Putzaufbau auf alten Feldbrandziegel

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Matthias Wolf

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Hallo,
ich möchte unser altes Bauernhaus neu verputzen lassen. Es besteht im Erdgeschoß aus Bruchstein, im 1. Geschoß aus altem, teils verwittertem Feldbrandmauerwerk.
Der alte Verputz ist schon abgeschlagen - nun muß der neue drauf.
Da der rote Feldbrandstein schon etwas bröselig und auch ansonsten nicht sonderlich hart ist, kann man meines Erachtens nicht - wie bisher - einen harten Zementputz auftragen.

Ich wäre für eine Beratung extrem dankbar - hat jemand schon postitve Erfahrungen mit natürlichen "weichen" Materialien (Lehm, Kalkputz o.ä.) für den Außenbereich?

Vielen Dank

Matthias WOlf
 
Danke für das Bild!

Hallo
Danke für das schöne Beispiel gegen einen Aussenzementputz, der weiche Untergründe beschädigt.
Ein klassisches Beispiel für all die KZP-Befürworter: So siehts darunter bzw danach aus!
Ich würde auf klassischen Luftkalkputz setzen, der schon seit ca 8000 Jahren der Menschheit gute Dienste leistet. Entweder selbst zusammenrühren mit Sand und Kalk oder mal überlegen ob der www.solubel.de was für Sie sein könnte!
Mehrlagig aufgetragen und frescal gestrichen.
Wenn die Steine arg in Mitleidenschaft gezogen wurden, evtl mit Staubkalk festigen - nichts chemisches drauf machen - nix Grundierung X oder Y.
Bleiben Sie beim Kalk.
Das Grün um die Fenster ist auch nicht ideal (Material)!

gutes Gelingen!

FK
 
Ja, da kommt wohl nur Kalkputz in Frage.

Hatte aehnliche Probleme, eigentlich ueberall, wo Zementputz aufgetragen wurde, gab es derartige Schaeden. Wo Kalkputz drauf war, waren die Steine einwandfrei erhalten.

Lehm kaeme wohl nur in Frage, wenn das Haus aussen verkleidet werden kann (was ja wahrscheinlich nicht vorgesehen ist. Also bleibt Kalkputz.

Steine vorsichtig von losen Broeselschichten befreien (haeufig abgefrorene "Schalen" bei vorhergehenden Zementputz vorhanden), die den Putz ja nicht halten koennen.
Dann den Unterputz auf das ausreichend angefeuchtete Mauerwerk kraeftig anwerfen (nicht aufschmieren!).
Sobald der Unterputz halbwegs fest ist (einige Tage), kann der Oberputz drauf. (Hinweis: Leichte Schwindrisse sind beim Unterputz kein Mangel, sondern beguenstigen die Haftung des Oberputzes.)

Ob man es richtig gemacht hat mit der Mischung, weiss man aber eigentlich erst nach der ersten Ueberwinterung. Ich wuerde allerdings empfehlen, erst nach der Frostsaison zu verputzen, denn wenn der Kalkmoertel einfriert, wie er noch zu weich ist, kann das schlecht ausgehen. Evtl. solange die Wetterseite mit einer schuetzenden Plane abdecken.

Tip: Fragen Sie bei alten, pensionierten Maurern in der Gegend nach, die noch gelernt haben, mit Luftkalkmoertel zu arbeiten. Die kennen die Sande Ihrer Gegend und freuen sich, Rat geben zu koennen.
 
Hallo,

auf keinen Fall Zement einsetzen, der Putz ist nach einem Jahr gerissen wie ne Landkarte. Auch bei Einsatz von hydraulischem oder hochhydraulischem Kalk ist das nicht zu befürchten. Als Untergrundverfestigung käme auch ein Material auf Silikatbasis in Frage. Auf jeden Fall brauchen Sie einen Maurer, der die alten Putztechniken beherscht und in der Lage ist, einen geeigneten Mörtel herzustellen. Alle maschinengängigen Fertigputze auf Kalkzementbasis sind aufgrund der "Kunstharzvergütung" ungeeignet. Die Putzmaschinen, die solche baustellengemischten Mörtel verarbeiten können, sind wohl inzwischen alle verschrottet. Und Maurer, die sowas noch können, sind zum grösstenteil in Rente. Viel Erfolg bei der Suche.
MfG
dasMaurer
 
Mal ne Frage...

