Neue Terrasse mit Natursteinplatten ist mangelhaft

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Maik

Guest
Hallo zusammen,

ich habe von einem Landschaftsbauer eine Terrasse errichten lassen. Diese hat ein 10mm Betonfundament mit Moniereisen. Auf zwei Seiten ist die Terrasse mit alten Natursteintreppenstufen eingerahmt. Die Hauptfläche ist mit 4mm starken Grauwackepolygonalplatten belegt (im Mörtelbett). Vor dem Verfugen hatte ich festgestellt, das viele der kleinen Platten und einige große nicht mit dem Untergrund verbunden waren. Der Landsschaftsbauer versprach, das beim Verfugen nachzubessern. Nach dem Ferfugen stellte ich fest, das der Fugenmörtel sehr sandig ist. Nach Regen wurde immer Sand ausgespült, von der Farbe her sieht der Mörtel eher gelblich aus, nicht grau wie ein Zementmörtel. Beim Abspülen der Terrrasse mit einem harten Wasserstrahl (das Verfugen ist über vier Wochen her) wurden große Teile der Fugen ausgespült. Viele Platten erscheinen vom Klang her nicht mit dem Untergrund verbunden zu sein, liegen wohl nur lose auf.

Meine Frage: Entspricht es den handwerklichen Regeln, das die Platten nicht fest mit dem Untergrund vermörtelt sind? Wie muss der Klang sein, ich denke je heller der Ton desto besser ist die Verbindung. Einige Platte klingen regelrecht dumpf und hohl.

Wie ist diese Terrasse nachzubessern? Der Landschaftsbauer möchte nur lokal die Fugen nachmörteln. Es sind aber 80% der Fugen beschädigt. Allein wegen der gleichmäßigen Fugenoptik müssten doch alle Fugen (die recht breit sind, ca. 2 bis 4cm, an Kreuzungen bin 8cm) ausgeräumt werden und neu gemacht werden.

Bitte lasst mich wissen, was sinnvollerweise gemacht werden muss oder was mein Anspruch ist.

Gruß - Maik
 
Was ist ein Mangel?

Die Frage ist, wo kann ich erfahren (am besten kostenneutral) ob die hohl klingenden Platten ein Mangel sind und ob der Klang ein eindeutiges Indiz für den Nichtverbund sind?

Wie ist die vorgeschriebene Fugenbreite und Fugenmaterialbeschaffenheit?

Die Maßangaben in meinem Beitrag sind übrigends cm nicht mm, hatte mich vertippt.
 
Terrassenbelag

Meinen Sie Millimeter oder Zentimeter?
Plattenbelag kann durch eine Entkopplungs- und Dränmatte darunter hohl klingen.
Ich vermute hier eher das der gute Mann von Terrassenbau keine Ahnung hatte.
Das ist übrigens nicht so einfach wie es scheint. Man kann da eine Menge Fehler machen.
Mängelanzeige schreiben ist erst mal richtig.

Noch ein paar Informationen zum Terrassenbau:
Polygonale Plattenbeläge sind zwar beliebt aber schwierig zu verlegen.
Es gibt zwei Methoden zum Bau von Terrassen mit solchem Material:
Die erste kommt vom Tiefbauer. Der stellt eine mineralische Tragschicht her auf der die Platten handwerksgerecht in Brechsand bzw- Splitt mittels Fäustel mit Gummikappe verlegt werden. Das Bettungsmaterial kann auch als Zement- bzw. Kalkschlag eingesetzt werden, dazu wird der Bettungssand vorher mit etwas Zement oder Kalk trocken vermischt.
Die Fugen werden als Zement-Sandgemisch oder reiner Bettungssand in die Fugen eingekehrt und dann mit Wasser eingeschlämmt. Nachteile: Die Fugen, die möglichst eng sein sollen, sind bei polygonalen Platten oft unzulässig breit. Sand als Fugenmaterial wird ausgetragen, Pflanzen können sich ansiedeln.
Vorteil: Kostengünstiger Aufbau, kann nachgebessert werden, man kann mit geringerem Gefälle als bei starrer Bauweise arbeiten da das Wasser versickern kann.
Nachteile: Unebene Oberfläche, Pflanzenwuchs in den ständig ausbrechenden Fugen.
Starre Bauweise: Die kommt aus dem Hochbau.
Auf eine starre, abgedichtete, im Gefälle verlegte Betonunterlage wird das Plattenmaterial möglichst vollflächig und hohlraumfrei im Dick- oder Mittelbett verlegt und mit Mörtel ausgefugt.
Nachteil: Fugenmörtel und Bettungsmörtel sind nie ganz wasserdicht, selbst wenn die Verlegung penibel und mit dichtem Mörtel erfolgte. Das Gefälle muß so groß sein das kein stehendes Wasser auf der Oberfläche verbleibt.
Wenn nicht frieren die Platten mit der Zeit auf.

