Nachträgliche Innendämmung

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Kaufmehl/Mutter

Guest
Hallo!
Wir haben ein altes Haus mit guter Bausubstanz aus den 30er Jahren gekauft. Das Haus ist mit Holzständerwerk und Ziegel-steinen gebaut,darauf Heraklitplatten und dann Putz.Wir z.Z. am Sanieren und sind dabei die Fassade von innen zu dämmen. Wir mauern mit Ytongsteinen die Innenseite der Aussenwände hoch, belassen 3 cm Hohlraum und möchten diesen Hohlraum mit einer Schüttung von Hand auffüllen.Kann uns jemand bei der Auswahl des Materials Tipps geben? Beim Recherchieren haben wir gelesen, dass z.B. Perlite ein Setzungsverhalten von 10 % hat, was somit nicht in Frage kommt.Wir wären für ein paar Infos sehr dankbar. Aussen wird das Haus mit Kalkputz neu verputzt. Wir möchten jedoch keine Aussendämmung machen, da wir die Innendämmung auf diese Weise selbst machen können.
 
Ytong oder Multipor?

Das gibt immer wieder Konfusion hier im Forum. Das Material gibt es in ähnlicher Form auch als Schüttung.

Gruß Herbert
 
Nachträgliche Innendämmung

Nein, wir mauern mit Ytongsteinen hoch, kein Multipor.
Im Voraus schon mal herzlichen Dank!
Kaufmehl/Mutter
 
Innendämmung

Ich hoffe Sie sind sich der Gesamtproblematik ihres Vorhabens bewußt.
Da sind erst einmal die vielen bauphysikalischen Details die es zu lösen gilt; das geht nur ganzheitlich im Komplex mit allen Sanierungsmaßnahmen inklusive Heizung und Lüftung.
Fensterlaibungen, Türlaibung, Deckenhohlräume, Übergänge zu einbindenden Innenwänden- an solchen Stellen kann es bedingt durch die Änderung des Wärmedurchganges zu Wärmebrücken und zu Kondensatbildungen kommen.
In Verbindung mit neuen Fenstern, einer nicht angepassten Heizung und einem nicht angepassten Heizungs- und Lüftungsverhalten kann das die Wohnqualität drastisch verschlechtern- ich rede von Schimmelbildung und Fogging.
dann gibt es statische Probleme- die Wände müssen auf irgendwas wie einem Fundament stehen, nicht bloß auf Dielung.
Die Problematik der Einspannung der Wand mit der Decke ist zu lösen. Bei zwei Geschossen heißt das z.B . die Decken im Bereich der Traufwände öffnen um durchmauern zu können.
Die gesamten Installationen die sich an den Außenwänden befinden müssen erneuert werden.
Das mit der Verfüllung ist da noch gar nicht dabei.
Es gibt ernstzunehmende Alternativen für Ihr Vorhaben. Haben Sie einen Vergleich Ihrer Variante mit anderen gängigen Innendämmsystemen vorgenommen bzw. vornehmen lassen?
Kriterien wären Dämmwirkung, Flächenverlust, Preis, Arbeitsaufwand, Zeit.
 
Hausdämmung

Werden außen nur die Felder verputzt oder die gesamte Fassade?

Handelt es sich um Sichtfachwerk?

Wie seid ihr auf den vorgeschlagenen Aufbau gekommen?

Der ist etwas umständlich und fehlerträchtig.

Von den Kosten, Aufwand und Dämmwert ganz abgesehen

Ein Bild der Fassade wäre günstig

Andreas Teich
 
Dämmung

Es handelt sich nicht um Sichtfachwerk!Es wird die ganze Hausfassade neu verputzt.Fenster wurden in den 90ern neu eingebaut. Es handelt sich um doppeltverglaste Holzfenster.
Da die Fenster top sind, werden sie nur neu gestrichen.Bei der Heizung handelt es sich noch um eine Ölheizung mit Erdtank. Da sie noch in Ordnung ist, bleibt sie erstmal.Der Keller hat einen Lehmboden, den wir leicht ausgraben und mit alten Backsteinen(auf Kies) "pflastern".Das ganze Haus ist trocken, vom Keller bis auf den Speicher.Die Decken haben wir mit Rockwoll gedämmt und 2 fach mit Rigipsplatten bestückt.Die Böden sind mit Schlacke aufgefüllt und alte Tannendielung drauf, die wir grösstenteils belassen,schleifen und ölen.Kellerdecke wird genauso isoliert. Auf den Speicher machen wir auf die vorhandene Dielung eine zusätzliche Dielung mit Zwischenisolierung.
Auf die Idee mit den Ytongsteinen hat uns ein guter Freund gebracht, der schon einige historische Bauten saniert hat.
Die Ytongsteine werden tatsächlich auf der Dielung angebracht. Darunter Dachpappe.Ein befreundeter Statiker hatte wegen der Vorgehensweise nichts zu bemängeln.Ein Bild von der Fassade kann ich evtl. nächste Woche zeigen. Vielen Dank schon mal, für die bisherigen Antworten!
 