...wie sieht denn das weitere Konzept aus? Ich sehe auf dem Bild ein paar Quadratmeter abgeschlagenen Putz mit etas bröseligen Ziegeln. Daß da was Neues drauf muß ist klar (mal unabhängig davon, was meine Vorredner vorgeschlagen haben). Soll jetzt nur das Abgeschlagene neu angeputzt werden?, Wie wird an den Giebel über dem Sattel rechts davon angeputzt? Gehört das Gebäude rechts (mit dem Sattel) zu deiner Hütte und wird es mitsaniert? So oder so sollte der Anschluß an die Satteldachfläche sauber ausgeführt werden (Brustblech o.ä.). Sollen die alten Fenster drinbleiben (wenn nicht, muß das vorher gemacht werden und sauber angeputzt werden)?
Freut mich ja für euch Kalkputzfans, insbesondere für Kollege Kurz, hier ein Beispiel gefunden zu haben, das Zementputz erwiesenermaßen nicht immer das Wahre ist, gebe ich ja zu. Aber bei den Bildern einfach den Tip zu geben, jetzt mit Kalkputz zu arbeiten und die Welt ist heile, halte ich für zu "Kurz" gegriffen.
Wie willst du mit dem Giebel weiter verfahren? Wird der auch noch abgeklopft? Machst du noch ein neues Dach drauf mit vernünftigem Dachüberstand?
Wenn alles so einfach wäre, nur Kalkputz zu verwenden und die Welt ist in Ordnung, das wäre schön.
Fragt den keiner nach etwas mehr als nach der Verwendung von guten Materialien?

Gruß Patrick.
 
Hallo Patrick,

es geht hier wohl in erster Linie um eine grundsätzliche Warnung vor dem Zement. Alle zementhaltigen Aussenputze reissen und durch die Risse dringt Wasser ein und sorgt dann für die weiteren Schäden.
MfG
dasMaurer
 
Logisch Ulrich...

...kein Thema. Ich wollte Matthias nur den Denkanstoß liefern, ob er wirklich nur das machen will. Seine Frage hört sich nämlich danach an. Wenn er schon dabei ist, soll er vielleicht das eine oder andere auch in Erwägung ziehen, wenn er jetzt schon ein Gerüst aufbaut.
Mir waren die Antworten zu dünn für das auf dem Bild gezeigte. Schau doch mal nach rechts oben, da ist der Rähm des Fachwerksgiebels sichtbar. Weiß Matthias denn, wie, wenn er nur an den alten Putz vom Giebel anputzt, den Übergang vernünftig löst? Was ist das für ein Restputz? Alter Kalkputz und noch super und man kann ihn erhalten oder ist er deshalb noch drauf, weil die Leiter nicht länger war. Vielleicht hat er Glück und der Vorbesitzer hatte auch keine längere Leiter, dann sind Schäden am Fachwerkgiebel zumindest mal durch ZP ausgeschlossen.
Herr Kurz hat recht, was ist das "Grüne" eigentlich. Das sollte mitbetrachtet werden. Sind das irgenwelche Steinstürze/-simse. Muß das auch noch weg oder kann es miteingeputzt werden?

Gruß Patrick.
 
Logisch,

auf dem Foto sieht das alles ziemlich Halbfertig aus. Es ist auf jeden Fall sinnvoll, die Fassade insgesamt zu sanieren. Allerdings lässt sich da aus der Ferne nicht viel zu sagen, deshalb auch die Empfehlung, einen versierten Fachmann zu nehmen, zumindest für Beratung und Überwachung der Arbeiten.
Grüsse
dasMaurer
 
Hallo,

danke für die vielen Antworten. Und Fragen :)
Das Haus haben wir gerade erst gekauft, weil es direkt an unser eigentliches Wohnhaus anschließt und mit seinem schlechten Zustand etwas bedrohlich ist. Auch wollten wir vermeiden, in direkter Nachbarschaft eine Baustelle mit ungewissen Einwohnern zu bekommen.
Der Plan ist, innerlich aus beiden Häusern eines zu machen.

