Dämmung Backsteinhaus

Diskutiere Dämmung Backsteinhaus im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Wir überlegen uns gerade ein Dämmkonzept für unsere Wassermühle. Wir haben da auch fachkundige Unterstützung, die ersten Konzepte möchte ich mir...
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Anja6

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Wir überlegen uns gerade ein Dämmkonzept für unsere Wassermühle. Wir haben da auch fachkundige Unterstützung, die ersten Konzepte möchte ich mir aber selbst überlegen. 3 Aussenwände unserer Mühle sind aus 72cm-60cm dicken Backsteinmauern. Im Moment gehen wir davon aus, dass die Wand massiv ist. Das muss noch genauer geprüft werden. Diese Backsteinmauern sollen innen mit Lehmputz und Wandheizung ausgestattet werden. Müssen wir zusätzlich dämmen? Reicht vielleicht ein Dämmputz von außen, da eh neu verputzt werden muss? Hat jemand Ideen?
 
Bei der Stärke?

Schlagt Euch das Dämmen ganz einfach aus dem Kopf.
Bei der Wandstärke muss man nichts dämmen.

Helfende Grüße
Udo
 
Hallo,
wenn das Teil von außen ohnehin neu verputzt werden soll, würde ich schon über einen Dämmputz nachdenken. Hier bringen 4 cm schon beachtliche Werte.
 
@ Struve

Und welchen dann?

Bei der Speichermasse reicht ein reiner Kalkputz aus.
Alles andere ist Verkaufsstrategie.

Ungedämmter Gruß
Udo
 
Mich wundert es etwas...

...daß du hier fragst, ob du dämmen sollst. In Freienhagen klangt ihr so, als würdet ihr generell abstand von dergleichen nehmen.
Aber egal, ich sehe das etwas anders. Nur weil die Wand so dick ist, ändert es nicht wirklich viel an der Tatsache, daß da ne Menge an Wärme durchgeht. Eine alte Diskussion, ich weiß. Wenn du dich nicht gerade zu den "Fischerianern" zählst, solltest du als Ingenieurin doch auch etwas mit dem guten Fourier anfangen können. Und zum Thema "Speichermasse": Klar hat eine massive Ziegelwand eine hohe Wärmespeicherkapazität, nur willst du ja Wärme rückhalten und nicht speichern. Eine große Speichermasse verhindert nicht den Abfluß der Energie! Eine große Speichermasse wird dann zur "Dämmung", wenn die Temperaturdifferenz zwischen innen und außen ständig periodisch das Vorzeichen wechselt. Die Hütte und deren Standort möchte ich mal sehen, bei der das so ist.
@Udo, empfiehlst du wirklich, ohne Dämmung die Wand durchzuglühen? Ich weiß nicht. Wandheizung ohne Innendämmung bedeutet zuviele Verluste. Innendämmung macht aber keinen Sinn, wenn die Fassade ohnehin gemacht werden muß und der Mehraufwand für eine Dämmung dadurch überschaubar wird.
So, jetzt sucht es euch aus.

Gruß Patrick.
 
Hallo Patrick,

ja du hast Recht. Ursprünglich wollten wir die Wand nicht dämmen, aber zu den "Fischerianern" gehören wir auch nicht. Wir sind nur etwas verunsichert. Ich denke wir werden die Wand berechnen lassen und dann eventuell etwas von Außen machen (Wärmedämmputz o.ä.). Aber vielleicht denke ich morgen schon wieder anders. Wie gesagt, sind gerade etwas verunsichert.
 
Na wenn du...

einmal T-innen größer als T-außen hast und dann umgekehrt. In der Realität kommt das natürlich nicht vor, aber nur dann würde die große Speicherkapazität einer Wand den Effekt haben, daß der U-Wert, sofern die Periodendauer entsprechend gewählt ist, keine Rolle mehr spielt.

Gruß Patrick.
 
...weil dann die Trägheit des Systems von Vorteil ist.

Richtig?
 
Jau.

Genau. Bin schon gespannt, wer mir widerspricht :).

Gruß Patrick.
 
Dämmputz???

Von Dämmputzen halte ich persönlich nichts.Beim Thema Dämmung sollte man wissen das es eine große Investition ist.Auf jeden Fall muß man Aufwand und Nutzen abwegen.Wenn schon Dämmem dann mit Systemen von Doser,Steico,Gutex oder Homatherm.Aber bei diesen Wandstärken ,denke ich ebenso wie Udo.Ich sage mal so, sparen Sie Ihr Geld und verwenden Sie es für den Innenausbau.

Freudnliche Grüße
Fa.Selle
 
Hallooo...

...Anja muß ohnehin die Fassade richten! Soll sie dann den ganzen Aufwand mit Gerüst und etc. draußen betreiben, ohne zu dämmen und dann anschließend die Wand ohne Innendämmung durchglühen???
Wenn die Fassade intakt wäre, würde ich unter den Lehmputz und die Wandheizung eine moderate Innendämmung vorschlagen, damit nicht alles nach außen durchpfeift. Damit kennt sich unser Udo doch bestens aus. Bezüglich Material haben wir uns doch garnicht unterhalten, Thorsten. Ich habe ja nicht gesagt, daß sie es so wie bei mir machen soll.
Die einzige Frage für mich wäre schon eher, was sonst noch geplant wäre. Bei Außendämmung sind geometrische Gegebenheiten zu berücksichtigen. Wenn das Dach z.B. nicht erneuert wird, könnte der Dachüberstand zu gering werden.

