Aufbau Fußboden

Diskutiere Aufbau Fußboden im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo, unter unserem alten Fachwerkhaus ist durchgängig eine 20cm dicke Beton-Bodenplatte gekommen. Meine erste Idde war dann Schweißbahn...
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Christian Weiß

Guest
Hallo, unter unserem alten Fachwerkhaus ist durchgängig eine 20cm dicke Beton-Bodenplatte gekommen. Meine erste Idde war dann Schweißbahn verlegen, Lagerhölzer legen, dazwischen Dämmung und als Abschluß Dielen. Nun sagt mein Lehnbauer, er würde keine Schweißbahn weil gegen welche Feuchtigkeit soll gesperrt werden. Wenn ich Ihn richtig verstehe meint er, Feuchtigkeit käme mehr aus dem Raum und eine "Wanne" wäre dann nicht so gut. Auf die Bodenplatte dann aufgeschäumtes Polysterol, genaue Bezeichnung weiß ich grad nicht, und darauf dann Lagerhölzer und Dielen. Was habt ihr für Erfahrungen gemacht.
Vielen Dank schon mal Christian
 
Das Styrodur...

ist ja nun auch nicht diffusionsoffen.

Sie hatten schon recht mit Ihrem Aufbau. Vom Schutz vor aufsteigender Feuchte profitiert insbesondere Ihr Dielenboden.

Das Kondensat, das Ihr Lehmbauer offenbar meint, fällt in weit geringerem Maße an, als aufsteigende Erdfeuchte von unten. Ölen Sie Ihren Boden harzarm und wachsfrei, dann wird eventuell kondensierende Feuchte auch wieder nach oben entweichen können.

Grüße

Thomas
 
wenn

die Bodenplatte als WU-Beton ausgeführt und bewehrt wurde, gibt es kaum die Gefahr von aufsteigender Feuchte. Das Thema wurde schon mal eher diskutiert. Wenn von oben Feuchte kommt (Wasserschaden o.a.anderes, gibt es keinen Ausweg. Mein Gedanke, nur Bitumenbahn unter den Balken als Sperre, Rest offen lassen. Erdreich war frühe auch offen und die Balken lagen oftmals nur auf "Ziegeltürmen" auf.
 
@ Olas: Das Erste Haus...

..war ja wohl für den Feind?

Die Platte ist ja jetzt nun da, und offenbar nicht aus WU-Beton, der hier auch noch völlig falsch am Platze wäre, wenn kein drückendes Wasser ansteht. WU- Beton ist
wasserundurchlässig aber nicht wasserdicht!
Kapillar und durch Diffusion ist der Wassertransport
gegeben.

Der Hinweis auf früher zielt wie in den bisherigen Disputen ins Leere: Früher sind so aufgebaute Dielenböden und Balkenlagen oft recht schnell von Schädlingen aller Art befallen worden. Die wenigen heute noch erhaltenen Böden dieser Art widerlegen das nicht. Zudem wohnen wir heute anders als früher. Die Ofenheizung ist weggefallen, die Fenster dichter, somit weniger Strahlungswärme, wesentlich geringerer Luftaustausch. Gleichzeitig aber erhöhter Wärmebedarf und mehr Feuchteproduktion (Bäder, Zimmerpflanzen).

Für einen Wasserschaden ist die Versicherung da - und es gibt bauliche Möglichkeiten, diesen (mir ist im Wohnzimmer noch nie die Waschmaschine ausgelaufen :) gering zu halten.

Kondenswasser wird sich in einem richtig aufgebauten Boden nicht ablagern, zumindest aber kann es auch wieder nach oben entweichen, wenn der Holzboden nicht abgesperrt wurde.

