Sanierung einer Natursteinmauer

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Marc Endrass

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Hallo zusammen,

auf angehängtem Bild seht Ihr eine Natursteinmauer, die langsam in Auflösung begriffen ist. Der Putz ist mittlerweile fast zur Gänze ab. Die Mauer geht ums Eck weiter zur Voderseite des Hauses hin. Dier Fugen sind sehr sandig und bröseln heraus.
Dieses Jahr will ich die Mauer sanieren, doch da ich eher mit Holz kann, fehlen mir hier ein paar Weisheiten.

- Wie mit den alten Fugen umgehen, auskratzen, sstbilisieren

- Welches Material muss ich verwenden, um neue Fugen stabil einzuarbeiten. Die Steine sollen hierbei sichtbar bleiben und nicht wie teilweise in Kärnten üblich, mit einem Vollverputz versehen werden.

- Arbeitsgeräte, welche Art von Spachtel braucht man, oder vielleicht auch händisch einarbeiten, wie auch immer.

Für Hinweise jeglicher Art wie immer dankbar,

Euer Marc
 
Sanierung einer Natursteinmauer

Hallo Marc,
Mauerwerk suber machen, herausfallende Steine aufbewahren, mit Kalkmörtel von Hand ausstopfen.
Gruß
Mladen Klepac
 
Hallo Marc,
die Mauer musst Du Dir mal ganz genau anschauen. Früher war es üblich Natursteinwände zu verputzen. Dies hatte bei einfachen Profanbauten oft weniger einen ästhetischen Grund als einen konstruktiv schützenden.

Natursteinmauern wurden oft aus behauenen Findlingen, Abbruchmaterialien anderer Häuser etc. zusammengemauert. Hierbei entstand ein Materialmix unterschiedlicher Materialgüte und einzelne Steine haben ein unterschiedliche Eigenschaften im Umgang mit dem Wetter.
Poröse Steine nehmen schneller Wasser auf als nicht poröse, dehnen sich anders aus und können eher zum Absanden oder zu Frostschäden neigen. Einen einfachen und preiswerten Schutz bot hier die Putzschicht.

Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer
 
Sanierung Natursteinmauer

Hallo,

bei einem solchen "eteas besseren" Haus würde ich auch einmal mit den zuständigen Denkmalpflegern des Bezirks reden, um zu erfahren, wie die es machen würden.
Mein Vorschlag wäre ein naturhydraulischer Kalkputz NHL 4, der eine gewisse Wetterbeständigkeit bietet. Werkzeuge: Kelle, Holzspäne für den Glattstrich und etwas zum tiefen Stopfen, Kehrblech, Eimer Wasser, Quast, vielleicht Gartenschlauch.

Gutes Gelingen !
 
Sanierung einer Natursteinmauer

Hallo,

vielen Dank für die Hinweise. Mit dem Kalkputz kann ich schon mal was anfangen.
Ich habe allerdings auch bei Wikipedia gelesen, dass man zum Verfugen auch Trasszement verwenden kann, weil es die Fugen wasserbweisend machen soll.
hat da jemand Erfahrung mit ??

Viele Grüße,

Marc
 
Hallo,

der ist vielleicht zu sehr wasserabweisend, weil er gar keins mehr durchläßt. Dann gibts im Winter Eislinsen und Abfrierungen. Er sit außerdem zu fest, was nicht verlangt ist.

Grüße
 
Trasszement

ist ein sagen wir mal "natürlicher Zement" also jedenfalls ein Material, das so abbindet wie Zement und auch diese Festigkeiten/Sprödigkeit erreicht. Das ist hier bei Natursteinen verschiedenster Zusammensetzung und Festigkeit nicht günstig, denn die Fuge bzw. der Putz soll ja nicht härter sein als die Wand.
Mein Tip wäre ein einfach herzustellender Kalkputz (3 Raumteile Sand + 1 Raumteil Kalk und wenn gewünscht auf 20 Raumteile dieser Mischung 1 Raumteil Zement, dadurch wird eine etwas höhere Festigkeit erreicht). Zu prüfen wäre, ob die Mauer als Putzgrund taugt. Das Befeuchten mit Kalkwasser kann die Haftung des Putzes verbessern.
Gruß aus Dresden!
Roald Herrmann
 
