Alten Lehmputz erneuer / Holzweichfaserdämmung innen

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Hallo zusammen,

wir haben aktuell noch ein Zimmer, welches wir als Kinderzimmer nutzen wollen. Das Zimmer ist derzeit noch unsaniert. Der Raum ist ca. 19qm groß und die drei Außenwände sind aus Ziegelsteinen, die eine Innenwand ist aus Lehmsteinen gemauert. Darauf befand sich der ursprüngliche Lehmputz. Darauf wiederrum mehrere Schichten aus Wandmalerein, darauf mal Gipsputz, mal Farbe und 2-3 Schichten Tapete. 80-90% des alten Lehmputzes sind jedoch noch fest und liegen nicht hohl. Die alte Wandbekleidung läßt sich soweit überall bis auf den alten Lehmputz ablösen. Auch die Decke konnten wir von den alten Schichten der letzten 113 Jahre bis auf den Lehmputz freilegen. Auch hier sind ledlich 10-15% hohl und locker gewesen. Auch diese Bereiche haben wir abgekratzt.

Unser aktueller Plan ist nun, nachdem alles bis auf den alten Lehm runter ist, die größten Fehlstellen mit Lehmunterputz aufzufüllen und zu begradigen. Danach wollen wir Holzweichafserplatten anbringen und zwei neue Fenster samt neuer Rolläden einbauen "lassen".

Die Holzweichfaserplatten wollen wir mit Lehmoberputz versehen, ggf. zweilagig und danach mit Lehmfarben das Zimmer streichen. Die Decke und die eine Innenwand sollen nur neu mit Lehmoberputz verputzt und mit Lehmfarbe gestrichen werden, also Ohne HWF-Platten.

Bei der Leibung der Fenster hatte ich daran gedacht, Schilfrohrmatten in Lehm einzulegen und dann die Leibung mit Lehm zu verputzen. Oder soll die Leibung auch mit HWF-Platten (ggf. dünnere) gedämmt werden? Soll ich die Fenster mit Dichband am Mauerwerk, unter den Schilfrohrstreifen befestigen lassen oder hier lieber "anders" abdichten?.

Da die Außenwand mit den zwei Fenstern auch zwei neue Heizkörper bekommt, wollte ich diese nicht auf der Dämmung montieren und eine Holzunterkonstruktion anbringen sondern diese auf Standkonsolen "davor stellen".

Feuchtigkeitsprobleme gibt es keine. Der Raum ist im ersten Stock und alle Wände, Boden und Decke sind wirklich staubtrocken und zwar sowas von *hust* ;). Die Räume darunter und darüber sind von mir permanent bewohnt und beheizt.

Gibt es irgendwas, was gegen den geplanten Aufbau spricht?
Ich denke, wo vorher übner hundert Jahre Lehm an der Wand war, sollte der Aufbau in Verbindung mit den Holzweichfaserplatten bestimmt nicht verkehrt sein.

Wie ist eure Meinung dazu? Bin ich hier evtl. auf dem Holz(weichfaser)weg oder haltet ihr das für eine sinvolle Lösung?. Eine Wandflächenheizung lässt sich leider die nächsten Jahre nicht realisieren, da unsere alte Ölheizung das nicht hergibt und das Budget für die neue Heizung erst in ein paar Jahren zur Verfügung steht.

Der Nachwuchs lässt aber aktuell nicht mehr sehr lange auf sich warten ;)

Danke euch vielmals für einen kurzen Check.

Sascha
 
man ist das viel Text geworden ....

..... ich tippe einfach zu schnell ;)...

gesetzt dem Falle der Aufbau ist OK, noch zwei kurze Frage:

Was wäre eurer Meinung nach ein vernünftiger qm-Preisrahmen für vorheriges Ausbessern des UP´s, die Anbringung der HWF-Platten + neuen Oberputz durch eine Firma?

Was wäre ein vernünftiger qm-Preisrahmen für das Ausbessern des Unterputzes und anschliessend die Aufbringung einen neuen Oberputzes ohne HWF-Platten (Innenwand und Decke), wenn ich auch das von einer Firma machen lasse, falls ich mit der Zeitplanung bis zum "Eintreffen" meiner Tochter nicht mehr hinkomme ;)

Danke euch vielmals

Sascha
 
Innendämmung...

... erfordert außerordentliche Sorgfalt bei Planung und Ausführung (Wärmebrücken, Tauwasserproblematik, Flankenverluste, ...). es vergeht kaum eine Woche, in die Thematik hier nicht aufkommt.

Bitte mal die Suchfunktion bemühen.

MfG,
sh
 
....

Hi Sebastian,

ich habe schon vieles gelesen, habe aber keine Idee, was ich noch besser machen könnte. Eine Außendämmung ist nicht möglich. Bis auf einen Unterzug in der Raummitte und den beiden Fenstern gibt es auch keine weiteren Bauteile, die mir "im Weg" wären. Die HWF-Platten kämen also vollflächig auf alle drei Außenwände. Eine Dampfbremse oder Dampfsperre wäre ja vermutlich bei HWF-Platten auf Lehmputz und darauf wieder Lehmputz auch falsch am Platz.

Was für Alternativen hätte ich, außer nur komplett mit Lehm zu verputzen und mehr, bzw. genauso wie bis jetzt zu heizen? ... Bei Innendämmung dachte ich, wäre dieser Aufbau der beste und sinnvollste... Die Dämmung soll auch nur 4cm dick sein...

