Kalkmörtel bröckelt....

Diskutiere Kalkmörtel bröckelt.... im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo! Ich habe vor einem halben Jahr unsere Fächer in der Fassade mit Kalkmörtel (Sumpfkalk - Sand, 1:3) ausgemauert. Leider beginnt der Mörtel...
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Nils

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Hallo!
Ich habe vor einem halben Jahr unsere Fächer in der Fassade mit Kalkmörtel (Sumpfkalk - Sand, 1:3) ausgemauert. Leider beginnt der Mörtel nun an einigen Stellen - besonders an den Holz/Stein Übergängen - herauszubröckelt. Ärgerlich. Die Frage ist nun: Was habe ich falsch gemacht? Und wie kann ich das so beheben, dass mir das nicht wieder passiert? Hat jemand einen Tip?
Noch wehre ich mich gegen die Benutzung von Zement. Mal gucken wie lange noch....
Viele Grüße
Niels
 
Sumpfkalkmörtel

Hallo Niels,

kannst Du dazu mal ein Bild einstellen? Was bedeutet ausgemauert? Sind die Gefache zuvor von alten Putz/Lehmresten befreit oder nur geflickt worden? Wie dick ist die Schicht und wurde der Sumpfkalkmörtel nur als Oberputz oder für alles verwendet? Da müsste man mehr wissen.

Abplatzen von Putz, Ausbrüche oder gar Risse sind oft eine Folge von Spannungen im Gefach. Diese können neben Holzbewegungen ganz andere Ursachen haben: Eben, wenn die Gefache z. B. von alten Füllungen wurden und beim Neubefüllen nicht von oben nach unten sondern von unten nach oben gearbeitet wurde. Die Last liegt dann nicht mehr alleine im Holztragwerk, sondern zu Teilen im Gefach.
Eine andere Möglichkeit ist das An- oder Überputzen von Holz oder gerne ein fehlender Schnitt mit der Kelle im Verbindungsbereich Holz/Putz.

Gerne mehr, aber Finger weg vom Zement.

Gruß aus Wiesbaden,

Christoph Kornmayer
 
Danke für die schnelle Reaktion!

Gerne würde ich mehr erfahren! Deshalb versuche ich , es nun etwas genauer zu beschreiben, da ich leider im Moment kein Foto zur Hand habe.
Es geht um ein Sichtfachwerk, also ohne Putz. Ich habe im Frühling die Fächer von den alten Ziegelsteinen befreit, dann Balken geschliffen (alte gummiartige Farbe...) und Ziegelsteine gesäubert, um anschliessend die Steine wieder Stück für Stück zurück in die Fächer einzumauern. Mit Kalkmörtel.
Nun habe ich also alte, geschliffene Eichenbalken mit roten Ziegelsteinfächern.
Die Steine habe ich damals vor dem Mauern in Wasser gelegt und dann eingebaut. Der Mörtel brauchte sehr lange (ich glaube so 10 Tage?) zum Trocknen. Ich habe auch den Eindruck, dass der Kalkmörtel, der ursprünglich benutzt wurde, härter war als das was ich da jetzt verbaut habe. Kann mich aber auch täuschen...
Ich bin immer noch für jede Idee dankbar!
Niels
 
Auf der Spur

Hallo Niels,

da kommen wir nun vielleicht der Sache auf die Spur. Der Sumpfkalkmörtel wurde früher für Besenwurf oder Kammzug verwendet. Er besitzt die Eigenschaft, sehr langsam zu trocknen, was den Dekorationen früherer Zeiten sehr entgegenkam. Das Wässern der Steine ist grundsätzlich hinsichtlich des Putzes richtig, da der Untergrund, auch trotz des Nässens noch viel Wasser aufnimmt und über einen längeren Zeitraum trocknet. Der geschmeidigere Sumpfkalkmörtel haftet besser, zieht langsamer an und bleibt auch für eine weitere Bearbeitung länger offen.

1. Wurde beim Zurückmauern der Steine bei den unteren oder den oberen Gefachen begonnen?
2. Wie war das Wetter beim Einbau und in den Folgewochen?
3. Gibt es einen Kellenschnitt?
4. Wurde zum Vermauern der Steine ebenfalls Sumpfkalkmörtel verwendet?

