Feuchtes mauerwerk abdichten

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metzkow

Guest
Hallo
Bei mir im Keller habe ich leicht feuchtes Mauerwerk da Vertikalsperre fehlt.
Und da das Haus nicht voll unterkellert ist kommt eine Sanierung von außen nicht in Frage.
Ich habe hier im Forum mich schon ein bischen belesen
und bin zu dem Schluss gekommen das eine Injektage am sinnvolsten wäre.
Das Mauerwerk wurde mit Ziegel gemauert.
Da die Preise für Injektionsmittel nicht gerade preiswert sind, habe ich mir gedacht versuchste es mal mit Bitumenvoranstrich, also Loch gebohrt, leere Silikonkartusche ins Loch gesteckt,
mit Bitumenvoranstrich gefüllt und 3 tage gewartet.
Nach untersuchung der Kalkfuge habe ich festgestellt das sich der Bitumenvoranstrich im Umkreis von der Bohrung von 6 cm ausgebreitet hat. (Bei Druckloser Injektage)
Die damit geträngte Fuge ist offenporig und nimmt kein Wasser mehr auf.(getestet)
Jetzt frag ich euch, ich bin doch bestimmt nicht der erste der diesen Veruch unternommen hat, oder?
Wo liegen hier die Nachteile ?
 
Nachtraegliche Horizontalsperre

Hallo, die Nachteile Ihres Vorhabens liegen:
- Sie wissen nicht wirklich ob das Bitumen alle Kapillaren durchtraenkt und wie haltbar die Dichtung ausfallen wird. Unterhalb der Sperre staut sich natuerlich das Wasser staerker und evtl. kommt es zu einem mikrobakteriellen Befall des Bitumens.
Eine Alternative hierzu waere ein natuerlicher Entfeuchtungsputz, wie von klimasan, Hydroment, Kalkopor,... Denn Verputzen muessen Sie sowieso.
Norbert Hoepfer
 
Moin,

Was stört Sie denn an einem leicht feuchten Keller? so ist nun mal das Klima in einem solchen. es gibt auch nicht wirklich einen Grund den Keller zu verputzen.
 
Feuchte

Hallo Herr Metzkow,

bei einem nur leicht feuchtem Keller bedeutet das nicht unbedingt, dass Wasser von außen eindringt.

Es kann sich hier ebenso um Kondensfeuchte handeln.

Wie sieht denn das Schadensbild aus, gibt es unterschiedlich befeuchtete Bereiche/Räume?
Ist ein Trockenraum oder Waschmaschine im Keller?

Gibt es möglicherweise eine permanente Belüftung?

Wie soll der Keller in Zukunft genutzt werden und seit wann ist die Feuchte zu entdecken? Gar in Intervallen?

Mit einer Injektage wäre ich sehr, sehr vorsichtig => siehe Hr.Dr. Hoepfner.

Gruß aus Wiesbaden,

Christoph Kornmayer
 
Feuchtes Mauerwerk

Hallo
Nein in den Keller steht keine Waschmaschine.(oder feuchte erzeugende gegenstände u.s.w.)
im Keller ist etwa ab erster Horizontalsperre 1,5 Meter die Wand leicht feucht, ich habe die Wand schon verputzt und muste feststellen das der Putz sich durch das Salz(Salpeter ?)
auflöst. Sanierungsputze wollte ich nicht verwenden da ich denke das diese umsonst sind, denn so lange die Ursache der Feuchte nicht abgestellt ist, würde der Sanierungsputz ja nur die Abtrocknung des Mauerwerkes auf der Oberfläche verstärken, wodurch nun aber noch mehr Feuchtigkeit und Salze vom Mauerwerk aus dem Erdreich aufgezogen werden.
Und ich brauche diesen Keller als Hobbyraum wo aber viele Elektronische Bauelemente gelagert werden, daher ist schlecht mit hoher Luftfeuchtigkeit.
Der dichte Innenausbau ist auch nicht so einfach, da eine Giebelwand (eine Trennwand) zum Nachbarn ist, und da die zweite Horizontalsperre fehlt in Bodenhohe.
Denn dann würde die Feuchtigkeit auf dieser übergehen.
Achso der Keller steht mit 1,8 meter im Boden.
Und vielen dank für eure Hilfbereitschaft
bye
 