Außendämmung ohne EPS -Holzständerbau

Wenn ihr einen Verputz der gesamten Fassade vorhabt würde ich eine Außendämmung anbringen.
Alles andere wäre meiner Meinung nach, zumindest in diesem Fall, eine deutlich schlechtere Lösung.
Oder gibts Gründe die dagegen sprechen ?

Außendämmung zB mit speziellen Holzträgern, Holzfaserplatten, Zellulosedämmung und darauf mineralischer Putz.

Ihr könnt damit jeden beliebigen Dämmwert erreichen, der ohnehin vorgesehene Putz ist kaum teurer, die Vorarbeiten könnt ihr kostengünstig bei entsprechender Vorplanung und Anleitung fast komplett selbermachen.
Ihr habt viel mehr Innenraum und bauphysikalisch ist es ohnehin die beste Lösung ohne Wärmebrücken.

Die jetzigen Sanierungsvorstellungen finde ich etwas fragwürdig und ziemlich schadensträchtig.

Eine Ytongwand auf Holzdielen zu stellen halte ich für etwas gewagt- dh auch das Gewicht aller evt später befestigten Hängeschränke wird voll auf den Fußboden übertragen- Setzungen führen zu Fugen im Fenster- und Deckenbereich etc.
Falls jemals im Bodenbereich etwas saniert werden muß fällt gleichzeitig die gesamte Innenwand.

Hinter der Außenputzschicht kann das Holz bei Feuchtigkeitsschäden unbemerkt verrotten- auch riskant.

Vielleicht überlegt ihr euch das noch einmal?-
auch wenn das bisherige Konzept dazu geändert werden muß.

Immerhin bestimmt eure jetzige Sanierung ein Hausleben lang die Schadensfreiheit und über Jahrzehnte die Energiekosten
und reduziert womöglich beträchtlich die Raumflächen.

Innendämmung zB mit Holzfaserplatten und Wandheizung wären auch möglich aber hier eher die zweitbeste Möglichkeit.

Wenn ihr Fragen zur Fassadensanierung habt gerne an meine angegebene mailadresse- ich habe Bilder und alle techn. Angaben-auch zu Selbstbau- und Kosten dazu.

Andreas Teich
 
Nochmals Innendämmung

Vielen Dank erstmal für die ausgiebigen Infos!! Wir haben schon bis auf 3/4 der Aussenwände hochgemauert. Die Frage war ja, was als Schüttung verwendet werden kann, da Perlite ein gewisses Setzungsverhalten zeigt.Vielleicht kann doch noch jemand eine Idee (trotz den schon genannten Bedenken).Wäre sehr dankbar. Das Haus, bzw. die Wände stehen übrigens auf 50 cm dicken Kellerwänden.
Besten Dank!
 
Innendämmung

Besser VORHER fragen, damit solche fehlerträchtigen und teils falschen Eigenbaulösungen noch korrigiert werden können.

Wenn ihr Befürchtungen wegen Setzungsverhalten habt könntet ihr oben Hanf hineinstopfen, der sich bei Setzung nach oben hin noch ausdehnen kann.
Oder oben mit einer Leiste abdecken, damit ihr das Setzungsverhalten kontrollieren könnt und ggf später schließen oder die Leiste als Abschluß lassen-
könnte als Vorhangbrett verwendet werden.

Andreas Teich
 
Innendämmung

Lassen Sie sich von Ihrem "Freund" ein Sanierungskonzept mit Detaillösen anfertigen, bezahlen Sie ihn dafür. Dann können Sie ihn in Regress nehmen wenn es dann nicht so ausgeht wie Sie sich das gewünscht haben.
Wenn Sie selber wurschteln wollen dann können Sie sich nicht selber auf Schadenersatz verklagen.
Ich weiß das klingt hart.
In meiner Berufspraxis werde ich oft mit den Ergebnissen solcher Eigenkreationen konfrontiert.
Zur Perlitefüllung:
Ich empfehle ihnen den betreffenden Abschnitt zum Setzungsverhalten noch einmal zu lesen, diesmal gründlicher.
 
Thema: Nachträgliche Innendämmung

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