Wir habe jetzt als erste Maßnahme den Zementputz abschlagen lassen, um uns ein Bild von der Substanz zu machen.

Am Giebel ist der Putz drangeblieben, da der Giebel aus Hohlblock gemauert ist und entsprechend fest sitzt.

Es ist - sollten wir uns für (wahrscheinlich) den Erhalt des Hauses (und gegen einen Abriß) entscheiden - auch ein neuer Dachstuhl mit den alten ziegeln geplant.

Samstag war der Zimmerer / Dachdecker da und hat sich das Dach angeschaut. Er hat vorgeschlagen, die Dachsparren mit dickeren Brettern aufzudoppeln und neue Dachlattung mit Dachüberstand anzubringen.

Ich möchte gerne - - was das Mauerwerk betrifft - mit nicht allzuviel finanziellem Aufwand die Substanz verfestigen und mit geeignetem Putz verputzen lassen. Gerne mit ner glatten, etwas huppeligen Struktur.

Wie Maurer schon untertreibt ists nicht nur halbfertig, sondern ich habe mit der Baumaßnahme gerade erst begonnen.

Eine weitere Schwierigkeit dürfte sein, das an einer Ecke wirklich schadhafte Mauerwerk auszubessern. Anscheinend kann ich ja nicht "einfach" mit Kalksandstein und Zementmörtel in die Substanz hineinmauern ------

Hm, zur Strasse hin ists noch die Sonnenseite - auf dem Grundstück nach hinten ists viel schlimmer - aber das ist ne andere Geschichte.

Das neue Bild zeigt, wie das Haus vor einer Woche noch aussah.

Die Grünen Fensterlaibungen machen mir auch zu schaffen - mehrere Schichten Ölfarbe auf Sandsteingewänden.

Die Fenster sollen durch neue Holzfenster - auch mit Oberlicht - ersetzt werden. Ich habe da schon ein gutes Angebot eines örtlichen Schreiners, der mir die Fenster auf Maß selbst herstellt.

Naja, und innen ist auch alles zu renovieren.......

Viele Grüße

matthias
 
Putzaufbau auf alten Feldbrandziegel

Hallo Herr Wolf,

das ist immer gut, wenn man das Ganze betrachtet. Auf jeden Fall finde ich es immer wieder toll, wenn es Menschen gibt, die sich einem Gebäude annehmen. Ich versuche immer, wenn jemand fragt, "was ist jetzt am gescheitesten" zu antworden, man soll sich einmal fragen, wie es früher, wo es die "modernen Baustoffe´" noch nicht gab, gemacht wurde. Und dann halt, hat jemand Erfahrung mit alten Techniken. Mit reinen Kalkmörtel,-Putzen und -Farben zu arbeiten erfordert mehr, als nur erfahrene Menschen zu fragen und es dann selber zu versuchen. Weil jede Baustelle, jedes Haus und jedes Gebäude andere Voraussetzungen hat. Wenn man bei erfahrenen Handwerkern mitarbeitet lernt man unheimlich viel und kann vielleicht einem andern dann auch wieder helfen. Und so sollte es ja immer weitergegeben werden. Erfahrene Handwerker glauben nicht an zwei bis drei gültige Rezepte sondern sie sind in der Lage mit jeder Mischung Kalkmörtel, -Putz das Obtimum zu erreichen. Da kann auch auf Zement verzichtet werden. Und dann sollte sich jeder immer fragen, was will ich mit einem Putz erreichen? Will ich dass der Putz so hart wie möglich ist oder will ich auf die Prise Salz nicht verzichten weil es sonst zu kompliziert wird oder will ich einfach nur mein Haus schützen mit einem jahrtausend altbewährtem Material (Sumpfkalk) ????

Vielleicht sind dies ein paar Denkanstösse für Sie und für andere.

Ich wünschen Ihnen viel Erfolg und grüsse Sie freundlich.

