Überbrücken von Höhenunterschied beim Fußbodenaufbau auf Holzdecke

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Heike

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Hallo zusammen! Bin gerade durch Zufall auf dieses Forum gestoßen und hoffe, dass mir hier jemand mit meinem Problem weiterhelfen kann.

Wir planen im OG einen Fußbodenaufbau und haben dabei durch die Mitte des Raumes eine Unebenheit von ca. 3 cm auszugleichen. Das Haus ist 120 Jahre alt und hier stand vorher eine Wand, die wir rausgehauen haben. Jetzt haben wir einen großen Raum und in der Mitte eben den "Spalt".

Das Problem beim Ausgleichen wird sein, dass es sich um einen reinen Holzboden handelt, also kein Estrich o.ä..
Ich schreibe mal auf, was wir bisher von unten nach oben an Aufbau haben: Balken (die wir unten im EG sichtbar haben) und Nut- und Federbretter, auf denen wir oben im Moment rumlaufen (keine Angst, wir WOHNEN noch nicht dort :)) und die nach unten ebenfalls sichtbar sind. Jetzt planen wir einen Trittschall, OSB-Platten und dann Laminat.

Doch wie überbrücken wir die 3 cm Höhenunterschied mitten im Raum???

Über eine zündende Idee würde ich mich auf jeden Fall riesig freuen!

LG, Heike
 
zwei Höhen?!

Moin und mir ist nicht ganz klar, ob es sich nur um nen Spalt wegen entfernter Wand oder um ursprünglich zwei unter
schiedliche Raumhöhen und nen Spalt handelt.
Den Spalt allein würde ich mit selbstgemischtem Leichtbeton
1Tl Hobelspäne + 1Tl handelsübliche Schüttung + 1Tl. Estrichkies im Mischungsverhältnis mit Zement 1:4 füllen; brauchen Sie einen Flächenausgleich -> Schüttung als Sackware. Evtl. beide Maßnahmen kombinieren!
Laminat als Nutzschicht im Altbau ist nicht zweckmäßig; das "steht" nicht! Die Fugen klaffen früher oder später, da Ihre Balkendecke "unruhig" liegt.
Gruß M. Lüdicke
 
Zwei Höhen

Danke für die schnelle Antwort. Es handelt sich um ursprünglich zwei unterschiedliche Raumhöhen, die den Höhenunterschied verursachen. Wenn nicht Laminat, was würden Sie denn als Nutzschicht empfehlen?

LG, Heike
 
Nutzschicht Altbau

Naja- da gibt es allerhand Schönes! Da Ihre Decke mehr oder
weniger wie bei uns auch beim Begehen schwingt und wackelt
steht im Vordergrund die Elastizität. Wir haben auch im Wohnbereich 19 mm Verlegeplatten als obere Tragschicht, darauf liegt im Essbereich Linoleum, im "Zimmer" Teppichboden, unserer Tochter habe ich die alte gute Dielung blank geschliffen und gewachst- das geht auch mit neuen "Latten" - Nut und Feder sind dabei wichtig;
es gibt auch gute Korkbeläge- gewiss das Beste hinsicht- lich Schallschutz nach unten;
rustikaler wird´s dann mit Kokos- oder Sisalbelägen, die auch wunderschön und nicht alltäglich anzusehen sind... bisschen im www stöbern, ich hab mich schon 5 Jahre lang nicht mehr mit Einrichtungsdetails befasst und bin des- halb sicher nicht ganz nicht up to date! Viel Spass- M.L.
 
Holzweichfaserplattensystem

Mit Holzweichfaserplatten und der Variante mit integrierter Holzlattung zur Dielenbodenbefestigung, ist eine hervorragende Ausbaulösung denkbar.
Den Ausgleich erreichen Sie mit einer zusätzlichen Unterlage aus 25 mm stumpfkantiger HWP, den Rest mittels Mehabit (bituminierte Hanfschäben aus dem Sack).
Nachher eine wunderbare Scharzkieferdielung verlegt und geölt.

Grüße Udo
 
Zustimmung zum Vorredner.

Der vorgeschlagene Aufbau ist diffusionsoffen - eine wichtige Voraussetzung für einen dauerhaft guten Boden. Also kein OSB, kein Laminat und keine Folien o.ä.

Geölte Böden sind auf die Dauer kostengünstiger, weil sie bei einem Minimum an Pflege nie überschliffen werden müssen. Außerdem würde der Lack den Feuchteaustausch verhindern.

Gutes Gelingen

Thomas
 
Kein OSB?

Jetzt bin ich ja doch ein wenig verwirrt... M.L. schreibt in seinem Beitrag "Nutzschicht Altbau", er habe auch OSB-Platten verlegt und im Prinzip den gleichen Aufbau gewählt, wie wir ihn auch planen und dann lese ich im Beitrag von Udo "Holzweichfaserplattensystem" (mit Zustimmung von Thomas), dass man keine OSB-Platten verlegen soll wegen mangelnder Diffusion...
@Udo: gibt es über den von Ihnen beschriebenen Aufbau weitere Informationen im www? Bin, was diese Sache angeht, ziemlicher Laie (noch! :)) und würde mich gerne einmal ausführlicher informieren, weil es evtl. eine gute Alternative für uns sein könnte.

