Sehr geehrter Herr Frießem,
der Kohlebunker am Oelchenshammer hatte nur eine untergeordnete Funktion und er wurde auch nicht weiter genutzt. Sie dürfen sich diesen jetzt nicht als Gebäude vorstellen, dieser hatte außerdem noch nicht mal ein richtiges Dach, sondern wurde nur abgedeckt.
Die Bruchsteinmauern dienten nur zur abgrenzenden Lagerung der Kohle.
Sämtliche Natursteinwände des Oelchenshammer wurden seinerzeit von einem Statiker überprüft, gerade weil das Gebäude einer musealen Nutzung zugeführt werden sollte. Statische Sicherungmaßnahmen wurden dort, wo gefordert, außerdem durchgeführt.
Ihre Wand sehe ich allerdings nicht als besonders tragfähig an. Wirtschaftsgebäude wurden oftmals so gebaut. Sie hatten ja nur eine untergeordnete Rolle. Im vergrößerten Bildausschnitt meine ich einzelne Ausbruchstellen erkennen zu können. Dort kann man hindurchsehen, oder? Wie stark ist denn das Mauerwerk? Steht es außen über?
Wenn Sie eine Bodenplatte einbringen wollen, werden Sie den inneren Boden auch abtragen wollen, um einen ordentlichen Bodenaufbau hin zu bekommen. Auch da sollten Sie aufpassen, daß Sie nicht unter die Gründung der Bruchsteinwand kommen.
Ein einfaches Auskratzen der Fugen und abschließendes Neuverfugen halte ich für bloße
Kosmetik. Allerdings kann ich das aus der Ferne auch nicht beurteilen.
Die Möglichkeit einer inneren Vorsatzschale, mit der Sie das Bruchsteinmauerwerk statisch verbinden, halte ich auch nicht für geeignet.
Kennen Sie denn keinen Maurer o.ä.? Ein Geschäftsführer eines kleinen mittelständischen Unternehmen hat an seinem Haus einige Bruchsteinarbeiten selber ausgeführt. Zu Beginn war er auch etwas unsicher, er hat sich jedoch mit der Materie auseinander gesetzt, das Ergebnis war zum Schluß sehr ansehnlich. Gehen Sie allerdings kein Risiko ein, sondern holen Sie sich fachlichen Rat dazu. Achten Sie darauf, daß der Mauerabstand außen auch das Wasser wegleitet und nicht zur Schwelle geleitet wird.
Mit freundlichen Grüßen
Bernd Kibies