Loggia bei einem Denkmalschutzobjekt: wie sollte der Fußbodenaufbau aussehen?

Diskutiere Loggia bei einem Denkmalschutzobjekt: wie sollte der Fußbodenaufbau aussehen? im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Liebe Forum-Kollegen, ich habe bei der Sanierung meines 100-jahre alten Sandsteinhauses eine für mich "knifflige" Frage: hätte vielleicht jemand...
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Melancholia

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Liebe Forum-Kollegen, ich habe bei der Sanierung meines 100-jahre alten Sandsteinhauses eine für mich "knifflige" Frage: hätte vielleicht jemand einen Ratschlag? Das Haus hat eine kleine Loggia, darunter befindet sich zu 70% der Fläche ein Wohnraum. Das Regenwasser wird über einen sehr kleinen Wasserspeier von der Loggia abgeleitet. Der Boden wurde von dem Vorbesitzer gedämmt (PU-Schaumplatten, darüber Bitumbahnen, verschweißt,, zur Wand mit Anpressschiene befestigt)). Leider wurde dabei kein Gefälle ausgebildet, das Wasser bleibt bei starkem Regen in der Mitte stehen. Außerdem ist die Bitumbeschichtung an der Grenze zum Zimmer ständig feucht (im Winter wie im Sommer). Ist das normal?? Wie sollte denn der ideale Bodenaufbau aussehen? Ursprünglich war die Stahlbetonplatte der Loggia völlig offen... Ich bedanke mich für alle Antworten im voraus!!
 
Gefälledämmung

ist das Zauberwort.Aber dafür müssen die Höhen an der Loggiatür stimmen.15cm über wasserführende Schicht.Also oberkante Platten oder Holz oder was da auch immer liegt.
Für diesen Aufbau müsste alles erst mal runter.
Stellt doch mal ein paar Bilder von den Anschlüssen ein.
 
Loggia

Hallo Melancholia,
um das "... müsste erst mal alles runter." werden Sie nicht herumkommen.
Es geht nicht nur um die Dämmung und Abdichtung der Betondecke, sondern auch um die Instandsetzung der Brüstungsmauer und die Dämmung/Instandsetzung der Fachwerk-Außenwand.
Wenn die Abdichtung und Dämmung zurückgebaut ist, kann erst einmal der Putz saniert werden. Vorher sollte an der Brüstung die Verklammerung der Sandsteine freigelegt und ggf. repariert werden, auf jeden Fall wird hier neuer Korrosionsschutz notwendig sein. Ob die Brüstungshöhe nach der Sanierung den Bestimmungen Ihrer LBO entspricht, bezweifle ich. Auch die Fachwerkstiele sollten dann auf Ihren Zustand hin überprüft werden; nach der Sanierung sind sie und eventuell vorhandene Schwellen im Fußbodenaufbau verschwunden.
Die Wand zum Zimmer empfehle ich mit einer Außendämmung (Heraklith oder Weichholzfaserplatten) vor dem Neuverputz zu versehen.
Die Einbausituation der Loggiatür sollte nachgearbeitet werden. Besser wäre eine etwas kürzere Tür bei gleicher Sturzhöhe, die mehr Sicherheit gegen Treibschnee geboten hätte. Der Anschluß zum Holz muß anständig eingedichtet und im Innenbereich sollte unbedingt ein Dichtband eingeputzt werden.

Zum Loggiaaufbau:
Ich empfehle Ihnen als Gefälledämmung Foamglas.
Die Platten können mit eingearbeitetem Gefälle bestellt werden. Sie werden auf der Rohdecke in Heißbitumen eingeschwommen und bilden schon in sich eine Abdichtung.
Der Ablauf sollte vergrößert und mit einer Überlaufsicherung versehen werden, falls der Einlauf verstopfen bzw. zufrieren sollte.
Auf die Foamglasdämmung kommt eine Schweißbahn als zusätzliche bzw. Randabdichtung, die an den Wänden hochgezogen wird.
Die Wahl des Belages hängt von der noch zur Verfügung stehenden Aufbauhöhe ab, die wiederum von der Türschwelle und der Brüstungshöhe vorgegeben wird. Ich nehme an das es da keinen großen Spielraum gibt. Deshalb empfehle ich Ihnen einen Belag aus Holz.
Durch die Höhenproblematik wird die erzielbare Dicke der Dämmung ebenfalls beschränkt sein.
Sie können sich hier behelfen, indem Sie an der Zimmerdecke des darunterliegenden Zimmers eine Dämmung möglichst hohlraumfrei anbringen. Auch die wird keine dämmtechnischen Wunder vollbringen können aber die Bauteiloberflächentemperatur in einen sicheren, kondenswasserfreien Bereich heben.

Viele Grüße
 
LoggiafalschDaemmung_I9164_201166221716.JPGZur Loggia: Fragen über Fragen, Bilder eingestellt

Liebe Fachwerk-Kollegen, vielen Dank für die Antworten! Die Fotos hatte ich im Forum unter "Bilder" eingestellt. Dass der vorhandene Aufbau weg muss war mir klar... Wie sieht es mit der Wärmedämmung der Hauswand: wird sowas auch bei Denkmalschutzobjekten genehmigt? Hätte jemand vielleicht Erfahrungen damit? Und wüsste jemand warum es zu einer Kondensatbildung (?) an der Grenze zwischen gedämmten Loggia-Boden und der ungedämmten Sandsteinwand kommt? Die Brüstungshöhe ist sicherlich ein Problem: auktuell sehr niedrig (auch durch die Dämmung), entspricht leider nicht mehr den Normen, hierzu müsste ich jedoch der unteren Denkmalschutzbehörde einen Vorschlag machen. Vielleicht hat jemand dazu gestalterische Vorschläge? Die Innendämmung der Decke des unter der Loggia liegenden Raumes wird leider nicht genehmigt wg. des Zierstucks im Raum...
 
Loggia

Hallo Melancholia,
die Feuchte unter der Tür sieht eher nach Kondenswaaser aus. Durch bzw. unter die nicht sauber eingedichtete Tür strömt warme, feuchte Innenluft, Kondensat fällt am kalten Stein aus.
Was die Brüstung betrifft:
Hier gibt es Bestandsschutz. Das nützt aber herzlich wenig, wenn ein Kind herunterfällt.
Zwei Möglichkeiten fallen mir ein:
1. Ein Geländer, ca. 20 cm nach innen auf die Loggia gesetzt dürfte von unten nicht einsehbar sein, engt aber den Platz ein.
2. Ein tragfähiges, dünnes Netz spannen, das aus der Entfernung her nicht einsehbar ist. Das engt nicht ein, schützt vor Tauben sowie deren Hinterlassenschaften und hält im Herbst das Laub ab. Als Absturzsicherung ist es nicht zulässig, aber besser als gar nichts.

Viele Grüße
 
Thema: Loggia bei einem Denkmalschutzobjekt: wie sollte der Fußbodenaufbau aussehen?

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