Mein Tipp:
Anscheinend muß die Terrasse neu aufgebaut werden.
Wechseln Sie bei der Gelegenheit Belag und Bauweise auch wenn Sie hier draufzahlen sollten.
Statt dem ungleichmäßigen, rauhen Natursteinbelag der sich nur schlecht reinigen lässt und auf dem Tisch und Stühle kippeln nehmen Sie Terrassenplatten aus Beton.
Verlegt werden die entweder auf Stelzlagern über der abgedichteten und (hoffentlich) im Gefälle liegenden Betonplatte. Das ergibt eine waagerechte, ebene Oberfläche. Falls eine Platte mal ausgewechselt werden muss geht das in 5 Minuten.
Die andere Variante wäre die Verlegung der Platten im Dünnbett mittels Buttering- Floating Verfahren auf einer Drain- und Entkopplungsmatte.

Möglich ist grundsätzlich auch eine knirsche Verlegung auf mineralischer Tragschicht und Bettung, die fällt bei Ihnen aber weg wegen der Betonplatte.
 
Egal was und wie,

auf einen scharfen Wasserstrahl (Hochdruckreineiger?) sollten sie beim nächsten mal verzichten.
 
Wasserstrahl

Alle Angaben sind cm.

Der von mir verwendete Wasserstrahl war kein Hochdruckreiniger sondern eine einstellbare Düse mit normalem Leitungsdruck.

Den Belag habe ich leider für viel Geld von Steinbruch erworben, es sind einseitig geflämmte Polygonalplatten auf Grauwacke. Grauwacke habe ich auch für die angrenzenden Gabionen verwendet. Das ganze sollte schon alt und ursprünglich aussehen. Der Landschaftsbauer wird natürlich nicht mal eben eine neue Terrasse errichten, es geht darum zu wissen ob es Stand der Technik ist, das Fugen sich sehr leicht auswachen und das die Mehrheit der Platten hohl liegen.
Habe einen Gutachter beauftragt damit ich eindeutig weiß, was gemacht werden muss. Am Mittwochabend weiß ich dann mehr.
 
Terrassenbelag

Das übliche Gewurschtel mit beigestelltem Material. Da wird es schwierig bis unmöglich Gewährleistungsansprüche durchzusetzen es sei denn Sie haben einen ordentlichen Werkvertrag mit dem AN abgeschlossen.
Die Platten können Sie für den Wegebau benutzen.
 
Zwischen dem Hoch- und dem Tiefbau liegt der Garten- und Landschaftsbau. Der hat mit den dort etablierten Verfahren wenig zu tun, also werden alle diesbezüglichen Hinweise bei einem GaLaBauunternehmer auf Unverständnis stoßen.
Was wollen Sie mit einer Terrasse? Sicherlich einen Tisch, einen Grill und ein paar Stühle aufstellen und sie begehen, ohne in Gras oder feuchte Erde treten zu müssen. Also simple Sache.
So simpel sollte dann auch die Lösung sein.
Das erste fachfremde Teil ist die Betonplatte, so ein statisch gesehen, biegeweicher Pfannkuchen von 10 cm, ohne ausreichende Stahlüberdeckung, also rostanfällig, kapillarreich und mehr oder weniger wasserdurchlässig und frostanfällig. Die wasserabweisende Wirkung reicht aber, den zementären Klebemörtel unter Wasser und Eis zu halten, vom nichtdefinierten Gefälle mal abgesehen. Die Folgen sind Abplatzungen, nach 2 Wintern liegt alles hohl.
Nehmen Sie alles raus!
Dann kann eine Tragschicht nach Regeln des Wegebaus gebaut werden, oberste Lage Brechsplitt, dann Platten handwerklich mit Gummihammer verlegen.

Grüße vom Niederrhein
 
Thema: Neue Terrasse mit Natursteinplatten ist mangelhaft
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