Veronika Klepac
 
Hallo Frau Klepac,

danke für die Denkanstöße. Mein Plan sieht wie folgt aus:

als erstes möchte ich gerne die mauerwerschäden beseitigen (lassen); an einer Hausecke sind viele Steine lose. Die müssen raus und durch neue ersetzt werden. Leider hat sich dieser Schaden erst nach dem Abschlagen des Putzes ergeben,

Neue Fenster sind bestellt. Die Gewände sollen von der Farbe befreit und instand gesetzt werden.

Zum Putz: Ich suche nach dem für diesen Untergrud wirklich geeigneten Werkstoff. Der Putz soll natürlich in erster Linie das haus schützen, aber auch möglichst "zeitgenössisch" - sprich kein Münchner Rauputz o. ä - aussehen.
Diese Arbeit werde ich einer passenden Firma übertragen, da mir dafür die Erfahrung und die Zeit fehlt.

Dabei geht es nicht nur um die Frontseite, sondern auch die Seite zum Nachbarn hin.

Ich ahbe mal in My-hammer eine Auktion eigestellt, in der Hoffnung, eine geeignete Firma zu finden. Dabei geht es mir nicht darum, den letzten Euro zu sparen, sondern Kontakt zu finden.

Mal schauen, was rauskommt............. :)

Ursprünglich wollten wir alles abreißen und ein neues Haus anbauen. Schlußendlich haben wir uns für einen Erhal aus optischen Gründen entschieden. Und aus dem Grund, weil ein altes Haus in der Regel interessanter ist als ein neuer Kubus.

Falls hier aus dem Forum vielleicht eine interessierte Firma sich meldet, wäre ich auch danbar (********** / 06733 390)

Viele Grüße aus Rheinhessen

Matthias WOlf
 
Naja, myHammer

hat ganz bestimmt hervorragende Handwerker, ganz billig, hoch motiviert usw. Meiner Meinung kanns da nicht mit rechten Dingen zugehen. Wenn ich mir da so die abgegebenen Angebote anschaue, frag ich mich, ob die mit geklautem Material arbeiten oder Ihre Leute um die Löhne beschei....,
oder beides.
MfG
dasMaurer
 
Zeitlos

Hallo,
mit Sumpfkalkputzen gibt es viele Strukturen, Farben und Formen. Vielleicht einfach mal in unserer Bildergalerie stöbern. Ich würde auch die Finger von so billig- Angeboten lassen, aber jedem seine Sache. Gerne begleiten wir Sie bei Ihrem Vorhaben, wenn Sie dies wünschen. Ach ja, was ich noch sagen wollte, alte Materialien neigen nicht zu altmodisch. Jede Zeit, hat Ihren Stil!

Mit freundlichen Grüssen.

Veronika Klepac
 
Hallo,

myHammer nutze ich nur zur Kontaktaufnahme, nicht um einen möglichst geringen Preis auszupressen. Es macht ja keinen Sinn, einen Auftrag billig zu vergeben und dann gute Arbeit zu erwarten.
Das hat nun schon 2 Mal prima geklappt - diese Firmen hätte ich sonst nie gefunden.
Die Firma, die zur Zeit den Abriß von Gebäudeteilen vornimmt, habe ich über MyHammer beauftragt und die Arbeiter machen einen sehr guten Job - sehr motiviert und zuverlässig.


Die Taktik, aus den gelben Seiten Firmen anzurufen, hat sich nicht so gut bewährt. Entweder kamen diese zu den Terminen nicht oder die Preise waren brutal zu hoch.

So habe ich den Kontakt zu einer Schreinerei, die die Fenster fertigt und zu der Abrißfirma über MyHammer gefunden und den Preis normal ausgehandelt.

Mit einer geeigneten Firma für den Putz hats noch nicht geklappt - ich stehe aber auch allen anderen Lösungen offen gegenüber. Es scheint so, dass die technik der Renovierung eines alten Mauerwerks aus Feldbrandsteinen nicht jedermanns Sache ist.

Ich habe auch die örtlichen Verputzer-Firman angesprochen - bisher jedoch (bis auf eine Firma aus Worms, die demnächst vorbeikommt) keine positive Resonanz.

Na - mal schauen. Die zeit drängt ja nicht.

Viele grüße und schöne feiertage noch

Matthias WOlf
 
Thema: Putzaufbau auf alten Feldbrandziegel

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