Weinkeller bzw. Lebensmittellager mit Lehmputz?

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max

Guest
Hallo,

wir arbeiten gerade an unserem Neubau und dabei hätte ich eine konkrete Frage. Wir haben im Keller ein Nebengebäude, das thermisch vom Haus getrennt ist. Diesen Raum möchten wir als Weinkeller bzw. Lebensmittellager (Kartoffel etc.) nutzen.

Dieser Raum ist trocken, er ist also betoniert, außen abgedichtet und mit 5cm gedämmt.

Ich habe außerdem in Bodennähe eine Zuluft, die durch ein ca. 15m langes, unterirdisches Rohr geführt wird und eine Deckennahe Abluft.

Ich habe vor mir aus Klinker Ziegel Weinregale zu bauen, allerdings werde ich da nicht bis zur Decke alles zupflastern. Der Raum gehört also noch verputzt und da hätte ich Lehmputz vor. Einerseits wegen der feuchteausgleichenden Wirkung (die aber vermutlich nicht nötig wäre weil der Raum eh trocken ist), andererseits aber auch generell, weil er mir natürlicher für einen solchen Kellerraum vorkommt.

Nachdem eine etwas rustikalere Optik gewünscht ist und das auch alles nicht perfekt gerade etc. werden muss, möchten wir den Putz selbst auftragen um Kosten zu sparen.

Ich habe mir einiges über Lehmputz gelesen, bin mir aber bei einigen Dingen nicht ganz sicher. Vielleicht kann mir ja jemand ein paar Tipps geben. Konkret habe ich folgende Fragen.

- Untergrund: Wir haben als Untergrund eine Betonwand. So wie ich das verstanden habe muss der Untergrund rau sein, damit der Lehmputz hält. Soweit ich gesehen habe gibt es da spezielle Vorbehandlungen (z.b. von conluto). Kann man da auch einfach mit einer normalen Klebespachtelmasse (auf Zementbasis) und einer Zahnspachtel drüber gehen? Also wie bei einem normalen Putz den man z.b. auf einer EPS Platte aufträgt? Oder würde sich das nicht vertragen?

- Verarbeitung: Soweit ich gesehen habe macht man normalerweise zwei Schichten. Zuerst den Lehm Unterputz, dann ein Lehm Oberputz. Dazwischen eventuell eine Armierung. Jetzt stelle ich mir die Frage wann eine Armierung benötigt wird? Außerdem, ob ein Oberputz unbedingt nötig ist? Nachdem ich nicht unbedingt eine glatte Oberfläche brauche, kann man da auch einfach den Unterputz lassen, oder wäre das nicht schön?

Bei claytec habe ich dann noch einen Lehmputz Mineral gefunden, der Grund und Deckputz in einem Produkt ist. Ist sowas zu empfehlen?

- Kombination mit anderen Putzarten (Kalk-Gips bzw. Kalk-Zement). Nachdem bei uns die Decke auch zu putzen ist und das ja angeblich keine so lustige Arbeit ist habe ich überlegt das von unserem Innenputzer machen zu lassen (der den Rest des Hauses macht). Der arbeitet allerdings nicht mit Lehmputz, sondern nur mit Kalk-Gips oder Kalk-Zement Putz. Wäre es denkbar die Decke mit einer solchen Putzsorte zu machen und nur die Wände mit Lehmputz? Oder würde sich das an den Stellen wo diese Putzsorten zusammenstoßen nicht vertragen?

Ich wäre über jeden Tipp dankbar,

max
 
Lehmputz...

... ist keine Klimaanlage.
Spar Dir das Getöse und lass' Dir 'nen üblichen Kalkzementputz aufziehen.
Alles weitere ist beim trockenen belüfteten Betonkeller Theorie...

MfG,
sh
 
Weinkeller

Ehe ich zu meinem eigentlichen Aussage komme habe ich zwei Fragen:
1. Wie groß ist der Keller?
2. Wieviel Flaschen Wein und wieviel Kartoffeln wollen Sie im Schnitt einlagern?

Viele Grüße
 
Der Keller ist ca. 15m² groß. Wie viel ich darin lagern möchte weiß ich noch nicht so ganz genau. Von der Größenordnung her vielleicht bis zu 100 Flaschen Wein.

Bei den Kartoffeln kommts drauf an wie gut die da drinnen halten. Dass es kein echter Weinkeller bzw. Kartoffelkeller wird ist mir klar. Es geht mir halt darum trotzdem das Optimum herauszuholen.

Von der Gestaltung her stelle ich mir das so ähnlich vor wie z.b. auf diesen Bilder: http://www.knauf.at/www/de/referenz...ller_st_anton/aquapanelcementboardsysteme.php

Allerdings mit weniger schnick schnack.
 
fachwerk-I3461_20135610314.JPGWeinkeller

Für 100 Flaschen brauchen sie nur 2, max. 3 m² Fläche, wenn Sie nur lagern und nicht noch eine Probierstube zum angeben vor Freunden haben wollen. Meine Frage zielte darauf den restlichen Keller eventuell anders nutzen zu wollen, z.B. als eine lowtec- Latentwärmespeicher zum Vorwärmen von Lüftungsluft im Winter und als Klimaanlage im Sommer.

Viele Grüße
 
Ist schon richtig, der Raum ist schon recht groß. Es geht aber nicht nur um Wein. Grundsätzlich möchte ich halt alles darin lagern, das sich bei niedrigerer Temperatur länger hält.

Also Obst von den Obstbäumen bzw. Gemüse aus dem Gemüsegarten. Oder auch andere Getränke wie Bier etc. Damit das schon zumindest halbwegs temperiert ist und nicht bei 22° Raumtemperatur ohne Kühlschrank komplett ungenießbar ist :)

Eine kleine Probierecke in Form von einem augestellten Eichenfass wäre aber sicherlich auch denkbar.

Eine andere Nutzung ist nicht vorgesehen. Vorwärmen bzw. vorkühlen der Zuluft machen wir über einen kleinen Erdkollektor.
 
Gestalte das...

... so, wie es Dir gefällt... ich vermag weder Vor- noch Nachteile eines Lehmputzes zu erkennen...

MfG,
sh
 
Noch ein paar konkrete Fragen

Vielen Dank für eure Antworten. Ich möchte jetzt trotzdem gerne einen Lehmputz nehmen, hätte dazu noch folgende Fragen:

- Ein Teil des Raums grenzt an das beheizte Haus. Da wurde mit EPS Platten gedämmt. Danach mit einer normalen Klebespachtel verspachtelt und armiert und mit einer Zahnspachtel abgezogenl. Kann man auf diesem Untergrund einen Lehmputz aufbringen, oder verträgt sich das nicht mit der Klebespachtel=

- Ich habe eine Betondecke. Diese ist allerdings geschalt worden und keine Fertigdecke. Entsprechend ist sie relativ rau. Ist das ausreichend um darauf mit Lehmputz zu verputzen, oder brauche ich da Vorbehandlungen?

lg, max
 
Thema: Weinkeller bzw. Lebensmittellager mit Lehmputz?

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