Gruß
Sascha
 
Innendämmung

Ergänzend sei dazu noch gesagt dasmir bei dieser Ausgangssituation das UDIinRECO System von Unger Diffutherm als Innendämmung am geeignetsten erscheint. Es spart den Putz bzw. die Begradigung und die Kleberschicht. Die Fensterlaibungen am besten vor Einbau der neuen Fenster dämmen und damit gleichzeitig begradigen. Als Laibungsdämmung bieten verschiedene Hersteller spezielle, dünnere Dämmplatten an. Ich empfehle dafür Wedi- Bauplatten, vollflächig und hohlraumfrei aufgeklebt. Die Eindichtung des Fensters muß inklusive Einbau Innenfensterbank individuell vor Ort geplant werden. Dazu zählen auch die Detailpunkte wie Innenwandübergänge, Decke usw.

Viele Grüße
 
Innendämmung

... ich will es Dir ja gar nicht madig machen ;-)

Bei Steico im web gibt es einen ziemlich umfangreichen pdf-Katalog mit Konstruktionsdetails.


MfG,
sh
 
... ich glaube langsam, ich werde das Zimmer doch nur komplett neu mit Lehm verputzen und neue Fenster einbauen. Die Innendämmung lasse ich vermutlich wohl doch besser bleiben ;)...
 
… gerade DAS wollte ich Ihnen …

… auch anraten …

wobei Sie ja schon gemerkt haben, dass ohne Schäden NUR Lehm über Hundert Jahre dran war … warum sollten Sie etwas funktionierendes ändern …

Das mit den tollen neuen Fenster würde ich mir eben so überlegen oder hinterfragen wie die "neuen Heizkörper"

lesen Sie was über Radiation und Konvektion bei Heizungen z.B. bei
www.thermische-bauphysik.de

less is more aber richtig ist am Besten …

Florian Kurz
 
Lass' Dich nicht abschrecken

Die noralgischen Punkte sind nun einmal Fensterlaibungen und Anschlüsse an andere Bauteile, vor allem wenn sie eingebunden sind. Das ist dann der Unterzug, die Decke und der Übergang zur Innenwand.

MfG,
sh
 
.....

.... ich bekomme heute kurzfristg Besuch von einem Lehmbauer und werde erstmal gemeinsam mit ihm alles durchgehen. Habe gestern erfolgreich auch den letzten Rest der Wandbekleidung vom Lehm runter bekommen.

Die beiden Fenster von 1978 und die Rolläden sind auf alle Fälle dran :) Gerade auch weil wir einen Teil vom Haus schon umgerüstet haben (Im Zuge des neuen Dachauf- und Ausbaus) und damit seit zwei Jahren keinerlei Probleme haben, kein "schwitzen", keine feuchten Stellen, alles absolut OK.

Auch die alten, innenliegenden Rolladenkästen werden "generalüberholt", allerdings nicht komplett zugemauert. Ich will keine außenliegenden Aufbaukästen und die Decken/Fensterhöhe gibt es nicht her, dass ich die Rolläden in die Fensteröffnung als Aufbaurolläden einbauen lasse und die alten Kästen zumauere. So verliere ich zuviel Fensterfläche in der Höhe. Das wird aber im Detail morgen mit dem Fensterbauer besprochen.

Mit neuen Heizkörper ist lediglich gemeint, dass aktuell fast 2,5m langer "Kompakt"-Heizkörper (wenn man das noch so nennen darf), der unter einem Fenster bis unter das andere Fenster geht, durch zwei etwas kleinere ersetzt und aufgeteilt wird, sich an der Heiztechnik aber selbst nichts ändert.

Dieser Heizkörper ist von jeher überdimensioniert für die größe des Raumes (Sauna auch bei -5 Grad ohne Probleme möglich ;)) und ich will mir die Möglichkeit offen halten, den Raum evtl. einmal in der Mitte zwischen den Fenster teilen oder etwas kleines zwischen den Fenstern stellen zu können..... Ansonsten wird alles bleiben wie es ist. Die Heizkörper werden weiterhin direkt unter den Fenstern sein und auch nicht von einer gigantischen Fensterbank überdeckt werden....

Gruß
Sascha
 
Wenn es...

... irgenwie sinnvoll geht, dann mach außenliegende Kästen.

MfG,
sh
 
Der Lehmbauer war gester da ...

... und der Fensterbauer heute morgen. Wir werden das Zimmer nicht von innen dämmen sondern lediglich den Lehmputz an Wänden und Decke komplett neu in Schuss bringen lassen.

Alles was fest ist bleibt dran, große Löcher werden mit Unterputz "gestopft" und vollflächig kommt ein neuer Oberputz drauf. Darauf dann wiederum ein farbiger Lehmputz an den Wänden und die Decke wir mit weißer Lehmfarbe gestrichen.

An den Deckenbalken, wo die Gefahr von Rissen besteht, werden auf den Balken noch Schilfrohrstreifen angebracht und an den Wänden, wo leichte Risse im Unterputz zu sehen sind, wird noch Gewebe eingelegt.

Die Fenster lasse ich nur nach Außen mit Quellband richtig abdichten und nach innen wird Sie der Lehmbauer mit Stopfhanf abdichten und ordentlich anputzen....
Die Rolläden werden als Aufbaukästen ausgeführt und mit dem Fenster in die Aussparung im Sturz eingepasst.

Der Unterzugbalken habe ich bereits komplett von Lehm, Putz, Gips etc befreit und sauber gemacht. Dem rücke ich noch mit einer Topfbürste zu Leibe und anschliessend wird er mit Leinöl behandelt. Der schaut noch wirklich super aus...

Wenn ich fertig bin, posts ich mal ein paar Bilder. Jetzt muss ich mich erstmal an die Elektrik machen, bevor der Lehmputzer loslegen kann.

Gruß
Sascha
 
Thema: Alten Lehmputz erneuer / Holzweichfaserdämmung innen

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