Gruß aus Wiesbaden,

Christoph Kornmayer
 
Es kann viele Ursachen haben.....

denn mit reinen Sumpfkalkmörtle zu arbeiten erfordert viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl. Man muss den Kalkmörtel und Kalkputz gut beobachten, zieht der Untergrund zu schnell, kann er verbrennen und bröselt. Ist der Mörtel zu fett oder zu mager, ist er zu dünn oder zu dick? Wie muss man vorbehandeln und wie nachbehandeln?

Aber vielleicht wäre es hilfreich, wenn Sie einen Fachmann zuziehen um nicht nochmals die gleiche Erfahrung zu machen.

Wir stehen Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite. Einfach mal anrufen.

Mit freundlichen Grüssen.

Veronika Klepac
 
Es könnt alles so einfach sein - isses aber nicht....

Also:
Ich habe von unten nach oben gearbeitet.
Wenn ich mich richtig erinnere, war´s zu der Zeit (März) gerade sehr warm
Kellenschnitt: ja
Sumpfkalkmörtel habe ich nur zum Teil verwendet, da ich noch einen Rest übrig hatte, ansonsten Weißkalkhydrat

Vielleicht war´s zu warm oder ich zu unerfahren mit Sumpfkalkmörtel. Oder beides....

Aber wie kann ich´s jetzt lösen?
Macht es Sinn, die Fugen auszukratzen, um sie dann Fach für Fach mit einem vorgemischten Kalkmörtel (Solubel ?) wieder auszubessern?
Oder sollten alle Steine wieder raus, um nochmal von vorne anzufangen? Der Verbund zwischen den Steinen scheint ja ok zu sein....
Danke für die schon genannten Hinweise!

Grüße,
Niels
 
Einbaureihenfolge ?

Hallo Niels,

ich denke ein erneuter Ausbau der Steine steht nicht im Verhältnis. Warm ist nicht so gut für Sumpfkalk, aber das und auch das Verhältnis zwischen Mörtel und Untergrund würde ich den Mörtelspezialisten hier im Forum überlassen. Ebenso die Ausbesserung.

Ich habe hier eher der Verdacht, dass das Problem tatsächlich von der Einbaureihenfolge stammt.
Wie angesprochen: Wenn von unten nach oben eingemauert wird, gibt das folgende Gefach seine Last nicht mehr rein in das Tragwerk ab, sondern auch in das darunter liegende, ausgefüllte Gefach.
Die gewässerten Steine sind folglich schwerer als trockene Steine und da der Trocknungsprozess hinter dem Putz und auch noch in diesem verregneten Jahr einige Zeit dauert, sind die Steine in den Gefachen nun leichter als in der Einbauzeit. Das eigentliche Tragwerk formt sich nun wieder in seine Ausgangsposition zurück und es können Risse und Abplatzungen entstehen. Die Bewegungen und Ausdehnungsdifferenzen sind natürlich minimal, aber durch am Fachwerk anhaftenden Putz können da auch Stücke abplatzen, -brechen. Bilder von geschädigten Gefachen wären gut und würden zu Klärung dienen.

Gruß aus Wiesbaden,

Christoph Kornmayer
 
Sumpfkalkmörtel

Hallo Nils,
Vor dem ausmauern sollte man wissen ob später verputzt wird oder nicht.Für mich zeigt das Foto ein späteres Verfugen des Mauerwerks.Vielleicht hätte ich die eingegangenen Beiträge lesen sollen , habe oft keine Zeit und Lust dazu, wobei das letztere überwiegt.
"Die Frage ist nun: Was habe ich falsch gemacht? Und wie kann " = Kornstärke beachten.
Mit freundlichen Grüßen
M.Klepac
 
Für mich sieht das so aus,
als hätte der nachverfugte Mörtel nie an den Ziegeln
oder dem Mauermörtel Haftung gefunden,
da kleben ja gar keine Reste dran.

Schätze mal:
nicht ausreichend vorgenässt vor dem Nachverfugen.

Klopp doch alles was lose scheint raus,
und dann nochmal richtig neu verfugen,
das Wetter passt doch jetzt sehr gut.

Viele Grüße,
Philipp Kawalek
 
Thema: Kalkmörtel bröckelt....
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