Grundofen zur Unterstützung der Zentralheizung

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Marcus

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gibt es ein einfache Möglichkeit, mit einem Lehmgrundofen die Zentralheizung zu unterstützen, indem man den Rücklauf am Ofen vorbeiführt? Der Grundofen im Wohnzimmer (der auch erst mal gebaut werden will) soll zwar eigentlich vor allem das Zimmer in dem er steht warmmachen, wenn es aber eine einfache Möglichkeit gäbe, einen Teil der erzeugten Wärme über die Heizung im Ganzen Haus zu verteilen, fände ich das schon gut. Der Heizungsbauer sagt, das geht nicht ohne Pufferspeicher und Regelung, Überhitzungsschutz usw., alles kein Problem sagt er auch, aber mir klingt das schon zu kompliziert. Kann man nicht einfach das Rücklaufrohr an der Peripherie des Ofens vorbeiführen, wo er eh nicht so heiss wird?
Bevor sich jetzt einer berufen fühlt, anzumerken, dass das Sache eines Fachmanns ist und Ofenbau eine gefährliche Sache, sei hier gesagt, dass ich eh nichts ohne Heizungsbauer und Kaminkehrer mache. Mir geht es nur ums grundsätzliche, was möglich ist und was nicht. Ich suche einfache Lösungen, mit möglichst wenig elektronischer regelung und Speichern und Pumpen.
ich hoffe, jemand kann mir weiterhelfen,
danke schonmal,lg Marcus
 
Na ja, die Idee das Rücklaufrohr der Heizungsanlage an dem Grundofen

- einfach an der Peripherie dessen vorbeiführen, wird wohl kaum etwas bringen.
Bin der Meinung, daß in dem geplanten Grundofen ein
Wärmetauscher eingebaut werden sollte, welcher wenigstens
einen Quadratmeter Heizfläche haben sollte, damit überhaupt
ein spürbarer Nutzeffekt entsteht.
Bin Tischler und kein Heizungsbauer und möchte im folgenden
ein paar Gedanken stichpunktartig darlegen, einfach nur
um Denkanstösse zu geben.

- Also in unserer Werkstatt steht ein Stückholzkessel -
im 1. OG der Werkstatt befindet sich ein Pufferspeicher -
( liegender ausrangierter Flüssiggastank - minimal umgebaut )- der Pufferspeicher wird schlicht und ergreifend
durch das Schwerkraftprinzip " geladen ".
Von hier aus erfolgt die Wärmeversorgung der Heizkörper
im angrenzenden Wohnhaus durch eine Umwälzpumpe, welche
durch eine simple Zeitschaltuhr intervallmäßig geschaltet
wird.
- Dieser Beitrag soll wohlgemerkt nur Denkanstösse bieten,
weil bei uns immer jemand da ist , der den Heizkessel
" füttern " kann.
Übrigens sind in dem Puffer auch 2 Schlangen eingebaut, durch die das warme Brauchwasser im Durchlaufprinzip erwärmt
wird.
Weiterhin liegt ganz unten im Puffer noch eine Rohrschlange,
welche für die Koppelung mit einem Solar-Kollektor vorgesehen ist.
- Wohlgemerkt : Meine dargelegten Gedanken zu diesem Thema
einfach als einen Erfahrungsbericht betrachten.
Unter den bei uns gegebenen baulichen und organisatorischen
Umständen funktioniert die ( halbwegs ) beschriebene Anlage
hervorragend.- Vorsichtshalber noch ein WICHTIGER Hinweis :
Sollte jemand die Idee aufgreifen wollen, aus einem ausrangiertem Flüssiggastank ebenfalls einen Pufferspeicher
herzustellen : Den Tank UNBEDINGT mit Wasser fluten und eine
Woche stehenlassen, bevor an diesem herumgeflext bzw. geschweißt wird.
-
A.M.
 
Das sollte gut überlegt werden.

1. Solltest du mal überlegen wie viele kW du damit raushohlen willst und ob sich sowas rechnet! Als Wärmeübergang zu deinem Rücklaufrohr könntest du geschätzte 500-1500 W/m²K annehmen. Wenn der Ofen diese in diesem Bereich auch nachliefert. Nun kannst du mal abschätzen wie viel Meter Rohr du im Ofen brauchst!
2. Ist auch das Verhalten der Lösung bei Stromausfall zu beachten!(keine Umwälzpumpe an)
3. Wie verhält sich der Ofen wenn er an manchen Stellen gekühlt wird? Spannungsrisse? Dehnungsunterschiede zu den Rohren! Damit Problem der Befestigung der Rohre!

Also mal einfach so bischen Rohr rein und fertig könnte schiefgehen!