Grüße

Thomas
 
Hallo,

ich gehe mal davon aus, das die Bodenplatte nur Raumweise in das Haus eingebracht wurde. Also nicht unter den Wänden, an den Anschlussfugen währe also ein Schwachpunkt. WU Beton, wenn es hier überhaupt welcher ist, ist zwar Wasserdicht (Weiße Wanne) aber nicht Dampfdicht. Daher sollte er, vor allem wenn Holzböden geplant sind, mit Schweißbahn abgedichtet werden.

Grüße aus Schönebeck
 
Die Bodenplatte

ist aus WU-Beton und durchgängig unter dem ganzen Haus. Das war zunächst nicht so geplant aber beim freilegen der Wände sah man ziemliche Feuchteschäden an den Innenwänden, die auch zum größten Teil nicht mehr aus Fachwerk waren sondern z.T. gemauert ohne Verbindung zur Außenwand, so daß wir beim Neuaufbau der Fachwerkinnenände gleich eine durchgängige Bodenplatte durchgezogen haben.
Also um das nochmal zusammenzufassen: Schweißbahn drauf, bis zur Horizontalen Sperre hochziehen und dann Lagerhölzer, dazwischen Dämmung und Dielung drauf, oder?!
Danke allen die geantwortet haben
MfG Christian
 
@Thomas

könntest Du Dich bitte im Ton zügeln. Wie Du siehst, war meine Annahme nach dem Lesen des Textes ( .. durchgegend.. nicht falsch. Und wenn man das dann noch richtig macht, ist die Platte for..trocken. Was ist eigentlich der Unterschied zwischen <<wasserundurchlässig und <<wasserdicht ?
Hättest lieber eine bessere Antwort schreiben können als Dich als Betonbauer zu profilieren. Sorry, mußte mal gesagt werden, kriegst auch kein Minuspunkt.
Ich weiß auch, dass die Schweißbahn das übliche nach DIN ist.
Ich frage mal mit Absicht sooo: Wieso ist im Forum Zementputz immer diffusionsdicht und eine 20er WU-Betonplatte auf einmal diffusionsoffen ?? Und in welcher Richtung am Beispiel das Dampddruckgefälle ?
 
Hallo Olaf,

Mit der Diffusion ist es etwa wie mit elektrischen Leitern, es gibt gute- und schlechte Leiter. Ein schlechter Leiter leitet auch Strom, kann aber dennoch als Isolierung gegen ihn genommen werden. Die Masse macht’s.
Zementputz ist nicht gänzlich diffusionsdicht, aber halt so dicht, das er den Feuchteausgleich in Wänden erheblich behindert. WU- Beton ist noch dichter, lässt aber immer noch genug Diffusion zu um z.B. darüber liegende Holzböden zu schädigen. Fälschlicher Weise wird oft angenommen, das ein Stoff der wasserdicht ist auch Diffusionsdicht ist.

Grüße aus Schönebeck
 
Moin Zusammen,

ist Bitumenschweissbahn hier eigentlich noch "Stand der Dinge"?
Alles was ich bisher von dem Zeug nach 20-30 Jahren von Wänden (aussen) und Böden rausgepuhlt hab war spröde, rissig und brüchig...... mal davon ab, dass die Verarbeitung gerade im Innenbereich alles andere als lecker ist.....

Gruss, Boris
 
Sperren oder Bremsen

das ist hier die Frage :)

Auf der Betonplatte eine Knauf Katja verlegen, Lagerhölzer, Schüttung, Riemen oder Rauhspund verlegen.

Gruss Thomas
 
WU- Beton, Diffusion

Die Ansicht, das WU- Beton zwar wasserdicht,
aber nicht dampfdicht ist, geht auf Veröffentlichungen von Ciesielski und Klopfer zurück.
Sie fußt auf der Annahme, das in WU- Beton 3 wesentliche Transportvorgänge stattfinden:
- in der ersten, außen liegenden Zone des Querschnittes
Wassertransport durch Sickerströmung,
- in der zweiten, im Kernbereich liegenden Zone
Wassertransport durch Kapillarität und
- in der dritten, innen liegenden Zone Wassertransport
durch Wasserdampfdiffusion.

