@ Tim Strehm
Hallo,
das ist schon richtig, daß hydraulischer Kalk härter ist als normaler Kalkputz und schneller abbindet; aber genau das ist das Problem beim Fachwerkhaus. In einer Fachwerk-Konstruktion gibt es immer Bewegungen. Durch die Härte des hydraulischen Kalks (Trasskalks)kommt es dann leicht zu Putzabplatzungen. Außerdem ist bei hydraulischem Kalk die Wasserdampfdiffusionsfähigkeit und kapillare Leitfähigkeit deutlich herabgesetzt. Dann kann man auch gleich Zementputz nehmen. Hydraulische Kalke haben sicherlich ihre Berechtigung im Sockelbereich u.ä. - aber bitte nicht an die Wand mit dem Material.
Besser (und elastischer) ist ein normaler Kalkputz (MG/PG I). Mischung ca. 1 : 4 Raumteile Kalk : Sand. 40 kg REINES Weißkalkhydrat kosten ca. 3 - 4 EUR.
Und Kalkputz läßt sich auch selbst abtönen mit handelsüblichen kalkechten Pigmenten. Die Kosten liegen hier je nach Pigment zwischen 5 - 10 EUR pro kg. Empfehlenswert ist ein Zusatz bis max. 10 % (besser 5%) Pigmente bezogen auf die Kalkmenge.
Ich bin der Meinung, diese Lösung ist billiger und fachwerkgerechter als ein vorgefertigtes Baumarkt-Produkt.
Warum aber den Putz abtönen. Sinnvoller ist hier m.E. ein Anstrich mit Kalkmilch, die durch Ölzugabe witterungsbeständiger gemacht wurde oder eine Kalk-Kasein-Farbe.
Diese Lösungen wurden hier im Forum auch schon zur Genüge besprochen.
Gruß aus BS