Fachwerk mit Leinöl behandeln

Diskutiere Fachwerk mit Leinöl behandeln im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Was haltet ihr von folgendem Ratschlag? Für die Behandlung von altem von allen Beschichtungen befreitem und von neuem Fachwerk aus Fichte/Kiefer...
F

F. Otto

Beiträge
63
Was haltet ihr von folgendem Ratschlag?
Für die Behandlung von altem von allen Beschichtungen befreitem und von neuem Fachwerk aus Fichte/Kiefer im Außenbereich den Erstanstrich mit kalt geschlagenem Leinöl (Natur, entschleimt) ausführen. Für Zweit- und Drittanstrich eine Mischung 1:1 aus Leinöl und Balsam-Terpentin mit etwas Bienenwachs erhitzen und verstreichen.
Gibt es irgendwelche Risiken oder ähnliches bei diesem Anstrichsystem?
Ein Vergrauen der Balken wird in Kauf genommen bzw. sogar erwartet.
 
es sollte...

...schon zumindest ein Leinöl in Farbenqualität sein, aus der ersten (Kalt) Pressung.

Ich würde jedoch Hartöle oder Standöle für den Außenbereich vorziehen. Wachs ist im Außenbereich völlig überflüssig, es mindert die Qualität der Oberfläche und bindet Schmutz.

Grüße

Thomas
 
Vielen Dank

für die schnelle Antwort Herr Böhme!

Ich schätze hier im Forum Ihre Erfahrung im Bereich Holzbehandlung. Die Sache mit dem Bienenwachs ist ein guter Hinweis und für mich plausibel.
Zu welchem Produkt würden sie persönlich in einem solchen Anwendungsfall greifen?
 
Leinöl

wird reichen.

Das aus der ersten Pressung.
bei Leinölpro steht da ne menge auf der Seite.
Öl dringt tiefer ein als Firnis und voroxidierte Materialien.

Mehr würde ich nicht machen, wenn Sie das Holz "natur" lassen wollen.
Wenn das Holz in Ordnung ist, braucht man eigentlich kein Öl.

wie schauts mit den Gefachen aus?
Ist da zementäres drinnen?

FK
 
Auf althergebrachte Art und Weise erstellte Gefache: Staken mit Weidenruten verflochten, mit Lehm beworfen und durch Kinderhände verstrichen ;-)
Den Denkmalschutz hat es sehr erfreut, nur das mit den Kinderhänden hat man kritisch gesehen!

Zement werden diese Gefache niemals sehen solange ich noch aufrecht gehen kann!

Aber so ganz ohne Öl...warum eigentlich nicht?

Gruß
F. Otto
 
Wölfe im Schafspelz

oder
Böcke als Gärtner!

"Zement werden diese Gefache niemals sehen solange ich noch aufrecht gehen kann!"

Man glaubt gar nicht worin sich das Zeug (oder Zeug mit ähnlichen oder gleichen schlechten Eigenschaften) überall verstecken kann.
Die geben ihren "Kindern" einfach andere Namen, machen ein buntes Ökoprospekt darüber, schmieren irgend welche "Gremien" die in gemeinnützigen Vereinen tätig sind - und schon ist es ein angepriesener Denkmalschutzbaustoff!

Mit was verputzen Sie!

FK
 
Niemals nicht ist da noch Zement drin

Ich habe eigenhändig ausgefacht mit altem Lehm aus dem Abbruch des Altfachwerkes.

Altgefache wurden beidseitig vom Putz befreit und geprüft.

Verputzt wird Luftkalkputz und vestrichen mit Sumpfkalkfarbe.


Gruß
Frank
 
luftkalk …

Verputzt wird Luftkalkputz und vestrichen mit Sumpfkalkfarbe

gut so!

Welchen nehmen Sie?
Mischen Sie selber?

FK
 
Eines der wenigen Dinge an die ich mich nicht rantraue

ist der Verputz. Da fehlt mir jegliche Erfahrung. Die Methode Versuch und Irrtum birgt in diesem Bereich ein hohes Schadenspotenzial. Ich muss heute abend noch mit dem Putzer (Restaurator) reden, aber mir deucht er verputzt Solubel-Produkte. Ich melde mich dann noch mal.
 
wenn der das

mit dem Zeug macht, soll in Ordnung sein!

hat er Erfahrung damit?

Fragen sie nach dem Prinzip
welchen Aufbau welche Abläufe er macht!


FK
 
Danke

Das werde ich so machen.
Erfahrung hat er soweit ich das beurteilen kann.
Auf jeden Fall einen guten Leumund.

Was sollte im Auftrag stehen um bei Schäden auf der richtigen (Gewährleistungs-) Seite zu sein?

Frank
 
Was da drin stehen sollte?

Was sollte im Auftrag stehen um bei Schäden auf der richtigen (Gewährleistungs-) Seite zu sein?

Bei schlechter Arbeit - Kopf ab!
:)

Alles andere bringt nicht viel!

Ich bin kein Freund von Paragraphen - die Arbeit muss passen und richtig sein!
Der Verarbeiter muss wissen was ein Kalkputz mag oder nicht mag!
Es ist einfacher eine Kunststoffzementvergütete Zauberpampe an die Wand zu schmieren als einen guten Kalkputz richtig zu verarbeiten!

Die wenigsten "können" das richtig!
Meistens ist es ein Arbeiten nach Produktdatenblatt ... da gibt es "solche" und "solche" Arbeiter: Ich hoffe Ihrer ist ein "solcher"
:)

gutes Gelingen!

FK
 
Naja,

"Wenn das Holz in Ordnung ist, braucht man eigentlich kein Öl."

Das ist halt so ein launiges Statement. So Leinöl und dessen weiterverarbeitete Produkte wie Firnis und Standöl die Aufnahmefähigkeit des Holzes für flüssiges Wasser reduzieren (was unstrittig ist), andererseits die Wasserdampfabgabe in hinreichendem Maße ermöglichen (was durch die Jahrhunderte lang bewährte Anwendung dieser Produktgruppe höchst wahrscheinlich ist); ferner Holz durch Wasser geschädigt wird (was ebenfalls unstrittig ist) - so sollte die der Auftrag von Leinölprodukten sehr wohl die Dauerhaftigkeit des Holzes erhöhen. Haben unsere Vorfahren ihr Holz nur angestrichen, weil sie zu blöd waren, es roh zu lassen - oder haben Sie vielleicht traditionelles Wissen erworben und erweitert? Ohne schützende Anstriche gäbe es heute keine schützenswerten Barock- und Biedermeierfenster mehr, und aus der Gründerzeit allenfalls exotisch wenige.

Der Rest wäre längst Kompost.

Grüße

Thomas
 
Fichtenholz ...

ohne Holzschutz im Außenbereich - bei den normal vorhandenen Holzqualitäten geht das eigentlich nicht. Wenn, dann muss der konstruktive Holzschutz konsequent stimmen.

Bei der Vorgehensweise bin ich etwas überrascht, das erst fett und dann verdünnt gestrichen werden soll.

Normaler Weise kommt doch erst das Halböl (sozusagen als Grundierung) und dann das Vollöl als Auftrag.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 
Thema: Fachwerk mit Leinöl behandeln

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