Entfeuchtungsputz

Hallo Hr. Metzkow,
habe mir die Bilder angesehen. So viel ich weiss bietet Remmers eine nachtraegliche Vertikalsperre und Horizontaksperre, die von Innen injeziert wird an. Das ist aber sehr teuer. Ich weiss nicht ob Ihre Loesung derart leistungsfaehig bleibt.
Nachdem Sie uns verraten haben wie Sie den Raum um-nutzen moechten kann ich Ihnen nur zu einem sogenannten Entfeuchtungsputz mit mind. 2 cm Staerke, wie klimasan-I, oder noch leistungsfaehiger klimasan-RK empfehlen. Darueber dann einen NHL-Kalk-Oberputz und Sumpfkalkanstrich falls gewuenscht.
Habe derartiges in Akko angewendet. Dort fallen nach ca. 2 Jahren die Kalk-Putze von der Wand. Diese Loesung haelt mittlerweile 1 Jahr, die Salze treten aus, die Feuchtigkeit geht zurueck und lokal austretende Salze zerstoeren nicht den Oberputz.
Wichtig, Sie benoetigen einen sehr Leistungsfaehigen Kalkputz der in 2 Richtungen arbeitet: Absorption der Mauersalze, hohe Verdunstung durch eine grosse innere Oberflaeche - damit die Mauerfeuchte nicht ansteigt und genuegend Pufferwirkung um die Luftfeuchte niedrig zu halten und die Putzoberflaeche trocken zu halten (dadurch keine Schimmelbildung). Eine derartige Loesung wird erst nach dem Abklingen der Baufeuchte effektiv arbeiten, sprich im Keller dauert das einfach laenger. Zu empfehlen ist auch 2 Wochen nach Beenden der Arbeiten einen Bautrockner einzusetzen. Den Rest sollten Sie ueber eine effektive (Heiz-) und Lueftungstechnik machen.
Gruss N. Hoepfer
 
Wie immer gibt es viele Möglichkeiten...

...aber ich bitte Sie -lesen Sie sich erst ein wenig ein.
Hier verweise ich auf die Beiträge auf meiner Homepage insbesondere Schriften Nr. 12 und 14.
.
Herr Hoepfer woher weiß der Putz, wann er in zwei Richtungen arbeiten soll?
Wer sagt im das dauernd?
 
Erfahrung mit feuchte ist sehr wichtig.

Hallo zusammen, ich möchte die Gelegenheit nutzen um etwas zur feuchtigkeit und Kalkputze zu sagen.Feuchtigkeit ist eigentlich kein Problem (siehe Venedig) wenn man die richtigen Baustoffe benutzt.Diese dürfen absolut keine Zemente jeglicher Art haben und keine kunstoffe und es soll auf jeden Fall ein Hydraulischer Kalk sein.Aufbauweise:
1.Schicht ein Antisalzputz ( genannt RINZAFFO)
2.Schicht Kalkputz ( wichtig Granulometrie) der als Sogeffekt wirkt.
3.Schicht gefärbter Feinputz oder Kalkfarbe.
Es funktioniert ohne Probleme und mit Garantie ( siehe Venedig).
Wenn bei einigen der Putz von der Wand gefallen ist liegt es daran das sicherlich a) falsch gearbeitet wurde und b) falsche Materalien genommen wurden.
Bei fragen stehe ich euch zur Verfügung.
 
Willkommen

im Land der Glaubenskriege ;-)

Venedig hat wenn man den Bewohnern glauben darf ganz massive Probleme, den alten Häusern bröckelt in den wassernahen Stockwerken dauernd der Putz von den Wänden (diese Weisheit habe ich zugegebenermaßen nur aus der Literatur und nicht vom Augenschein, würde ich dennoch nicht außer Acht lassen).

