Immer wieder - die große Holzfrage!
Hallo Mira und Interessenten zum Thema.
Unserere Welt ist ein Kreislauf. Wär´s nicht so, gäb es heute keinen Humus und kein Pflanzenwachtum mehr, nur noch versteinerte Braunkohlenwälder. Der Kreislauf wird durch UV-Strahlung, Wasser, Oxidation, Bakterien, Mikroorganismen, Algen, Flechten, Pilzen, Mosen, Insekten usw. in Gang gehalten. Es findet ein natürlicher Recyclingprozess statt.
Im Hochgebirge geht´s langsamer als in biologisch aktiveren Zonen unserer Welt.
Nun gibt´s uns Menschen, wir auf der Nordhalbkugel verbrauchen mehr, als der Kreislauf nachwachsen lässt (ich würde es gern ändern).
Holz, welches Menschen verwenden, sollte deshalb so lang es geht, genutzt werden. Deshalb muß der natürliche Recyclingprozess von Bauholz unterbrochen bzw. verzögert werden.
Wie?:
1. Baulicher Holzschutz: Schutz vor Nässe und Feuchtigkeit
- im Innenbereich meist gegeben, deshalb braucht hier eigentlich weder gefirnisst, gewachst, imprägniert oder sonst was gestrichen werden.
Das erfolgt ausschließlich aus optischen Gründen, da oxydierendes Harz im Holz eben dunkel wird und die von der Holzart abhängige Saugfähigkeit für Verschmutzung sorgt. Nur deshalb lasiert oder lackiert der Mensch innen.
- im Außenbereich muß in der Konstruktions- und Planungsphase das Stehenbleiben, Hineinkriechen, Vollspritzen, Aufsaugen von Nässe durch geeignete Maßnahmen verhindert werden, durch: wiederstandsfähige Holzarten, Steinsockel, Dachüberstände, Ablaufflächen, Abtropfkanten, Kantenbrechung usw. aus jahrhundertalten Erfahrungen umgesetzt werden. Dann ist auch hier (eigentlich) kein weiterer Holzschutz nötig.
Wäre da nicht: UV-Strahlung die immer irgendwo drankommt. Wind. der auch bei breitem Dachüberstand Regen an´s Holz lässt. Schnee, der auch auf stark geneigten Flächen liegenbleibt. Bläuepilze, die nur Kondenswasser brauchen, Insekten und noch andere Einflüsse.
In Abhängigkeit vom Objekt sollte deshalb Holz unbedingt zusätzlich gegen den natürlichen Recyclingprozess geschützt werden.
Mit:
1. Imprägnierung gegen Insektenfraß und Bläuepilz (das macht kein Firniss oder Halböl!)
2. UV-Schutz (das macht keine Lasur mit Erdpigment)
3. Feuchtigkeitsschutz (das macht keine gerissene Farbbeschichtung)
Das Wie und mit Was:
Ist immer abhängig von Ausgangszustand und Zielsetzung. Deshalb können keine allgemeinverbindlichen Dogmen aufgestellt werden.
Wer analysiert am besten?
Zunächst ist eine gute Fachausbildung zum Thema baulicher Holzschutz erforderlich. Architekt mit Spezialisierung Richtung Baubiologie, Zimmerleute, Schreiner, Holz- und Bautenschützer (Vorsicht kein Lehrberuf erforderlich! Deshalb stark von halbwissenden unterwandert) und auch der Maler welcher für die Haltbarkeit von Holzbeschichtungen gewährleisten muß.
Desweiteren ist besondere Liebe zum Holz erforderlich, sonst erfolgt durch Vereinfachung zu schnell der Verfall.
Sicher ist mit dieser umfänglichen Betrachtung des Themas Holzanstrich nur auf die Spitze eines Eisberges hingewiesen. Jeder möge selbst entscheiden, ob es besser ist, mal in eine Bibliothek zu gehen, mit dem Risiko von Holz-, Anstrich- und Bauschäden zu leben oder den guten Fachmann, regional vor Ort mit der Ausführung zu beauftragen oder gegen ein vorher abgestimmte Honorar sich beraten zu lassen.
Schöne Fachwerkarbeiten sehen Sie unter
http://www.gestaltungsservice.de - Hotel Lindenhof - Körnerweg - Altstrehlen und es kommen immer mehr dazu
mit farbenfrohen Grüßen
Malermeister Peter Seifarth