LG, Heike
 
I186_200511519467.jpgSchalldämmwerte

Bei einem System aus Holzweichfaserplatten der Fa. DHD Doser sind auch Ungeübte gut im Stande diese Leistungen auszuführen. Trotzdem ist ohne Sichtung der Gegebenheit eine präzise Beurteilung und beratungsausführung nicht möglich!
Dies sollte auch Herr Lüdicke in Betracht ziehen!
Gehen wir jetzt einmal von der erörterten Gegebenheit der Fragestellerin so in etwa aus, dann würde nachfolgender Aufbau auf eine Deckenholzsichtdielung einen Trittschallpegelprüfwert von 59 dB bringen:
15 mm OSB - DHD 50 N Element(50 mm) - 50 mm Kalksplitt bzw. Sand-Splitt incl. Rieselschutz.
Die DHD-Platten haben eine Eindrucktiefe von 1,5% bei 3 t Belastung/m².
Natürlich kann man dieses System auch als Lattensystem legen und mit einem Dielenboden versehen.
OSB-Platten werden und müssen in der Diffussionsberechnung stets als dampfdichte Ebene angesetzt werden.
Zu weiteren Details können Sie uns jeder Zeit telefonisch zurückkontaktieren.

MfG Udo Mühle
 
Sag 'mal, Udo...

...geht das nicht ohne OSB, also die Vertiefungen sauber abgezogen (Mehabit?), darauf direkt die Doser-Platten mit Leisten dazwischen und Dielung?

Grüße

Thomas
 
Geht!

Warum nicht?
Günstiger wäre aber nicht mit Mehabit den Aufdopplungsbereich zu tätigen, sonder auch mit einer dazwischenliegenden dünneren Holzwedichfaserplatte.
Eben nur, wenn die Aufnahmelatte stärker gewählt würde.

Grüße U.M.
 
Und wie lösen wir jetzt das (eigentliche) Problemchen?

Also, habe das gestern noch mal mit meinem Partner durchgesprochen und die verschiedenen Möglichkeiten durchgespielt. Wir werden wohl bei der guten alten OSB bleiben, da wir tatsächlich selber über und unter uns wohnen! ;-) Oben ist Schlafzimmer, Ankleideraum, Badezimmer und Arbeitszimmer als Galerie vom Treppenaufstieg und unten Wohn-Ess-Zimmer mit Küche, Kinderzimmer, Flur und Gäste-WC. Aber was mir immer noch nicht so ganz klar ist, ist wie man die Unebenheit quer durch den Raum ausgleichen kann? Mit einer Schüttung? Auf Holz??? Wie gesagt, der Höhenunterschied beträgt zwischen 1 und 4 cm (steigt durch den Raum an). Als die Mauer noch stand, war das wohl kein Problem. Und auch dass der Boden an sich recht "puckelig" ist, ist denke ich mal klar und auch nicht das Riesen-Problem. Aber halt der Höhenunterschied mitten im Raum... :-o
LG, Heike
 
Ausgleich + Verlegeprodukte

Wenn Sie sich von der OSB-Nutzung nicht unbedingt trennen wollen, dann ist auch ein ganz einfacher Aufbau denkbar.
Rieselschutzvlies auslegen und stoßüberlappend und umlaufend festtackern. Nunmehr einer MEHABIT-Schüttung besorgen (gut sortierter Baustoffhandel führt dies oder wir können Ihnen dies auch organisieren) und diese nun ausbreiten und nivellierend abziehen und nachher verdichten.
Ergibt eine fantastische Tragebene, aufgrund der Bituminierung der Hanfschäben, die durch das Verdichten verkleben.
Darauf kann man nun die gewünschte OSB verlegen.
Ratsam wäre aber trotzdem eine 8mm Holzweichfaserplatte als Zwischenebene unter die OSB und auf die Schäbenebene zu bringen.
Sonst hat man stets das Problem, daß beim Zusammenfügen sich Material in die Fugen einschiebt!

Fachliche Grüße
Udo
 
Sehr guter Tipp!!!

Das hört sich gut an! ...und ist sogar mir sofort verständlich! ;-) Da wir die OSB-Platten schon vor 3 Wochen besorgt haben, müssen wir jetzt auch dabei bleiben. Zumal wir in 6 Wochen einziehen wollen / müssen und uns auch die Zeit fehlt, jetzt noch umzuplanen. Der Vorschlag von Udo hört sich auf jeden Fall gut an und ich denke, so werden wir es jetzt letztendlich auch machen.

Danke & LG,
Heike.
 
Wenn Ihr denn...

...die Platten schon habt, ist das tatsächlich der geeigneteste Aufbau. Verdichten nicht vergessen! Falls Ihr das noch nicht entdeckt habt: Wenn Ihr mit dem Kursor auf das Photo im LehmHandWerk-Beitrag geht, erscheint die Mehabit-Verlegeanleitung.

Gutes Gelingen

Thomas
 
@ Udo

ich dachte, den Sack gibt es selbstlaufend mit Füßen :)

Grüße

Thomas
 
@Thomas

Natürlich, aber eben mit "verpackten" Fachmann.
Jedes Material gibt's doch mit Fachmann, oder?

Stürmische, hagelnde und blitzende Grüße
aus einer fast untergehenden Lausitz

Udo
 
Thema: Überbrücken von Höhenunterschied beim Fußbodenaufbau auf Holzdecke
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