Ich wohne auch in so einem Haus (Wallis, Schweiz). Der Verputz geht ab, weil die Mauern mit dem Fundament im Wasser stehen und die aufsteigende Feuchtigkeit den Verputz mit der Zeit abtreibt. Dies ist vor allem in den bodennahen Mauerzonen der Fall.
Ich würde, wie schon empfohlen, die Mauer ganz verputzen, weil Sichtmauerwerk früher nur bei Prunkbauten gemacht wurde. Schon sichtbare Türstürze und Fensterleibungen aus Werkstein gab es nur bei den besseren Häusern. Als Mauersteine wurde alles hergenommen, was irgendwie verwendbar war und in der Nähe herumlag - wenn wir wie anno dazumal die benötigten Kubaturen Mauersteine per Ochsenkarren heranschaffen müssten, würden wir es auch so machen. Die abgebildete Mauer auf Sichtmauerwerk umzuarbeiten, sähe deshalb wahrscheinlich nicht nur "falsch" aus, sondern wäre tatsächlich falsch.
Bezüglich Ausführung und Material (früher als Verputz oft eine Mischung aus Luftkalk und Strassendreck, weil im Gebirge am Hang hoch überm Tal auch Sand schwer zu beschaffen war) würde ich bei der lokalen Denkmalschutzbehörde anfragen. Die sind dazu da und helfen gerne. Dein Haus sieht ja bis auf den kleinen Anbau noch weitgehend unverschlimmbessert aus, und da hat man als Eigentümer solcher Bauten auch eine Verantwortung.
 
Trass für Was?

Hallo

den Zaubertrass hat man früher für Wasserbauten genommen nicht als "ich hab ja solche Angst, dass mein Haus nass wird"- Putz mit Sicherungsgutem Gewissen.
Der ist und bleibt m.E. wie die zementären Versprechereien schlicht und einfach: FALSCH

Lassen Sie die Versuche und machen das was über 1000e Jahre funktioniert hat.
Luftkalkmörtel OHNE ZEMENT!
Wenn Ihr vorhandener alter Kalkmörtel oder die Fugen zu bröselig sind versuchen Sie es mit Staubkalk - Der Alte braucht "Futter" also Bindemittel.

Dem Holz auch nicht mehr geben, als es wirklich braucht.
Wenn dann nur Leinöl! Sonst nur darauf achten, dass kein Wasser stehen bleiben kann.

Wie Mladen schon so einfach schreibt:
sauber machen - mit Hand ausstopfen!

Gutes Gelingen

FK
 
Natursteinmauer

Hallo!
Ich würde Herrn Peter Knapp fragen. Er ist Architekt in Tirol und hat meines Wissens sehr viel Erfahrung. Seine Homepage ist mittels Google zu finden.
VG
Christian
 
Ach ja, beim "Saubermachen" aufpassen. Wenn man da mit dem Hochdruckreiniger dahinter steht, kommt der ganze Mörtel raus, also nicht zu tief in die Fugen reinigen in der Hoffnung, irgendwann mal auf eine harte Mörtelschicht zu stossen!
Diese alte Mauertechnik ist nicht "falsch" oder "schlecht"; man muss sie aus der damaligen Zeit und Situation der Baumeister heraus betrachten und immerhin hat es ja 200 Jahre oder länger gehalten - ob man das von unserer "modernen" Bauweise auch behaupten kann?

Noch was zur Ästhetik (geht mich aber eigentlich nix an): Bevor ich hier soweit wäre, Sichtmauerwerk in Erwägung zu ziehen, würde ich das graue Regenfallrohr gegen eins aus Kupfer tauschen (oder täuscht das Bild?) und besorgt sein, dass die Kabel usw. von der Wand wegkommen.
 
Thema: Sanierung einer Natursteinmauer

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