Rissbildung im Lehmputz

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HERBRAND Jean Marie

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Hallo,
ich bin neu hier in der Community und habe eine Frage.
Ich bin "stolzer" Besitzer eines etwa 250 Jahre alten Bruchsteinhauses in der belgischen Eifel. Augenblicklich bin ich das Erdgeschoß am sanieren. Die Wände bestehen aus mit Lehm gemauerten Bruchsteinen (Sandstein und teilwiese eine Art von Schieferstein). Nach dem Abtragen der alten Putzschichten bin ich augenblicklich die Wände neu mit Lehm (erdfeuchter Grundputz von Claytec mit einer maximalen Dicke von etwa 4cm) am verputzen. Nachdem ich vorgestern eine Wand fertiggestellt habe, bilden sich jetzt überall Risse im Putz. Ein Bekannter meinte jetzt ich sollen diese Risse neu anfeuchten und einfach mit stark verdünnten Lehmputz überziehen. Das scheint auch zu klappen.

Aber wie kann ich diese Risse generell vermeinden ?

Vielleicht kann mir da ja jemand weiterhelfen ...
 
Risse im Unterputz sind normal

und kein mangel wenn: sich die Lehmstücke nicht abschüsseln bzw. durch Druck am Riss die Kanten wegbrechen.

Risse können vermieden werden wenn der Putz nicht so dick aufgetragen wird und oder der Putz abgemagert wird (z.B durhc zumischen von Sand bis 2mm)
Grüße
 
Danke

schon mal für die schnelle Antwort,
Ich werde den Lehmputz dann wohl ab jetzt dünner und eventuell in 2 Lagen auftragen müssen.
Welchen Sand kann ich denn zum abmagern verwenden, normalen Reinsand ?

Grüße
 
Ja Rheinsand bis 2 mm,

4 cm sind auch recht viel in einer Lage.

Grüße
 
angesprochenevollflächigvermindert_I186_20093251155.jpgPhänomene

Leider ist dies bei Ihnen kein Einzelfall mehr, was die Verhaltensweise des angesprochenen Produktes dieses Herstellers betrifft.
Aus eben solchen Gründen haben wir auch den Anbieter gewechselt und sind nun wieder in der glücklichen Lage, hohe Qualitätsstandarts dem Kunden damit zu bieten.
Auch was die Selbstbaufrage anbetrifft!

Trotzdem ein paar hilfreiche Tipps.
Einige wurden bereits angesprochen, doch das Hauptübel liegt bei Ihrem Material in der Materialzusammensetzung.
Es ist mittlerweile viel zu fein und auch die Strohanteile sind verdammt filigran geworden.
Somit ergibt sich eine enorme Schwindung und das von Ihnen angesprochene Rissverhalten.
Haben Sie vollflächig Gewebe eingebaut (eingebettet)?
Glasfasergewebe grobmaschig?
Das vermindert auch diese Phänomen. Und außerdem sollte im Altbau generell Armierungsmaterial zum Einsatz kommen, was auch späteren Rissbildungen entgegen wirkt.

Nur mit einer Schlämme die Risse nun zu schließen ist nicht unbedingt zu empfehlen, sondern wenn die Flächen trotzdem eine gute Untergrundhaftung noch aufzeigen (angesprochene Andruckprobe!!), kann mit einem dünnen Grundputzauftrag und der empfohlenen Gewebeeinbettung dies völlig mengelfrei in den Griff bekommen werden.

Handwerkliche Grüße
Udo Mühle
 
Thema: Rissbildung im Lehmputz
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