberührten Teil. Das geht nun nicht mehr, ich denke es reicht aber wenn Du ihn bis ca. 20 cm unter OKG ziehst.

Zum Gleitschutz:
Wenn ich den Anfüllschutz, hier die Noppenbahn, nicht befestige, dann besteht die Gefahr des Abrutschens beim anfüllen und verdichten.
Bei KMB können ein paar cm, die die Noppenbahn tiefer rutscht, schon verheerende Schäden verursachen.
Ich hoffe, das dies bei der doch recht gleitfähigen PS-Oberfläche nicht eingetreten ist.
Was auch noch bei Deinem Aufbau fehlt, ist die senkrechte Dränung vor der Wand, die die Abdichtung drucklos halten soll. Das ist normalerweise ein Vlies in Kombination mit Gleitfolie und Noppenbahn als Anfüllschutz, ich glaube aber, das eine gut durchlässige Kieshinterfüllung den selben Zweck erfüllt.
Ich hoffe die Dränung ist fachgerecht aufgebaut, im richtigen Gefälle verlegt, kann gewartet werden und ist gegen Rückstau aus der Vorflut gesichert.


Viele Grüße
 
Mille Grazie Georg,

jetzt seh ich doch schonmal klarer und wir liegen bisher einigermaßen im grünen Bereich. Von den von dir beschriebenen Fundamenten hab ich auch geträumt.....wir haben bei ca. 50cm unter OKG die Sohle erreicht und vorsichtshalber auf das Sandstein/Magerbeton-Gemisch noch mal 20cm vorbetoniert und eine Kehle gesetzt. Das grüne auf dem Foto ist nicht die senkrecht aufsteigende Platte, sondern der "Deckel" unserer Fundamentverstärkung (in etwa OKG). Da kommen dann notgedrungen Platten drauf - dem Schlagregen auf der Wetterseite hält denk ich mal kein waagrechter Putz stand...

Äh, was sind KMB (Kommilitonen Mittlerer Bildung)?

Die Noppenbahn ist jedenfalls lediglich die erwarteteten paar cm nachgerutscht...sehe ich kein Problem auf der glatten Styrodur-Oberfläche.

"Diese diffusionsoffene Zeugs kannst du weglassen, das ist albern"
Bezieht sich das auf diffusionsoffen oder auf Tiefgrund allgemein? Wenn der Putz trotz vornässen, nachnässen und verschatten aufbrennt, find ich das nämlich garnicht albern...oder hätten wir deiner Meinung nach an diesen schönen "Über 30-Grad-im -Schatten-Tagen" die Finger vom verputzen lassen sollen? Einige Hersteller empfehlen das abwarten günstigerer Witterung in ihren Technischen Merkblättern...

Grüsse, Boris
 
Noppenbahn

Wozu einen Tiefgrund auftragen, der Feuchtigkeitsaustausch zulässt, wenn er genau das verhindern soll?
KMB: Kunststoffmodifizierte Dickbeschichtung.

Viele Grüße
 
Dampfdiffusionsoffen (Wandfeuchte),

und wasserdicht(Zementwasser) beisst sich meines Wissens nicht wg. der unterschiedlichen Molekülgrösse. Wir hatten noch einen Rest davon da - ich hätte auch anderen genommen. Hat wie gesagt an anderer Stelle seinen Dienst getan und das erneute aufbrennen (mit) verhindert.

Gruss, Boris
 
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