Gruß Patrick.
 
Hallo,

bei Wassermühle denke ich zuerst an die dynamischen Lasten, die den Bau mal durchgerüttelt haben. Wie sieht es denn mit entsprechenden Mauerwerksrissen aus ?

Grüße vom Niederrhein
 
Dämmen oder nicht,

Warum nicht eine Lösung, die beides ermöglicht und vorallem zeitlich unabhängig ist.

Da die Fassade neu gemacht werden soll, könnte auch die auf dem Bild dargestellt Lösung eine Möglichkeit sein.

In diesem Fall wurde die Fassade im Vorfeld mit Ziegelgewebe bespannt und verputzt, wird sie nun nicht gedämmt, ist sie wie eine Vorhangfassade, die aber nachträglich jederzeit gedämmt werden kann.

Eine ähnliche Lösung, gibt es auch für eine Kombi-Fassade Putz/Holz oder andere Variationen.

Grüsse Thomas
 
@ Patrick

Ich gebe Dir in den Dingen schon etwas mit Recht.
Aber ich habe einige Objekte bereits in meiner angeführten Art mit verputzt und im Garten blühen trotzdem nicht die Narzissen im Winter.

Wir heizen ja nicht volle Bulle, sondern wir temperieren ja die Hüllflächen und warme Oberflächen haben auch ein ganz anderes klimatisches Empfinden.

Keine vom Zaun brechenden Streitgrüße,
Udo
 
Hallo Anja,

nicht verrückt machen lassen.

Das was zählt ist die kostenlose und überall verfügbare Primärenergie: "Strahlung"
Und da versagt jede Dämmung in jeder Hinsicht, denn diese allgewärtige Energieform wird hier nicht gedämmt, maschiert doppelt und dreifach so schnell hindurch als bei einem guten alten Ton/Lehm-Backstein. Dabei spielt es keine Rolle, ob jene für unser empfinden Kalt oder Warm ist.

Die Skepsis ist also berechtigt.

Was im Sommer kühl und die hiesigen Sommertemperaturen aufhält, wird auch im Winter den besten Heizwert erzielen. Denn einer Massivwand ist es logischerweise völlig wurscht, von welcher Seite nun welche Temperatur entgegengestellt wird.

Also von wegen: "Temperaturen fließen gut hindurch". Eine Mauer ist nicht nur eine gute Luftschallbarriere sondern ebenso die beste Temperaturbarriere überhaupt. Eine Dämmung an jene anzubringen bringt physikalisch keine nennenswerten Veränderungen.

Im Gegenteil: Durch die schlechte Kapillarfühigkeit aller Dämmstoffe erhöht sich die Feuchtigkeit zwangsweise in deiner schönen Mauer. Dies führt 1. zu höheren Luftfeuchtigkeitswerten innerhalb deines Hauses und 2. steigt der Temperaturdurchfluss dank besserer Leitfähigkeit. Genau DAS, was Dämmstoffe doch verhindern sollten ?????

Gegen Lehmputz spricht absolut nichts. Nur sollte ein Fachmann zu Rate gezogen werden, da Lehm nicht immer und überall zu empfehlen ist.

Herzlichst

Alexander Zima
 
Wer schmeißt denn da mit Lehm

Ich überlege grade ob ich hier noch posten sollte.
Ich hab eine relativ pauschale Anfrage beantwortet.
Wenn ich empfehle darüber nachzudenken, wenn ohnehin verputzt werden muss, dies eventuell mit einem Dämmputz zu tun ist das lediglich die Anregung zur Überlegung.
Wenn die Bauherren im Moment davon ausgehen das die Wand Massiv ist, dies aber noch genauer prüfen wollen, werden bzw. sollten sie das Ergebnis als Grundlage für derartige Überlegungen nehmen. Da es des Bauherren Geldbeutel, wie auch seines Nutzen, oder Schaden ist, kann nur er beurteilen ob die Mehrkosten für ihn OK sind oder nicht.

Ich habe zur Prüfung empfohlen.

Udo, ich verkaufe keine Putze, ich verarbeite sie.
 
Alexander

Eine Dämmung die (bau)physikalisch nichts verändert ist eine große, eine, die dabei energetisch noch etwas was auf die Reihe bekommt eine ganz große.
 
Vielen Dank für eure Antworten und das es sehr sittsam geblieben ist. Ich hatte befürchtet es ufer wieder aus. Ist es aber nicht. Toll.
Wir werden jetzt zuerst überprüfen ob die Wand massiv ist. Ist sie es, werden wir sehen ob wir ohne Dämmung der drei Wände auf Neubauniveau kommen. Klappt das, werden wir nicht dämmen. Trifft einer der Punkte nicht zu, werden wir uns sowieso neu orientieren müssen.
 
Thema: Dämmung Backsteinhaus

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