grundsatzgedanke

ausnahmsweise mal keine frage und keine antwort, sondern ein kleiner beitrag zum nachdenken: jüngst bei einer bergtour im südtiroler schnalstal habe ich mir den alten bauernhof mal ganz besonders gründlich angeschaut, in dem ich seit jahren immer wieder gast bin. das haus steht im kern seit dem 14. jahrhundert an dieser stelle und besteht nur aus ca. 14 cm starken lärchenblockbohlen, die von innen mit holz vertäfelt sind. die meisten fenster sind einfach verglast ohne jede art von dichtung. beheizt wird das haus über den küchenherd und zwei grundöfen. so weit aus der familienchronik hervorgeht, ist in dem haus auf 1800 m höhe noch nie jemand erfroren, und ich habe mich dort sommer wie winter immer s..wohl gefühlt, wenngleich manchmal mit dicken socken und zwei pullovern. die martin-busch-hütte in den ötztaler alpen besteht aus massiven feldsteinen ohne jede isolierung, bestückt mit ganz einfachen kas´tenfenstern - auch da hält man's auf 2500 m höhe gut aus.
was ich damit nur sagen will: lasst bei der sanierung alter häuser nur die finger von übertriebener dämmung und dichtung, spart auch jeden cent für chemie und andere wunderdinge, die überall marktschreierisch angeboten werden. je einfacher, desto besser, von diesem grundsatz bin ich inzwischen ziemlich heftig überzeugt.
gruß an alle fachwerkfreunde
günter flegel, wagenhausen

Dämmungs-Wahn

Hallo, habe schon seit langem ähnliche Gedanken. Hatte in der Vergangenheit häufiger die Heizkosten meiner alten Hütte (1904) mal mit etwas modernern Häusern verglichen. Wir sind auch nicht erfroren - und die Kosten waren immer sehr moderat - oder auch günstiger. Hoffe, die Diskussion geht weiter. Gruß

nachhaltig

vernünftig bauen und nachhaltig bauen, bedeutet einfache Lösungen und gegebenfalls für die heutige Zeit, überraschende Details umzusetzten

Unsere Nachbarn haben ihr 400 Jahre altes Fachwerkhaus von innen auch nicht gedämmt. Trotzdem haben sie niedrige Heizkosten. Das macht schon mal nachdenklich ;-). Grüße Annette