Wenn man davon ausgeht hätte das an der Innenseite unter dichten Abdeckungen der Betonoberfläche eine Wasseransammlung und eine Porenfüllung des Betons zur Folge.
Soweit die Theorie, die man z.B. auch in der Richtlinie für WU- Beton des DAfStB findet.

2007 haben sich Rainer Oswald/Klaus Wilmes/Johannes Kotje im Rahmen einer Forschungsarbeit damit beschäftigt.
(Weiße Wannen- hochwertig genutzt, erschienen im Fraunhofer IRB- Verlag 2007)
Sie untersuchten eine Reihe von Objekten mit weißen Wannen als Keller, die höherwertig als Aufenthaltsräume genutzt wurden und die mit mehr oder weniger dampfsperrenden Belägen versehen waren.
Ein Teil dieser Keller schwamm im freien Wasser.
Das Baualter lag zwischen 4 und 40 Jahren.
In keinem Fall wurde flüssiges Wasser zwischen Oberfläche und Belag festgestellt.
In keinem Fall wurde über erhöhte Raumluftfeuchte berichtet.
Der Feuchtegehalt des oberflächennahen Betons lag unabhängig von der Art der Abdeckung bei ca. 4 Masse-%, das ist mehr als die Ausgleichsfeuchte, aber deutlich weniger als die Sättigungsfeuchte.

Natürlich weiß man nicht, wie die Qualität des im vorliegenden Fall eingebauten WU- Betons ist.
Auch nicht, was für Boden unter der Platte ansteht.
Deshalb sollte man lieber auf die sichere Seite gehen und die Oberfläche abdichten.
Sicher ist sicher.

Was die Abdichtungen angeht:
Ich rate immer in solchen Fällen zur mineralischen Dichtschlämme. Sie ist einfacher zu verarbeiten, vor allem für Laien.
Die Dichtungsbahnen, die es jetzt gibt sind nicht vergleichbar mit steinzeitlichen Teer- oder Bitumenpappen.
Sie müssen aber sachgemäß verarbeitet werden.

Viele Grüße

p.s. In einigen Fällen wurden die hier oft angeführten "belüfteten Verkleidungen" eingebaut.
Das hölzerne Tragwerk hinter diesen dampfbremsenden Verkleidungen war durchfeuchtet. Nicht, weil der Beton Nässe lieferte, sondern weil mit wärmerer, feuchter Raumluft "belüftet" wurde und sich Kondensat bilden konnte.
 
Vollkommen richtig Georg,

aber was die Abdichtung angeht denke ich , dass z.B. die Katja von Knauf einfach zu verarbeiten ist, da die Stösse selbstklebend sind und die ausbildung einer Wanne einfacher ist wie mit einer Dichtschlämme.

Grüsse Thomas
 
@ Olaf

Eine klitzekleine Prise Spott gestatte mir bitte auch weiterhin. Wie sagte schon des oberlustige Herr Scharping vor Jahren? "Spaß muß sein".

@Georg

Hast Du eine Produktempfehlung zu Dichtschlämmen?

@ Christian

Eine weitere Abdichtmöglichkeit wäre eine PE-Bahn, GEFITAS PE 3/300. Verlegung ist einfacher, als die Schweißbahn.

Grüße

Thomas
 
@ Thomas

auch mir sei etwas Spott erlaubt, nur ganz wenig sei versichert.:))))
Eine Empfehlung für Dichtschlämme habe ich dafür.
Warum gerade PE-Folie und Welche Schweissbahn??
Ich bevorzuge die Katja von Knauf, die ist selbstkleben (siehe auch oben)

Grüsse Thomas
 
Dichtungsschlämme sind in der Tat leichter zu verarbeiten als Bitumenbahnen aufzuschweißen. Während der weiteren Arbeiten sind diese für mechanische Beschädigungen anfälliger, und Schäden visuell schwerer erkennbar als bei Bitumenbahnen. Bei der Entscheidung für Dichtungsschlämme ist darauf zu achten, das die Wahl nicht auf diffusionsoffene Schlämme fällt, die gibt es nämlich auch.
Eine Möglichkeit ist auch die Abdichtung mit Bitumen-Acrylat-Dispersion,
Die sind mechanisch aber noch empfindlicher.