Injektionsverfahren haben wie bereits erwähnt den Nachteil der weitgehenden Unberechenbarkeit, insbesondere, da eine durchfeuchtete Wand nur ungern weitere Substanz aufnimmt. Wenn man das im Eigenverfahren machen will (oder lese ich das falsch?) ist wenigstens nicht eine große Summe Geld in den Sand gesetzt wenn es nicht funktioniert.

Das Problem ist: was bringt eine Horzontalsperre, wenn hinter der Mauer anstehendes Erdreich ist? Da könnte man nur von innen vertikal dichten, was ich für problematisch halte.

Generell zum Thema: meiner ganz persönlichen Meinung nach ist der enorme Nachteil feuchter Wände (und da können sich alle Verfechter von Sanierputzen auf den Kopf stellen!) die enorm hohe Raumluftfeuchtigkeit. Wir haben ein Haus von meiner Oma, in dem die Vorbesitzerin eine Sockelheizung und diverse Superputze zur Mauertrocknung einbauen hat lassen. Fazit: trotz regelmäßiger Lüftung kriegen wir die Luftfeuchtigkeit nie unter 85%, mitunter hat es auch sogar im trockenen Winter 95% und mehr, das ergibt ein äußerst ungemütliches Raumklima. In den zwei hinteren Räumen mit teilweiser Erdberührung treibt uns die Feuchtigkeit die Salze aus der Wand, so daß mittlerweile der Verputz flächig abblättert, außerdem stinkt es penetrant muffig, es sei denn man lüftet Tag und Nacht.

Mein Fazit: Putze die die Feuchtigkeit aus der Wand lassen sind für Wände, wo größere Mengen Feuchtigkeit von unten nachkommen Augenauswischerei - sinnvoll sind sie dort, wo nur gelegentlich mal Feuchtigkeit in die Wand gelangen kann und wieder wegkommen soll. Wasser am reinkommen hindern lautet die Devise, nicht möglichst effektiv rauskommen lassen! (bezogen auf aufsteigende und anstehende Feuchte, bitte nicht falsch verstehen, das ist kein Plädoyer für Innen-Vertikalisolierungen und ähnliche Sünden!).
 
Es gibt ja auch noch mechanische Horizontalsperren und vernünftige Vertikalabdichtungen (von außen)

[img 19951]


[img 20107]
 
Natürlich

und für die bin ich in Fällen wo sie notwendig erscheinen (sprich weder beim Bau bereits vorgesehen wurden noch ein Baumaterial ohne nennenswerte Kapillarwirkung verwendet) absolut!

Die skurrilste Einbringmethode für eine solche Horizontalsperre die ich jemals gesehen habe war mit einer handelsüblichen Elektrokettensäge (lediglich mit einer diamantbestückten Kette nachgerüstet), freihändig. Sah recht abenteuerlich aus, aber ist ohne gröbere Probleme über die Bühne gegangen (eher zu miener Überraschung).

Beim hier vorliegenden Fall scheint mir aber das Problem zu sein, daß hinter der Wand ein unzugänglicher Erdkörper unter einem nicht unterkellerten Raum liegt, eine Vertikalisolierung daher nicht möglich ist. Damit halte ich aber auch den Nutzen einer Horizontalsperre für reichlich zweifelhaft.
 
Da die Wände offenbar voller Salze sind hilft eine einfache Horizontalsperre auch nicht weiter. Und wie oben schon geschrieben, erst recht nicht mit Injektagen. Es sollten die Wände vor allem entsalzt, gleichzeitig aber auch abgedichtet und entfeuchtet werden.
 
Ich sag’s doch:

Wasser und Salz, Gott erhalts.
 
Wie intelligent ist eigentlich Wasser?

Wer glaubt denn daran, wenn außen abgedichtet wird, dass dann das Wasser nicht mehr eindringt?
Es bildet sich doch ein See unter dem Haus, wenn es nicht schnell genug ablaufen kann.
Oder es staut sich und läuft dann an anderer Stelle ins Haus.
Aber dies wurde doch schon oft beschrieben.
.
Eine Lösung mit elektrophysikalischen Verfahren ist sinnlos.
Hilft nur den Vertreibern. Egal wie diese sich nennen!
 
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