Was ist denn eigentlich ein Grundofen?

Diskutiere Was ist denn eigentlich ein Grundofen? im Forum Haustechnik im Bereich - Ich bin ja immer wieder begeistert, was man hier im Forum alles erfahren kann... Kann mir vielleicht auch jemand das Prinzip eines Grundofens...
G

Gabriele

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Ich bin ja immer wieder begeistert, was man hier im Forum alles erfahren kann...
Kann mir vielleicht auch jemand das Prinzip eines Grundofens erklären? Kann man damit auch Heizkörper und Brauchwasser erwärmen?
Vielen Dank!!
G. Strahl
 
Ein Grundofen ist eigentlich nichts anderes als ein gemauerter Ofen, Kachel- oder Specksteinofen. Grundöfen werden meist als Einzelöfen zur Ergänzung eines bestehenden Heizsystems verbaut.
Da die Ofentemperaturen im Inneren an die 1000°C heranreichen kann ich mir eine Kombination mit Heizkörpern und Brauchwasser nur bedingt vorstellen aber: Es gibt nichts, was es nicht gibt.

Gruß aus Wiesbaden,

Christoph Kornmayer
 
Heizregister im Grundofen

Ich kenne viele gesetzte Lehm-Grundöfen in die einige Rohrschleifen mit integriert wurden und die dann die Wärme auf einen Puffer fahren.
Doppelte Ausnutzung der Energie eben!

Grüße Udo
 
nun wissen Sie ja immer noch nicht, was ein Grundofen ist: ein aus Schamott-, Ziegel-, Lehmsteinen oder eben Kacheln gemauerter Speicherofen, welcher mit Holz befeuert wird und daher keines Rostes bedarf, wie ein Kohleofen. Je nach Außenverkleidung nennt man das dann zB. Kachel- , Lehm-, oder wie hier:Treppengrundofen. Na wer weiß, was Wikipedia dazu meint... Ach ja, die Wasserführung: ist auf jeden Fall möglich, und zwar bis zur Komplettummantelung des Brennraumes und Nachschaltung eines Aufsatzkessels. Interessante Anregungen zum Thema gibts z.B. bei www.toby.at
 
Oder kürzer:

Ein Grundofen ist ein guter Grund, bei Kälte zuhausezubleiben.

@Thilo

Habt Ihr den Treppenofen gebaut? Sieht großartig aus und beflügelt meine Fantasie. Gibt es dafür historische Vorbilder?

Grüße

Thomas
 
Ja, haben wir. Von historischen Vorbildern hab ich noch nichts gehört, aber es liegt recht nahe, Heizflächen da zu platzieren,wo sie nicht im Wege sind oder verstellt werden können. Wer dann noch eine Treppe braucht, spart ja dann den Tischler.
 
Licht ins Dunkel...

Die korrekte Definition lautet:
Der Grundofen ist eine Speicherfeuerstätte, bestehend aus:
− Feuerraum
− Feuergeschränk
− keramischen Heizgaszügen
Verkleidung aus:
− Ofenkacheln
− Kachelsteinen
− anderen mineralischen wärmespeichernden Baustoffen, zugehörigen
Dämmschichten/Hinterlüftung, gegebenenfalls Vormauerung.
Die Wärmeabgabe erfolgt über die äußere Oberfläche.
Der Feuerraum wird vom Ofensetzer vor Ort gemauert.
Als Brennstoff können Holz (rostlose Bauweise) oder Braunkohlebriketts (dann mit Rost) dienen.

Eine Wassererwärmung mit dem Grundofen ist technisch machbar, (imho) jedoch nur in seltenen Fällen wirtschaftlich sinnvoll.