Grüße aus Schönebeck
 
In dem Fall also doch

die Katja von Knauf. :)))

Danke Oliver für die Unterstützung :))

Gruss Thomas
 
Abdichtungen

Ich arbeite mit den Produkten von Remmers.
Nicht weil sie besser sind, sondern weil ich sie kenne (ich fahre jedes Jahr zur Weiterbildung bei Remmers).
Andere Produkte von Markenherstellern, z.B. von Quick-mix sind sicher genau so gut.

Viele Grüße
 
Hallo

danke für die angeregte Diskussion, also ich entscheide mich für die Abdichtung mittels eines noch festzulegenden Produktes. Ansonsten wenn wir schon in die Physik gehen, sollte es nicht zur Diffusion des Wasserdampfes von der warmen Seite zur kalten Seite kommen und somit die Abdichtung die Feuchtigkeit im Raum halten?! Theoretisch würde das ja die Notwendigkeit einer Diffusionssperre in Frage stellen denn wenn Wasserdampf durch die Bodenplatte zum Erdreich diffundiert stört mich das ja nicht besonders, desweiteren halte ich ehrlich gesagt eine 20cm dicke Membran Bodenplatte aus WU-Beton) für sehr dick um zu einem Konzentrationsausgleich von Wasserdampf zwischen Erdreich und Innenraum zu führen. Ich hab ja mal gelernt, zumindest glaube ich mich zu erinnern, das bei es bei der Diffusion zu einem Konzentrationsausgleih an einer Membran kommt, meist redet man dabei aber Dicken im nanometer-Bereich. Welches besterben sollte also der Wasserdampf haben durch ein Beton zu diffundieren egal aus welcher Richtung. Im Inneraum hab ich nun Lehmwände die wiederum ein hohes "Bestreben" haben Wasser und Waserdampf aufzunehmen und sich somit wohl kaum viel Wasserdampf ansammeln sollte um sich den schweren Weg durch 20cm rel. Diffusionsdichten WU-Beton zu suchen statt in den Lehm, oder. Das sollte vielleicht nochmal ein Bauphysiker kommentieren aber so ganz schlüssig ist mir die ganze "Das haben wir schon immer so gemacht" und "sie werden schon sehen was dannn passiert" von Bauunternehmern, Architekten und Statikern nicht. Wobei ich für das zitieren der wissenschaftlichen Arbeiten in einer vorangehenden Antwort dankbar bin, da ich als Naturwissenschaftler der Meinung bin, das man nur so wirklich fundiert diskutieren kann. Wobei Erfahrung trotz allem wichtig ist, sich aber meist durch Wissenschaft belegen lässt.
In diesem Sinne
Christian
 
so

alles erst mal alles gelesen, auch die, welche um etwas Spott bitten. Seis drum, wir vom Bau sind schlimmeres gewöhnt, aber eben von Aug zu Aug und nicht öffentlich.....

Christian letzter Beitrag veranlasst mich, noch eine Beobachtung hier zu beschreiben.
Neues Scheunengebäude mit Streifengründung, Schotter/Splitt, PE-Folie, WU-Beton 20-25 cm. In der Garage EP-Beschichtung, im Beeich der Werkbank alter Gummibelag - darunter Schitzwasser, im noch nicht fertigen Teil eines Nebenraumes ist die Bodenplatte trotz eines Belags trocken!

War auch nicht anders zu erwarten, denn die Nässe kommt aus den (teilweise) warmen Räumen (8-14°C).
 
Thema: Aufbau Fußboden

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