Gruß Marko
 
Danke für die prompten Antworten

@A.Milling:vielen Dank für den doch recht ausführlichen Erfahrungsbericht. Das hört sich ja nach einer sehr interessanten und individuellen Anlage an.
Bei mir ist die Lage im Moment die, dass kommende Woche der Installateur anfängt, die Leitungen zu verlegen. Im Moment nur die neuen Wasserleitungen und Steigleitungen für Vor und Rücklauf zu der bestehenden Gastherme.Die Frage ist nun, was unter Umständen sinnvoll wäre, jetzt vorzusehen, um später die Anlage modifizieren zu können.
Wir haben uns für Gas entschieden, weil es die bequemste Art zu heizen ist und weil die Therme ja schon da war. auf der anderen Seite möchte ich aber auch nicht völlig abhängig sein von einem Energieträger und schon gar nicht von einem fossilen. Da gefällt mir Holz schon besser von wegen der ausgeglichenen CO2-Bilanz. Und da in die Stube so oder so ein Ofen kommen soll, ist die Vorstellung verlockend, dass man mit diesem Ofen prinzipiell das ganze Haus heizen könnte.
Fragt sich nur ob's den Aufwand wert ist, wenn der Ofen unter 8KW Leistung haben soll, oder ob man nicht besser klar trennt, das eine ist der Zimmerofen und das andere ist die Zentralheizung.
@Marco Lindner:ebenfalls danke für die Denkanstösse. Das mit der Berechnung mit dem Wärmeübergang und wieviele Meter Rohr ich dann brauchen würde, kann ich allerdings noch nicht nachvollziehen.
Kennst Du vielleicht Seiten im Netz, wo man sich zu diesem Thema informieren kann? Ich habe zwar schon Anbieter gefunden die Öfen mit Wärmetauschern anbieten, aber nirgends ist die benötigte Peripherie beschrieben.
 
Die Alten erhalten!

Hallo Markus,

es gibt sicherlich ganz viele Lösungen für dein Problem.

Ich habe mich ganz bewusst für die Dopeelstrategie entschieden und fahre bisher recht gut damit: Ein Grundofen, der das tagsüber benutzte und bewohnte EG flächendeckend heizt (die Heizkörper fahren mit Thermostat dann zu oder sind ganz abgeriegelt). Und für den Rest die über Regelung stundenweise zugeschaltete Zentralheizung für die OG. Diese Maßnahmen haben mir in zwei Wintern eine Ersparnis von ca. 25-30 % Energieeinsparung gebracht hat. Insbesondere in der Übergangszeit sowie etwa wie in diesem Winter bei 5 bis 10 Grad plus ist die Heizung durch Absenkung oder Abschaltung meistens aus. und im Rahmen eines 3 stündigen Stromausfalls beim Sturm Kyrill hatt ich es wenigstens schön warm. Und für härtere Fälle habe ich auf jeder Etage noch im Notfall einsatzbereite kleinere Öfen, die dann die Heizung übernehmen können.

Bedenken Sie ,daß je komplizierter die Anlage wird, auch die Kosten erheblich steigen. Ich hatte meinen Ofenbauer auch auf die LÖsung Grundofen mit Wasserführung angepsrochen. Dieser hatte mir dann aufgrund der örtlichen Gegebenheiten und des Nutzerverhaltens von der aufwändigen und kostenintensiven Lösung abgeraten. Ich bin zufrieden. Reden Sie einfach auch mal mit dem Ofenbauer Ihres Vetrauens.

Gruß J. Simon
 
Ein im Grundofen integriertes Wasserregister

wäre eine sinnvolle Lösung. Das im Grundofen erwärmte warme Wasser sollte einem Pufferspreicher zugeführt werden.
Hier als Beispiel das Funktionsmodell von Lehm-Grundöfen der Fa Lieb Grundofenmanufaktur mit integriertem Wasserregister.
 
Wie warm ist der Ofen an der Stelle mit den Rohren

wenn diese mit Wasser durchflossen sind? 50°C? Sagen wir mal du willst 2000W rausholen. Wasser z.B. rein 25°C raus 35°C.Im Mittel also 30°C. Also 20 Kelvin Temperaturdifferenz zu 50°C. Bei 1000W/m²K:

A=2000/(20*1000)=0,1m² Wärmeübergangsfläche

bei 18er Rohr L=0,1/(3,1415*0,018)=1,77m Rohrlänge die durch den Ofen außen ständig auf 50°C gehalten werden müssten.
Und genau hier liegt m.E. das Problem. Wie will man das sicherstellen? Das geht nur wenn das umliegende Material ein guter Wärmeleiter ist oder eine recht hohe mittlere Temperatur aufweist. Wobei letzteres zu recht hohen Spannungen(!Risse) im Material führt.