JFB
 
einfach ausgedrückt:

Hallo Gabriele Strahl,
da ich in diesem Forum neu bin, habe ich auch die älteren Fragen mal etwas durchgesehen; falls noch darauf zugegriffen wird: ein reiner Grundofen ist ein Ofen, in dem das Holz auf dem Grund, d. h. dem Boden des Brennraumes in der eigenen Asche verbrannt wird. Im Gegensatz zu den Öfen die einen Rost mit Aschekasten haben. Ein richtiger Grundofen verteilt seine Wärme rein durch Strahlung, verbraucht wesentlich weniger Holz, u. s. w.
Brauchwasser könnte man damit schon erwärmen, hat aber u. A. diverse Nachteile da hierbei die Glut gekühlt wird und somit der Strahlungsanteil / Wirkungsgrad reduziert wird, keine saubere Verbrennung stattfindet, ein Sicherheitsventil eingebaut sein muß damit das Wasser nicht zu kochen beginnt und einen Dampfkessel daraus macht, das ganze System schadensanfälliger und teurer macht, ...

Falls Sie noch genaueres wissen wollen, entweder hier auf dieser Plattform oder direkt bei mir:
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da ich meine Homepage erst aufbaue.
 
Der Grundofen ist der Urgroßvater aller Öfen...

Er wird komplett handwerklich erstellt, und auf die Bedürfnisse des Kunden abgestimmt. Jede Stilrichtung ist möglich. Die Hauptbestandteile beim Grundofen sind Brennraum, keramische Heizgaszüge und die Verkleidung. Kennzeichnend ist die große wärmespeichernde Masse der Schamottesteine. Durch deren Anordnung von steigenden und fallenden bzw. liegenden Kanälen werden die Rauchgase durch ein genau berechnetes System durch den gesamten Ofenkörper bis zum Schornstein geführt.
Die Wärme der Rauchgase wird an die Schamottesteine abgegeben und eingespeichert. Die Wärmeabgabe an den Raum erfolgt über einen langen Zeitraum in Form von gesunder milder Strahlungswärme, ähnlich der Sonnenstrahlen. Grundöfen sind durch ihre zeitversetzte Wärmeabgabe ideal in Niedrigenergiehäusern einsetzbar. Bei hohen Räumen( wie z.B. Deelen in alten Bauernhäusern) entsteht keine „Hitzeglocke“ unter der Decke, sondern eine gleichmäßige Temperatur im gesamten Raum. Die äußere Gestaltung lässt viele Möglichkeiten zu: Kacheln, Handformkeramik, Mineral- oder Lehmputze.

Der Konvektionsluftanteil dieser Öfen ist sehr gering, dadurch finden im Raum nur minimale Luftbewegungen und somit keine Staubverwirbelungen statt, was gerade für Allergiker und Kinder besonders wichtig ist.
Der Wirkungsgrad von Grundöfen liegt bei über 85%. Dies bedeutet auch einen geringeren Holzverbrauch als bei allen anderen Ofenarten. Vorteilhaft ist auch die Bedienerfreundlichkeit, mit nur einem Abbrand spendet dieser Ofen je nach Bauart (leicht, mittel, schwer) bis zu 24 Stunden lang Wärme. Asche muss dem Brennraum nur 2- bis 3-mal pro Heizsaison entnommen werden.
Durch den Einbau von Absorbern kann die Wärme des Grundofens zur Unterstützung der Zentralheizungsanlage genutzt werden. Einigen Aussagen muß ich aber wiedersprechen... 1. Wasserführende Grundöfen sind sehr wirtschaftlich, wir haben bereits einige Projekte durchgeführt in denen so ein Ofen die einzige Heizquelle des Hauses ist. 2.Bei wasserführenden Grundöfen wird die Glut nicht gekühlt, weil im unmittellbaren Bereich des Feuers keine Absorber verbaut werden. Als Sicherheitseinrichtung reicht ein Ausdehnungsgefäß. Sicherheitsventil und thermische Ablaufsicherung sind nicht notwendig,weil die Wassertemperaturen niemals so hoch werden das kochen oder Dampfbildung zu erwarten ist.
Sehr schön und richtig hat Bernhard aber die eigentliche Namensherkunft beschrieben.
 
Thema: Was ist denn eigentlich ein Grundofen?

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