Nehmen wir aber mal an, dass das alles klappt mit dem Wärmenübergang. Nun wolltest du das ja in den Rücklauf einbinden. D.h. es gibt eine Umwälzpumpe die das Wasser durchdrückt. Und nun ist der Ofen schön angefeuert und es ist Stromausfall? Pumpe steht! Kein Wasser wird mehr durchgepumpt. Es können deshalb auch keine 2000W mehr abgeführt werden. Da aber keine ausreichende Wärmeabführung mehr vorhanden ist steigt die Temperatur um die Rohre herum und damit auch die Wassertemperatur ggf. bis zum Sieden(!Druck >>100°C). Und es ist keinesfalls gut wenn heißes Wasser/Dampf aus dem Überdruckventil kommt.

Also Ofen vom Fachmann und keine Selbstentwicklung. Zu dem Rest Speicher usw. kann dir dieser bestimmt auch ein Angebot machen/Tipps geben.

Solltest du jetzt auf den Gedanken kommen die Rohre nur in Bereiche zu legen die nicht wärmer als 100°C werden. Dann lasse dir sagen, dass um die Rohre dann aber keinesfalls mehr 50° sein werden wenn dort Wasser hindurchfließt! Wasser führt Wärme ca. 50mal besser ab als Luft! Damit sinkt also auch deine Temperaturdifferenz auf ca.1/50.

100°C-20°C(Raumtemp)=80K

80/50=1,6K damit P=1000*0,1*1,6=160W Wärmeabfuhr

und das lohnt doch wohl nicht mehr!

Ich hoffe, dass war einigermaßen verständlich beschrieben!

Gruß Marko
 
Ja das war verständlich

und ich denke ich habe deine Ausführungen auch nachvollziehen können mit ein bisschen nachdenken (wie war das noch damals in der Schule im Matheunterricht?)
sieht mir also schon so aus, als ob's zu kompliziert ist für meinen Geschmack. Selbst konstruieren hatte ich eh nicht vor. höchstens ein Bausatz wäre in Frage gekommen. Da brauche ich aber gar nicht fragen, was das kosten würde, glaube ich, weils bestimmt mehr ist als mir der Aufwand wert ist.
Schätze, ich werde meinen Gußofen ins Wohnzimmer stellen und wenn dann mal das Haus soweit fertig ist vielleicht einen schönen Lehmgrundofen bauen und falls irgendwann mal das Gas nur noch für Bestverdiener erschwinglich ist oder die Therme ihren Geist aufgibt, evtl. auf Festbrennstoffkessel umstellen. Aber das sind noch ungelegte Eier, jetzt soll erst mal der Installateur seine Rohre verlegen und dann sehen wir weiter, vielen Dank für die rege Beteiligung.
mit freundlichem Gruß,
Marcus
 
Stimmt, --- !

--- immer wachsam sein und die Ohren spitzen !
--- Um die ungelegten Eier kümmert sich demnächst der
Osterhase.- Lächelnd - A. M.
 
Genau!

Immer einen Energiemix machen. Es wird nie einen Energieträger geben der mittelfristig erheblich billiger ist als andere! Warum? Weil dieser dann stark nachgefragt wird und dies erhöht den Preis! Schaut euch doch mal die Preisentwicklung der Pellets an! Mein Tipp in spätestens 6 Jahren sind die auch bei 6-7ct/kWh.Und der Holzpreis zieht mit! Wälder kaufen Leute! Verspicht ne gute Rendite! Ups falsche Forum! Zimmerleute legt euch viel Holz hin! Jetzt passts zum Forum!

Der nächste Umschwung kommt ungefähr wenn die kWh Brennstoffe ca.1/3 der kWh Strom erreicht hat. Wärmepumpe heißt dann das Stichwort!

Gruß Marko
 
Also ich habe es so gemacht: kupferrohre in schlangenlinien im Feuerraum meines Grundofens eingebaut, davor Schamottesteine mit Schamottemörtel hochgezogen (ist wichtig wegen Dampfschlägen) und mit Anlegefühler und Pumpe in den Pufferspeicher gepumpt, das reicht für ca. 80 % des Wärmebedarfs unseres Hauses (altes Schulhaus). MFG Werner
 
Lieb Grundofen

Das hört sich ja echt gut, hat jemand Erfahrung mit den Grundöfen der Firma Lieb und den Einsatz eines WT (Kupferrohre als Schlangenform). Funktioniert dies??
Mit wieviel Grad Warmwasser kann man da rechnen??
 
Thema: Grundofen zur Unterstützung der Zentralheizung

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